Wie habt ihr die Eltern eures Partners kennengelernt?

Die Eltern meines Mannes lernte ich relativ offiziell kennen. Sie wohnten damals in Frankreich und kamen nur sehr selten nach Deutschland. Als fuhren wir eines Tages hin, als ich meinen Mann schon über ein halbes Jahr kannte.

Als ich noch jünger war, habe ich die Eltern meiner Freunde meistens automatisch und formlos kennengelernt, wenn ich sie von zu Hause abgeholt und sie zu Hause besucht habe. Einmal war ich über ein Jahr mit einem Freund zusammen, ohne dass ich je seine Eltern und auch nicht einen seiner zahlreichen Geschwister kennengelernt habe. Sie wohnten zwar gar nicht weit weg, aber irgendwie hatte es sich nie ergeben oder er wollte es nicht, was ich fast vermute.

Wie habt ihr die Eltern eurer Partner kennengelernt? Was das eher zufällig? Oder war es eine offizielle Angelegenheit, wie beispielsweise eine Einladung zum Essen oder ein mehrtägiger Besuch?

Bei uns war es so, dass mein Partner 9 Tage nach unserem Zusammenkommen Geburtstag gehabt hat. Wir wollten dann am 8. Tag in eine Diskothek gehen und dann hereinfeiern. Weil das alles in einer anderen Stadt war, wäre ich so spät oder früh nicht mehr nach Hause gekommen und deswegen wollte ich bei ihm schlafen. Da bot es sich natürlich an, erst mal die Eltern kennenzulernen.

Wir kannten uns ja schon ein Jahr und da war es auch sehr sicher, dass wir zusammenbleiben. Es war uns beiden eben sehr Ernst und ist es auch noch. Ich lernte seine Eltern also 8 Tage nach dem Zusammenkommen beim Essen vor der Diskothek kennen. Ich wurde sehr herzlich begrüßt und habe das auch nicht bereut, dass ich sie so früh kennengelernt habe.

Meine Eltern hat mein Verlobter dann am nächsten Tag kennengelernt, weil er mich nach Hause gebracht hat und wir dann noch Abendbrot zusammen gegessen haben. Gesehen hatte er meinen Vater aber schon öfter, weil er im selben Betrieb gearbeitet hat, wie mein Vater.

Die Eltern meiner Partner habe ich bisher, wenn ich sie überhaupt kennengelernt habe, immer über einen Besuch bei meinem jeweiligen Partner zu Hause kennengelernt. Ein einziges Mal gab es aber doch eine Ausnahme, die ich beinahe wieder vergessen hätte, weil es sich dabei nur um eine sehr kurze Beziehung handelte, die man kaum als solche bezeichnen kann. Dieser Partner wohnte nicht mehr bei seinen Eltern und ich sollte eines Tages in das Haus seines Vaters kommen, wo ich diesen dann kennengelernt habe.

Ansonsten wohnten aber alle meine Ex-Partner bei seinen Eltern zu Hause, sodass ich diese zwar immer offiziell als die Freundin des jeweiligen Partners kennengelernt habe und auch immer entsprechend aufgeregt vor einem solchen Aufeinandertreffen war, aber dennoch war es nun kein solch hochoffizieller Anlass, zu dem man sich für ein Essen in einem Restaurant verabreden musste oder so. Das wäre mir sicherlich auch unglaublich peinlich gewesen.

Umgekehrt hatten es meine bisherigen Partner übrigens deutlich weniger leicht, denn ich bin mit meiner Volljährigkeit von zu Hause ausgezogen und wohnte ab diesem Zeitpunkt auch schon immer recht weit von meinen Eltern weg, sodass es im umgekehrten Fall also immer eine offizielle Begegnung gab. Allerdings sind meine Eltern, so empfinde ich das jedenfalls, doch ziemlich zugänglich und stellen keine allzu unmöglichen Fragen, benehmen sich anständig und machen, so glaube ich, das Kennenlernen auch recht unverkrampft. Insofern muss ich mich glücklicherweise nicht schämen und konnte meinen bisherigen Partnern vielleicht auch etwas die Angst vor dieser Zusammenkunft nehmen.

