Arbeit soll Spaß machen - was versteht ihr darunter?

vom 21.02.2013, 15:38 Uhr

Ich sage eigentlich nie, dass Arbeit Spaß machen muss, sondern eher, dass sie interessant sein sollte. Was mich nicht interessiert, macht mir allerdings auch keinen Spaß, wenn ich mich damit dennoch auseinandersetzen muss, und vielleicht sagt man deshalb allgemein auch, dass Arbeit Spaß machen sollte, ohne, dass damit gemeint ist, dass der Arbeitnehmer die meiste Arbeitszeit über nur am Lachen sein soll.

Mit meiner Arbeit bin ich soweit eigentlich ganz glücklich. Das einschränkende „eigentlich“ füge ich absichtlich hinzu, denn mein Job macht mir Spaß in dem Sinn, dass ich meine Arbeit gut erledigen kann, sie interessant und auch für mich selbst überaus hilfreich und nützlich finde, denn ich lerne in meinem Arbeitsalltag viel über Recht und Gesetze, sodass ich von diesem Wissen, das ich während der Arbeit erlernt habe, schon häufig selbst profitieren konnte. Außerdem mag ich meine Kolleginnen und meinen Chef, sodass ich auch in Sachen Betriebsklima nicht meckern kann.

Dennoch wünsche ich mir generell, mich noch näher mit der Materie befassen zu können, mit der ich es beruflich zu tun habe. Aus diesem Grund möchte ich mich beruflich auch mehr in diese Richtung orientieren und am Ende das tun können, was mein Chef tut.

Trotz dieses hochtrabenden Plans für meine berufliche Zukunft bin ich nicht mit meinem jetzigen Job unzufrieden und empfinde meine Arbeit nicht als Belastung. Natürlich gibt es Tage, an denen ich weniger gern zur Arbeit gehen möchte als an anderen, aber das geht wohl jedem von uns so, ganz gleich, wie gern er seinen Job eigentlich macht und wie viel Spaß ihm dieser bringt.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich kann es mir schwer vorstellen, einen Beruf auszuüben, an dem man überhaupt keinen Spaß hat und an dem man auch nicht interessiert ist, sondern eben nur macht, um Geld zu verdienen. Natürlich geht man grundsätzlich für das Geld arbeiten und wenn man es sich aussuchen könnte, dann würden wohl die meisten hier lieber zu Hause bleiben, anstatt zur Arbeit zu gehen, selbst wenn es ein Beruf ist, der im geringen Maße Spaß macht, aber es sollte auch keine Qual sein, zur Arbeit zu gehen. Ich würde es zum Beispiel hasse, wenn ich Reinigungskraft wäre oder einen Beruf hätte, bei dem ich viel mit Menschen, vor allem mit Kindern, zu tun hätte. Das könnte ich gar nicht gebrauchen.

Andererseits kann man auch nicht erwarten, dass man an dem Beruf genauso viel Freude hat wie an der Freizeit. Bei manchen mag das vielleicht so sein, aber ich sage einfach mal, dass die dann besonders optimistisch sind und einfach auch Glück hatten, was ihren Beruf angeht. Für mich bedeutet Spaß am Beruf zu haben einfach, dass man nicht jeden Morgen denkt „Oh nein, ich muss zur Arbeit“, sondern dass man es eben als eine Selbstverständlichkeit ansieht, die gemacht werden muss, aber die nun kein großes Übel oder ähnliches ist.

Ich denke auch, dass es zum Beispiel nicht so sein sollte, dass man anfängt, während der Arbeit die Stunden zu zählen. Wenn man so beschäftigt ist, dass man irgendwann auf die Uhr schaut und denkt, dass schon mehrere Stunden vergangen sind, seitdem man das letzte Mal darauf geschaut hat, dann ist es wohl entweder ein sehr anstrengender Job oder ein Job, der einem wirklich Spaß macht und einem so viel Ablenkung bringt, dass die Stunden schnell vergeht. Das finde ich eigentlich wichtig, weil wenn die Zeit langsam vergeht und man ständig auf die Uhr schaut, ist das meistens ein Zeichen dafür, dass es keinen Spaß macht.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Dass die Arbeit einem gefallen sollte, finde ich schon wichtig, weil man im Extremfall ja bis zur Rente in diesem Job arbeiten muss. Aber zu viel Spaß sollte ein Job meiner Meinung nach nicht machen, da man ja sonst zwangsläufig zum Workaholic mutiert und Partner, Familie und Freunde dabei schnell zu kurz kommen können.

Spaß im Job definiere ich so, dass man nicht jeden Morgen aufsteht und sich monatelang nur noch zwingen muss zur Arbeit zu gehen. Es gibt ja wirklich Jobs, da kriegt man schon beim Klingeln des Weckers einen Anflug von Depressionen.

Ich hatte mal ein Probearbeiten in einer Wäscherei als Aushilfe, da ich ja auch irgendwie meinen Lebensunterhalt während dem Studium finanzieren muss. Der Probearbeitstag war von 06.00-17.00. Die Arbeit war körperlich so dermaßen anstrengend und eintönig, dass mir bei Feierabend jeder Muskel und jeder Knochen im Leib weh tat. Ich hatte schon Probleme damit mich hinzusetzen oder Treppen zu steigen und hätte am liebsten bei jedem Schritt aufgeschrien. Dieser Job war einfach nur die Hölle und ich bin froh, dass es nur ein Probearbeiten war und nicht mehr daraus wurde. Das hätte ich auf Dauer echt nicht ausgehalten und die Bezahlung wäre es mir echt nicht Wert gewesen.

Jeder Job hat Vorteile und Nachteile, und ich glaube nicht, dass es einen Job gibt, der einem hundertprozentig gefällt. Selbst in meinem aktuellen Aushilfsjob als SHK gibt es Tätigkeiten, die mir mehr gefallen als andere. Im Allgemeinen finde ich die Arbeit ganz gut, auch wenn es manchmal langweilig werden kann. Als SHK bekommt man nämlich regelmäßig Aufgaben zugewiesen, und in meinem Fall ist es so, dass der wissenschaftliche Mitarbeiter, der für mich verantwortlich ist und von dem ich meine Aufgaben in der Regel bekomme, ein wenig langsam ist und es vorkommt, dass er zu wenig Aufgaben für mich hat und ich aber nicht vor Feierabend nach Hause gehen darf. Das ist natürlich nur phasenweise der Fall, aber langweilige Momente gibt es dann schon hin und wieder.

» Piccolino89 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 27.08.2013, 12:12, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


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