Nach Leiharbeiter-Skandal weiterhin bei Amazon einkaufen?

vom 23.02.2013, 15:27 Uhr

Ich werde zwar weiterhin bei Amazon einkaufen, weiß aber, dass ich mich dort nie bewerben würde. Selbst wenn ich die Möglichkeit hätte, direkt von Amazon eingestellt zu werden, würde ich es ablehnen, denn ich würde nicht dort arbeiten wollen, wo Menschen so derart behandelt werden. Es ist echt erschreckend, unter welchen Bedingungen die Leiharbeiter arbeiten müssen.

» Sternchen* » Beiträge: 2804 » Talkpoints: 2,78 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich werde weiterhin bei Amazon einkaufen und sehe auch keinen Grund dies nicht mehr zu tun. Es gibt immer wieder solche Skandale und ich bin doch mit dem Service mich betreffend zufrieden. Ich gehe auch davon aus, dass man nun die Zustände überprüfen wird und auch etwas ändern wird. Sicherlich gibt es in vielen großen Betrieben ähnliche Probleme. So etwas passiert eben und dann kann man auch daran arbeiten. Ich finde aber nicht, dass man Amazon deswegen nun in den Dreck ziehen sollte.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Corona1983 hat geschrieben:Es ist echt erschreckend, unter welchen Bedingungen die Leiharbeiter arbeiten müssen.

Ich habe in dem Beitrag ehrlich gesagt nichts über Arbeitsbedingungen im Unternehmen gesehen. Es wurde gesagt, dass die Mitarbeiter bei einer Leihfirma beschäftigt sind. Trenkwalder ist dabei durchaus ein großes Unternehmen, welche in diverse Branchen Mitarbeiter vermittelt.

Das Mitarbeiter nur bezahlt werden, wenn sie pünktlich erscheinen, ist durchaus üblich und ich habe es in keinem Unternehmen anders erlebt. Im Gegensatz kenne ich es sogar so, dass man selbst bei Streiks selbst dafür verantwortlich ist, rechtzeitig zu seinem Arbeitsplatz zu erscheinen. Das gilt auch, wenn man im Ausland arbeitet.

Nachtarbeit mag für einige die Hölle sein, aber auch durchaus Alltag. Ebenso wie zusätzliche An-und Abfahrten. Und soweit ich weiß, beginnen die amazon die Schichten nicht einmal mitten in der Nacht, wie in einigen anderen Unternehmen. Die Arbeit muss bei amazon natürlich ordentlich und sorgfältig erledigt werden. Pakete müssen zügig gepackt werden und es dürfen kaum Fehler passieren. Würde nun jeder Zehnte eine falsche Lieferung von amazon bekommen, könnte dieses Unternehmen kaum länger bestehen.

Benutzeravatar

» Trisa » Beiträge: 3297 » Talkpoints: 31,17 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich habe den Beitrag nicht gesehen und mir ehrlich gesagt auch den verlinkten nicht genauer angesehen. Dennoch habe ich natürlich etwas von dieser Dokumentation mitbekommen, da sie ja in aller Munde ist. Ich muss sagen, dass ich keine Sekunde gezögert habe, trotzdem weiterhin etwas bei Amazon zu bestellen. So leid es mir tut, aber mich als Kunden interessiert natürlich im Endeffekt der Preis. Ich bin auch nicht gerade die Caritas und muss mit meinem Geld auch gut wirtschaften. Wenn Amazon etwas billiger als die anderen hat, werde ich es weiterhin dort bestellen, wenn es wo anders billiger ist, werde ich es dort bestellen.

Skandale wird es wohl dort und da geben und ich bin davon fest überzeugt, dass man auch über viele andere Unternehmen eine gleiche oder ähnliche Dokumentation machen könnte. Jeder will alles so billig wie möglich haben und gleichzeitig sollen aber die Arbeiter am meisten verdienen. Irgendwie kann dieses Prinzip ja nicht aufgehen.

Benutzeravatar

» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Natürlich kaufe ich weiter bei Amazon ein, und das auch wirklich sehr gerne. Amazon wird hier auf das Übelste durch den Dreck gezogen, nur weil sie Leiharbeiter anheuern? Man sollte doch mal überlegen, dass die Leute die Arbeitsverträge mit den Zeitarbeitsfirmen geschlossen haben, und nicht mit Amazon. Amazon hat nur die Firmen beauftragt, Arbeiter auszuleihen. Was im Endeffekt die Leiharbeiterfirma mit den Arbeitern ausmacht, und letztendlich an Lohn auszahlt, hat Amazon doch nichts mit zu tun.

