Käme für euch eine Kinderpatenschaft im Ausland in Frage?
Eine Tante von mir hat eine Kinderpatenschaft übernommen von einem indischen Kind. Sie zahlt monatlich für dieses Kind einen gewissen Betrag und bekommt dann (angeblich) von diesem Kind auch immer mal wieder einen Brief. Dieser ist komischer Weise auf deutsch geschrieben und mit dem Computer. irgendwie weiß ich persönlich nicht, was ich davon halten soll. Aber meinte Tante ist von der Seriosität der Agentur überzeugt. Sie hat das Bild des Kindes in einem Rahmen auf der Fensterbank stehen.
Ich habe mich auch mal dafür interessiert, weil ich eigentlich was Gutes tun wollte. Aber irgendwie weiß ich wirklich nicht, was ich davon halten soll. Im Fernsehen wurde mal gesagt, dass diese Agenturen auch ein Kind mehrfach vergeben, damit genug Geld für ein Kind zusammen kommt. Aber irgendwie ist das doch schon nicht mehr seriös, oder?
Was haltet ihr von solchen Patenschaften für ausländische Kinder? Denkt ihr, dass da auch das Geld wirklich an kommt oder sollte man lieber anders helfen? Habt ihr vielleicht sogar selber ein Patenkind aus dem Ausland? Habt ihr es auch schon einmal besucht? Kann das Kind die deutsche Sprache? Käme für euch so eine Patenschaft in Frage? Wo findet man wirklich seröse Agenturen?
Für mich kämen solche Patenschaften nicht infrage, weil dadurch ein Kind vor den anderen herausgehoben wird. Allerdings muss ich sagen, dass ich sehr wenig darüber weiß. Vielleicht geht das Geld ja auch ans ganze Dorf? Ich spende lieber für große, bekannte Organisationen, die das Geld für Projekte, wie beispielsweise für Schulen, Krankenhäuser, Nähmaschinen, Brunnenbohrungen oder andere in meinen Augen sinnvolle Dinge ausgeben.
Ich habe vor ca. 2 Jahren eine solche Kinderpatenschaft übernommen. Und zwar unterstütze ich ein Mädchen in Bolivien. Es handelt sich dabei um einen sehr kleinen Verein, der von einer ehemaligen deutschen Volontärin dort gegründet wurde. Einmal pro Jahr wird eine Reise dorthin organisiert und man kann "sein" Patenkind besuchen. Vor allen Dingen sieht man dann auch, dass das Geld auch wirklich ankommt.
Ich hatte das schon bei einer recht bekannten Organisation, musste es aus finanziellen Gründen aber leider aufgeben. Ich war aber immer davon überzeugt, dass das Geld ankommt und sinnvoll genutzt wird. Ob Kinder möglicherweise mehrfach vergeben wurden, kann ich natürlich nicht beurteilen. Aber gerade in einem armen Land sind 30€ pro Monat doch recht viel, womit man einiges anfangen kann.
Dass deine Tante den Brief auf deutsch bekommt, liegt möglicherweise daran, dass dieser übersetzt wurde und ihr das Original nicht mitgeschickt wurde, was allerdings schade wäre. Mein Patenkind konnte noch nicht selbst schreiben, deshalb hat es wohl immer einem Betreuer des Projekts gesagt, was es schreiben wollte. Dieser hat das dann auf Französisch aufgeschrieben und ich habe diesen Originalbrief dann mit einer englischen Übersetzung auf der Rückseite bekommen.
Es gibt natürlich auch Kritik an solchen Patenschaften. Zum Beispiel, dass Patenkinder Vorteile gegenüber Kindern haben, die nicht im Patenschaftsprogramm sind und andere ihnen deshalb eher feindseelig gegenüberstehen könnten. Ich denke, jeder muss selbst entscheiden, ob er speziell ein Kind unterstützen möchte oder vielleicht lieber gelegentlich eine allgemeine Spende leistet, von der dann ein ganzes Projekt und dadurch viele Menschen profitieren können. Die bekanntesten Agenturen sind wohl Plan International und World Vision. Diese dürften auch seriös sein, da sie sicherlich kontrolliert werden.
Ich finde, dass man etwas schaffen sollte, damit in diesen Ländern eine Wirtschaft stattfinden kann und nicht einfach immer mehr Geld geben. Einzelne Kinder leiden, aber sie sind nicht die Einzigen und den Erwachsenen geht es auch schlecht. Man sollte meiner Meinung nach nicht Geld in einzelne Personen stecken.
Wenn deine Tante das für sich so entschieden hat, ist es doch in Ordnung und du solltest nicht daran herummeckern. Sicherlich ist so ein Brief zweifelhaft, aber das heißt doch nicht, dass das Geld nicht ankommt. Bist du schon mal auf die Idee gekommen, dass die Kinder sicherlich kaum Englisch können und das dann vielleicht übersetzt wird, was man am Computer macht? Das klingt jetzt auch nicht unbedingt glaubhafter, aber es könnte sein. Ich würde so eine Patenschaft nicht eingehen und bin eher für Sachspenden.
Für mich käme eine solche Patenschaft nicht infrage, weil ich auch keine Ahnung habe, welche Agenturen auf diesem Gebiet seriös sind und ob das Geld auch tatsächlich ankommt. Es ist leicht, ein Foto eines Kindes zu verschicken und dann angeblich für dieses Kind Geld zu kassieren. Aber auch wenn das Geld wirklich ankommt, halte ich es nicht für sinnvoll, einzelne Kinder mit Geld zu unterstützen, wenn die anderen Menschen weiter leiden müssen. So etwas führt doch nur zu Neid und Missgunst.