Mein jetziger Partner wohnt nicht mehr zu Hause, hat allerdings ein recht gutes Verhältnis zu seinen Eltern, weswegen ich sie auch schon nach etwa vier Wochen Beziehung kennenlernen durfte. Es war eine vergleichsweise formelle Einladung, wir wurden zum sonntäglichen Mittagessen zu ihnen nach Hause geladen, allerdings war es dann doch um ein Vielfaches gemütlicher, als ich es anfänglich vermutete. Das Essen fand in gemütlichen Rahmen statt, man unterhielt sich sehr nett und verstand sich gut, den Nachmittag ließ man dann auch noch bei einer Tasse Tee ausklingen. Inzwischen sehe ich seine Eltern recht oft und absolut ungezwungen, das liegt aber sicherlich auch an der beidseitigen Sympathie.

Mein erster Freund indes legte großen Wert darauf, dass ich seine Eltern nicht kennenlernte und ich glaube auch nicht, dass sie die neue Freundin ihres Sohnes kennenlernen wollten, weil sie noch sehr an der Ex-Freundin hingen, jedenfalls schaffte ich es in mehreren Monaten Beziehung nicht, einen einzigen Blick auf die Eltern zu werfen. Bei meinem zweiten Freund lernte ich die Eltern hingegen sofort kennen, weil er noch zu Hause wohnte, da man aber nichts von Privatsphäre hielt und uns ziemlich auf die Pelle rückte, fand ich das alles Andere als angenehm.

Ich habe meinen Freund eigentlich relativ schnell meiner Mama vorgestellt. Das lies dich auch nicht vermeiden, schließlich wohnte ich noch zu Hause und er holte mich von dort aus ab. Spätestens als er dann das erste Mal bei mir übernachtete musste ich Ihn meinen Eltern sowieso vorstellen. Umgekehrt hat es ein klein wenig länger gedauert weil die Eltern meines Freundes ein einhalb Stunden von uns entfernt wohnen.

Dort fuhren wir dann ganz offiziell hin, kündigten uns also vorher an. Ich kann mich noch erinnern das mein Freund wahnsinnig nervös war. Aber natürlich zu unrecht, ich verstand mich sofort sehr gut mit seinen Eltern und tue das auch heute noch. Vor allem weil Sie sehr locker drauf waren und das Treffen somit nicht so stocksteif ablief wie befürchtet.

Da die Mutter meines Freundes schon vor Jahren verstorben ist, konnte ich nur seinen Vater kennenlernen. Das war damals an meinem 18. Geburtstag. Wir sind für ein Wochenende nach Berlin gefahren. Ich habe damals zu meinem 18. von meinem Cousin ein Tattoo geschenkt bekommen (er ist Tattoowierer). Er war auch der Hauptgrund, warum wir nach Berlin sind. Übernachtet haben nur meine Mutter und mein Bruder bei ihm, da er nicht so viel Platz hatte.

Mein Freund und ich haben dann das Wochenende bei seinem Vater und seiner Frau genächtigt. Es war also nichts Offizielles. Aber er war mir von Anfang an sympathisch, weil seine Art mich an meinen Vater erinnert hat. Allerdings hat mich das auch traurig gemacht, weil ich da schon anderthalb Jahre lang keinen Kontakt mehr mit ihm hatte. Daher habe ich mich bei dem Zusammentreffen etwas zurückgezogen.

Das war eher Zufall, dass ich meine Schwiegereltern kennen gelernt habe. Mein Freund und ich waren damals knapp zwei Monate zusammen und bei uns ist es Tradition, dass wir relativ früh angefangen haben, auch Alltagssachen wie Einkäufe und so weiter zu erledigen. Nicht nur, keineswegs, wir machen auch genug Freizeitaktivitäten, aber Einkaufen gehört eben dazu.

Wir waren damals gerade Einkaufen gewesen und hatten uns mit Lebensmitteln eingedeckt, die wir im Einkaufswagen auf dem Parkplatz zum Auto gefahren haben. Ich war gerade dabei, die Sachen in den Kofferraum zu lagern, als seine Eltern plötzlich vor uns standen und ihn in ein Gespräch verwickelt haben. Sie wollten irgendwas wissen, ich weiß auch nicht mehr was das war. Aber so lernte ich eben spontan seine Eltern kennen.

"Offiziell" lernte ich sie dann einen Monat später kennen, als wir dann zu ihnen zum Abendessen gefahren sind. Direkt 1-2 Wochen später hat er dann meine Eltern kennengelernt, wobei wir das wegen der großen Distanz ankündigen und planen mussten.