Geräte immer noch minderwertiger?
In einem anderen Thread habe ich mich über meine Playstation beschwert, die nach zwei Monaten und geringer Nutzungszeit schon die ersten Probleme aufweist. Nun habe ich die Erfahrungswerte der Qualität der Produkte von früher und heute verglichen und muss leider fest stellen, dass es bei sämtlichen Geräten einfach auffällt, dass sie in der heutigen Zeit nach ziemlich kurzer Nutzungsdauer kaputt gehen.
Ich bin der Meinung, dass heutzutage minderwertige Geräte hergestellt werden, mit dem Hintergedanken, dass diese schnell kaputt gehen und dann wieder ein neues Gerät gekauft werden muss. Mein Nachbar hat jetzt schon die dritte X- Box und die Garantie hält nur ein Jahr, ich finde das ist ein Wahnsinn. Nintendos von "früher" funktionieren aber auch nach zwanzig Jahren noch, das finde ich schon bemerkenswert. Irgendwo muss doch da der Hund begraben sein, oder?
So etwas nennt sich geplante Obsoleszenz. Obsoleszenz gab es allerdings schon, als du noch mit früheren Nintendos gespielt hast, denn Obsoleszenz war bereits im Jahre 1930 ein Thema. Garantieleistungen sind allerdings zwei Jahre, auch wenn es nach einem Jahr einen Unterschied gibt. Wobei es auch früher Nintendos gab, die schnell kaputt gingen und auf der anderen Seite gibt es auch heute Geräte, die lange halten. Und gerade im Bereich von technischem Spielzeug macht Obsoleszenz meiner Meinung nach wenig Sinn, da die Konsumenten oft sowieso das Bedürfnis haben, sich regelmäßig eine Neuerscheinung zu kaufen.
Aus persönlicher Sicht kann ich dies eigentlich nicht bestätigen. Ich hatte auch schon die eine oder andere Konsole, die aber noch nie einen Schaden hatten oder am Ende den Geist ganz aufgegeben haben. Darüber bin ich auch sehr froh, weil ich keine Lust auf ein ewiges hin und her mit dem Support habe. So etwas kostet Zeit, Nerven und am Ende vielleicht sogar noch Geld.
Meine letzte Playstation 3 habe ich schon relativ intensiv genutzt und auch nach längerer Zeit hatte sie keinerlei Macken aufzuweisen. Ich muss hier sagen, dass ich ein Modell aus der ersten Generation hatte. Hier hörte man ja mit der Zeit sehr viele Geschichten, wie sie schnell unbrauchbar wurde. Das hat mich schon etwas beunruhigt, aber am Ende hat sie wunderbar gehalten. Auch ein guter Freund von mir, der noch viel intensiver gespielt hat, hatte keinerlei Probleme und seine Playstation läuft heute noch.
Wie Trisa schon schrieb, kann es sehr gut sein, dass es dabei um die sogenannte Obsoleszenz handelt. Dazu hat sie ja schon einiges geschrieben. Ich denke aber auch, dass die vielen Defekmeldungen daher stammen, weil so extrem viele Geräte im Umlauf sind. Verkauft man von einem Produkt nur ein paar Stück, dann wird man nicht so viele Negativmeldungen erhalten, wie bei einem Produkt, welches sich millionenfach verkauft hat. Soweit zu meiner Logik.
In Hinsicht der Nintendos von früher muss ich dir aber absolut recht geben. Die Dinger sind sehr robust und machen einiges mit. Ich habe auch noch so einen Gameboy der ersten Generation und das Teil funktioniert immer noch, wenn auch die "B"-Taste ein wenig schwerfällig geht. Bei dem Alter ist das absolut in Ordnung. Das Teil ist mir auch schon einige male auf den Boden gefallen und nie ist er kaputt gegangen. Wenn das mit einer heutigen Konsole passiert kann man schon fast davon ausgehen, dass eine Ecke wegbricht oder etwas schlimmeres passiert.
