Straßenmusiker als 'akustische Umweltverschmutzung' sehen?

Ich musste heute schon schmunzeln, als ich Lokalradio hörte und dort von Straßenmusikern die Rede war. Der Moderator bezeichnete diese Straßenmusiker, die ja am Frühjahr und auch immer um die Weihnachtszeit die Fußgängerzonen besiedeln als 'akustische Umweltverschmutzung'. Die Bezeichnung fand ich schon lustig, obwohl es ja doch ziemlich abfällig klingt. Aber im Grunde auch den Kern trifft, wie ich finde.

Wenn ich bei schönem Wetter im Frühjahr und Sommer über die Fußgängerzone gehe und alle 20 Meter mit andere Musik in die Ohren dröhnt, dann finde ich es schon belastend. Gerade in einer größeren Stadt gibt es an einem Tag wirklich so viel verschiedene Straßenmusiker, dass einem die Ohren dröhnen, wenn man nach hause kommt. Da steht ein Panflötenspieler, da ein Querflöter, ein Stück weiter Gitarrenspieler und das wechselt sich mit Blockflötenspieler und Xylophonspielern ab. Es kann wirklich nerven.

Würdet ihr Straßenmusiker auch als 'akustische Umweltverschmutzung' sehen oder denkt ihr, dass es sogar schön ist? Findet ihr es nicht störend, wenn ihr alle paar Meter ein anderes Gedudel hören müsst?

Tja, leider gibt es nur wenige, die ich richtig gut finde und die auch noch halbwegs vernünftige Musik spielen. In unserer Stadt trifft man die eher selten. Hier wird meist ein CD-Player angeworfen und dazu die Geige gezückt, oder man beackert eine Quetschkommode und entlockt selbiger irgendwelchen Schmalz oder was Folkloreartiges mit einer ordentlichen Ladung Humtata.

Der Klopper stand letztens in der Nachbarstadt, MP3-Player in den Ohren und Lauthals, dafür umso schiefer und der englischen Sprache überhaupt nicht mächtig, mitschmetternd. ich kam mir vor wie bei DSDS. Als unser Steuerberater noch sein Büro oberhalb der Hauptgeschäftsstraße hatte, saßen die Mitarbeiter da auch teilweise mit blutenden Ohren, aber das Ordnungsamt konnte nichts daran ändern.

Ich wohne in einer kleineren Stadt, in der man eher selten Straßenmusiker sieht. Dass das tierisch nervt, wenn in einer Großstadt an jeder Ecke jemand steht und auf seinem Instrument rumklimpert, kann ich mir aber sehr gut vorstellen. Über die wenigen Musikanten, die hier ihr Glück versuchen, kann ich aber überwiegend positives sagen. Meistens können sie wirklich was und das Zuhören ist recht angenehm.

Es gibt hier einen Mann, der immer wieder an einer bestimmten Stelle sitzt und Gitarre spielt. Nicht in der Fußgängerzone, sondern im Stadtpark. Bei schönem Wetter kommen da aber auch sehr viele Leute vorbei. Ich gehe da dann sehr gerne mal ein wenig langsamer vorbei, da er schon ziemlich gut spielt und ich ihm gerne ein paar Minuten zuhöre. Dann gibt es noch einen älteren Mann, den ich schon häufiger in der Fußgängerzone gesehen habe. Dieser spielt Ziehharmonika. Auf einem Schild, was er immer neben sich stehen hat, steht, dass es Musik aus Weißrussland ist. Ich finde, dass es sehr schön klingt. Man kann auf der Ziehharmonika ja einen ziemlich grausamen Schrott zusammenspielen, aber wenn man das Instrument wirklich beherrscht und nicht so einen Gute-Laune-Volksmusik-Quark spielt, dann gefällt mir das eigentlich sehr gut.

Das Negativ-Beispiel, dass zu Musik aus dem CD-Player irgendwas dazugefidelt wird, sieht man hier leider auch hin und wieder. Sowas beachte ich aber gar nicht groß und gehe einfach weiter.