Es ist doch hinlänglich bekannt, dass Leihfirmen sich die Taschen vollmachen, und wenn Menschen trotzdem einen Arbeitsvertrag unterschreiben, sind sie es selber schuld. Außerdem fand ich den Lohn noch relativ hoch für solche Firmen. Da gibt es ganz andere Stundenlöhne, viel weniger, und dass für deutsche Arbeiter.

Wenn ich mal überlege, für welches Gehalt hier manche Menschen schuften müssen, kann ich über den ARD Bericht nur lachen. Dieser Sender hat etwas aufgebauscht, um die Einschaltquoten in die Höhe zu treiben. Ich hatte irgendwo einen Artikel von einem Reporter eines anderen Senders gelesen, ich finde ihn leider nicht mehr, in dem er von seinen Erfahrungen in der Weihnachtszeit bei Amazon berichtete. Bei ihm hörte sich das Ganze schon anders an, und er konnte überhaupt nicht bestätigen, dass es dort so ist , wie die ARD es behauptete. Er hatte eigentlich einen ganz guten Eindruck.

Und es sollte ja wohl auch jedem klar sein, dass es im Einzelhandel um die Weihnachtszeit immer Stress und Hektik ist, nicht nur bei Amazon. Und wenn man diesem Stress nicht gewachsen ist, sollte man den Beruf wechseln.

Benutzeravatar

» Wennie4 » Beiträge: 1754 » Talkpoints: 6,72 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Da du die Frage in einem Forum stellst, das unter anderem Amazon-Gutscheine als Prämie vergibt, wirst du hier natürlich wenige Leute finden, die das Verhalten dieses Händlers kritisch sehen, das mal vorweg. Ich habe die besagte Sendung auch verfolgt. Auch in der Tagesschau wurde das Thema kurz angesprochen, zumindest die Geschichte mit dem Sicherheitsdienst. Es gab ein paar Dinge, die mich wirklich überrascht haben, eben gerade die Sache mit dem Sicherheitsdienst. Ich halte den Bericht auch in weiten Teilen für glaubhaft und ich fände es naiv, nun nur das zu glauben, was ein Unternehmen auf seiner Internetseite veröffentlicht. Natürlich wird kein Unternehmen solche Vorwürfe auf sich sitzen lassen, selbst wenn sie nachvollzogen werden können. Mein Vertrauen ist da auch eher auf der Seite der Journalisten als bei dem Unternehmen. Man muss auch ein bisschen nachdenken. Bei günstigen Preisen gibt es am Ende immer einen armen Schlucker, der den Preis bezahlt – und das sind normalerweise nicht die Endverbraucher.

Ich kenne einige Leute, die aus moralischen Gründen niemals bei Amazon bestellen würden, zum Beispiel weil die Behandlung der Angestellten dort kritisiert wird und dort lange Zeit tierquälerische Produkte wie Foie Gras angeboten wurden. Letzteres sehe ich ebenfalls kritisch. Die Geschichte mit den Leiharbeitern ist etwas, das man durchaus anprangern sollte, da gebe ich dir grundsätzlich Recht. Meine persönliche Menschenliebe reicht nicht so weit, dass ich mich darüber nun aufregen würde, auch wenn es theoretisch richtig wäre. Ich werde weiterhin bei Amazon einkaufen und zwar aus den selben Gründen wie die meisten anderen auch: es berührt mich schlichtweg nicht. Auf rationaler Ebene weiß ich schon, dass sich manche Verhaltensweisen für ein so großes Unternehmen eigentlich verbieten.

Eine gewisse Mitschuld würde ich schon auch den Leiharbeitern auch geben. Schließlich haben sie den Vertrag unterschrieben. Dass das Dasein als Leiharbeiter in vielen Fällen nicht so angenehm ist, dürfte auch kein Geheimnis sein. Ich denke, dass man die Messlatte da schon niedrig anlegen muss und von Zeitarbeitsfirmen nicht zu viel erwarten darf. Wenn die Leute dann ohne Vertrag nach Deutschland kommen, finde ich das auch grenzwertig, selbst wenn es in der Heimat der Leute auf dem Arbeitsmarkt noch schlimmer aussieht.

