Seit man Mutter ist, ist man nur noch der Notnagel?
Cologneboy2009 hat geschrieben:Hast du die Leute denn selbst mal gefragt, ob du mitkommen kannst? Gerade wenn es sich um Freunde handelt, kann man doch einfach fragen, ob man mitgehen kann. Zumindest anfänglich hattest du ja scheinbar noch einen Freundeskreis. Hast du immer gewartet, bis dich jemand gefragt hat? Falls ja, warum hast du nicht selbst die Initiative ergriffen?
Dass eine Schwangere nicht unbedingt gut in der Diskothek aufgehoben ist, versteht sich von selbst. Aber es gibt doch sicher noch andere und weitaus bessere Dinge, die du mit deinen Freunden hättest unternehmen können. Oder handelte es sich eher um Disko-Bekanntschaften, die dann auch eher daraus bestanden, dass man am Wochenende zusammen ausgegangen ist?
Es geht hier am meisten um meine beste Freundin, natürlich auch andere Leute, aber am meisten eben um sie. Ich habe noch nie "Disko-Bekanntschaften" gehabt. Damit schließt sich das schon einmal aus. Ich habe meistens, egal bei wem, erst einmal abgewartet, ob man mich fragt. Denn ich denke, dass man in einer Freundschaft selber auf die Idee kommen kann. Nebenbei habe ich aber auch bei unseren Treffen gesagt, dass ich gerne mal wieder etwas unternehmen möchte. Die meisten, und gerade meine beste Freundin, hat bzw. haben dann immer gesagt: "Hey, am Tag XY machen wir dann dies oder jenes". Daraus ist dann nie etwas geworden. Wenn ich nachgefragt habe, dann waren die Leute schon verplant, oder sie haben sich einfach zu dem Zeitpunkt nicht selber gemeldet.
Wenn ich dann auf Facebook oder so gesehen habe, dass meine beste Freundin unterwegs war, dann habe ich sie auch gefragt, warum sie denn nichts gesagt hat. Sie hat dann immer gesagt, dass sie das vollkommen vergessen hat. Aber jetzt doch mal ehrlich? Wenn ich irgendwo hingehe, und weiß, dass eine Freundin das auch gerne machen würde, dann frag ich sie doch? Die Erfahrung haben auch einige andere Bekannte von mir gemacht. Bist du anders, bist du nichts. Bist du nicht mehr interessant genug, kommen die Lügen. Es tut mir Leid, entweder habe ich einen komischen Freundeskreis, oder die haben alle Alzheimer.
Wenn da kein Interesse seitens deines Freundeskreises an dir besteht, so könnte das daran liegen, dass sie einfach denken, dass du jetzt ganz andere Interessen hast oder evtl. als Mutter auf eine bestimmte Art uninteressant geworden bist, weil du eben nicht mal so spontan mal was unternehmen kannst und die Gesprächsthemen teilweise auch andere sind. Das könnte ich mir vorstellen. Ich finde so eine Denkweise zwar oberflächlich, aber das sind bzw. waren dann eben auch nicht wirklich gute Freunde würde ich mal behaupten.
Aber dann suche dir doch andere Freunde in deinem Umfeld. Eventuell auch andere Mütter, die da mehr Verständnis aufbringen und evtl. ähnliche Interessen haben oder gehe einfach mal alleine weg und lerne mal andere Leute kennen, die dich als Person interessant finden, vielleicht ergeben sich so auch mal gute Freundschaften. Den Kopf in den Sand stecken oder über diese "Freunde" zu meckern, löst das Problem jedenfalls nicht, wenn die nichts unternehmen wollen, dann löse dich von ihnen und bau dir was Neues auf.
Ich habe auch kaum noch Freunde, seitdem ich Mama bin. Mein Feundeskreis war zwar vor der Schwangerschaft schon nicht riesengroß, aber ich habe nur noch eine einzige Freundin, die sich regelmäßig meldet. Alle anderen haben sich irgendwie abgewendet. Das finde ich sehr schade, aber damit muss ich wohl leben. Anfangs hatte ich in der Tat wenig Zeit, als mein Sohn noch ganz klein war, aber das ist ja mittlerweile anders. Ich würde gerne etwas mit ihnen zusammen unternehmen, aber ich laufe den Leuten auch nicht mehr hinterher. Das ist mir echt zu blöd geworden. Ich habe eine Freundin, auf die ich zählen kann und das reicht mir derzeit auch!
Ich stehe auf der anderen Seite. Ich habe keine Kinder und will auch keine, aber eine gute Freundin von mir hat vor knapp 2 Jahren ihren Sohn bekommen. Ich habe die gesamte Schwangerschaft miterlebt und war total aufgeregt. Zum Ende der Schwangerschaft haben wir recht viel Zeit miteinander verbracht. Seit der Kleine da ist, haben wir uns vielleicht 4 mal gesehen - obwohl wir nur gut 10 Minuten Fußweg voneinander entfernt wohnen.
