Wie viel Prozent eures Einkommens spendet ihr?
Ich muss zugeben, dass ich im Moment nichts spende, weil ich wenig verdiene. Ich spende höchstens einmalige Beträge, wenn irgendwo einmal wieder eine Katastrophe ist. Auch auf Schulfesten spende ich Kuchen, Preise für eine Tombola und kaufe Lose.
Als ich direkt nach meinem Studium angefangen habe, zu arbeiten, kam mir das Geld so viel vor, dass ich zehn Prozent meines Nettogehalts gespendet habe. Ich habe mir das ganz genau überlegt und habe mich entschlossen, an Greenpeace und Brot für die Welt zu spenden, weil mir das am sinnvollsten erschien.
Bei meinem zweiten Job wurde ich schon geiziger, auch im Hinblick auf einige Spendenskandale. Da habe ich nur noch das gespendet, was ich an Kirchensteuer hätte zahlen müssen, wenn ich in der Kirche wäre. Wie viel Prozent eures Einkommens spendet ihr? Oder spendet ihr grundsätzlich nur einmalige Beträge in besonderen Situationen?
Ich spende grundsätzlich gar nichts. Ich habe schon seit meiner Jugend einige ehrenamtliche Tätigkeiten. Ich spende also quasi meine eigene Arbeitskraft und deshalb denke ich, dass ich nicht zusätzlich noch Geld spenden müsste. So sehe ich auch direkt, was ich bewirken kann und das ist viel erfüllender, als Geld an irgendeine Organisation zu überweisen. Außerdem bin ich noch in mehreren Vereinen, die ebenfalls gemeinnützige Tätigkeiten fördern, die ich mit meinem Vereinsbeitrag schließlich ebenfalls unterstütze.
Ich spende überhaupt nichts von meinem Gehalt und ich habe auch damals während meinen Schülerjobs nie einen Teil meines Gehalts gespendet. Ich bin zwar seit der Jugend auch ehrenamtlich tätig, aber Geldspenden habe ich bisher nie gemacht. Jedoch haben wir in meiner Schulzeit immer Aktionen gehabt, bei welchen kleine Care-Pakete für Afrika oder andere armen Länder zusammengestellt wurden. Das könnte man gegebenenfalls auch als Spende bezeichnen. Nach den Spendenskandale kehre ich sowieso lieber vor meiner eigenen Tür, als mein Geld an irgendeine Organisation zu vergeben, wo es gegebenenfalls eh nicht wirklich dort ankommt, wo es hinsoll.
Ich spende keinen bestimmten Prozentsatz. Wenn mal etwas übrig bleibt und ich ein interessantes Projekt entdecke, dann spende ich, wie mir beliebt. Diesen Monat habe ich knapp 100 Euro gespendet, weil der örtliche Tierschutzverein, für den ich auch ehrenamtlich tätig bin, eine Spendenaktion hatte. Dabei konnte man über die örtliche Tageszeitung spenden, die jeden Eingang verdoppelt hat. Heißt, dass der Verein statt meiner 100 Euro dann insgesamt 200 Euro bekommen hat. Ich spende dann lieber bei solchen Aktionen und hole ein Mehr für den Empfänger heraus, als dass ich monatlich einen bestimmten Betrag spende.
Ich spende seit letztes Jahr Weihnachten. Wir haben bei uns im Markt jedes Jahr eine Aktion die sich "Sternentaler" nennt. Dabei werden in den umliegenden Tafeln der Städte Wunschzettel an den Kindern der bedürftigen Familien ausgehändigt. Die Kinder können dann ihre Wünsche aufschreiben, die Wunschzettel werden dann an einem Käfig in Nähe der Kasse aufgehangen und jeder kann sich einen Wunschzettel mitnehmen. Die Geschenke werden dann von einem selbst verpackt, der Wunschzettel wird auf das Geschenk geklebt, abgegeben und wird circa eineinhalb Wochen vor Heiligabend von der Tafel abgeholt. Direkt kurz vor Weihnachten werden die Geschenke dann an die Familien dank Tafelnummer verteilt und gut ist.
