Gleich 'springen', wenn man eine Arbeit zugeteilt bekommt
Wie schon mehrfach geschrieben, wundere ich mich auch immer wieder darüber, wie sehr Du Dich in Deine negativen Jobseiten hineinsteigern kannst. Zum Einen muss man sicherlich nicht immer gleich springen, wenn man Arbeit zugeteilt bekommt, aber mir gefällt der Ton einfach nicht, wie Du schreibst. Ich meine, es ist Deine Arbeit und nicht Deine Freizeit, die Du dort verbringst und somit sind auch zugeteilte Aufgaben zu erledigen. Das hat nichts mit Position heraushängen zu lassen, sondern schlichtweg, weil es in Dein Aufgabengebiet zu fallen scheint und man auch da sich ein wenig flexibel zeigen muss.
Sicherlich kommt es auch darauf an, um was es sich handelt, aber einige Aufgaben sind so wichtig, dass man sie nicht aufschieben kann, andere sind in naher Zukunft zu erledigen. Daher sollte man dann auch fragen, wie wichtig die Aufgabe nun ist und das habe ich nun auch machen müssen, da ich diese Aufgabe sonst gar nicht hätte in Angriff nehmen können und sie hätte eventuell abgeben müssen. Aber da ich mir diese selbst ausgesucht habe, habe ich eben damit zu leben und sie zu erledigen! Mit springen hat es nichts zu tun.
Wenn ein/e Vorgesetzte/r etwas von mir will, frage ich eben auch danach, wie wichtig es ist, manchmal wird aber auch gesagt, es reicht, wenn es bis zu einem bestimmten Tag erledigt ist oder auch, dass man bei immer wiederkehrenden Aufgaben eben mehr auf etwas achtet. Im Großen und Ganzen kann man seine Aufgaben sich selbst einteilen und erledigen, es gibt gewisse Zeitrahmen und Strukturen, die beizubehalten sind und danach hat man sich zu richten. Wenn dann der Vorgesetzte darauf hinweist oder mit einer anderen Aufgabe dazwischen kommt, sage ich dann auch etwas, aber ich rege mich nicht darüber auf.
In meinem Fall verhält es sich so, dass ich der Meinung bin, dass jede Arbeit, die ich in den Firmenräumen erledige, eine ist, die mein Arbeitgeber mir irgendwann einmal aufgetragen hat, denn schließlich arbeite ich dort, was bedeutet, dass ich dort Dinge erledige, die bei mir zu Hause oder in meinem Privatleben nicht anfallen. Ich erledige in meinem Büro all das, was in der Kanzlei so anfällt. Wenn es eilige Schriftstücke zu schreiben gibt, werde ich darauf hingewiesen, dass die jeweilige Sache eine eilige ist. Dennoch muss ich dafür nicht alles stehen und liegen lassen, sondern kann meine jeweilige Arbeit, an der ich mich gerade befinde, zu Ende bringen, um mich dann um die neue Eilt-Sache zu kümmern.
Manchmal kommen dann auch separate Aufgaben, die ziemlich unwichtig sind. Mein Chef kommt hin und wieder ins Büro und gibt mir irgendwelche Dokumente, die man in bestimmte Akten einheften muss. Das eilt nun nicht und das sagt er auch jedes Mal dazu. Dennoch erledige ich solche Kleinigkeiten gerne zwischendurch, auch, indem ich meine jeweilige Arbeit unterbreche. Das tue ich zwar nicht immer, aber manchmal doch ganz absichtlich unvermittelt, denn wenn ich an einem längeren Schriftsatz an ein Gericht sitze, kann ich eine kurze Unterbrechung manchmal wirklich gut brauche.