Benutzeravatar

» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich selbst habe die Dokumentation nicht gesehen, aber ich habe natürlich von der Sache in den Nachrichten und auf diversen Onlineseiten gelesen. Es natürlich keine schön Art, wie man mit diesen Leuten umspringt, aber irgendwo müssen ja die billigen Preise herkommen. Das ist bei vielen anderen Firmen sicherlich nicht viel anders. Ich kenne selbst jemanden, der in einem Versandzentrum bei Amazon gearbeitet hat. Er hat es dort nicht lange ausgehalten, weil die Mitarbeiter dort nur fertig gemacht wurden. In erster Linie war es der Chef, der mit den Zahlen unzufrieden war und natürlich immer der kleine Mitarbeiter Schuld war. Diese Geschichte ist nun schon ein paar Jahre her, aber schon damals war mir klar, dass ich nicht unter diesen Umständen für dieses Unternehmen arbeiten will.

Soweit ich weiß ist Amazon bereits bemüht gegen das schlechte Image anzukämpfen und dieses zu beseitigen. Vor ein paar Tagen gab es eine kurze Meldung, dass man wohl von einem Sicherheitsdienst Abstand genommen hat und diesen sogar entlassen hat. Bei dem Sicherheitsdienst handelte es sich um Personen mit rechtsradikalen Hintergrund. Es gab wohl auch entsprechende Vorfälle gegenüber den Mitarbeitern. Man hat die gemobbt und gedemütigt. So etwas geht natürlich gar nicht und da bin ich schon recht erfreut darüber, dass man sich von so einer Firma trennt. Man kann also sagen, dass sie den richtigen Weg einschlagen. Ich hoffe nur, dass dies auch so bleibt und nicht zur kurz für die Medien so gemacht wird.

Ich persönlich werde weiterhin bei Amazon einkaufen, auch wenn es sich hier um eine richtig üble Geschichte handelt. Es ist nun mal so, dass Amazon bei vielen Produkten den besten Preis bietet. Der Versand geht verdammt schnell. Da sucht man sich doch nur ungern einen neuen Anbieter, wenn man diese Möglichkeit noch nutzen kann, oder? Es klingt egoistisch von mir, aber dies ist nun mal meine Meinung. Jetzt könnten natürlich alle Leute rebellieren und nicht mehr dort kaufen, aber genau das wirkt sich noch negativer auf die verbleibenden Mitarbeiter aus, wenn die Einnahmen ausbleiben.

Benutzeravatar

» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich habe die Dokumentation nicht gesehen, habe aber im Nachgang gehört, dass sie nicht in allen Punkten der Wahrheit entsprach. Da gab es wohl schon einmal bei einer anderen Dokumentation das Problem, dass hier Tatsachen verdreht wurden und es eigentlich gar nicht so war wie es gezeigt wurde. Deshalb würde ich diese Dokumentation auch eher mit Vorsicht genießen und nicht gleich das schlimmste annehmen, nur weil es im Fernsehen gezeigt wurde.

Ich kaufe weiterhin bei Amazon ein. Denn wenn man das nicht mehr macht, ändert man doch nichts an den Tatsachen, egal wie sie sind. Hat Amazon spürbare Verluste, müssen sie nur noch mehr sparen, ist es das was man erreichen will? Zudem zeige mir einer mal einen Anbieter, der günstig Dinge anbieten kann, ohne beim Personal zu sparen. Das ist wohl kaum möglich. Aus meiner Sicht sind hier die Leasingfirmen die Ausbeuter und nicht die Firmen, welche Leasingmitarbeiter beschäftigen. Wie Amazon nun mit diesen Mitarbeitern umgeht sei dahingestellt, die Dokumentation ist für mich nicht so glaubwürdig, dass ich mir da ein Bild machen könnte oder wollte.

Ich empfinde es als übertrieben, jetzt gleich zu sagen man kaufe dort nicht mehr ein. Dann darf man nämlich auch sonst fast nichts mehr kaufen. Man stelle sich nur mal Bekleidung vor, die wird hauptsächlich im Ausland hergestellt, den Näherinnen geht es da überhaupt nicht gut, von der schlechten Bezahlung mal ganz zu schweigen. Aber trotzdem werden Kleidungsstücke gekauft, viele gehen trotzdem zu KiK oder zu Esprit, obwohl bekannt ist, unter welchen Bedingungen die Näherinnen arbeiten müssen. Also ganz ehrlich, ich finde nicht, dass man an den Zuständen etwas ändert, wenn man dort nicht mehr einkauft.

