Januar als Trennungsmonat - Welche Gründe seht Ihr?

Im Januar ging es in meinem Freundeskreis ziemlich drunter und drüber. Die erste Trennung wurde schon Ende Dezember eingeläutet, im Januar haben sich dann gleich vier Pärchen getrennt, wovon zwei schon mehrere Jahre Beziehung hinter sich hatten. Auch im Februar gab es noch Ausklänge dieses Trennungsmarathons und zwei weitere Pärchen haben beschlossen, dass es kein "wir" mehr geben soll.

Eine Freundin hat sich dann mal den Spaß gemacht und ist dieser Sache auf den Grund gegangen. Sie hat herausgefunden, dass Statistiken zufolge der Januar wohl der typische Trennungsmonat sein soll. Gründe dafür seien wohl, dass man im Januar neue Prinzipien hat und diese auch durchsetzen will. Deshalb befreit man sich oft von Altlasten. Für mich wäre ein typischer Grund auch noch, dass an Silvester wahrscheinlich viele Menschen fremdgehen (so war es auch bei einem Pärchen in meinem Freundeskreis) und daraus eben eine Trennung resultiert.

Welche Erfahrungen habt ihr mit Trennungen im Januar gemacht? Könnt ihr diese Statistik bestätigen? Welche Gründe seht ihr für die erhöhte Trennungsrate in diesem Monat?

Hast du ein Link zu so einer Statistik? Als ich die Überschrift gelesen habe, dachte ich spontan, dass wohl die Weihnachtsgeschenke nicht gefallen haben. Aber mal ehrlich, ich finde, dass es Zufall ist. Ich habe schon einige Beziehungen und auch zwei Ehen hinter mir und wenn ich recht überlege, waren meine Trennungen ziemlich alle im Herbst. Ich denke, dass wieder einmal irgendeiner Statistiken gemacht hat, die man nicht glauben kann. Traue keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast sagt man doch .

Zufall wird es nicht sein. Immerhin liegen in aller Regel auch die gemeinsam verbrachten Weihnachtstage hinter einem. Und da dürfte bei aller Besinnlichkeit dem ein oder anderen doch klar geworden sein, dass der Traummann oder die Traumfrau von einst heute nur noch nerven bzw. man sich eigentlich nur noch streitet, wenn der Alltag nicht da ist. Und dann kann es sein, dass die Trennung zum Jahreswechsel tatsächlich vollzogen wird. Ganz im Sinne eines echten Neubeginns wie eben das Jahr neu beginnt. Wobei man natürlich genau genommen sagen muss, dass die Trennung dann wohl auch schon im Dezember klar gewesen sein dürfte oder aber der Gedanke daran gewachsen ist und man noch ein paar Tage Zeit gebraucht hat.

Ich finde, dass gerade der Dezember doch eine wahre Prüfung der Beziehung ist. Man muss auf Familienfeiern mitgehen, obwohl man das vielleicht nicht mag, und muss in der stressigen Zeit Besinnlichkeit finden. Dazu kommt dann vielleicht noch die schlechte Auswahl von Geschenken und das Gemecker darüber. Silvester sieht es auch nicht besser aus. In der Alkohollaune schaut man vielleicht mal jemanden nach oder flirtet und schon hat man Streit.

Dazu kommt ja auch, dass man am Ende eines Jahres das Jahr noch mal Revue passieren lässt und wenn dann die letzten paar Tage nicht so toll waren, wird man das Jahr eher negativ betrachten. Vielleicht erkennt man auch, dass man eigentlich nicht glücklich in seiner Beziehung ist, und denkt dann über ein Ende nach. Silvester wird man ja wohl aber schlecht Schlussmachen können und so wird man bis Januar warten.

In unserem Umfeld konnte ich das so nicht beobachten und ich selber habe mich beispielsweise im Oktober getrennt. Ich denke, dass das immer passieren kann und im Januar vielleicht nur gehäuft auftritt, weil man sich eben im Dezember Gedanken gemacht hat, was man sonst vielleicht nicht so macht.

