Sind euch eure Rechte und Pflichten in der Ehe bewusst?
Mein Mann und ich haben ziemlich spontan geheiratet. Ich war auch überhaupt nicht über die Rechte und Pflichten in einer Ehe aufgeklärt und ich muss zugeben, dass wir hauptsächlich wegen der Steuervorteile geheiratet haben und wegen des Umstands, dass meinem Mann die Versetzung in eine andere Stadt drohte, die wir mit der Hochzeit abwenden konnten. Wir kannten uns vorher schon zehn Jahre und dachten, dass es keinen großen Unterschied macht, ob wir verheiratet sind oder nicht.
Wusstet ihr, dass der Ehepartner einem Kind zustimmen muss, wenn er keine berechtigten Gründe dagegen hat? Alles andere ist ein Grund für eine Schnellscheidung ohne Trennungsjahr? Wusstet ihr, dass man in einem gemeinsamen Haushalt leben muss, wenn keine objektiven Gründe dagegen sprechen? Ich bin der Meinung, dass man vor Eingehen der Ehe, die ja ein Vertrag ist, eine Zwangsaufklärung erfahren sollte, vielleicht sogar eine kleine Prüfung, die das Wissen über diesen Vertrag testet. Bei jedem Lebensversicherungsvertrag ist ein Beratungsprotokoll Pflicht, aber nicht bei einem so schwerwiegenden Vertrag wie der Ehe, die so viele rechtliche Dinge nach sich zieht.
Falls ihr verheiratet seid: Sind euch eure Rechte und Pflichten in der Ehe bewusst?
Ich bin nicht verheiratet, lebe aber mit meinem Partner zusammen und ich bin tatsächlich der Meinung, dass es keinen großen Unterschied macht, ob wir verheiratet sind, oder nicht. Selbst wenn diese Pflichten so irgendwo geschrieben stehen, heißt das ja noch lange nicht, dass ich unbedingt darauf bestehen muss, dass mein Partner sich an alles hält.
Dass Ehepaare normalerweise zusammen wohnen, ist sowieso klar. Ich glaube nicht, dass man heutzutage noch heiratet, wenn man nicht vorher schon eine gewissen Zeit zusammen gewohnt hat. Und was heißt bitte, der Ehepartner muss einem Kind zustimmen? Darf er mich dann auch vergewaltigen, wenn ich nicht freiwillig mit ihm schlafe, weil ich nicht schwanger werden will? Wenn man sich nicht darüber einig ist, ob man Kinder möchte oder nicht, dann kann man sich auch nicht sicher sein, ob die Beziehung dauerhaft hält und wird sich deshalb wohl auch gegen eine Hochzeit entscheiden.
Sorry, aber das klingt für mich alles total veraltet. Vor einigen Jahrzehnten war es vielleicht noch so, dass man geheiratet hat, wenn man sich erst sehr kurz kannte und dann brauchte man vielleicht auch diese Rechte und Pflichten, um eine Bilderbuchehe führen zu können. Aber heutzutage heiraten die meisten Paare erst, wenn sie schon mehrere Jahre zusammen sind und da hat man zu Themen wie Kinder normalerweise längst eine gemeinsame Entscheidung getroffen.
Jessy_86 hat geschrieben: Und was heißt bitte, der Ehepartner muss einem Kind zustimmen? Darf er mich dann auch vergewaltigen, wenn ich nicht freiwillig mit ihm schlafe, weil ich nicht schwanger werden will? Wenn man sich nicht darüber einig ist, ob man Kinder möchte oder nicht, dann kann man sich auch nicht sicher sein, ob die Beziehung dauerhaft hält und wird sich deshalb wohl auch gegen eine Hochzeit entscheiden.