Benutzeravatar

» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Diese Dokumentation habe ich leider nicht wirklich mitbekommen, sondern lediglich einige Gespräche darüber. Einiges habe ich nun auch gelesen, was mich schon ziemlich schockiert hat. Allerdings wundert mich das wiederum nicht wirklich, zumal es nicht der einzige negative Bericht in dieser Art über Amazon ist, da gab es vor einigen Jahren schon andere, die in diese Richtung gingen. Generell finde ich, dass Amazon sich mit all diesen Berichten über unmögliche Zustände, was den Umgang mit Mitarbeitern anbelangt, seit einiger Zeit ein großes Armutszeugnis ausstellt. Offenbar führt das aber bisher nicht zu wirklichen Konsequenzen und das wundert mich eigentlich doch. Schließlich gibt es auch hier Gesetze, an die man sich zu halten hat und die mit entsprechenden Sanktionen verknüpft sind. Dass es also eine entsprechende Aufklärung gibt, aber keine Konsequenzen für das Unternehmen selbst, ist für mich nicht wirklich nachvollziehbar.

Ich selbst kaufe allerdings schon seit einiger Zeit kaum noch bei Amazon ein, was allerdings nicht nur an solchen Berichten liegt, die mir das Unternehmen mehr als unsympathisch machen, sondern auch an der allgemeinen Unternehmenspolitik, die man als Kunde mitbekommt. Ich erinnere mich daran, dass es vor einigen Jahren noch hieß, Amazon mache es sich zur Aufgabe, das kundenfreundlichste Unternehmen Deutschlands zu werden, aber mittlerweile sehe ich diesen Laden weit entfernt von eben jenem Ziel. Das liegt sicherlich nicht nur an diesen Berichten, sondern eben auch an der Art und Weise, wie Amazon mit seinen Kunden umspringt, und ich persönlich kann nun nicht behaupten, nur gute Erfahrungen mit diesem Unternehmen gemacht zu haben.

Dass es nun auch noch diese herbe und offenbar nicht unberechtigte Kritik auch im Hinblick auf den Umgang des Unternehmens mit Leiharbeitern gibt, finde ich erschreckend, es ist für mich in Sachen Zufriedenheit mit Amazon allerdings eher ein Tropfen auf dem heißen Stein und wundert mich nicht sonderlich. Sicherlich sollte es nun aber endlich zu Konsequenzen und entsprechenden Sanktionen kommen, wenn Mitarbeiter menschenunwürdig behandelt werden und ich hoffe, dass das auch endlich nicht länger ausbleiben wird. Arbeiten würde ich bei Amazon allerdings ganz generell nicht wollen, egal, in welcher Position und mit welchen Vorzügen oder Nachteilen. Das liegt schon allein daran, dass ich mich mit diesem Unternehmen einfach null identifizieren könnte, denn ich bin ja nicht einmal ein zufriedener oder häufiger Kunde.

Benutzeravatar

» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich finde es richtig das diese Geschichte in den Medien breit getrampelt wird. Vor ein paar Jahren gab es doch bereits Vorwürfe Amazon würde nicht gut mit ihren Leiharbeitern umgehen, damals wird der Druck auf Amazon nicht so groß gewesen sein den viel scheint sich ja nicht geändert zu haben.

Ich werde bestimmt weiterhin bei Amazon einkaufen da ich mir nicht vorstellen kann das es bei anderen Internetportalen anders läuft als bei Amazon. Unbekanntere Portale werden bestimmt nicht viel besser handeln, Amazon ist einfach der bekannteste und größte Internetverkäufer. Allerdings muss man damit rechnen das durch bessere Arbeitsbedingungen die Preise auch in die Höhe gehen werden. Eine Frage ist allerdings ob Amazon vor hat sein Projekt der Besserung international oder nur in Deutschland durchsetzen möchte bzw. muss.

Mir erscheint es wenig sinnvoll den Blick nur auf Amazon zurichten da man wenn dann ein Gesetz für sämtliche Versandhändler erlässt welches regelmäßige Kontrollen in den Lagern vorschreibt allgemein bessere Arbeitsbedingungen .

» KoellerGeo » Beiträge: 16 » Talkpoints: 5,07 »


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^