Sicher hilft jede Spende, die über eine seriöse Organisation in ein armes Land fließt, aber ich finde, dass man nicht einzelne Menschen unterstützen darf, sondern immer an die Gemeinschaft denken sollte. Wenn eine Organisation z.B. in einem Dorf einen Brunnen baut, dann haben alle etwas davon und so sollte es auch sein. Bei einer Patenschaft wird dann ein Mitglied der Gemeinschaft mehr unterstützt und das sollte nicht sein. Deswegen werde ich weiterhin "nur" allgemein an eine Organisation spenden.
Ich stehe dieser Form der Spendensammlung auch skeptisch gegenüber. Nach meiner Theorie sind viele Leute einfach spendabler, wenn sie wissen, wen sie konkret damit unterstützen. Es ist einfach interessanter und motivierender, wenn das Geld nicht nur bei irgendwelchen gesichtslosen Organisationen landet, sondern zumindest der Eindruck entsteht, gezielt und individuell einem bedürftigen Kind zu helfen.
Allerdings ist diese Strategie bestimmt auch unseriösen Agenturen bekannt, die die Einnahmen in die eigene Tasche umlenken oder nur einen Bruchteil den Empfängern zukommen lassen. Und selbst wenn ich ganz sicher sein könnte, beispielsweise die zwölfjährige Teresa aus dem Senegal zu unterstützen, hätte ich ein ungutes Gefühl.
Ich möchte nämlich auf keinen Fall, dass Leute in nicht so reichen Ländern den Eindruck bekommen, von den reichen "Weißen" in den Industrieländern abhängige Hilfsempfänger zu sein. Wie soll man denn da Selbstwertgefühl und Tatkraft entwickeln, wenn man Herrn oder Frau X aus Europa von Kindheit an ständig zu Dank verpflichtet ist? Da sind mir Projekte mit dem Schwerpunkt "Hilfe zur Selbsthilfe" schon lieber.
Ich wundere mich manchmal doch sehr, welche Meinungen vorherrschen. Oftmals lese und höre ich, dass man zwar keine Ahnung hat, aber das bestimmt unseriös ist. Manches Male sind es auch völlig falsche Vorstellungen.
Zumindest in den Projekten bei den großen Organisationen ist es natürlich nicht so, dass das Kind dort 30 oder 50 Euros monatlich in die Hand gedrückt bekommt. Das Geld kommt dem Projekt, der Familie und dem Umfeld des Kindes zu Gute. In dem Projekt, wo mein Patenkind lebt, gibt es auch viele Kinder die leider noch ohne Paten sind.
Dennoch bekommen auch diese Kinder dort eine Chance, eben weil die Spendengelder eingesetzt werden, um das Umfeld des Kindes zu stärken. Einzelne Projekte/Kurse hingegen gibt es bevorzugt für Patenkinder. Ich stelle mir das so vor, dass eben Kurseinheiten zur gesünderen Ernährung, zum selbstständigen Arbeiten, Hygieneschulungen usw. bevorzugt für Patenkinder ermöglicht werden.
Ewige Dankbarkeit zu erwarten ist meiner Meinung nach zuviel. Ich denke auch nicht, dass die Kinder es so sehen. Wer in Deutschland ein Stipendium erhält, ist der Schule/Uni ja auch nicht zu ewigen Dank verpflichtet.
Dass Briefe übersetzt werden, ist ein Service der Organisationen. Ebenso kann man gerade von den ganz jungen Kindern natürlich keine Romane erwarten, sondern eher kleine Zeichnungen. Briefe die von älteren Kindern oder den Eltern geschrieben werden, erhält man übersetzt, sinnvoll ist dabei natürlich von Computern, denn händisch massenweise Briefe zu übersetzen dürfte die Organisationen überfordern und vermutlich wäre dann auch vieles nicht lesbar.
Mein Patenkind wurde direkt nach dem ich die Patenschaft übernommen wurde, nicht mehr vorgeschlagen. Da es selbst im Projekt noch viele Kinder ohne Patenschaft gibt, wäre es recht unsinnig für einzelne Kinder Patenschaften mehrfach zu vergeben.
Meine Expartnerin hat zwei solcher Patenschaften bedient. Als ich noch mit ihr zusammen war, durfte ich dann immer als Übersetzer dienen. Die Briefe waren immer auf Englisch. Seltsamerweise bedankte sich das Kind aber in jedem Brief nur für die Unterstützung. Auf das, was wir geschrieben haben, wurde nie Bezug genommen. Kann aber auch sein, dass es in anderen Kulturen unhöflich ist, über das vom anderen Geschriebene einzugehen.
Patenschaften sind aber nichts für mich. Ich würde lieber persönlich helfen, dass z. B. ein Kind in einem Waisenhaus unterstützt würde, und man schickt dann auch mal das Geld hin, dass das Kind für zwei Wochen nach Deutschland einreisen darf, um bei uns zu leben und wir im anderen Jahr rüberflögen/-führen, um es dort zu besuchen. Auf jeden Fall möchte ich mich persönlich davon überzeugen, dass esdem Kind gut geht.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-210994.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung 1121mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Triops · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern? 1172mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: ZappHamZ · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern?
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel! 1570mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wifey · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel!
- Anleitung für Star Frisur 1218mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Osterhasi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Anleitung für Star Frisur
- Ist Sprühwachs für die Haare schädlich? 2405mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: winny2311 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Ist Sprühwachs für die Haare schädlich?