In welchen Geschäften sind Verkäufer oft frustriert?

Mir ist mal aufgefallen, dass die Mitarbeiter in bestimmten Geschäften recht frustriert sind. Eigentlich sollte es ja so sein, dass die Kunden das nicht mitbekommen, aber dem ist nicht so. Bei Kik beispielsweise, merke ich es immer besonders, dass die Verkäuferinnen mit ihrem Job nicht glücklich zu sein scheinen. Einmal habe ich sogar ein Gespräch zwischen zwei Mitarbeiterinnen mitbekommen, in dem sie sich über die schlechten Arbeitsbedingungen beschwert und untereinander ausgetauscht haben. Man hat auch den Eindruck, dass sie ihre Arbeit eher lustlos verrichten, wenn sie einen abkassieren.

Bei Kaufland ist es wieder so, dass es verschiedene Mitarbeiter gibt. Die einen sind nett und erklären einem, wo man etwas findet. Andere wiederum verweisen auf andere Mitarbeiter, weil sie für den jeweiligen Bereich nicht zuständig sind.

Ich meine, bei KiK könnte ich mir vorstellen, dass es an der schlechten Bezahlung liegen könnte, denn ich habe mal so was gehört, das die Verkäufer dort wohl bloß um die 5,- € pro Stunde verdienen, was in meinen Augen ein Hungerlohn ist.

Was habt Ihr in dieser Hinsicht für Erfahrungen gesammelt? In welchen Geschäften ist es Euch bisher schon aufgefallen, dass die Mitarbeiter dort frustriert sind und nicht wirklich Lust haben, ihre Arbeit zu tun?

Ich denke, dass das sehr daran liegt, wie das Arbeitsklima ist und wie der Chef gutes Arbeiten fördert. Sind die Kollegen nett und man hat Spaß daran, wird man trotz schlechter Bezahlung auch gerne hingehen und freundlich sein. Wenn man hingegen nur ausgenutzt wird, alle schlechte Laune haben und der Chef auch immer unfreundlich ist, wird man nicht gerne hingehen. Ich würde mich da generell nicht an ein Unternehmen klammern, da es immer Menschen gibt, denen das trotzdem Spaß macht.

Sicherlich sorgt schlechte Bezahlung schon für miese Laune auch Überstunden oder fehlende Rücksicht kann einen sauer machen. Ich finde es aber auch nicht gut, wenn man das vor Kunden bespricht. Ich gehe nicht oft in diese Billigketten und ich habe richtigen Frust noch bei keinem Verkäufer mitbekommen.

Ich denke das liegt zu einem Großteil am Arbeitsklima aber auch an an der Kundschaft. Und ich glaube, es ist normal, dass in einem Discounter eher mal schlechtes Klima beziehungsweise schlechte Laune herrscht als in einem besser situierten Geschäft - beispielsweise Kleidungsgeschäfte wie Peek & Cloppenburg oder so. Da hat man auch mit einem völlig anderen Klientel zu tun, wie jetzt in deinem Beispiel mit KiK.

Ich denke auch, dass die Bezahlung eine minimale Rolle spielt, weil es manchmal schon sehr hart sein kann, zu wissen, wie viel man im Endeffekt rauskriegt und wie viel man (sozusagen) "verkraften" muss während des Arbeitstages.

Auf Erfahrungswerten basierend kann ich berichten, dass Menschen nicht tendenziell unfreundlich reagieren, das bezieht sich besonders auf den Einzelhandel, sowie auch auf das Dienstleistungsgewerbe. Es ist einfach so und da greift das alte Sprichwort "wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus". Leider bemerken wir im täglichen Leben oft selbst nicht wie unterkühlt wie manchen Menschen begegnen. Ein verbissenes Gesicht, ein herrischer Ton, ein genervter Blick auf Die Uhr, all das reflektieren wir auf unsere Mitmenschen. Mitarbeiter die in direktem Kundenkontakt stehen, haben es schon allein deshalb nicht einfach, weil sie nicht nur ihren eigenen Gemütszuständen sondern auch denen ihrer Kunden tagtäglich ausgeliefert sind. Hat ein Arbeitnehmer im Supermarkt beispielsweise gerade selbst private Probleme, fühlt sich nicht, oder ist bedrückt, wird er auf einen Kunden der ihm Grußlos und schroff begegnet sicher nicht mit einem Freudentanz reagieren.

