Was bedeutet es, sich im Beruf verwirklichen zu wollen?

Heute bekam ich schon wieder zwei Anrufe, allerdings von Personalvermittlungsfirmen. Die Bewerbungen dorthin hatte ich am Wochenende erst abgeschickt, so dass das Feedback diesmal ziemlich schnell kam, wie ich finde.

Nun wurde ich von der einen Firma per E-Mail gefragt, worin denn meine Wechselmotivation besteht. Ich habe dann geschrieben, dass ich in meinem derzeitigen Job das Gefühl habe, "auf der Stelle zu treten". Und dass ich mich gerne selbst verwirklichen und weiterentwickeln möchte. Ich weiß, dass solche Sätze in diesem Zusammenhang sehr gerne gebraucht werden, aber was ist, wenn ich dieses "Verwirklichen" näher spezifizieren soll? Was würdet Ihr dann an meiner Stelle antworten?

Ich bin noch zu jung für Bewerbungen und solche Antworten, jedoch denke ich, würde ich antworten, dass ich mich an meiner alten Arbeitsstelle in der Hinsicht festgefahren habe, dass ich dort immer nur die selben Aufgaben zu erledigen habe, und möglicherweise zu wenig Möglichkeiten um mich selbst einzubringen oder auch weiterzubilden.

Es ist mir sehr wichtig, immer neue Einfälle einbringen zu können und vor allem die Möglichkeit zu haben, meine Fähigkeiten weiterzuentwickeln und auch mal anspruchsvollere Arbeiten zu übernehmen.

Ich finde, dass man hier doch damit antworten kann, dass man im jetzigen Job nicht seine Erfüllung gefunden hat und man sich mehr Auslastung gewünscht hätte. Bei der Verwirklichung eines Traumes tut man ja auch das, was man für richtig hält und deswegen würde ich das auch erwähnen, dass man es eben für richtig hält, sich nun zu verändern und wieder mehr gefordert zu werden.

Ich empfehle ja immer, konkrete Beispiele zu nennen. Es ist ja für den Bewerber oder Angestellten schön, wenn er oder sie sich weiterentwickeln oder verwirklichen kann, aber letzten Endes möchte der Betrieb vor allem wissen, inwiefern diese Bestrebungen dem Unternehmen nutzen.

Da ich mit den Details nicht vertraut bin, kann ich nur vage Beispiele nennen. Vielleicht kann man anführen, dass das supertolle Verkaufstalent gerade brachliegt und dass man sich mehr Kundenkontakt wünscht, anstatt nur Akten zu wälzen? Oder vielleicht hat der Bewerber sich schon mit "supertollem neuen Computersystem XY" befasst und würde gerne tiefer einsteigen. So ein Zufall, dass das ersehnte Unternehmen schon seit Jahren Vorreiter in Sachen "supertolle neue Computersysteme" ist.... Hier ist mal wieder ein bisschen Mitdenken und Kreativität gefragt, um die passenden Antworten zu finden.

Sich im Beruf verwirklichen zu wollen ist für mich schon ein Grund, den Arbeitsplatz zu wechseln. Allerdings gehört das für mich eher in die Kategorie "persönliche Gründe". Die Details hierzu interessieren doch keinen Chef, sodass ich mit dem Begriff "Selbstverwirklichung" auf die Nachfragen vom potentiellen neuen Chef nicht um mich werfen würde.

Ich würde da eher andere Gründe nennen, warum man den Betrieb wechseln möchte. Das kann das schlechte Arbeitsklima sein beim vorherigen Arbeitgeber oder zu wenig Abwechslung bei den Aufgaben. Man muss das eben so drehen und wenden, dass man selbst als perfekte Besetzung für eine neue Stelle angesehen wird.