Als ich den Begriff hier gelesen habe, musste ich erst einmal schmunzeln. Ich habe das so in der Form nämlich noch nie gehört. Generell finde ich das gegenüber Straßen Musikern ziemlich abwertend und unangebracht. Es gibt mit Sicherheit viele Leute, die sich daran stören, aber ich persönlich würde mich nicht zu dieser Gruppe zählen. Oftmals gehe ich einfach an Straßen Künstlern vorbei und schenke ihnen nicht weiter Beachtung. Wenn man sich nämlich so viele Gedanken darüber macht, ist es klar, dass man schneller genervt ist.

Manchmal kommt es jedoch auch vor, dass manche Straßenmusikanten richtig gut sind und ich einfach stehen bleiben muss, um ein wenig zu lauschen. Bei mir in der Stadt gibt es beispielsweise eine Gruppe, die total Klasse singt und musiziert und auch immer gute Laune versammelt. Deshalb bildet sich dort auch immer eine große Menschentraube. Leider sind solche Ausnahmekünstler meiner Meinung aber viel zu selten.

Die Bezeichnung werde ich mir merken, weil ich sie in den meisten Fällen schon als passend empfinde. In meiner Heimatstadt gibt es zum Glück nicht so viele Straßenmusiker, aber in anderen Großstädten nervt es mich manchmal schon. Es ist klar, dass nicht jedem die gleiche Musik gefällt und dass ich manche Musik auch als ganz angenehm empfinde. Aber mich stört es auch, dass alle paar Meter eine andere Musik zu hören ist. Dann könnte die Musik noch so gut sein, es ist mir dann einfach zu viel.

Rational betrachtet liegt es mir völlig fern Straßenmusiker als "Umweltverschmutzer" zu bezeichnen, da ich auch selbst leidenschaftlich gerne musiziere. Es gehört schon eine Menge dazu überhaupt ein Instrument zu beherrschen und dann auch noch den Mut zu haben sein Können einem unüberblickbaren Publikum zu präsentieren. Hinzu empfinde ich für Straßenmusiker neben Respekt oft auch Mitleid, da ich aus meinem Bekanntenkreis weiß wie schwer es ist sich als Musiker eine stabile Existenz aufzubauen.

Andererseits mag ich es generell nicht irgendwas aufgezwungen zu bekommen, und schon gar nicht Musik, die doch einen so erheblichen Einfluss auf die Emotionen auszuüben vermag. Wenn ich durch die Stadt laufe möchte ich vielleicht meine Gedanken sortieren, vielleicht gar die menschliche Geräuschkulisse auf mich einwirken lassen. Wenn dann aber irgendeine Melodie aus Titanic - gespielt auf einem Fagott - meinen Gehörgang penetriert, hört's bei mir auf! So was finde ich mindestens genauso belästigend wie Toilettengestank in einem Restaurant.

Mich stören sie schon ein bisschen, vor allem wenn sie doch recht schräge Musik machen und die Töne nicht treffen oder ihr Repertoire aus drei Liedern besteht. Mir tun manchmal die Ladenbesitzer leid die sich den ganzen Tag das Gejaule anhören müssen. Andererseits finde ich es besser als Betteln weil man ja noch eine gewisse Leistung, wenn auch ungefragt, erhält. Möglich dass es ein harter Job ist bei Wind und Wetter im Freien zu musizieren, aber der Verdienst wird schon in Ordnung sein, sonst würde es keiner machen.

Zum Glück tummeln sich bei uns nicht so viele dieser Straßenmusiker, die Anzahl ist recht überschaubar. Zur Weihnachtszeit tauchen dann wieder etliche vollkommen aus dem Nichts auf. Angeblich soll es sich fast immer um arbeitslose Musiker handeln die studiert und ein Konservatorium besucht haben, ich glaube das nicht. Dafür sind sie doch recht abgerissen und sie kommen meist aus dem fahrenden Lager wenn ich die Gesichter richtig deute.