Als Springen würde ich das dennoch nicht bezeichnen, vor allem deshalb nicht, weil es das in meinen Augen nicht ist. Wann ich welche Arbeiten erledige, bleibt eigentlich mir überlassen, solange das bedeutet, dass ich alles schaffe, was eilt. Manchmal wird es dadurch zwar reichlich stressig, weil ich zum größten Teil allein die Kanzlei verwalte und auch hin und wieder mit dem Telefon am Ohr irgendwelchen Mandanten die Tür öffnen muss, die einen Besprechungstermin haben. Wenn ich dann auch noch weiß, dass ich einen eiligen Schriftsatz fertigmachen muss, kann das schon mal in Hektik ausarten und in solchen Fällen erledige ich die neuen Aufgaben, die ich machen soll, sicherlich nicht gleich, sondern dann, wenn Zeit dafür ist. Bei einigen Zwischendurch-Arbeiten muss ich aber wiederum „springen“, weil das nicht anders geht. Und ich empfinde es dennoch nicht als Springen, denn schließlich handelt es sich dabei um meine Arbeit, die ich zu erledigen habe und deren Erledigungsreihenfolge sich durch solche kurzfristig eingeschobenen Arbeiten eben spontan mal ändern kann.
Jacqui_77 hat geschrieben:Aber mittlerweile ist es so, dass ich manchmal das Gefühl habe, ein wenig herumkommandiert zu werden und das hasse ich, wie die Pest! Sie scheucht mich zwar nicht, aber sie gibt mir oft auch Sachen, die sie angefangen hat und ich dann zu Ende führen darf.
Das haben Geschäftsführer oder Chefs nun mal so an sich. Wie soll ein Betrieb denn laufen, wenn niemand die Aufgaben verteilt und keiner direkte Anweisungen gibt? Ich kenne die genauen Umstände als Außenstehender natürlich nicht, aber es wird ja wohl nicht so wie beim Militär sein. Zumindest kommt es mir so vor, als ob du es so darstellen willst, was es aber am Ende sicher nicht ist. Deine Ansichten finde ich mittlerweile schon sehr amüsant.
Wenn ich mal neue Aufgaben bekomme, dann handhabe ich es so, dass ich sie nach Priorität einstufe. Wenn es zu viele Sachen gibt, die direkt erledigt werden müssen, dann mache ich die Personen darauf aufmerksam, dass es gerade etwas ungünstig ist. Je nach Situation kann hier eine Kollegin übernehmen, oder sie lenken dann doch ein und auf einmal ist es nicht mehr so wichtig, wie es am Anfang hingestellt wurde. Das wird bei uns gerne mal so gemacht, wenn man bestimmte Sachen einfach loswerden will, aber das erkennen wir mittlerweile sehr gut und können das ganze auseinander halten.
Prinzipiell "springe" ich nicht, außer bei meiner Chefin, weil sie so einiges bei mir gut hat. Wenn sie etwas erledigt haben möchte, dann versuche ich dies so bald wie möglich zu machen. Meine Aufgaben sind mir ja mittlerweile recht gut vertraut und ich kann wunderbar einschätzen was ich schaffe und was nicht. Im Notfall kann ich immer meine Kolleginnen um Hilfe bitten. Wir helfen uns immer gegenseitig, wenn einer droht mit Aufgaben überrollt zu werden, was gar nicht mal so selten vorkommt.
Trisa hat geschrieben:Herumkommandieren kenne ich durchaus ganz anders. So gibt es Unternehmen, in denen man mehrere Vorgesetzte hat, die einem nacheinander unterschiedliche Aufgaben übertragen. So sagt Vorgesetzter A, man solle bitte Aufgabe 1 erfüllen, kurz darauf kommt Vorgesetzter B und fragt warum man sich mit Aufgabe 1 beschäftigt, anstatt Aufgabe 2 zu machen, die wichtiger wäre. Macht man dann Aufgabe 2, erscheint irgendwann Vorgesetzter A und beschwert sich, weil man nicht mit Aufgabe 1 beschäftigt ist.
