Vom Haus zur Wohnung - Garten vermissen?

vom 25.02.2013, 18:27 Uhr

Ein Bekannter von mir ist aktuell auf Wohnungssuche. Allerdings ist er ein Gartenfan und sucht daher krampfhaft eine Mietwohnung, bei der auch eine gemeinschaftliche Gartennutzung möglich ist. Er bekam schon viele Wohnungen angeboten, aber bisher hat er alle Angebote ausgeschlagen, weil er unbedingt seinen Garten haben möchte. Das Problem ist, dass er vorher in einem Haus gewohnt hat, zu dem er einen großen Garten hatte. Daher fällt es ihm schwer, auf den Garten zu verzichten.

Ich selber bin als Kind auch in einem Haus mit Garten und allgemein in einer ruhigen, grünen Gegend aufgewachsen. Als ich dann aber mit 19 Jahren von zu Hause ausgezogen bin, hat mich das überhaupt nicht gestört, plötzlich in einer Mietwohnung ohne Garten zu leben. Wir hatten damals zwar einen Balkon, aber das ist ja längst nicht das Gleiche. Trotzdem hatte ich nicht das Gefühl, etwas zu vermissen.

Bis Oktober letzten Jahres habe ich auch noch in einem Haus gewohnt und klar war es schön, vor die Tür zu gehen und gemütlich eine Zigarette zu rauchen oder eben mal kurz in den Garten zu gehen. Aber jetzt habe ich meine 1-Raum-Wohnung ohne Balkon (!) und habe auch kein Problem damit. Im Gegenteil, ich fühle mich hier richtig wohl.

Wie denkt Ihr? Ist es eine große Umstellung, plötzlich in einer Wohnung ohne Garten zu wohnen, wenn man vorher ein Haus hatte? Könntet Ihr Euch damit abfinden? Oder würde dann eine Wohnung ohne Gartennutzung nicht für Euch in Frage kommen?

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Es ist sicherlich eine große Umstellung, wenn man einen Garten hatte und dann vielleicht nur noch einen Balkon oder eben gar nichts. Mir würde das wahrscheinlich nicht so viel ausmachen, wenn ich danach noch einen Balkon hätte. Im Garten macht man ja gar nicht so viel verschiedene Sachen. Man pflanzt vielleicht mehr, als bei einem Balkon und eventuell hat man noch Tiere im Garten.

Ich pflanze nicht gerne, deswegen würde mich ein Garten auch nicht wirklich interessieren. Ich kann ja auch auf meinem Balkon grillen, was mir wichtig ist und sonnen kann ich mich da auch. Sicherlich kommt es auf die Bedürfnisse an, und wenn man eben sehr naturverbunden ist, ist eine solche Umstellung schon ganz schön hart. Außerdem gibt es ja auch schöne Wohnungen mit Terrasse, und wenn es die gibt, kann man doch auch nach so einer Wohnung suchen und muss keine mit Balkon nehmen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Du schreibst einerseits von Deinem Bekannten und vergleichst ihn und seine Einstellung im Anschluss mit Deiner eigenen Ansicht, womit Du herausstellst, dass Ihr beide da unterschiedliche Ansichten habt. Insofern ist Deine allgemeingültige Frage, ob es eine große Umstellung darstellt, von einem Haus mit Garten in eine Wohnung ohne Garten umzuziehen, doch schon damit beantwortet, dass das offenbar vom Einzelfall abhängt und man hier keine generelle und auf alle Menschen zutreffende Antwort geben kann. Der eine braucht eben einen Garten zum Glücklichsein, der andere wiederum nicht.

Ich selbst mag Gärten schon sehr und hatte in meiner letzten Wohnung immerhin eine Terrasse mit anschließendem Grünstück, einem kleinen Rasen, der das Hausgrundstück war und eigentlich nicht mehr zu meiner Wohnung gehörte, allerdings durfte ich dieses Stück Rasen einerseits betreten und konnte es andererseits natürlich auch von der Terrasse aus sehen, sodass ich immer das Gefühl hatte, im Garten zu sitzen. Das habe ich auch wirklich gerne und häufig gemacht, bis sich herausstellte, dass der Bewohner in der Wohnung über mir mich über seinen Balkon anfängt zu nerven. Dieser Balkon befand sich nämlich direkt über meiner Terrasse und immer wieder hing der andere Mieter über dem Geländer und forderte mich auf, mit dem Rauchen aufzuhören. Das hat doch gehörig genervt und dazu geführt, dass ich meine Terrasse irgendwann nicht mehr mochte. Ich denke, dass ich ähnlich gelagerte Probleme in einem Garten, der zu einem Einfamilienhaus gehört, wohl kaum haben dürfte. Insofern meine ich, dass Garten eben nicht gleich Garten ist.