Letztes Jahr habe ich zwei Jungen eine Freude machen können. Einer hat sich ganz stupide Schuhe gewünscht. Ich habe ihm dann ganz schöner passende Schuhe gekauft und oben drauf noch ein paar neue Socken gelegt. Trotz der Bitte, sich zu melden bzgl. einer Rückmeldung, ob die Schuhe passen, hat sich niemand gemeldet. Dem anderen Jungen und vorallem der Mutter des Jungen habe ich wohl die größte Freude des Jahres bereiten können. Er wünschte sich "etwas von Lego". Da meine Kindheit ausschließlich aus Lego bestand, bin ich zu Karstadt gegangen und habe dem Jungen dann einen Polizeihubschrauber gekauft. Das Paket war recht groß und ich habe rund 50 Euro dafür bezahlt.
Diesmal hingegen hat sich der Junge per Telefon gemeldet und sich dafür bedankt. Danach habe ich mit der Mutter gesprochen, die überglücklich über das Geschenk war und sie hat sich tausend Mal bei mir dafür bedankt. Überrascht war sie, als sie erfuhr, dass ich 22 Jahre jung war.
Nächsten Monat werde ich einen Haufen Konserven kaufen und diese dann persönlich bei unserer Tafel abgeben. Somit weiß ich auch, dass meine Spende ankommt und unverzüglich an Bedürftige weitergeleitet wird.
Ansonsten spende ich nicht und finde reine Geldspenden nicht sicher. Es ist in Städten oft zu sehen, dass viele vermeintlich "Obdachlose" mit Bechern an Geschäften sitzen und um Geld bitten. Auch das verurteile ich. Lieber gehe ich zum nächsten Becker und kaufe dem Obdachlosen etwas zu essen und zu trinken, statt Geld in den Becher zu werfen. Schließlich kann das Geld zum Kauf von Alkohol oder Zigaretten genutzt werden. Auch kaufe ich einem vermeintlich wirklich Bedürftigen lieber einen warmen Kaffee oder dem Hund Hundefutter, statt ihm ein bisschen Kleingeld vor die Füße zu werfen.
Geldspenden sind meines Erachtens mit hohem Risiko verbunden. Wird meine Geldspende nur als Deckung der aufkommenden Kosten genutzt oder geht wirklich ein Teil davon an diejenigen, die es wirklich brauchen? Diese Frage stelle ich mir immer wieder und deshalb sind Sachspenden eindeutig sicherer, als Geld irgendwohin zu überweisen.
Ich selbst spende überhaupt nichts. Ich denke aber, dass ich deshalb kein schlechtes Gewissen haben muss. Immerhin bin ich Studentin und habe dadurch nicht gerade viel Geld zur Verfügung. Und das wenige Geld, das ich habe, muss ich für mein Studium, für meine Fahrkarte und für Bücher ausgeben. So bleibt nicht wirklich viel Geld für mich übrig. Von daher gönne ich mir von dem Geld, das übrig bleibt, lieber jeden Monat etwas, anstatt das Geld noch zu spenden.
Wenn ich irgendwann nach meinem Studium einmal einer richtigen Arbeit nachgehen sollte, werde ich sicherlich den einen oder anderen Euro spenden. Bis dahin dauert es allerdings wohl noch eine ganze Weile.
Leider ist es heutzutage so, dass man sich gar nicht sicher sein kann, wo das Geld überhaupt ankommt, wenn man an größere Organisationen spendet. Das finde ich wirklich sehr schade, da ich mich so auch zweimal fragen würde, ob ich denn etwas spende, oder nicht. Immerhin weiß man ja nicht, ob das Geld auch für die dafür vorgesehenen Zwecke genutzt wird, oder nicht.
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