Sollten Fachverkäufer im Hobbybereich selbst Hobby ausüben?

Es gibt ja einige Fachgeschäfte, die Ausrüstung bzw. Zubehör für bestimmte Hobbys verkaufen. Neben dem sportlichen Bereich wie Kampfsport, Angeln, Wassersport, Ballsportarten, usw. denke ich auch an Geschäfte mit bestimmten Rollenspielzubehör, PC-Spiele, aber auch Küchenartikel, Bastelzubehör oder ähnlichem.

Legt ihr in solchen Fachgeschäften Wert darauf, dass der Verkäufer vom Fach ist und den jeweiligen Sport selbst ausübt, bzw. das entsprechende Hobby betreibt? Oder denkt ihr, dass jemand angelerntes einem ebenso gut erklären kann, wie welches Segel für welchen Zweck am besten geeignet ist, auch wenn er selbst noch nie ein Segel gesetzt hat? Fragt ihr nach, ob eure Berater selbst aktiv ist oder ist es dies völlig gleich?

Worauf ich auf jeden Fall wert lege ist das ein Fachverkäufer wenn er sich denn so schimpft, Ahnung von dem hat was er sagt, und nicht spürbar nach Werbeprospekten geht, oder versucht teurere Sachen zu Verkaufen als notwendig. Ob derjenige das Hobby, oder den Beruf auch wirklich ausübt ist eigentlich für mich Nebensache solange derjenige sich damit auskennt!

In vielen Bereichen ist es ja auch garnicht möglich alles selbst auszuüben. In einem Sportfachgeschäft kann man ja Sachen, zum Beispiel, zum Skaten, Badminton, Tennis, Golf, Angeln und mehr kaufen. Ich verlange nun nicht das der Verkäufer all diese Sportarten auch ausübt, das wäre vermessen. Worauf ich aber Wert lege ist Ehrlichkeit, auch wenn das von Chefs heutzutage nicht gerne gesehen wird.

Ich kann eher mit der Bemerkung leben: "Ein Kunde hat mir letztens von diesem Sportgerät vorgeschwärmt, ich bekomme nur positives Feedback", als mit der Aussage: "Ja das kann ich empfehlen, das ist von einer bekannten Marke!". Selbst durfte ich vor allem bei Media Markt, und damit meine ich Explizit nur Media Markt, schon mehrfach Fachverkäufer, die extra gerufen wurden um mir eine Frage zu beantworten eines besseren belehren. Bestes Beispiel war der Kauf eines WLan Access Points zum Anschluss an einen alten Arcor Router. Meine einfache Frage war: kann ich einen WLan Acess Point an einen der vier LAN Ports hängen, und über den anderen LAN Port trotzdem meinen Rechner mit Kabel verbinden. Die Antwort war: "Nein" man könne das aus technischen Gründen nicht so machen. Ich habe es nicht geglaubt, und anstatt des 250 Euro Fritz!Box Routers den 20 Euro Acess Point gekauft, und es funktionierte einwandfrei!

Da merkt man schnell wenn man an der Nase herumgeführt wird. Hätte derjenige gesagt:"Ich bin mir nicht sicher, aber sie können den Access Point zur Not ja umtauschen!" hätte ich mich gut beraten gefühlt, aber nein man merkte deutlich das derjenige keine Ahnung von dem hatte wovon er geredet hat.

Wenn man sich jetzt also mit etwas beschäftigt, und Ahnung davon hat, ist es egal ob man es selbst ausübt. Ich weiß ja auch wie ein Ionenantrieb, oder ein Fusionskraftwerk funktioniert, ohne jemals auch nur einem davon näher als 100 Kilometer gekommen zu sein, trotzdem könnte ich den ganzen Tag darüber quatschen. Wirkliche Praxiserfahrung ist natürlich die bessere Option, aber solange man sowas nicht vortäuscht, und mit dem Kunden ehrlich ist, gibt es da eigentlich keine Probleme. als Kunde kann ich sowas auf jeden Fall akzeptieren!

Mir ist es auf jeden Fall sehr wichtig, dass der Verkäufer, sei es nun im sportlichen oder künstlerischen Bereich etc., Ahnung hat und weiß, wovon er spricht. Es muss bei mir als Käufer deutlich werden, dass er die Kompetenz dafür besitzt, das jeweilige Equipment zu verkaufen. Natürlich denke ich, dass es dabei sehr hilfreich ist, wenn der Verkäufer selbst dem entsprechenden Hobby nachgeht und dafür Begeisterung aufbringt, aber eine zwingende Voraussetzung ist es meiner Meinung nach nicht. Manche Verkäufer müssen ja auch mehrere Gebiete abdecken, wie zum Beispiel ein Verkäufer in einem Sportgeschäft sehr viele verschiedene Sportarten. Da ist es doch klar, dass er selbst nicht alle dieser ausüben kann und mag. Wenn man das Hobby jedoch nicht selbst ausübt, sollte man sich auf jeden Fall sehr gut informieren und viel dazu lesen.

Wenn der Verkäufer die Dinge, die er verkauft, auch selbst verwendet, wird er sicherlich mehr Fachkompetenz mit sich bringen, als jemand, der sich nur theoretisch auf der Arbeit damit beschäftigt. Er kann daher viel authentischere Tipps geben, er kann eigene Erfahrung bieten, anstatt nur Testberichte herunterzubeten. Außerdem wird er auch seinen Job wahrscheinlich mit einer höheren Begeisterung ausüben und diese Begeisterunt kann ja durchaus ansteckend sein. Von daher halte ich es schon für vorteilhaft, wenn der Verkäufer das entsprechende Hobby ausübt.