Mein Fazit, was kostet uns ein Lächeln? Ein freundlicher Gruß? Das sind die wichtigen Dinge im Leben, die wir uns bewahren müssen um unterm Strich das erwünschte Feedback unserer Mitmenschen zu erlangen. Auch hier gilt Ausnahmen bestätigen die Regel, aber davon sollte man sich in seinem eigenen handeln nicht entmutigen lassen.

Also in den meisten Geschäften - mit Ausnahmen meines Stamm-Supermarktes - in denen ich Kunde bin, sind die Verkäufer häufig frustriert und demotiviert. Bei einem Optiker zum Beispiel. Egal, wo ich auftauche, ich scheine ein schwieriger Kunde zu sein, werde wenn es denn möglich ist von einem Berater zum nächsten Berater durchgereicht und wenn dies nicht möglich ist, so merkt man den Verkäufern doch relativ schnell eine sehr schlechte Laune und einen gewissen Frust an.

Das ist aber ja nicht die Art von Frust, die hier gemeint sein soll. Ich muss sagen, dass in den Geschäften, in denen ich einkaufe, mir noch keine frustrierten Verkäufer begegnet sind. Also klar, wie oben geschildert natürlich schon . Aber einen offensichtlich generell frustrierten Verkäufer kenne ich persönlich nicht. Das könnte allerdings unter Umständen auch an der Art von Geschäften liegen, bei der ich Kunde bin. Das sind alles Firmen, von denen ich denke, dass sie einigermaßen vernünftige Arbeitsbedingungen haben und dass sie ihre Angestellten auch ganz ordentlich bezahlen. Bei großen Ketten kaufe ich auch fast nie ein und daher weiß ich nicht, wie das eben bei Läden wie Kik, Takko oder solchen aussieht.

Mir ist das jetzt nicht speziell bei einer bestimmten Kette oder bei einem bestimmten Discounter aufgefallen, sondern immer mal vereinzelt. Bei Kik arbeiten ja auch einige Studenten. Sicherlich ist die Bezahlung nicht ausreichend, wenn man Alleinverdiener ist, aber als Zuverdienst für einen Studenten sollte das ausreichen. Und bei Kaufland verdient man ja schon nicht schlecht.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es immer wieder nette Verkäuferinnen gibt. Die haben wirklich Spaß an ihrer Arbeit oder lassen es sich zumindest nicht anmerken, wenn das nicht der Fall ist. Und dann gibt es welche, wo ich mir hinterher denke, dass ich die besser nicht angesprochen hätte, weil die so unglaublich genervt waren und ich das Gefühl hatte, dass die mir gleich ins Gesicht springen, nur weil ich gern wissen wollte, wo das Haarspray steht.

Ich kann ehrlich gesagt nicht feststellen, dass ich ein Geschäft kenne, in dem die Mitarbeiter grundsätzlich und immer frustriert sind. Ich kenne wohl einen bestimmten Typen von Verkäufer, der scheinbar keine Freude an seinem Job hat, aber ich glaube, dass es dieses „Phänomen“ wohl in so ziemlich jeder Berufsgruppe geben dürfte und eben längst nicht jeder seinen Job gern macht. Dafür ein bestimmtes Unternehmen verantwortlich zu machen, funktioniert vermutlich also wirklich nicht immer, vor allem nicht bei Filialgeschäften, die wieder eigene Führungskräfte haben, von denen das Betriebsklima in der jeweiligen Filiale wohl mitunter stark abhängen kann.

In unserer Kik-Filiale war ich nun seit Jahren nicht mehr, weil ich dieses Unternehmen meide, wo es nur geht. Allerdings kann ich auch wiederum nicht sagen, dass hier die Verkäufer besonders frustriert oder unfreundlich gewesen wären. Ich fand eigentlich, dass sie ganz normal sind, wie überall anders eben auch.