Einem Minderjährigen Aktien zum Geburtstag schenken?
Mein 12-jähriger Cousin wünscht sich zu seinem 13. Geburtstag eine eigene Aktie. Er sagte seinen Eltern, dass es ihm egal sei, von welcher Firma sie eine Aktie kaufen würden, sie sollten nur eine wählen, deren Kurs gut steht. Seine Eltern wissen nun gar nicht, wie sie mit diesem für sein Alter doch sehr außergewöhnlichen Wunsch umgehen sollen. Sie behandeln das Thema Aktien anscheinend gerade im Unterricht, allerdings kennt er sich mit seinen gerade einmal 12 Jahren noch viel zu wenig mit Aktien aus.
Kann man einem Minderjährigen überhaupt Aktien zum Geburtstag schenken, selbst wenn beide Elternteile damit einverstanden sind? Muss man die Aktien dann auf den Namen der Eltern laufen lassen oder kann er mit seinen 13 Jahren bereits eigene Aktien besitzen? Würdet ihr ihm diesen Wunsch erfüllen oder einfach auf etwas anderes als Geburtstagsgeschenk zurückgreifen? Das Problem ist ja, dass er sich das mit der Aktie in den Kopf gesetzt hat und immer wieder betont, dass er sich eben eine Aktie wünscht, wenn sich jemand nach seinen Geburtstagswünschen erkundigt.
Da es bereits Minderjährige gibt, die sehr erfolgreich an der Börse sind, gehe ich davon aus, dass ein solches Geschenk auf jeden Fall möglich ist. Aber ich denke, dass es ähnlich ist, wie bei Bankkonten und Eltern für Transaktionen ihre Zustimmung geben müssen. Das würde ich den Jungen allerdings selbst herausfinden lassen.
Dabei würde ich die Idee des Jungen auf jeden Fall unterstützen. Da er sich scheinbar sehr für das Thema interessiert, wird er bestimmt auch in Erfahrung bringen können, inwiefern Minderjährige eigene Aktien besitzen können. Seinen Wunsch würde ich aber in jedem Fall unterstützen, warum denn auch nicht? Mir ist es wesentlich lieber, wenn Kinder sich mit solchen Dingen beschäftigen möchten, als mit Computerspielen und ähnlichem.
Ich würde auch das Gespräch mit einem Fachmann suchen und ihm den Sachverhalt schildern. Vielleicht macht es auch Sinn mit dem Kind gemeinsam einen Beratungstermin zu vereinbaren. So kann man vorher mit dem Bankberater abklären, dass man eben mit seinem interessiertem Sprößling vorbeikommen wird, der sich dann Aktien bis zu einer Höchstgrenze von X Euro aussuchen darf. Idealerweise bekommt er dann verschiedene Möglichkeiten vorgestellt und kann selbst entscheiden.
Zudem würde ich mich auch nach kindgerechter Literatur zum Thema umschauen und von anderen Verwandten so etwas schenken lassen. So kann der junge Mann sich direkt noch weiterbilden und tiefer in die Materie einsteigen.
Ebenfalls interessant ist für ihn vermutlich das Planspiel Börse. Das wurde schon in meiner Jugend veranstaltet und dabei schließen sich Gruppen von Schülern zusammen und handeln mit Spielgeld an der Börse. Fragt am besten einmal nach, ob sowas auch an der Schule des Jungen angeboten wird.
Eine Bank einen Minderjährigen wohl kaum in Bezug auf Aktiengeschäfte beraten. Denn, wenn der Jungen mit den Aktien Verlust macht, ist der Bankberater dran. Die Eltern können aber für den Jungen Aktien kaufen. Die gehören dann dem Kind, aber handeln darf er damit nicht. Die Eltern müssen bei der Bank auch die Beratungspapiere unterschreiben und sich in eine Risikoklasse eintragen lassen. Das kann ihnen das Kind nicht abnehmen. Die Eltern müssen die volle Verantwortung für das Geschäft tragen.
Ich persönlich würde einem Dreizehnjährigen keine Aktien kaufen, sondern eher Fondsanteile, weil das ein wenig sicherer ist als Aktien. Jugendliche denken nicht langfristig und Aktien sind sehr langfristige Anlagen.
Warum sollte eine Bank einen Minderjährigen nicht beraten? Es gibt von vielen Banken doch auch spezielle Angebote für Kinder und Jugendliche und (hoffentlich) auch speziell ausgebildete Mitarbeiter dort, die auch mit dieser Altersklasse umgehen kann. 13jährige können natürlich gewisse Geschäfte nicht selbst abschließen, aber wenn ein 13jähriger sich nun einen Computer wünscht, ein Mountainbike oder ein Mikroskop so würde ich auch dort von den Verkäufern erwarten, dass sie Kindern die Sache erklären- auch wenn die Eltern diese dann letztendlich bezahlen.
Bankberater werden nie Beratungsgespräche mit Kindern führen, sondern nur mit deren Eltern. Diese Beratungsgespräche sind eine offizielle Angelegenheit, die protokolliert werden müssen. Gerade wenn Geld für Kinder angelegt wird, sind oft drei Protokolle nötig, das die Interessen der einzelnen analysiert. Das Kind wird aber nicht befragt, weil es eben gar nicht selber entscheiden kann. Ein Kind kann kein Konto, welcher Art auch immer, eröffnen. Es kann zwar der Inhaber sein, aber es kann es weder eröffnen noch schließen. Viele Banken verkaufen eh keine Aktien in kleinen Mengen mehr, weil die Beratungspflicht so intensiv geworden ist und sich solche Geschäfte nicht lohnen.
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