Nun wohne ich in einer Wohnung ohne Garten und vermisse diese Möglichkeit, nach draußen zu gehen, nicht sonderlich. Allerdings haben wir auch noch Winter und ich würde insofern wohl auch kaum Zeit im Garten verbringen, wenn ich einen hätte. Im Sommer sieht das wieder anders aus und ich werde mir auch in diesem Jahr wieder genügend Möglichkeiten suchen, draußen sein zu können, was hier auf dem Land glücklicherweise nicht schwer ist. Dennoch wird mir dann ein eigener Garten sicherlich fehlen und ich freue mich schon heute auf den Tag, an dem ich in ein Haus mit Garten ziehe, denn geplant ist das noch in nicht allzu ferner Zukunft.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Sicherlich ist es eine Umgewöhnung, wenn man von einem größeren Grundstück in ein kleineres Wohngebiet ziehen muss. Aber nicht jeder hat damit Probleme und ich kann schon verstehen, wenn man gern wieder einen Garten hätte. Andererseits denke ich, kommt es auch immer darauf an, wie einem die Wohnung und das Umfeld gefällt. Ich zum Beispiel bin auch in einem Dorf auf einem eigenen Bauernhof aufgewachsen, was viel Platz bedeutet. Dennoch hat es mir dann nichts ausgemacht, eine Zweizimmerwohnung zu bewohnen und damit bin ich auch gut zurecht gekommen.

Ich hätte zwar inzwischen auch gern einen Balkon oder einen Garten, sodass man sich im Frühling und Sommer auch mal auf draußen hinsetzen und unterhalten kann oder sich sonst wie draußen beschäftigt, aber im Moment ist es so nicht machbar. Wir würden daher beim nächsten Mal auf der Suche nach einer Wohnung oder einem Haus zum Mieten ebenfalls darum bemühen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich hätte ehrlich gesagt keine Lust auf einen Garten. Eine Erdgeschosswohnung kommt für mich ohnehin nicht in Frage, weil ich lieber weiter oben wohne, am liebsten im Dachgeschoss. Aber auch eine Gartennutzung in Kombination mit einer Dachgeschosswohnung wäre mir nicht ganz so lieb. Solche kleinen Gärten finde ich tatsächlich nicht besonders interessant und ich hätte auch keine Lust, mich um den Garten kümmern zu müssen. Auf der anderen Seite könnte ich es aber auch nicht leiden, wenn er nicht ordentlich zurechtgemacht ist, so dass ich mich dann darum kümmern müsste, obwohl ich keine Lust dazu hätte. Ich verzichte lieber direkt auf einen Garten.

Ein Balkon ist schon ganz nett. Falls man Raucher zu Besuch hat, müssen die dann nicht direkt vor die Tür gehen, was ja auch nicht so schön aussieht und darüber hinaus unpraktisch ist. Wenn man einen Balkon hat, kann man sie immerhin auf den Balkon schicken. Außerdem kann man dort gut Wäsche trocknen. Allerdings könnte ich auch gut auf einen Balkon verzichten, auch wenn ich jetzt einen habe.

Ich würde also eher nach einer Wohnung ohne Garten suchen als nach einer Wohnung, zu der auch ein Garten oder zumindest eine Gartenmitnutzung gehört. In der Stadt sind die Chancen, eine adäquate Wohnung zu finden, dadurch auch größer. Falls dein Bekannter in einer dicht bevölkerten, nicht gerade ländlichen Gegend eine Wohnung sucht und vielleicht auch nur ein begrenztes Budget zur Verfügung hat, ist es natürlich nicht sehr wahrscheinlich, dass er eine Wohnung mit Garten findet, die auch sonst seinen Ansprüchen entspricht.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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