Jobsuche - nehmt Ihr Absagen persönlich?

vom 25.02.2013, 18:17 Uhr

Am Wochenende habe ich ja auch wieder einiges an Bewerbungen raus geschickt. Unter anderem habe ich mich auch auf eine Stelle beworben, die genau auf mein Profil gepasst hätte. In der Stellenausschreibung wurden genau die Tätigkeiten beschrieben, die ich bereits gemacht habe und auch aktuell noch mache. Vom Prinzip her hätte diese Stelle sehr gut zu meinem bisherigen beruflichen Werdegang gepasst.

Nur bekam ich dann heute schon eine Absage, mit der Begründung, dass man sich für eine Mitbewerberin entschieden hätte, die "dem Anforderungsprofil der ausgeschriebenen Stelle besonders gut entspricht". Eigentlich hat man ja keinen Grund, solche Absagen persönlich zu nehmen, aber irgendwo habe ich mich trotzdem geärgert, gerade weil ich dachte, dass diese Stelle genau richtig für mich gewesen wäre. Und die Absage kam auch ziemlich schnell, so dass mir das das Gefühl vermittelt, dass man mich ziemlich schnell aussortiert hat. So gesehen, habe ich diese Absage diesmal persönlich genommen.

Wie ist das bei Euch, geht Ihr mit Absagen locker um? Oder nehmt Ihr sie auch mehr oder weniger unbewusst persönlich?

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich nehme Absagen sehr persönlich und ärgere mich darüber. Vor allen Dingen grüble ich dann lange darüber, was ich wohl falsch gemacht habe. Leider ist es so, dass die Entscheidungsträger nicht sagen, warum sie sich gegen einen entschieden haben. Dann könnte man etwas daran ändern. Aber Gott sei Dank habe ich noch nicht viele Absagen bekommen, meistens habe ich selber abgesagt. Wie wäre es, wenn du einmal einen Profi über deine Bewerbung schauen lässt oder ein Bewerbungstraining mitmachst?

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich konnte ebenfalls schon Erfahrungen mit Absagen sammeln und habe sie eigentlich nie persönlich genommen. Ich bin davon ausgegangen, dass selbst in meinem doch recht spezialisierten Metier Dutzende Bewerbungsunterlagen eingehen und manchmal fliegt man eben schon bei der ersten Runde raus. Es gibt immer bessere, jüngere, geeignetere Kandidaten, manchmal reicht ja sogar schon der Wohnort aus, um nicht genommen zu werden. Dass du der Meinung bist, der Job wäre ideal gewesen, ist ja nicht ausschlaggebend. Wahrscheinlich hat man ja auch einfach pauschal aussortiert und eine Standardfloskel als Begründung angegeben.

Geärgert habe ich mich nur in dem einen Fall, als man mich zweimal im selben Unternehmen zum Vorstellungsgespräch herbeizitiert und mir alle möglichen Aufgaben gestellt hat, die ich nach Kräften erfüllt habe. Durch zwei Dutzend Reifen zu springen und dann für nicht gut genug befunden zu werden, das fand ich schon ein bisschen dreist. Da war es mir schon fast lieber, wenn man mir von Vornherein abgesagt hat.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Es ist ja kein Geheimnis, dass es Personalchefs gibt, die bei der Auswahl leider nicht nur nach Qualifikationen gehen. Insofern kann man es niemandem verübeln, wenn man sich nach einer Absage Gedanken macht, ob derjenige, der genommen wurde, wirklich nur besser dem Anforderungsprofil entsprochen hat, ob es vielleicht daran lag, dass derjenige einfach ein Mann ist, diejenige besser aussah oder sonst irgendwas. Diese Begründung in der Absage ist vermutlich ohnehin nur ein Standardsatz und man kann nie wissen, was wirklich der Grund war.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich versuche schon, Absagen nicht persönlich zu nehmen, weil sie mich dann noch mehr fertig machen, als sowieso schon. Aber ich würde schon sagen, dass ich manche Absagen vielleicht hauptsächlich unterbewusst doch persönlich genommen habe, weil sie mich schon mehr mitnahmen als andere Absagen. Da man auch nicht immer den wahren Grund einer Absage erfährt, weiß man im Grunde ja doch nicht wirklich, woran man ist und gerade das macht es auch so schwer, Absagen zu interpretieren und sich bei der nächsten Bewerbung zu verbessern.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Absagen sind erstmal immer Mist, aber man muss heute vor allem eines beachten: In der Regel kommen auf eine Stelle in einem großen Unternehmen ca. 400-600 Bewerbungen. Oft sind da Dienstleister vorgeschaltet die eine Vorauswahl übernehmen. Da fliegt dann schon einmal jeder raus der nicht zu 100% ins Profil passt, oder in eine Risikogruppe gehört, sprich Übergewichtige, Singles, ältere Menschen, Homosexuelle oder ähnliche. Dieses aussortieren geht natürlich weiter, sobald man bei einem Vorstellungsgespräch ist.

