Für Alkohol noch viel zu früh, nur ein dummer Spruch?

Heute ist mir wieder ein Spruch unter gekommen, den ich nicht verstehen kann. Ein Arbeitskollege ist noch mit mir nach der Arbeit mit nach hause gegangen und ich habe ihm ein Bier angeboten. Es war halb 4 nachmittags und er meinte, dass es für Alkohol noch zu früh ist. Er würde nie tagsüber Alkohol trinken. Er meint, dass das darauf hindeutet, dass man ein Alkoholproblem hat. Natürlich würden Ausnahmen die Regeln bestätigen. Denn ich habe mein Bier trotzdem getrunken.

Ich frage mich schon immer, warum manche Leute meinen, dass es für Alkohol noch zu früh ist. Ich bin doch kein Alkoholiker, wenn ich mittags zum Mittagessen ein Bier oder ein Wein trinke. Warum machen manche Leute das Alkohol trinken an der Tageszeit fest und fühlen sich nicht so schlimm, wenn sie sich abends besaufen?

Man sagt ja eigentlich: Kein Bier, vor Vier! Ich denke nicht, dass man vorher kein Bier trinken darf, weil man sonst als Alkoholiker da steht. Ich denke eher, es ist die Gesellschaft die es nicht schön findet, wenn jemand mit einem Bier durch die Gegend läuft. Vielleicht denken dann viele, dass man seine restlichen Tätigkeiten am Tag nicht mehr erfüllen kann. Es ist eben eigentlich eher ein Feierabend Getränk, so die Gesellschaft.

Ich habe, gerade im Sommer, auch mal nachmittags Lust auf ein Bier. Das trinke ich dann auch ganz gerne. Ich finde das auch nicht schlimm.

Das bezog sich wahrscheinlich darauf, dass man während der Arbeitszeit kein Bier trinken sollte, weil man ja ansonsten nicht mehr verantwortungsvoll arbeiten kann. Also Bier nur, wenn die Arbeit erledigt ist oder am Wochenende. Das ist ja eine vernünftige Einstellung. Ich glaube nicht, dass genau die Uhrzeit gemeint war. Sonntags gab es ja immer schon den Frühschoppen.

Ich finde zu früh sollte man mit Alkohol trinken nicht anfangen, weil ich denke das Alkohol eher so was für den Abend ist, so um 20 Uhr. Aber eigentlich ist das auch egal, weil du ja kein Alkoholiker bist, wie du in deinem Text geschrieben hast. Wenn man nachmittags etwas trinkt und dafür am abends nichts mehr trinkt ist das dann auch in Ordnung. Außerdem ist es eigentlich egal wann du trinkst, es kommt nur darauf an wie viel man trinkt und wenn du nicht viel trinkst ist es egal ob du schon am Morgen etwas trinken gehst.

Ich denke, dass du ja auch nicht jeden Nachmittag Bier trinken wirst, oder? Das fände ich fast wichtiger, als die Uhrzeit. Ist es nun bedenklicher, wenn man jeden Abend ein Glas Wein um 20 Uhr trinkt oder ist es bedenklicher, wenn man alle zwei Tage ein Glas um 14 Uhr trinkt?

Entscheidend finde ich auch, ob man noch auf Arbeit hat oder es das Feierabendbier ist. Mal abgesehen davon, dass ich kein Bier trinke, trinke ich hin und wieder mal ein Glas Wein. Allerdings auch nie vorm Abend. Das liegt aber auch vor allem daran, dass ich ja nicht weiß, ob ich nochmal mit dem Auto fahren muss und ich grundsätzlich nicht fahre, wenn ich getrunken habe.

Ich denke auch dass es darauf ankommt, ob du jeden Tag bereits Mittags anfängst, aber dann nicht mehr aufhörst. Gerade bei gewissen Festlichkeiten trinkt man ja auch schon mal Mittags Bier, Wein oder Sekt, oder auch Nachmittags wird schon angestoßen.

Ich selber trinke gerne nach der Arbeit mal ein Feierabendbier auf dem Heimweg; meistens habe ich so um 15:00 Uhr Feierabend, manchmal auch erst gegen 21 Uhr. Ich trinke dann auf dem Weg ein Bier, eventuell noch eines daheim, aber das war es und es kommt auch nicht jeden Tag vor. Auch habe ich schon mal Mittags das erste Bier aufgemacht, das stand dann allerdings zwei Stunden lang herum und es dauert da meistens so vier Stunden, bis ich es mal getrunken habe.