Mir sind solche Fälle, wie Trisa beschrieben hat auch bekannt und ich finde sie auch schlimmer als deine Situation, Jacqui_77. Manchmal hat man sogar drei oder mehr Vorgesetzte, die zeitgleich der Meinung sind, dass sie dich mit einer wichtigen und dringenden Aufgabe betrauen müssen und dann behauptet auch jeder, dass seine Angelegenheit allerhöchste Priorität hat und man alles andere liegen lassen muss. Das Problem, dass dann noch angemeckert wird, wenn der jeweils andere Vorgesetzte einen fragt, wieso man aktuell nicht seine aufgetragene Tätigkeit erledigt. kann einen dann schon innerlich in Rage versetzen. Zudem wächst der Stressfaktor und man ist auch irritiert, weil man es allen recht machen möchte und gerade kläglich daran scheitert.
Genau wie viele anderen hier auch, frage ich mich allmählich auch, was du dir eigentlich unter "angenehmen" Arbeitsbedingungen vorstellst? Willst du so viel Privates, wie nur möglich in deine Arbeitszeit verlegen und dabei so wenig, wie möglich, von berufs- und betriebsbedingten Angelegenheiten gestört werden? Denn, wenn das deine Absicht ist, dann muss ich dich leider enttäuschen, denn der "Ernst" des Arbeitslebens und die Realität sieht meist anders aus und ich denke nicht, dass du solche Bedingungen in einem anderen Betrieb finden wirst, welche du dir anscheinend aktuell erhoffst. Zumal du wahrscheinlich nicht einmal deine aktuellen Bedingungen in jedem anderen Betrieb erleben kannst.
Dass deine Vorgesetzte dir Aufgaben delegieren kann und dies auch tut, sollte dich als Arbeitnehmer grundsätzlich nicht aus der Bahn werfen. Zumal du ja an anderen Stellen selbst betonst, dass du im Moment nicht allzu viel zu tun hättest. Und selbst, wenn deine Vorgesetzte gar nichts tun würde und nur noch quasi überwachende Tätigkeiten erledigen würde, während sie dir ihre gesamte Arbeit überträgt, dann wäre das ihr gutes Recht, auf welches sie sich in ihrem Status berufen kann. Außerdem würde sie damit erreichen, dass du eventuell nahezu deine 8 Stunden Arbeitszeit ausgelastet wärst und somit weniger über "wenig zu tun" klagen müsstest.
Vielleicht ist es der Geschäftsführerin aufgefallen, dass du deine Arbeit und sie in ihrer Position nicht so ernst nimmst und sie möchte dich nun darauf aufmerksam machen, dass du für dein Geld auch etwas (mehr) zu leisten hast. Wahrscheinlich, gab es früher tatsächlich mehr bei euch zu tun, sodass du bereits genügend ausgelastet warst, was sich jedoch im Laufe der Zeit eben geändert hat. Und deswegen hatte deine Vorgesetzte früher auch nicht zu solchen Maßnahmen greifen müssen, aber wenn sich dies nun geändert hat, dann ist es doch nachvollziehbar, dass sie sich so gibt.
Ich persönlich schließe mich meinen Vorrednern kann, was um das Thema allgemein geht: wenn ich neue Aufgaben erhalte, dann frage ich nach Priorität und Zeitpunkt, bis wann diese erledigt werden muss, falls mir das nicht bereits mitgeteilt wurde. Anschließend entscheide ich, ob es eine Aufgabe ist, die recht schnell ist und sich zwischenschieben lässt - nicht selten auch, um von einer langwierigen Aufgabe kurz verschnaufen zu können und sich abzulenken - oder ob es sofort im Anschluss daran erledigt werden kann, wenn ich die aktuelle Aufgabe bereits fast abgeschlossen habe. Manchmal muss ich aufgrund der Priorität sofort einen "Cut" setzen und die neue Aufgabe sofort erledigen. Viele Aufgaben erledige ich gerne bevor ich mich zu Pause begebe, wenn ich sie kurz zuvor erhalten habe, da ich mir dann nicht den Stress machen muss, nachher unter Zeitdruck zu arbeiten.
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