Ich selbst hatte einmal bei einem Hersteller von Roboterketten ein Vorstellungsgespräch. Bei diesem Gespräch stellte sich heraus, das ich sehr nah an der Arbeitsstelle wohne, näher wie jeder andere Bewerber. Das ich die beste Erfahrung mitbringe, und das ich für die Stelle einfach perfekt bin. Mit dem Personaler habe ich mich sofort verstanden als wären wir die besten Kumpels. Das ganze ging von ihm aus, nicht von mir. Nach dem Gespräch fuhr ich nach Hause, als ich mit meiner Frau telefonierte sagte ich ihr noch, den Job hab ich in der Tasche!

Kaum war ich zu hause angekommen hatte mich die Kollegin von der Zeitarbeitsfirma, die die Vorauswahl getroffen hatte schon angerufen. Man sagte mir ich würde die Stelle nicht bekommen. Nach ordentlichem Nachbohren habe ich dann erfahren es war mein Gewicht, man war der Meinung mit 130 Kilo wäre ich den körperlichen Belastungen, beim Computer programmieren, und Plastikketten schleppen, nicht gewachsen. Sowas ist definitiv persönlich zu sehen.

Ich hatte aber genauso schon die Erfahrung gemacht das ich "Überqualifiziert" war. Hintergrund war das ich eine sehr gute Ausbildung, und vielfältige Erfahrung habe. Aus diesem Grund wäre ich für den Job als Komissionierer ungeeignet, weil man Angst hätte ich würde meine Arbeit nicht ernst genug nehmen, da ich wesentlich mehr Verantwortung gewohnt wäre. Auch das empfinde ich als persönliche Absage.

Trotz allem muss man natürlich sagen das viele Absagen in der Regel wenig persönlich sind, sondern meist auf einigen winzigen Details basieren. Oftmals ist es eine Äußerlichkeit, ein Fehler im Lebenslauf, oder eine fehlende Sympathie. Körperliche Makel und/oder der falsche Satz kann schon reichen um eine Absage zu provozieren. Manche Personaler sind da schon etwas seltsam drauf,, und fühlen sich wie Götter, aber in der Regel ist das Unsinn.

Ich habe auch schon vieles erlebt, vieles mitgemacht, aber irgendwann lernt man damit umzugehen, und das weg zu stecken. Ich suche in der Regel jedes Jahr, spätestens jedes zweite Jahr nach einer neuen Stelle, da ich immer noch Schwierigkeiten habe von der dämlichen Zeitarbeit weg zu kommen, und einen unbefristeten Vertrag zu finden. Zuletzt hat man mich als Abteilungsleiter entlassen weil ich nicht zur Firma passe (nach 2 1/2 Jahren). Das ist mindestens genauso fadenscheinig und persönlich...

» Frank The Tank » Beiträge: 350 » Talkpoints: 44,33 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich denke, dass man Absagen nicht zu Ernst nehmen sollte und deswegen würde ich sie auch nicht persönlich nehmen und wenn es noch so gut gepasst hätte. Gerade große Firmen haben meistens mehrere hundert Bewerber und da kann es eben auch sein, dass man mit besten Qualifikationen eine Absage bekommt. Außerdem gehen die leider auch nach den Bildern und da reicht es dann leider schon, wenn man optisch nicht passt. Ich würde mir da keinen Kopf machen und sehe eben eine Absage als nicht wild an.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Bin jetzt nicht unbedingt der richtige für solch ein Thema, da ich noch nicht wirklich viele Absagen in meinem Leben erhalten habe. Jedoch habe ich eine solche nie persönlich genommen, hat mir eher Leid getan für die Firma die mich nicht wollte, da sie gar nicht wussten was ihnen entgeht. Jedoch sagt man mir auch nach ein gesundes, evtl. auch ein wenig übertriebenes Ego zu haben, so dass ich eh meist über solchen Dingen stehe da ich von mir selbst überzeugt bin.