Zunächst glaube ich tatsächlich nicht, dass in heutiger Elektronik noch die Notwendigkeit besteht, künstlich Schwachstellen zu planen, um den Kunden zum "vorzeitigen" Neukauf zu "animieren". Schließlich ist es so, dass durch den Fortschritt die technischen Geräte allein durch die Zeit "veralten" und freiwillig durch den Kunden ersetzt werden. Gerade das Beispiel der Spielkonsolen ist hier gut, weil z.B. die erste XBox heute sicher immer noch funktionieren würde, Kunden sich aber trotz einer funktionierenden XBOX 1 die neue XBOX 360 gekauft haben, weil auf dem Spielemarkt kaum Angebote für das Vorgängermodell vorhanden waren. Ebenso bei der Playstation usw. Oder man denke an die vielen funktionsfähigen Röhrenmonitore und Röhrenfernseher, welche durch Flachbildschirme ausgetauscht wurden - ganz ohne das vorher was kaputt gegangen ist.
Aber natürlich gibt es schon auch reale Aktionen der Industrie, künstlich einen Neukauf zu erzwingen. Man denke nur an die Hersteller von Druckerpatronen, welche sich als "leer" ausweisen, nur weil ein Zähler - nicht aber der Füllstand der Tinte - dies vorgibt. Angeblich um die Produktqualität hoch zu halten. Oder aber das berühmteste Beispiel: die Glühbirne, welche nicht mehr als 1000 Stunden brennen soll.
Man kann es heutzutage nicht genau sagen. Manche versuchen einfach den Preis gering zu halten und verwenden deswegen qualitativ schlechter Bauteile. Andere bedienen sich dabei der bereits durch Trista genannten geplanten Obsoleszenz. Es einem Unternehmen nachzuweisen dürfte aber oft sehr schwer werden.
Was ich nicht verstehe ist die 1 Jährige Garantie. Die Garantie in Deutschland beträgt 2 Jahre, wobei nach 6 Monaten die Beweislastumkehr in Kraft tritt. Einige Anbieter geben Versprechen on 1 Jahr. Natürlich gibt es noch das 2 Jahr. Das Problem ist, dass der Käufer nach diesen 6 Monaten beweisen muss, dass der Mangel bereits bei dem Kauf vorlag.
@Bassaufdreher: Die sog. "Garantie" ist eine freiwillige Leistung des Herstellers. Hier hat der einen freien Gestaltungsspielraum und kann gerne auch 15 Jahre Garantie auf seine Produkte geben. Was du mit den zwei Jahren vermutlich meinst, ist die gesetzlich verlangte Gewährleistung.
Ich habe die Erfahrung noch nicht gemacht, dass die Geräte heutzutage weniger lange halten als früher. Vielleicht konnte man sie früher leichter selber reparieren, aber was die Haltbarkeit angeht, finde ich sie heutzutage fast langlebiger. Aber das sind natürlich nur eigene Erfahrungen und daher subjektive Eindrücke.
Ich finde leider nicht mehr, wo ich das gestern im TV gesehen habe, aber ich blieb an einem Bericht eines Herstellers von Elektronik hängen, wo es auch um die "geplante Obsoleszenz" ging, weil ich mich vor ein paar Jahren vom gleichen Anbieter betroffen fühlte. In dem Bericht ging es um PC-Monitore einer Baureihe, die gern kurz nach der Dreijahres-Garantie kaputt gingen. Unter anderem wurde eine Universität gezeigt, die einst 120 dieser Monitore gleichzeitig kaufte. Drei Jahre später gingen binnen kurzer Frist zwei Drittel davon kaputt.
Selbst hatte ich damals einen Laptop dieser Firma, der auch gerade mal die Garantiezeit überlebte. Eine Freundin hatte ein Gerät der gleichen Serie, ähnliches Alter, gleicher Defekt. Nach ihrer Erzählung googelte ich. Das Netz wimmelte von Beschwerden und Fragen zu Defekten dieser Baureihe und bei ebay stapelten sich die Angebote, wo Leute defekte Laptops für Bastler anboten.