Tja, ehrlich gesagt, sie ist tatsächlich nur noch der Notnagel. Das meine ich überhaupt nicht böse. Ich mag sie total und ich mag auch ihren Kleinen sehr, nur haben sich unsere beiden Welten einfach völlig voneinander getrennt. Ich kann frei und spontan sein, während sie sich immer erst mit ihrem Mann absprechen muss, ob er auf den Jungen aufpassen kann. Wir können nicht einfach mal einen Kaffee trinken gehen. Wenn der Kleine dabei ist, dann freue ich mich zwar, ihn zu sehen, bin aber sehr schnell genervt, weil man mit Kleinkind einfach eingeschränkt ist. Auch Gespräche drehen sich inzwischen zu 80 Prozent um den Kleinen und seine Freunde, um andere Mütter und eben Kinderkram. Das liegt einfach in der Natur der Dinge - ihr Leben, ihre Einstellungen und ihre Erfahrungen haben sich extrem geändert, während ich mich im Vergleich zu vor zwei Jahren noch in ähnlicher Situation befinde.
Ich glaube, dass man als Mutter einfach in den ersten Monaten ohnehin so in seiner eigenen Welt lebt, was ja völlig normal ist. Aber dadurch büßt man eben Kontakte ein. Und wenn sich auch danach das meiste im Leben immer noch um Familie und Kinder dreht, dann ist es, glaube ich, ganz normal, dass man eben zu anderen Leuten -insbesondere zu den Kinderlosen- nicht mehr so starke Parallelen hat.
Ich denke, dass deinen Freunden auch einfach das Verständnis für dich fehlt. Gerade dann, wenn die meisten deiner Freunde selbst noch keine Kinder haben, können sie sich selbst nicht richtig in deine Lage hinein versetzen. Sie wissen nicht, wie es ist, selbst Kinder zu haben und von daher fühlen sie sich auch nicht so vertraut mit dir. Vielleicht sind sie der Meinung, ihr wärt deshalb nun völlig unterschiedlich und vielleicht fühlen sie sich deshalb auch nicht so verbunden mit dir, weil sie einfach einen ganz anderen Lebensstil haben. Von daher machen sie dann wahrscheinlich auch lieber etwas mit anderen Freunden, die ebenfalls noch keine Kinder haben und mit denen sie mehr Gemeinsamkeiten aufweisen.
Es ist einfach so, dass sich die Interessen und die Prioritäten ändern, wenn man Kinder hat. Wenn man noch keine Kinder und vielleicht auch keinen Partner hat, dann ist man frei und ungebunden. Man kann in der Freizeit das tun und lassen, was man möchte und muss auf niemanden Rücksicht nehmen. Man kann jederzeit auf eine Party oder zum Shoppen gehen. Von daher denke ich, dass deine Freunde vielleicht lieber Freunde fragen, die ebenfalls noch keine Mutter sind, wenn sie etwas unternehmen wollen. Die Wahrscheinlichkeit ist viel größer, dass die Freunde dann auch Zeit haben und man kann dann auch einschätzen, ob sie nun auf die Party mitkommen oder nicht. Bei dir wird das wohl sicherlich schwerer sein und deine Freunde werden wissen, dass du nicht einfach so spontan auf eine Party oder zum Eis essen kommen kannst, weil deine Kinder dich doch etwas einschränken. Und um sich die Mühe zu sparen, fragen sie dann lieber andere Leute, bei denen die Wahrscheinlichkeit größer ist.
Möglicherweise haben deine Freunde auch einfach ganz andere Interessen und haben auch noch nicht die Lust, an Kinder zu denken. Von daher haben sie vielleicht auch Angst, dass das Gespräch immer wieder auf Kinder kommen könnte, wenn sie sich mit dir treffen. Wenn sie jedoch lieber über andere Sachen sprechen wollen, dann haben sie vielleicht auch Hemmungen, sich mit dir zu treffen, weil sie befürchten, dass das Gespräch einseitig werden könnte. Von daher treffen sie sich dann lieber mit Leuten, die ein ähnliches Leben führen, wie sie selbst.
An deiner Stelle würde ich einfach selbst auf deine Freunde zugehen und ihnen sagen, dass ich gerne wieder etwas mit ihnen unternehmen würde. Dabei würde ich ihnen auch gleich einige Vorschläge machen und ihnen auch sagen, dass ich jemanden hätte, der sich um die Kinder kümmern würde. Dabei würde ich auch gleich konkret einige Tage nennen, an denen ich Zeit hätte und ich denke, dass die Freunde dann auch sicherlich einwilligen würden, wenn sie sehen würden, dass man sich auch selbst um ein Treffen bemüht.
Ich denke, dass es normal ist, dass sich der Freundeskreis verändert, wenn man Mutter geworden ist. Die erste Priorität liegt dann natürlich auch von einem selber aus ganz beim Kind, also im Normalfall, hat man, wenn man Mutter geworden ist, die ersten paar Wochen und Monate keine Zeit, um Party zu machen, oder sich großartig mit Freunden zu treffen, außer eben, man geht mit dem Kind spazieren.
Es ist kein Treffen mehr ohne Kind möglich, wenn man seine Rolle als Mutter ernst nehmen möchte. Freunde wenden sich ziemlich schnell ab, wenn man sich nicht mehr regelmäßig meldet. Nur die wenigsten Freundschaften bestehen, wenn man nicht dieselben Lebensweisen verfolgt, so habe ich die Erfahrung gemacht.
Deshalb würde ich es den Freunden nicht übel nehmen. Freunde kommen und gehen, aber die Familie bleibt für immer. Meiner Meinung nach ist so ein kleiner Wonneproppen das größte Glück auf Erden und viel mehr wert, als es jegliche Freundschaft je sein wird.
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