Geordnete Familienplanung oder so nehmen wie es kommt?

Hier im Forum sind ja einige Eltern von mehreren Kindern oder auch nur von einem oder zwei Kindern. Mein Kollege hat sage und schreibe 8 Kinder und als ich ihn gefragt habe, wie viel er noch "produzieren" will, bekam ich die Antwort, dass sie nicht verhüten und es kommt eben, wie es kommt und wenn er 20 Kinder hat, wäre es ihm auch egal. Seine Frau will auch viele Kinder haben. Sie wohnen auf einem alten Bauernhof und haben Platz ohne Ende und die Kinder sind alle auch gut erzogen, wenn ich das mal beurteilen darf.

Wie findet ihr es, wenn die Familienplanung eigentlich keine Planung ist, sondern man es nimmt, wie es kommt? Oder seid ihr eher für eine geordnete Familienplanung? Ab wie viel Kindern würde es für euch aufhören und ab wann ist die Familienplanung abgeschlossen?

Ich finde das sollter jeder für sich selbst entscheiden. Ich habe mich erst für ein Kind entschieden nachdem ich meine Ausbildung beendet hatte und ein wenig Geld gespart hatte. Ich denke in der heutigen Zeit sollte man nicht einfach Kinder in die Welt setzen, wenn man keinen Job bzw. kein geregeltes Einkommen hat. Ich finde es unverantwortlich, das manche Eltern ein Kind nach dem anderen in die Welt setzen und sich dann mehr oder weniger vom Staat ernähren lassen.

Wenn man seine Kinder mit seinen eigenen Mitteln ernähren kann, dann wäre es mir persönlich egal ob eine Familie nun drei oder acht Kinder hat. Obwohl ich persönlich in meinem Umfeld niemanden kenne der mehr als drei Kinder hat. Irgendwie sind heutzutage alle zu sehr mit sich selbst beschäftigt und denken erst spät an eigene Kinder. Für manche ist es dann sogar schon zu spät.

Unverantwortlich finde ich es auch wenn Frauen mehrere Kinder von verschiedenen Männern haben und diese allein erziehen. Intakte Familien sind heutzutage auch eine Seltenheit geworden. Für eine intakte Familie gibt es jedoch nichts Schöneres als Kinder, denn sie sind unsere Zukunft und können ein Paar ungemein bereichern.

Meiner Meinung nach sind alle extremen Sichtweisen nicht gerade optimal. Wenn man mit dem Kinderwunsch erst wartet, bis alles perfekt ist, wird man wohl nie Kinder bekommen. Es kann nicht immer alles perfekt sein und in manchen Bereichen kann man trotz bester Abschlüsse auf einen unbefristeten Job lange warten. Wenn man also darauf besteht, dass man hundertprozentige Sicherheit hat, dann wird man diese wohl nicht erreichen. Aber zumindest der man sollte einen festen sicheren Job haben und die Familie ernähren können. Man muss da keine Reichtümer nach Hause schleppen, aber die Grundversorgung muss mit Einbeziehung des Elterngeldes gewährleistet sein.

Mehr als 4 Kinder kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Ich respektiere deinen Kollegen mit 8 Kindern. Wenn die Kinder gut versorgt werden und eine gute Erziehung genießen, dann spricht da gar nichts dagegen. Aber für mich wäre das nichts. Das muss aber auch jeder selbst entscheiden. Es scheint ja auch so, dass die finanzielle Seite abgeklärt ist.

Ein bisschen Planung und ein bisschen Spontanität gehören in meinen Augen dazu. Wenn man zu sehr plant, verkrampft man und dann kann es sein, dass es ewig dauert, bis man endlich schwanger wird. So ging es Freunden von uns.

Ich habe eine etwas ältere Kommilitonin, die auch ziemlich viele Kinder hat und die auch nichts dagegen hätte, noch weitere Kinder zu bekommen. Sie ist Anfang 40 und studiert, weil das für sie eine Art Hobby ist. Daher wäre eine Verzögerung im Studium durch eine erneute Schwangerschaft nichts, was sie belasten würde. Für mich wäre das nichts, aber das muss jeder selbst für sich entscheiden. Ich kann mir nun nur schlecht vorstellen, dass du deinen Bekannten gefragt hast, wie viele Kinder er noch produzieren will. Falls doch, empfinde ich das schon fast als übergriffig, weil es dich einfach nichts angeht, wie viele Kinder er und seine Frau haben.

Für mich war immer klar, dass ich keine Familie haben möchte. Ein Leben mit Kindern, ob mit eigenen oder mit Kindern eines Partners, kommt für mich definitiv nicht in Frage. Daher war meine Familienplanung schon abgeschlossen, bevor sie aufgenommen wurde. Hätte ich gerne Kinder, fände ich es sinnvoll, alles weitgehend zu planen, so dass keiner zu stark zurückstecken muss oder andere wichtige Dinge im Leben vernachlässigen muss. Ich sehe es zum Beispiel sehr kritisch, wenn Frauen ein Kind während der Ausbildung bekommen. Das führt oft dazu, dass die Ausbildung abgebrochen wird und die Frau dann ohne Abschluss dasteht. Bei einem Studium sieht das anders aus. Da kann es sogar Sinn machen, das Kind frühzeitig zu bekommen. Zum Teil ist das einfacher, als direkt nach dem Eintritt in das Berufsleben für einige Wochen oder gar Monate auszufallen.

Für mich wäre ein Kind sicher auch schon ausreichend. Wenn man viele Kinder hat, herrscht sicher auch ein viel größeres Chaos als wenn man nur ein Kind hat. Mit einem Kind wird man vermutlich auch weniger Kompromisse eingehen müssen als mit acht Kindern. Ich finde es wichtig, dass man nicht nur ganz selbstlos für die Kinder lebt, sondern auch sein eigenes Leben mit Beruf, Hobbys und Freunden lebt. Das wird sicher schwieriger, je mehr Kinder man hat. Daher finde ich es sehr sinnvoll, sich wirklich Gedanken um die Familienplanung zu machen.

Ich finde es ja fast anmaßend, wie du die Frage gestellt hast. Man kann noch niemanden fragen, wieviele Kinder er noch produzieren will! Außerdem ist das seine Sache und die seiner Frau. Wenn sie die nötigen finanziellen Mittel haben und auch genug Platz, dann spricht nichts dagegen. Er geht ganz offensichtlich ja auch arbeiten und seine Frau wird sich dann sicherlich um die Kinder kümmern.

Ich persönlich würde mir nicht getrauen, daheim zu bleiben. Man weiß ja nicht, ob die Ehe hält und ich hätte keine Lust, bis 80 dann arbeiten zu müssen. Optimal ist die Zeit für Kinder im Grunde nie. Entweder will man erst einmal einen tollen Job haben oder man hat ihn und will ihn nicht aufgeben. Vielleicht hat man auch den Partner, mit dem man sich das vorstellen kann, weiß aber nicht, ob das mit Kind so bleiben würde.

Ich denke aber, dass man über ein Kind nicht nachdenken sollte, wenn der potentielle Vater nicht entsprechend verantwortungsvoll ist, man keinen Job hat und vielleicht auch nicht den entsprechenden Wohnraum. Ein bischen was sollte man einem Kind schon bieten können und von Luft und Liebe allein kann man ein Kind nicht groß ziehen. Wobei Liebe natürlich auch eine große Rolle spielen sollte und es nicht optimal ist, wenn man dem Kind alles bieten kann nur das nicht.