» Flasssh » Beiträge: 373 » Talkpoints: 9,68 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich nehme solche Absagen in der Regel nicht persönlich, allerdings war das früher mal so. Irgendwann wurde mir aber klar, wie ein solches Bewerbungsverfahren genau abläuft und dass es außerdem doch immer wieder Standardschreiben sind, die man als Bewerber erhält. Ganz selten und wirklich nur in einzelnen Ausnahmefällen habe ich mal Absageschreiben erhalten, die sich nicht nach Serienbrief angehört haben. Diese Briefe habe ich dann auch deutlich ernster genommen als jene, in denen doch immer nur das Gleiche steht – unabhängig davon, was das nun genau sein möge.

Dass es jemanden gibt, der besser in das jeweilige Bewerberprofil passt, ist in meinen Augen übrigens eine solche Standardaussage, die man nicht weiter persönlich nehmen sollte. Es mag sogar durchaus sein, dass der Beurteilende mit dieser Standardaussage Recht hat, denn es gibt vermutlich immer jemanden, der besser ins Profil passt, und sei es auch nur aus dem Grund, dass von Seiten des jeweiligen Personalsachbearbeiters davon ausgegangen wird, dass er aufgrund seiner wenigen Berufserfahrung eine günstigere Kraft ist oder für bestimmte Zwecke des Unternehmens besser geeignet ist als ein anderer, was aber gar nicht immer positiv sein muss.

Ich sehe jedenfalls keinen Grund mehr, eine Absage auf eine meiner Bewerbungen persönlich zu nehmen, allerdings geht es mir mit Zusagen übrigens genauso. Auch diese nehme ich nicht persönlich, sondern ich gehe häufig davon aus, dass ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort war und mich gut präsentiert habe, für die jeweiligen Zwecke gut geeignet bin und sicherlich auch eine ordentliche Portion Glück im Spiel war.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Es ist doch klar, dass du in diesem Fall enttäuscht und ein wenig verärgert bist. Die Stelle hat wunderbar auf dich gepasst und du hast alle Anforderungen, die man braucht um diese Stelle zu besetzen. Ich würde an deiner Stelle genauso reagieren. Es ist ja so, dass man sich bei so einer Gelegenheit sehr viel Hoffnungen macht, weil es eben so wunderbar zu passen scheint. Da ist die Enttäuschung nun mal entsprechend groß, wenn man dann eine negative Antwort bekommt. In dem Fall musst du es einfach abhaken und nicht persönlich nehmen. Diesen Text sendet man allen Bewerbern zu, was nicht heißen soll, dass du nicht die geforderten Bedingungen mitgebracht hast. Man sollte generell diese Texte nicht auseinander nehmen und zwischen den Zeilen lesen. Das sind einfach nur Absagen und gut ist.

Ich kann mich noch erinnern, als ich mich um eine Ausbildung beworben habe. Ich bekam leider sehr viele Absagen und es kam kaum mal zu einem Vorstellungsgespräch. Am Anfang war es schon ein wenig frustrierend, wenn man dauernd die Bewerbungsunterlagen wieder im eigenen Briefkasten vorfindet. Man möchte sagen, dass man sich schon fast daran gewöhnt. Das klingt komisch, aber in so einem Fall muss man einfach etwas hart bleiben und die Absagen an einem abprallen lassen, auch wenn es nicht leicht fällt. Mit der Zeit wächst ja der Druck, wenn man hört, dass so gut wie alle anderen aus der alten Klasse schon eine Ausbildung haben und man selbst jetzt ohne dasteht. Da muss man einfach dranbleiben und kämpfen. Bei mir hat es dann auch geklappt, auch wenn bis dahin ein paar sehr negative Sachen passiert sind.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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