Bedarf Flaschentauchen eines besonderen Trainings?
Ich habe vor Jahren mal eher geschnorchelt als getaucht und auch geringe Tiefen mit Luft anhalten ertaucht. Mit einer Flasche bin ich noch nie getaucht. Nun habe ich doch mal vor in die Sonne zu fliegen und dort auch mal Tauchen zu gehen. Aber da ich noch nie richtig getaucht bin, habe ich mich dann gefragt, ob ich einen richtigen Tauchkurs machen muss oder ob es einem nur erklärt wird, was man da machen muss. Wenn jemand dabei ist, kann es doch nicht so gefährlich sein, dass man da mehrere Stunden für benötigt um es zu erlernen, oder?
Seid ihr schon mal mit Flasche getaucht und wie hat das geklappt. Da wir nie lange an einem Ort bleiben wollen wäre ein langer Tauchkurs schon nicht machbar. Denkt ihr, dass ich dennoch mal mit Flasche in die tieferen Gefilden tauchen kann?
Ampelmännchen hat geschrieben:Wenn jemand dabei ist, kann es doch nicht so gefährlich sein, dass man da mehrere Stunden für benötigt um es zu erlernen, oder?
Nein, du benötigst auch nicht mehrere Stunden, sondern Tauchen ist ein ständiges Lernen. In einigen Stunden kannst du einen Schnuppertauchgang machen, da ist dann ständig jemand bei dir, ähnlich als wenn man beim Reiten geführt wird. Wenn du Tauchen lernen möchtest, beginnt es mit einem Anfängerkurs, wo du die absoluten Grundlagen erlernst. Aber auch dies nicht in ein paar Stunden, sondern das dauert schon etwas länger.
Wenn man bereit ist im Urlaub auch zu lernen, lässt sich so etwas durchaus auch in den Ferien durchführen. Sinnvoller ist es für einige in Deutschland zum Beispiel die Theorie zu absolvieren, eventuell auch im Schwimmbad die entsprechenden Lektionen machen und die Freiwassertauchgänge dann im Urlaub zu machen. Das ist zum Beispiel bei PADI möglich. Allerdings auch in der Regel teurer, da beide Seite daran verdienen möchten.
Mit einem sogenannten Open Water Diver kannst du dann begleitete Tauchgänge absolvieren. Theoretisch dürftest du auch allein mit einem Buddy losziehen, aber das werden die meisten Tauchbasen nicht zulassen, wenn du gerade erst vier Tauchgänge hast.
Tauchen ist potentiell lebensgefährlich, da du dich in einem für den Menschen untypischen Element bewegst. Dort gibt es so einiges was man beachten muss, da man nicht wie beim Schnorcheln einfach so auftauchen kann. Wobei man auch beim Schnorcheln wissen sollte, was man macht, denn dort auch drohen Gefahren, wie zum Beispiel Flachwasserblackout.
Wenn du nur mal Schnuppern möchtest, dann kannst du beim Schnuppertauchen bis in maximal 10 Meter Tiefe abtauchen. Achte aber darauf, dass deine Begleiter entsprechend zertifiziert sind und die Verständigung möglich ist. Außerdem macht es Sinn vor dem Tauchen eine Tauchtauglichkeitsuntersuchung durchführen zu lassen. Das kann prinzipiell jeder Arzt machen, die GTÜM (Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin) bietet entsprechende Vordrucke. Sinnvoller ist es jedoch sich bei einem Tauchmediziner durchchecken zu lassen. Für einen Kurs ist dies auch in der Regel Voraussetzung. Schnuppertauchen ist manchmal gegen medizinische Selbstauskunft möglich, wobei du dann das Risiko allein trägst.
Ansonsten empfiehlt es sich auch eine entsprechende Tauchversicherung abzuschließen, da Druckkammerbehandlungen und andere sinnvollen bis notwendigen Behandlungen nach einem Tauchunfall von der Krankenkassen selten (komplett) getragen werden.
Beim Tauchen ist immer jemand dabei, denn dies ist ein Buddysport. Doch auch der beste Buddy ist keine 100%ige Sicherheit. Gerade wenn man als Anfänger mit unbekannter Leihausrüstung unterwegs ist. Auch Leihausrüstung ist ein Thema über das man sich durchaus Gedanken machen kann. Teilweise sind es hygienische Gründe, die dagegen sprechen, bei manchen Tauchbasen stimmt aber auch die Wartung nicht, selbst in Deutschland gab es diesbezüglich schon übelste Dinge.
Wenn du herumreist, würde ich dir empfehlen, dir in Deutschland eine vernünftige Tauchschule zu suchen und den Kurs hier zu absolvieren. Auch eine eigene ABC-Ausrüstung in Form von Flossen, Füßlingen, Schnorchel und Maske macht auf jeden Fall Sinn und ist bei vielen Tauchcentern Voraussetzung. Aber auch dann solltest du im Vorfeld klären, inwieweit es vor Ort anfängergeeignete Tauchplätze gibt.
Ich bin einmal im Urlaub mit Flasche getaucht. Dabei habe ich einen Schnuppertauchkurs absolviert und der Tauchlehrer war die ganze Zeit bei mir. Ich habe den Tauchkurs auf Malta gemacht und der Lehrer sprach nur englisch mit mir. Darum war ich sehr froh, dass ich in meinem Schwimmverein schon einen Tauchkurs gemacht habe, in dem ich zumindest im Hallenbad und in der Theorie schon gelernt habe, was ich auch beim Tauchen mit der Flasche beachten muss. So etwas finde ich auf jeden Fall dann sinnvoll, wenn man nicht ganz sicher sein kann, dass der Tauchlehrer auch die deutsche Sprache spricht.
Darum würde ich dir auch dazu raten, dir die Grundlagen zumindest theoretisch schon zu Hause anzueignen, damit du dich bei dem Tauchgang sicherer fühlen kannst. Bei mir hat der Tauchgang sehr gut geklappt und es war ein tolles Erlebnis. Leider bin ich noch nicht dazu gekommen, das nochmals zu wiederholen, obwohl ich das sehr gerne mal wieder machen möchte.
Das Tauchen mit Flaschen bedarf durchaus eines besonderen Trainings, auch wenn man dies im ersten Moment nicht glauben möchte. Eine Ausbildung ist nötig, die Theorie und Praxisstunden umfasst. Außerdem kann dies mit hohen Kosten verbunden sein. Erst dann darf man überhaupt mit Flasche tauchen. Die Ausrüstung kostet dazu auch noch immer etwas und selbst wenn man sich diese ausleiht, ist auch das mit hohen Kosten verbunden.
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