Früher Heilkraut - heute Unkraut?

vom 28.02.2013, 09:31 Uhr

Es gibt viele Pflanzen, die werden heute in Gärten nicht gern gesehen, da sie zum sogenannten "Unkraut" zählen. Natürlich ist es schon so, dass gerade diese Pflanzen sprießen wie verrückt und fast nicht mehr weg zu bekommen sind, wenn man sie einmal hat. Dabei sind sie, wenn man sie trocknet und beispielsweise als Tee verarbeitet, oder eine Tinktur daraus macht, sehr nützlich. Dazu gehört der Ackerschachtelhalm, die Brennessel oder auch die Schafgarbe.

Welche Pflanzen kennt ihr, die heute als Unkraut behandelt werden, aber früher ein Heilkraut waren? Vernichtet ihr diese Pflanzen in eurem Garten auch, oder sammelt ihr sie und macht etwas daraus?

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich muss zugeben, dass ich mich hierbei zu wenig mit den Heilkräutern auskenne und sicher auch schon die eine oder andere Pflanze beim jäten entsorgt habe, obwohl sie mir nützlich gewesen wäre, hätte ich sie getrocknet und auf die Seite gegeben. Man sollte schon wieder zurück zum Ursprung gehen, gerade in der heutigen Zeit, wo wir ja meistens nur noch mit Antibiotika und anderen Medikamenten vollgepumpt werden. Eine gute Beobachtung von dir, wie ich finde!

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich habe in meinem Garten leider nur Brennnesseln und Löwenzahn als Unkraut. Im Beet entferne ich sie komplett. Das liegt aber daran, dass unsere Kinder auch durch das Beet laufen und dort ernten möchten. Eine übersehene Brennnessel kann da ganz schön gemein werden.

Am Zaun unseres Gartens wachsen vom Nachbargrundstück viele Brennnesseln zu uns in den Garten. Teilweise habe ich sie entfernt, weil es einfach zu viele waren. Bei den restlichen freue ich mich, wenn diese schön groß sind. Ich schneide sie dann ab und hänge sie im Dachboden auf. Dort warten sie dann, bis ich sie bei Bedarf unseren Hasen gebe. Brennnessel eignet sich da sehr gut, wenn ein Hase mal nicht ganz fit aussieht und nicht so viel Appetit hat.

Die jungen Triebe der Brennnessel schneide ich auch ab und verwende sie beim Kochen. Da gibt es im Frühling bei uns Brennnesselsuppe, oder ich verwende sie mit anderen Kräutern in einer Wildkräutersoße bei Fleischgerichten. Wildkräuter verwende ich aber erst seit ich mich mit dem Thema näher beschäftigt habe.

Löwenzahn habe ich auch im Beet. Wenn ich die Pflanze kurz davor entfernt habe und die jungen zarten Blättchen austreiben, schneide ich sie gerne ab. Sie landen dann klein geschnitten im Salat oder als Suppengrün in der Suppe. Als Heilkraut würde ich Löwenzahn nicht bezeichnen. Zwar sind die Blätter harntreibend und können daher bei Harnwegsinfekten eingesetzt werden, aber so viel isst man davon auch nicht. Schließlich sind die Blätter doch etwas herb und zuweilen auch bitter. Ich verwende deshalb auch nur die zarten Blätter. Mit anderen Kräutern nehme ich Löwenzahnblätter auch gerne für Wildkräuterbutter. Wildkräuter haben den Vorteil, dass sie viel mehr Vitamine und Gerbstoffe enthalten und dadurch viel gesünder sind. Man muss sich aber auch erst einmal an den Geschmack gewöhnen.

Schafgarbe habe ich nur in der Wiese stehen. Da wächst es nicht als Unkraut. Es wird von mir aber trotzdem gepflückt und für Kräuterbutter oder Kräutersoßen genommen. Für den Winter friere ich mir klein gehackte Kräuter auch ein. So kann man auch in dieser Zeit die vitaminreichen Kräuter zu sich nehmen.

Ackerschachtelhalm hat eine Freundin von mir in ihrem Beet stehen. es wächst bei ihr auch wie Unkraut. Sie reißt es regelmäßig heraus, wird ihm aber auch nicht so recht Herr. Wenn ich sie im Garten besuche, dann pflücke ich mir eine ordentliche Tüte voll. Sie ist dann immer ganz froh darüber, dass ich welchen mitnehme. Ich trockne ihn dann zu Hause. Ab und zu gebe ich unserer Katze etwas davon, weil sie gerne zu Harngries neigt. Der Schachtelhalm durchspült die Harnwege und sie knabbert auch gerne mal daran.

» floraikal » Beiträge: 1127 » Talkpoints: 2,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wenn man selbst keine Verwendung für diese heutigen Unkräuter hat und auch niemand aus dem Umfeld daran Interesse zeigt, ist es doch völlig legitim, dass man diese Pflanzen entfernt. Zumal man sich bei vielen Pflanzen auch in der Dosierung irren kann und dann hat man mehr gesundheitliche Probleme, als man eigentlich als Nutzen gehabt hätte. Vor allem, wenn man sich absolut nicht damit auskennt.

In unserem Garten findet da hauptsächlich Löwenzahn, der aber für die Haustiere seine Verwendung findet. Also so ganz unnütz wächst er eben auch nicht. Allerdings wird er trotzdem aus den Beeten komplett entfernt. Nur auf der Wiese bleiben die Wurzeln drin.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich habe keinen Garten, aber ich würde die Pflanzen, wenn ich denn Heilpflanzen als Unkraut entdecken würde, auch nicht verwenden. Dazu wäre mir der Aufwand einfach zu groß. Es gibt schon einige Pflanzen, die man als Heilkraut verwenden könnte, die im Garten aber nur als Unkraut angesehen werden. Diese kann man natürlich schon ernten und verwenden. Allerdings sollte man auch schauen, dass man sich sicher ist, die richtige Pflanze erkannt zu haben, sonst kann es schon zu Problemen kommen. Außerdem sollte bei einigen Pflanzen auch der Zeitpunkt der Ernte beachtet werden.

Wenn man sich dabei auskennt, spricht natürlich nichts dagegen, die Pflanzen auch zu trocknen und als Arzneitee zu verwenden. Da ich während meiner Ausbildung auch Arzneipflanzen sammeln musste, habe ich festgestellt, dass es nicht immer ganz so einfach ist, diese zu erkennen. Gerade die Schafgarbe habe ich oft mit einer anderen Pflanze verwechselt, die ich stattdessen gesammelt habe. Außerdem muss man schon sehr viel sammeln, um im getrockneten Zustand noch genug von der Pflanze zu haben, um sich davon einen Tee zu kochen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Bei mir im Garten wächst auch nur Löwenzahn und da ich mehrere Leute mit Kaninchen kenne finde ich dafür auch immer Abnehmer. Ich habe auch schon aus den jungen Trieben Salat gemacht, aber ein reiner Löwenzahnsalat ist nicht mein Fall, ich nehme deshalb nur ein paar Blätter zu einem gemischten Salat mit dazu.

In meiner Umgebung gibt es eine Reihe Streuobstwiesen und da könnte man sicher verschiedene Kräuter finden, aber ich muss sagen, dass mir einfach das nötige Wissen fehlt um die richtigen Kräuter zu identifizieren und um Teemischungen herzustellen. Wenn ich bestimmte Kräuter haben wollte würde ich sie wohl auch eher selber anbauen in meinem Garten, dann weiß ich, dass es die richtigen Kräuter sind.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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