Wie gut könnt ihr euch mit eurem Arbeitgeber identifizieren?

vom 25.02.2013, 16:14 Uhr

Identifikation mit dem Unternehmen ist für viele Firma durchaus sehr wichtig. So kommt es durchaus vor, dass einige Firmen ihre Mitarbeiter auch mit Kleidung, Fahrzeugen oder ähnlichen Dingen ausstatten, die das Unternehmenslogo zeigen oder Werbung tragen. In meinem Ausbildungsbetrieb bekam man damals einen Warengutschein, wenn man einen Kennzeichenhalter oder einen Aufkleber auf seinem Fahrzeug angebracht hat. Andere Unternehmen gehen teilweise noch weiter und schrecken auch für Firmenlogo-Tattoos nicht zurück.

Doch auch die persönliche Identifikation mit dem Unternehmen spielt eine Rolle. Ist man unabhängig von seiner Tätigkeit dort von der Firma und ihren Dienstleistungen und Produkten überzeugt? Wie ergeht es euch? Wie wichtig ist euch das Unternehmen, in dem ihr arbeitet? Beschäftigt ihr euch aus privat damit oder käme so etwas für euch gar nicht in Frage? Wo zieht ihr die Grenzen?

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» Trisa » Beiträge: 3271 » Talkpoints: 20,99 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Die Identifikation mit dem Unternehmen geht vermutlich mit einer Selbstaufgabe einher, ohne das man es selber merkt. Ich gehe auch davon aus, dass diese Gefahr bei eher "jungen" Arbeitnehmern besteht, welche tatsächlich glauben, ein wichtiges und unersetzbares Rädchen im Firmenmotor zu sein. Erst wenn es mal wirklich zu (wirtschaftlichen) Schwierigkeiten kommt, merkt aber im Grunde jeder Arbeitnehmer recht schnell, dass er lediglich eine von vielen Arbeitskraft darstellt, welche im Idealfall schnell und lautlos von einer anderen (im Idealfall) billigeren Arbeitskraft ersetzt werden kann.

Sich selbst jetzt auch mit Firmenlogos zu tätowieren (habe ehrlich gesagt noch nichts davon gehört), ist sicher ein extremer Schritt (der wohl auch irgendwann zu 99% bereut wird). Aber alles andere ist eher "normal" (Firmenkleidung, Aufkleber mit dem Firmenlogo usw.), weil natürlich jedes Unternehmen eine Eigenwerbung betreibt.

Während man bei der Firma angestellt ist, ist es aber sicher nicht verkehrt, sich so loyal wie nötig zu verhalten. Einfach auch, um sich selbst zu bestätigen. Aber die Grenze ist dann zu ziehen, wenn es sich auf das "Privatleben" erstreckt. Man darf nicht vergessen, dass die Lohnarbeit dazu dient, sein Leben zu führen - nicht aber das Leben dazu dient, einem Arbeitgeber nützlich zu sein!

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich habe bis vor kurzem in einer Firma gearbeitet in der es von oben sehr gerne gesehen wurde, wenn man sich auch in seiner Freizeit mit dem Arbeitgeber identifiziert bzw. in Vereine geht um im Prinzip Werbung für den AG zu machen.

Für mich fiel das allerdings immer sehr schwer, weil ich nach kurzer Zeit das Geschäftsmodell kannte und auch die Methoden kannte. So fiel mir nach kurzer Zeit die Identifikation und das Werben nach außen immer schwerer. Je länger ich dabei war sank mein Interesse daran mit der Firma in Verbindung gebracht zu werden und ich begann zu zweifeln. Schlussendlich musste ich dann vor kurzem feststellen, dass die Identifikation völlig verschwunden ist und ich suche nun nach einer neuen Herausforderung bei der mir die Identifikation evtl. einfacher fällt.

» klasse » Beiträge: 194 » Talkpoints: 4,71 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Man spricht von innerer Kündigung, wenn man sich mit seinem Unternehmen nicht mehr identifizieren kann. In einem solchen Fall sollte man auch die äußere Kündigung durchführen. Ich fand es immer wichtig, mich mit meinen Unternehmen zu identifizieren, sonst hätte mir die Arbeit keinen Spaß gemacht. Natürlich gibt es immer Dinge, die einem nicht passen, aber eigentlich habe ich die Firmen, bei denen ich gearbeitet habe, immer positiv nach außen dargestellt.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Es hat fast drei Jahre gebraucht und das hätte ich nie gedacht, dass ich mich endlich bei meinem Arbeitgeber, in meinem Krankenhaus, wohlfühle. Ich war immer dagegen, hatte schreckliches Heimweh, fand das alles doof und viel zu groß in dem Haus, ich wollte wieder weg und habe nicht mit meinem Arbeitgeber verbunden.