Wie ich schon in einem anderen Thread sehr ausführlich beschrieben habe, halt ich die "geplante Obsolenzenz" für einen Mythos. Man kann Elektronik nicht einfach so auslegen, dass sie wirklich genau wenige Wochen nach der Garantiezeit kaputt geht. Dafür gehen Randparameter wie die Raumtemperatur oder das Nutzungsprofil viel zu stark ein. Was es häufiger mal gab waren schlichte Fehlauslegungen, die zu Frühausfällen geführt haben.
Übrigens: Selbst bei hochwertiger Industrieelektronik ist eine Ausfallquote von wenigen Promille nach zwei Jahren schon sehr gut. Nehmen wir an, dass Consumer Geräte vielleicht bei 1% liegen. Dann sind das bei Geräten, die in Millionenstückzahlen gebaut werden, immer noch Zehntausende Geräte, die in den ersten zwei Jahren ausfallen. Das klingt viel, aber ist eigentlich gemessen an der Masse von funktionierenden Geräten eher wenig.
Beim Vergleich mit früher muss man auch mal bedenken, wie viel die Geräte vergleichsweise gekostet haben. Ich kann mich daran erinnern, dass unser erster PC über 3000 Mark gekostet hat, und das war kein High-End-Rechner. Inflationsbereinigt wären das wohl heute über 3000 Euro. Heute bezahlt man für einen brauchbaren Rechner keine 300 Euro mehr. Ähnlich sieht es mit einer Stereoanlage aus: Eine gute Stereoanlage kostete ganz leicht über 1000 Mark. Heute kauft man ein ähnliches System für nicht einmal 200 Euro, die ist dann aber auch schon MP3- und Internetfähig. Ähnlich sieht es auch mit anderen Elektrogeräten aus.
Man hat also relativ viel mehr Geld bezahlt. Die Hersteller hatten also auch viel mehr Möglichkeiten, großzügige Reserven in die Geräte einzubauen, die die Lebensdauer erhöht haben. Außerdem hat man früher wegen des höheren Preises und der geringeren Komplexität auch viel mehr noch reparieren lassen. Ich kann mich noch an unsere ersten Fernseher erinnern, die musste in 10 Jahren bestimmt 5 Mal repariert werden. Und soweit ich mich erinnere, wurde das als normal angesehen. Heute wird eben nicht mehr repariert, sondern lieber gleich das neuere Modell gekauft. Preislich kommt man so auf das gleiche raus.
Also ich kann das nicht bestätigen. Zwar hat gerade eine ziemlich alte Zeitgenossin von mir letztens erzählt, dass eine Kaffeemaschine vor 25 Jahren ein halbes Vermögen gekostet hatte ( 16.000 Schillinge, das sind etwa 1000 Euro), doch leider hielt auch die nur eine begrenzte Zeit. Sie war nach weniger als drei Jahren schon wieder kaputt, weil sie angeblich zu viel Kaffee heraus gelassen hatte. Also muss es nicht zwangsläufig heißen, dass alles, was früher teurer war, auch besser war.
Aber alles in Allem stimmt es einfach, dass eine Nintendokonsole oder ein Fön oder ein sonstiger elektrischer Gegenstand, der über 20 Jahre alt ist, einfach heute noch seinen Dienst tut und die technischen Geräte, die man heute bekommt, einfach nach Ablauf der Garantie kaputt gehen. Die Geschäfte machen doch schon Geld damit, dass man sich eine zusätzliche Garantie kauft. Ich weiß auch aus sicheren Quellen, dass Produkte, deren Qualität zu gut sind, wieder aus dem Verkehr gezogen werden, weil die Händler so kein Geld mehr machen. Traurig, aber wahr.
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