Ehrlich gesagt bin ich doch etwas verwundert über die Statistik bzw. glaube vielmehr, dass ich beinahe immer eine Statistik ausgraben könnte, die belegt, dass sich in einer bestimmten Jahreszeit besonders häufig getrennt wird. Wenn ich recht überlege, dann habe ich neulich auch irgendwo eine Statistik gesehen, dass man sich im Frühling besonders häufig trennt. Das wiederum hatte man dann darauf geschoben, dass die Wintermonate, in denen man oft nicht so häufig vor die Tür kommt und aufgrund der Jahreszeit vielleicht auch besonders kuschelbedürftig ist, dem Ende entgegengehen und die neue Jahreszeit verbunden mit der Sonne, der guten Laune und den aufreizenden Outfits so mancher Zeitgenossen durchaus neue Gemütszustände und Möglichkeiten wachsen lassen.

Natürlich bietet die Weihnachtszeit, auf die ich viele Trennungen im Januar zurückführen würde, viele Streitpunkte. Man ist vielleicht öfter als sonst gemeinsam zu Hause und merkt in der Urlaubszeit, dass man nicht mehr besonders viel miteinander anzufangen weiß. Andere bekommen sich bei den Vorbereitungen für das Fest oder den Familienfeiern in die Haare. Und letztlich ist der Start ins neue Jahr und das Bedenken neuer Vorsätze vielleicht auch ein Zeitpunkt, zu dem man eine ohnehin schon zerrüttete Beziehung überdenkt und sich den letzten Ruck gibt. Ich glaube aber wie gesagt, dass ich immer eine Statistik finden könnte und zu jedem Trennungsmonat irgendwelche Gründe zu finden wären.

Ich kann mir das durchaus vorstellen, denn die Weihnachtszeit ist eine sehr stressige Zeit, weil die meisten Menschen zu hohe Erwartungen an das Weihnachtsfest haben. Außerdem hockt die Familie dann sehr eng zusammen und kann sich schlecht aus dem Weg gehen. Die Kinder haben Ferien und die Eltern oft ein paar Tage frei. Da kann so Einiges hochkommen, dem man nicht wie sonst entfliehen kann.

Dazu kommen noch Vorsätze wie etwa, ein neues Leben anfangen zu wollen. Die Ehe oder Partnerschaft ist ja oft schon vorher gestört, vielleicht warten manche auch bewusst bis zum neuen Jahr, um das Weihnachtsfest nicht kaputtzumachen. Gerade in Familien mit Kindern könnte das ein Grund für einen eigentlich schon lange fälligen Schritt sein.

Ich habe eine solche Bobachtung noch nicht selber machen können und ich habe auch noch nicht davon gehört, dass der Januar ein typischer Trennungsmonat sein soll.

Erklären könnte ich persönlich mir das schon. Der Monat vor Januar ist Dezember. Und im Dezember liegen gleich mehrere Feiertage: Nikolaus, Weihnachten und Silvester. Dazu kommen noch diverse interne und externe Weihnachtsfeiern. Da möchte man ja wohl nicht unbedingt überall alleine aufkreuzen. Deswegen hält man sich seinen vielleicht unlieb gewordenen Partner noch ein wenig warm, um mit ihm gemeinsam auftreten zu können und vielleicht auf einer der Feierlichkeiten direkt einen neuen Partner kennenlernen zu können. Zumindest klingt dies für mich ganz plausibel.

Und wenn dann Januar ist, dann ist man erst einmal mit den größeren Festen durch und kann sich dann tatsächlich von seinen Altlasten trennen und frohen Mutes unbelastet in das neue Jahr starten und seine Jahresvorsätze durchziehen. Bis Ostern kann man dann, wenn man es darauf anlegt, einen neuen Partner finden - oder man sucht sich einfach auf einer Feier wie einem öffentlichen Osterfeuer einen neuen Partner. Das ist doch auch sehr praktisch, dann hat man über Februar den Kopf frei um sich Kriterien für die nächste Partnerwahl zurecht zu legen.