Was der Unterschied zwischen früh trinken und spät trinken sein soll, weiß ich auch nicht genau. In beiden Fällen muss man aufpassen, dass es nicht zur Gewohnheit wird und man das Bier in Maßen genießt. Ob ich mich Mittags oder Abends zuschütte ist doch eigentlich egal. Und ich trinke nun mal gerne ein Bierchen, unabhängig von der Uhrzeit. Aber das mache in in Ruhe und auch nicht jeden Tag. Erst heute habe ich mir um halb 3 ein Bier aufgemacht, dass um halb 6 dann auch mal leer getrunken war. Es kommt durchaus auf die allgemeinen Umstände an, und nicht auf die Uhrzeit.

Ich kenne diesen Spruch gut und ich kann es ehrlich gesagt auch absolut nicht verstehen, wie man schon am hellichten Tag zu einer ganz normalen Zeit Alkohol konsumieren kann. Will man denn nicht den Tag über nüchtern sein? Ich kann es einfach nicht nachvollziehen, wie sich manche Menschen bereits gegen Mittag Alkohol einverleiben können.

Zugegeben, ich kann es generell nicht nachvollziehen, warum man Alkohol trinkt. Aber das man ihn in den Abendstunden trinkt, wenn der ganze Tag ohnehin schon gelaufen ist und man ihn sich nicht mehr durch den Alkoholkonsum verdirbt, das kann ich dann doch nachvollziehen. Nur gegen vier am Nachmittag? In manchen Regionen mag das für den Konsum eines Biers eine ganz normale Zeit sein, hier bei uns hingegen tut man so etwas aber nicht.

Und ja, ich denke mir auch häufig, wenn jemand am Tage Alkohol trinkt, dass dahinter doch auch schon ein Problem stecken könnte. Das liegt einfach deswegen nahe, weil man es hier zumindest so gewöhnt ist, dass erst gegen Abend Alkohol getrunken wird, damit man den Tag über nüchtern ist.

Wahrscheinlich ist es reine Gewohnheitssache, dass viele Leute alkoholische Getränke erst abends zu sich nehmen. Ich selbst habe, wenn überhaupt, auch nur am Abend Lust darauf. Je nach persönlichen Umständen kann es natürlich auch noch andere Gründe geben, zum Beispiel dass man am Nachmittag noch Auto fahren muss. In Bayern kann man natürlich auch schon zum Weißwurstfrühstück ein Bierchen trinken, das wird niemandem negativ auffallen.

Ich bin in Bayern aufgewachsen und da kam so ein Spruch mir nie unter. Ich fand es völlig normal, dass man sich am Wochenende auch mal mittags zum Essen ein Bier genehmigt. Dass man sich nicht zur Arbeitszeit Alkohol einverleibt ist aber auch da normal. Allerdings nach Feierabend, unabhängig von der Urzeit was zu trinken erregt da keine Aufmerksamkeit. Aber Bayern entspricht da vielleicht auch nicht der Norm. Ich frage mich gerade, ob es in Bayern mehr Alkoholiker gibt als in Restdeutschland.

Hier im Raum Berlin ist der Spruch, dass man vor vier kein Bier trinken solle auch verbreitet und als ich ihn das erste Mal hörte, musste ich schon grinsen. Was soll denn dann ein Schichtarbeiter machen, der immer erst Mittags zu arbeiten anfängt? Sicherlich wird ein schwerer Alkoholiker den ganzen Tag trinken. Aber wenn man ein Alkoholproblem hat und jeden Abend mehrere Biere trinkt, weil man es braucht, dann ändert die fortgeschrittene Uhrzeit auch nichts mehr am Alkoholproblem.

Lustig finde ich auch den etwas kreativen Umgang in einer Kneipe bei uns in der Nähe mit dem Thema: Dort hängt eine Uhr, wo jede Ziffer auf dem Zifferblatt eine vier ist. So ist für den Gast immer nach vier Uhr und es ist immer möglich Alkohol zu trinken.

So eine Spruch habe ich noch nie gelesen oder sagen hören. Wenn ich Lust auf ein Glas Bier habe, dann trinke ich es. Es ist mir auch egal, ob es Mittagszeit ist oder schon abends. Allerdings muss ich dazu sagen, dass es Ausnahmen sind, wenn ich Alkohol trinke. Welchen Unterschied gibt es denn, wenn ich erst nach vier ein Glas Bier trinke anstatt das Bier mittags zum Essen trinke? Mit einem Glas Bier betrinke ich mich ja nicht, dass man da sagen könnte, es wäre abends besser, weil ich dann anschließend ins Bett gehe.