Aber jetzt ist das anders. Jetzt bin ich "groß", jetzt werde ich beinahe als vollwertige Schwester angesehen, jetzt, wo ich im Sommer endlich fertig werde mit der Ausbildung. Jetzt habe ich meinen Platz gefunden, meine Berufung, das Krankenhaus ist mein Krankenhaus geworden, meine Heimat, mein Platz. Ich fühle mich hier wohl und ich möchte gerne danach weiterhin für das Haus arbeiten.

Ich mochte fast alle Stationen, auf denen ich gewesen bin, ich mag die Patienten, meine Arbeit, ich kenne nun die meisten Räumlichkeiten. Klar, es ist ein riesengroßes Haus und alles wirkt erstmal ziemlich steril, wenn man im Haus unterwegs ist, aber dann auf den einzelnen Stationen angekommen, fühlt sich alles heimisch an. Ich könnte mich wirklich häuslich einrichten und manchmal möchte ich nach der Arbeit gar nicht so richtig nach Hause. :lol:

Gerade für mein jetziges Team würde ich die Hand ins Feuer legen. Die sind alle so prima. Ich arbeite dort so gerne und irgendwie fühlt sich auf einmal alles kuschelweich an, auch wenn natürlich gewisse Hierarchien im Krankenhaus nicht wegzudenken und schön zu reden sind. Dennoch möchte ich meinen Arbeitsplatz momentan unter keinen Umständen tauschen. :)

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich arbeite in einem recht großen Unternehmen. Wir haben 5500 Mitarbeiter. Ich bekomme bei uns Arbeitskleidung und Sicherheitsschuhe gestellt und darauf ist natürlich das Firmenlogo. Ich finde das gut denn ich finde es schön in dem Unternehmen. Es gibt auch weitere Werbemittel die man sich kaufen kann wie zum Beispiel Kugelschreiber oder ähnliches.

Natürlich darf man sich nicht für etwas besseres als andere halten aber auch kleine Rädchen im Getriebe können einen defekt der Maschine hervorrufen. Aber meist ist man leider nur eine Nummer die austauschbar ist, vor allem für die Unternehmensführung, was ich zwar schade finde aber wohl auch bei großen Unternehmen schwer anders zu machen wäre.

Ich vertrete die Meinung man sollte immer 100% für seinen Arbeitgeber geben denn schließlich wird man für diese 100% bezahlt aber man sollte sich nicht kaputt machen lassen indem man dauerhaft mehr als 100% gibt auch wenn man gerne in dem Unternehmen arbeitet führt dauerhafte zu hohe Belastung zu Krankheit.

» Dragonlord » Beiträge: 40 » Talkpoints: 27,36 »


Ich arbeite in einem kleinen Unternehmen und kann mich eigentlich schon mit der Firma identifizieren. Mir ist das auch unheimlich wichtig, weil ich nur dann mit Freude irgendwo arbeiten kann, wenn ich mich mit der Arbeit und dem ganzen Umfeld identifizieren kann. Es ist bei mir einfach so, dass ich erst dann 100% bei meiner Arbeit geben kann, wenn ich mich wirklich wohlfühle. Das führt dann auch dazu, dass ich schon mal zu hause etwas für die Arbeit mache, was ich sicher nicht tun würde, wenn ich mich nicht mit dem Unternehmen identifizieren könnte.

Allerdings sollte man auch schon aufpassen, dass man sich nicht ausnutzen lässt, weil man die Arbeit zu hause als Identifikation mit dem Unternehmen betrachtet. Ich wüsste auch nicht, ob ich an meinem Auto einen Kennzeichenhalter mit dem Firmenlogo anbringen würde. Auch wenn ich dafür einen Gutschein bekommen würde, ginge mir das dann schon zu weit. Außerdem finde ich die innere Überzeugung bei Mitarbeitern wichtiger als die Werbung durch solche Dinge oder auch Tattoos.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



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