Ich kann eigentlich nicht sagen, dass ich in meinem Umfeld den Januar als Trennungsmonat erlebt hätte. In einem einzigen Fall habe ich davon gehört, dass jemand sich bewusst im Januar trennen wollte, um vor Weihnachten keinen Stress mehr zu verursachen und der Familie das Weihnachtsfest nicht zu verderben. Allerdings kam es letztendlich doch nicht zur Trennung, soweit ich informiert bin.

Ich finde es nicht sinnvoll, eine Trennung solange aufzuschieben, bis ein bestimmtes Datum erreicht ist. Falls man sich wirklich sicher ist, sollte man so konsequent sein und die Trennung aussprechen. Ich finde es nicht besonders aufrichtig und weder dem Partner noch sich selbst gegenüber fair, wenn man an einer Beziehung festhält, mit der man eigentlich längst abgeschlossen hat.

Ich könnte mir aber vorstellen, dass manche Leute bis zum Januar aus ähnlichen Gründen warten wie der Bekannte einer Freundin, der eben noch das Weihnachtsfest abwarten wollte. Ansonsten denke ich auch, dass für viele das neue Jahr mit dem Vorsatz beginnt, dass alles besser werden soll. Dazu gehört dann vielleicht auch, dass man auch in seinem Umfeld aufräumt und seine Freundschaften oder Beziehungen überdenkt.

Aus persönlichen Erfahrungen kann ich die Statistik ehrlich gesagt nicht bestätigen. Mir fällt nun spontan nur eine Beziehung ein, die im Januar zu Brüche gegangen ist und die war sowieso von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen, von daher würde ich darin nun nicht zu viel hinein interpretieren.

Ich habe bei der Überschrift und auch beim Lesen des Eingangsposts nicht spontan an Weihnachten gedacht, aber nachdem ich nun einige Beiträge hier gelesen habe, erscheint mir Weihnachten auch als sehr plausibler Grund. Hier kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass die Tage wirklich stressen. Bei meinem Freund und mir stellt Weihnachten auch immer eine ziemliche Beziehungsprobe dar, da wir aus komplett unterschiedlichen Kulturen kommen, zumindest was Glaube und somit auch Weihnachten betrifft. Das ist nicht ganz einfach, vor allem für mich als Atheistin, und die Feiertage gingen bei mir die letzten drei Jahre, in denen wir sie zusammen verbracht haben, auch nie ganz ohne Tränen vorüber. Daher kann ich es sehr gut verstehen, wenn an Weihnachten viele Paare bemerken, dass sie unter so einer „Extremsituation“ nicht zusammen halten, sondern eher ein (Familien-)Streit ausbricht.

Was mir jetzt, ohne die anderen Posts vorher zu lesen, als Grund eingefallen ist, ist, dass Januar für einige sicherlich ein Neuanfang darstellt. Man hat vielleicht schon einige Monate zuvor bemerkt, dass die Gefühle nicht mehr ausreichen, aber oft bleibt man ja aus Gewohnheit zusammen, weil man es sich ohne Partner dann doch nicht vorstellen kann. Wenn man dann aber Silvester feiert und die Chance für einen Neuanfang sieht, traut man sich vielleicht eher, diesen großen Schritt zu gehen und sich zu trennen.

Die Statistik trifft in meinem Umfeld ehrlich gesagt überhaupt nicht zu. Ich habe viele Bekannte, die sich von ihrem Partner im Juni/Juli trennten, obwohl sie über mehrere Jahre hinweg ein Paar waren. Es gab ein Jahr, in dem sich satte 4 Pärchen im Juni/Juli getrennt haben, aber da würde ich auch keinen Grund wissen.

Für eine Trennung im Januar könnten wirklich die stressigen Wintermonate und demzufolge die Familientreffen (auf die man vielleicht gar nicht möchte) als möglicher Grund herhalten. Auch, dass man im Winter wegen des Wetters vielleicht eher aufeinandersitzt kann schon eine harte Probe für eine Beziehung sein, sodass man im Endeffekt merkt, dass man doch nicht den Traumpartner an seiner Seite hat und sich deswegen im Folgemonat von ihm löst.