Hier in Deutschland ist das in den Großstädten sicherlich schon recht häufig, aber das ist kein Vergleich zu Mexiko wo sich jeder für einen begnadeten Sänger hält. Da gibt es wirklich keine Straßenecke wo nicht musiziert wird. Selbst die Busse sind nicht vor ihnen sicher. Gegen ein kleines Trinkgeld beim Fahrer steigen dann ein paar Musiker ein, spielen ein Lied mit einem großen Lärm und halten dann die Hand auf. An der nächsten Station wird wieder ausgestiegen um den nächsten Bus zu nehmen und dasselbe Lied zu spielen. Das nenne ich wirklich nervend, diese Methode ist aber sehr Gewinn maximierend.

Also, ich sehe immer wieder Straßenmusiker in der Stadt und wenn das in irgendeiner Form negativ ist, dann verstehe ich die Welt einfach nicht mehr. Das ist einfach nur schön! Das macht doch das Leben aus. Miteinander schön Gefühle austauschen und das geht nun einmal sehr gut mit Musik.

Mich stören Straßenmusiker ehrlich gesagt gar nicht. Dabei ist es so, dass ich öfters in größeren Städten unterwegs bin und daher auch öfters solche Straßenmusiker sehe. Dabei ist es so, dass ich natürlich auch nicht alle gut finde. Trotzdem fühle ich mich nicht durch diese Musik gestört. Immerhin ist es ja nicht so, dass ich direkt vor den Straßenmusikern stehen bleiben und mir die Musik anhören muss. Stattdessen ist es meistens so, dass ich ganz einfach an den Straßenmusikern vorbeilaufe und einfach im Gehen die Musik höre. Dabei höre ich die Musik auch nicht wirklich lange, weshalb ich nicht unbedingt gestört davon bin.

Ich finde es eigentlich eher unterhaltsam, sich die verschiedene Musik anzuhören oder auch zuzuschauen, wie die Musiker spielen. Das kann eigentlich auch ganz lustig sein. Vor allem, wenn sich viele Menschen um einen Musiker versammeln, um ihm dabei zuzuschauen, finde ich das sogar ziemlich schön. So ergibt sich irgendwie ein Gefühl von Zusammengehörigkeit, wie ich finde.

Bei mir in der Umgebung gibt es nicht sonderlich viele Straßenmusiker. Das finde ich aber auch nicht schlimm, da es mir eigentlich relativ egal ist, ob nun Straßenmusiker auf der Straße stehen oder nicht. Immerhin laufe ich meistens ohnehin einfach nur dran vorbei, ohne stehen zu bleiben.

Was hier teilweise von und über musizierende Straßenmusikanten gesagt wird, ist wirklich das Letzte. Wie man eine so abwertende Bezeichnung wie „akustische Umweltverschmutzung“ auch noch lustig finden kann, wird sich mir wohl nie erschließen.

Anstatt sich zu freuen, dass jemand die Atmosphäre, die durch vorbei hastende, schnatternde und laute Menschen entsteht, etwas freundlicher gestaltet und Musik macht, wird davon gesprochen, dass diese Musik belästigt wie „Toilettengestank in einem Restaurant“, das ist der Gipfel der Geschmacklosigkeit.

Niemand wird gezwungen, sich in den Kreis der Zuhörer einzureihen. Wem die Musik nicht gefällt, sollte zügig weitergehen. Klar ist das, was geboten wird, nicht immer die erste Wahl, aber so schlimm ist es wiederum auch nicht. Das Leben als Straßenmusikant ist schon ganz schön hart. Sich einen CD-Player dahin zu stellen und ein Musikinstrument in die Hand zu nehmen, ist nicht das Wahre. Das sollte nicht sein.

Nebenbei bemerkt ist es maßlos übertrieben, dass die Musiker einen derartigen Lärm veranstalten, dass dir, Ampelmännchen, die Ohren noch zu Hause dröhnen. Außerdem habe ich noch nie einen Straßenmusikanten draußen auf einen Xylophon spielen gesehen und gehört. Vielleicht ist das in deiner Gegend anders als hier in der Stadt, wo nicht alle 20 Meter jemand steht und spielt. Wenn der Ort kleiner ist, wird sich alles mehr zusammen drängen, schon möglich.