Können ungewöhnliche Essgewohnheiten eine Essstörung sein?
Essstörungen gibt es in den unterschiedlichsten Formen. Hauptsächlich kennt man Essstörungen in Form von Adipositas, Magersucht, Bulimie und ihren ähnlichen Formen. Doch wie verhält es sich bei ungewöhnlichen Essgewohnheiten, die einzeln genommen keine Essstörung sind? Zu Essstörungen gehört es immerhin auch, dass sich der Betroffene sehr intensiv mit seinem Essverhalten befasst.
Wenn man nun beispielsweise nur von Plastiktellern essen kann oder alle Nahrungsmittel in eine bestimmte Forum schneidet oder kreisrund abbeißt- kann dies auch eine Essstörung sein? Oder Personen, die ihr Essen nach Farben ordnen, morgens helle Lebensmittel und abends dunkle Lebensmittel essen. Dies führt ja immerhin auch dazu, dass man sich über ein normales Maß mit seiner Nahrungsaufnahme befasst. Jedoch beschäftigen sich auch Ernährungswissenschaftler oder zum Beispiel Sportler oft intensiv mit ihrer Nahrungsaufnahme ohne das man von Essstörungen sprechen würde. Gibt es dennoch Essgewohnheiten, die allgemein als Essstörung bezeichnet werden können?
Wenn man sein Essen nur in einer bestimmten Form oder in einer bestimmten Reihenfolge essen kann, ist das wohl eher eine Zwangsstörung und keine direkte Essstörung, wobei sich diese Zwangsstörung auf das Essen bezieht. Außerdem ist man ja nicht automatisch essgestört, wenn man sich mit seinem Essen auseinandersetzt. Immerhin muss man ja auch wissen, was gesund ist, um sich gesund ernähren zu können.
Einseitige Ernährung würde ich als Essstörung bezeichnen. Also, wenn man zum Beispiel immer nur Äpfel isst und deswegen dann magersüchtig ist. Eine ausgewogene Ernährung kann ja und da wirst du mir zustimmen keine Essstörung sein, und wenn man sich ausgewogen und gesund ernähren will, muss man sich darüber informieren. Auch ein Sportler lernt einiges über Ernährung und deswegen hat man noch keine Störung.
Ich würde so etwas nicht als Essstörung bezeichnen. Aber egal, wie man es bezeichnet, wenn es die Lebensqualität beeinträchtigt und das Verhalten extrem ist, würde ich einen Arzt aufsuchen. Es ist dann wohl eine andere psychische Störung, wie beispielsweise ein Zwangsverhalten. Als Essstörung würde ich ein Essverhalten bezeichnen, bei dem der Körper nicht mehr die richtigen Signale zum Essen gibt. Wenn man beispielsweise kein Sättigungsgefühl mehr bekommt oder bei psychischen Problemen bestimmte Dinge in sich hineinstopft, die schädlich sind, dann würde ich als Laie von Essstörung reden. Man redet ja auch nicht von Schlafstörung, wenn man nur auf hellblauen Kopfkissen einschlafen kann und türkisfarbenen Bettlaken einschlafen kann.
Laienhaft ausgedrückt würde ich sagen, man hat eine Essstörung, wenn das eigene Verhalten zum Essen gestört ist. Ob ein Fachmann das jetzt spezifisch als Essstörung oder sonstige Verhaltensstörung bezeichnet ist eine andere Frage. Es gibt ja schon für sehr viele Auffälligkeiten genaue Bezeichnungen, wobei ich nicht finde, dass der Name so entscheidend ist. Entscheidend ist, ob jemand mit dem Essen ein Problem hat, das seine Gesundheit oder seine Lebensqualität beeinträchtigt. Wenn die Lösung des Problems jedoch je nach Name einfach stur anders ist, spielt es vielleicht doch eine Rolle.
Ich hatte beispielsweise eine Zeitlang massives Untergewicht durch Mangelernährung. Auslöser war jedoch nicht dafür, dass ich dünn sein wollte, sondern dass ich die Pille nicht vertragen habe und über vier Monate so gut wie jeden Tag erbrochen habe. Leider kamen wir erst sehr spät darauf, dass die Pille der Auslöser war. Als ich sie abgesetzt habe, wurde mir zwar nicht mehr schlecht, aber ich hatte so eine Angst davor entwickelt, dass ich bestimmte Nahrungsmittel oder Essen am Abend immer mehr gemieden habe.
Als ich einen BMI von 15 hatte, wollte ich eine Therapie machen, um das Problem zu lösen. Die Therapeutin hat gesagt, allein aufgrund meines Gewichts wäre ich magersüchtig und müsste auch dementsprechend behandelt werden. Mir war jedoch von Anfang an klar, dass das keine Lösung wäre. Zum Glück bin ich dann an einen Arzt geraten, der es als das gesehen hat, was es war. Vermeidung aufgrund von Angstzuständen. Ich war zweimal in einer psychosomatischen Klinik und habe das Problem in den Griff bekommen. Das hätte aber bestimmt nicht funktioniert, wenn ich dort auf der Station für Essgestörte gewesen wäre.
In diesem Fall spielte die Bezeichnung also insofern eine Rolle, als dass diese inkompetente Therapeutin mir nur aufgrund einer Definition eine falsche Behandlung empfohlen hat. Ich selbst habe es dennoch immer Essstörung genannt, eben weil ich Probleme mit dem Essen hatte.
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