Falsche Darstellungen in der aktuellen amazon Doku?

vom 23.02.2013, 17:18 Uhr

Der Aufschrei nach der Dokumentation "Ausgeliefert! Leiharbeiter bei amazon" war groß, ebenso wie die nachfolgenden Medienberichte. Die andere Seite wird dabei kaum beachtet. So fühlen sich eigentlich alle gezeigten Personen und Unternehmen missverstanden und falsch dargestellt.

Selbst die Hauptdarstellerin aus Spanien erklärt zum Beispiel im Artikel Ex-Leiharbeiterin fühlt sich im Amazon-Film falsch dargestellt, dass einiges falsch dargestellt wurde. Und ganz persönlich fragte ich mich beim Ansehen der Dokumentation auch bereits, wie viel Meinungsmache dabei ist. Dass man in Bussen auch mal stehen muss, ist leider häufig so. Millionen Fahrgästen in U-,S-, Straßenbahnen, Bussen und Zügen stehen tagtäglich auf dem Weg zu ihrer Arbeitsstätte. Dabei spricht man dann von einer Beförderung anstatt von Ankarren. Mitarbeiter die direkt vor ihrer Unterkunft abgeholt werden und bis vor das Firmengelände gefahren werden, werden hingegen angekarrt.

Auch dass kaum jemand bereitwillig der Presse Einlass gewährt, ist durchaus so üblich. In so manchem Arbeitsvertrag ist deshalb auch der Umgang mit der Presse geregelt. Und ganz persönlich würde ich auch keinem Pressevertreter Auskunft geben, da ich es selbst schon einmal schon einmal erleben musste, wie aus einer Auskunft eine völlige Tatsachenverdrehung stattfindet. Ich kann deshalb gut nachvollziehen, dass viele Mitarbeiter keinen Wert auf eine Kommunikation mit ARD legten und auch nicht gezeigt werden wollten, bzw. unkenntlich gemacht wurden.

Ein Hotel nun auch schäbige Unterkunft abzuwerten, finde ich auch ziemlich daneben. Und dass zum Beispiel größere Gruppe eigene Essensräume bekommen ist durchaus üblich und von vielen Firmen auch so gewünscht. Und es gibt durchaus viele Hotels, die in der Nebensaison froh sind zum Beispiel an Firmen zu vermieten. Dass man seitens des Hotels nicht genauer nachfragt, wer die Gäste sind, was sie machen und zu welchen Bedingungen sie arbeiten, ist wohl mehr als nur verständlich.

Nur leider hat das Hotel nur die Möglichkeit so etwas in einer kleinen Pressemitteilung deutlich zu machen wie hier erwähnt.

„Alle unsere Ferienhäuser sind renoviert und haben einen guten Standard. Unsere Küche wurde und wird stets gelobt, auch von den Amazon- Gästen“, schreibt Andreas Engelhoven, Geschäftsführer des Seeparks, in einer Pressemitteilung. Weder Beschwerden über die Küche noch über die Unterbringung in den Ferienhäusern seien von den Amazon-Mitarbeitern jemals an das Hotel herangetragen worden.]
In dem Artikel versuchen auch einige andere Beteiligte, Dinge klarzustellen. Was ich durchaus nachvollziehbar finde!

Auch die Sache mit der Thor Steiner Kleidung ist natürlich ärgerlich, allerdings findet man im Niedriglohnsektor häufig Menschen mit einer fragwürdigen Gesinnung. Ich weiß nicht, inwiefern Thor Steiner und andere genannte Marken verboten sind, und inwiefern ein Tragen solcher Kleidung ein Kündigungsgrund wäre. Und was Mitarbeiter in ihrer Freizeit machen ist nun einmal ihnen selbst überlassen. Nur weil ich mit Ex-Häftlingen befreundet bin oder Facebook-Freunde irgendetwas posten, hoffe ich doch nicht deshalb meinen Arbeitsplatz zu verlieren!

Steht ihr dem ARD-Beitrag auch sehr skeptisch gegenüber und habt vielleicht sogar zu einigen Szenen eine andere Meinung? Oder findet ihr es richtig, dass mit versteckter Kamera gedreht wird, ausländische Angestellte frei übersetzt werden und in dem Beitrag so dargestellt werden, dass es zum Thema der Dokumentation passt?

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» Trisa » Beiträge: 3273 » Talkpoints: 21,86 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Amazon hat allerdings nicht nur eine Beschwerde und es gibt immer unterschiedliche Ansichten zu einer Sache. Ich halte es aber für ausgeschlossen, dass alle Vorwürfe unzutreffend sind, da es eine Vielzahl von Vorwürfen gibt. Amazon hat sicher einiges im Argen. Daran ändert sich nichts, wenn der eine oder andere Vorwurf unzutreffend ist.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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