Natürlich kann man niemanden zu einem Kind zwingen. Aber es ist eben so, dass in einer Ehe der Kinderwunsch eines Partners erfüllt werden sollte, wenn keine Gründe dagegen sprechen. Auch wenn man jetzt keine Kinder möchte und sich darüber einig ist, kann sich das ja, besonders bei Frauen um die Vierzig, sehr schnell ändern. Wenn der Partner nicht einverstanden ist und keine objektiven Gründe für seine Weigerung hat, kann man die Ehe, ohne das Trennungsjahr einhalten zu müssen, beenden. Genau das meinte ich, als ich schrieb, dass vielen Menschen die Bedeutung der Ehe nicht klar ist.
anlupa hat geschrieben:Wenn der Partner nicht einverstanden ist und keine objektiven Gründe für seine Weigerung hat, kann man die Ehe, ohne das Trennungsjahr einhalten zu müssen, beenden.
Das macht für mich trotzdem keinen großen Unterschied. Auch eine uneheliche Beziehung kann in so einer Situation zerbrechen und ob man sich dann einfach nur trennt, oder scheiden lässt, ist dann ja auch egal. Sich dann tatsächlich im Eilverfahren scheiden zu lassen, fände ich nicht klug. Es ist immer besser, der Sache etwas Zeit und noch eine Chance zu geben. Da ich von diesem Ehe-Recht im Ernstfall also wohl keinen Gebrauch machen würde, kann es mir auch egal sein.
Gerade das Thema Härtefallscheidung und Kinder hatten wir doch hier erst neulich. Da hatte sich der Mann heimlich sterilisieren lassen. Ich hatte da auch eine Seite verlinkt, wo die Gründe für eine solche Scheidung aufgeführt waren. Das Kinderthema war dabei nicht aufgeführt. Und was heißt da objektive Gründe? Das ist immer Ansichtssache, was man als objektiv gelten lässt.
Ansonsten muss ich ehrlich zugeben, dass ich mich mit den Rechten und Pflichten damals auch nicht weiter befasst habe. Wir haben schon seit Jahren zusammen gelebt und am Ende war die Heirat für mich persönlich nur die Änderung des Nachnamens. Alles andere in unserem Zusammenleben hat sich nämlich nicht geändert.
Jessy_86 hat geschrieben:anlupa hat geschrieben:Wenn der Partner nicht einverstanden ist und keine objektiven Gründe für seine Weigerung hat, kann man die Ehe, ohne das Trennungsjahr einhalten zu müssen, beenden.
Das macht für mich trotzdem keinen großen Unterschied.
Wenn der Besserverdienende oder Alleinverdienende derjenige ist, der das Trennungsjahr verkürzen möchte, macht es finanziell einen großen Unterschied, weil der Trennungsunterhalt höher ist und die Verpflichtungen des anderen Ehepartners, sich selbst zu versorgen, niedriger. Naja, solche Fragen werden einem leider erst bei einer Scheidung bewusst, bei der man oft denkt, dass es besser gewesen wäre, erst gar nicht geheiratet zu haben, solange es keine guten Gründe für eine Ehe gab.
Natürlich darf billigt eine Ehe keine Straftat, was Vergewaltigung ja wäre. Das ist ja Quatsch. Ja, vielen ist vielleicht gar nicht klar, was das bedeutet und ich fände es auch nicht schlecht, wenn man sich vorher zwangsläufig darüber informieren müsste, was da auf einen zukommt.
Die steuerlichen Änderungen sind den meisten bekannt. Aber problematisch finde ich zum Beispiel auch, dass der Ehepartner, wenn nicht anders festgehalten, über lebensverlängernde Maßnahmen bestimmt. Ebenso finde ich Güterteilung unter Umständen problematisch. Ich bin nicht so sehr für das Heiraten, aber wenn, wäre ich für einen Ehevertrag, da ich am Ende der Ehe nicht mit weniger dastehen wollen würde, als vorher. Damit kann man sich sicherlich auch ins eigene Fleisch schneiden, aber das würde ich in Kauf nehmen.
Und ich finde, dass es keine Selbstverständlichkeit für alle ist, dass man zusammen wohnen sollte. Ich kenne einige Ehepaare, die nicht zusammen leben oder zumindest nicht ganzjährig. Die einen sehen sich ein halbes Jahr lang nicht und die anderen haben weiterhin jeder seine Wohnung, obgleich sie miteinander sehr glücklich sind. Sie wollen einfach nicht aufeinander hocken.
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