Kollegin genervt wegen privater Anrufe

Da mein Freund und ich derzeit nur eine Wochenendbeziehung führen, telefonieren wir öfter, manchmal sogar mehrmals am Tag. Wenn er Spätschicht hat, ruft er mich immer am späten Vormittag im Büro an. Bisher gab es da auch nie Probleme, weil ich das Gespräch dann auf das mobile Telefon lege, so dass die Hauptleitung frei bleibt.

Das eine Mal rief er auch an und ungefähr zehn Minuten, nachdem wir uns verabschiedet hatten, rief er noch mal kurz an, weil er nur schnell etwas fragen wollte. Als meine Kollegin mir den Telefonhörer reichte, sagte ihr Blick mir alles. Er war total strafend und vorwurfsvoll, als sie dann nur sagte "Dein Freund".

Ich meine, ich konnte ja nun auch nichts dafür, dass er etwas vergessen hatte. Und das zweite Gespräch dauerte noch nicht mal eine Minute! Ich könnte es ja verstehen, wenn wir gerade richtig viel zu tun hätten. Aber in letzter Zeit haben wir eher wenig Arbeit und langweilen uns. Und da verstehe ich nicht, wo das Problem ist. Zumal sie auch oft mit Freundinnen oder Kumpels telefoniert. Das eine Mal konnte ich es schon nicht mehr hören, es ging nur um Urlaub hier, Flüge buchen da, dann Mietwagen hier, Bahn da. Das war auch extrem nervig!

Gut, sie ist Geschäftsführerin, da kann ich mich schlecht beschweren, aber irgendwie war sie diesbezüglich mal lockerer. Ich habe daher zu meinem Freund gesagt, dass er mich dann erst gegen 12:15 Uhr, in der Mittagspause, anrufen soll. Da habe ich dann gegessen und gehe immer eine Zigarette rauchen.

Wie ist das bei Euch? Reagieren Eure Kollegen auch genervt, wenn Ihr private Anrufe bekommt? Und wenn ja, was denkt Ihr darüber? Klar ist man auf der Arbeit, aber angesichts der Tatsache, dass man sich ohnehin langweilt, finde ich es jetzt nicht schlimm, wenn man dann mal das eine oder andere Telefongespräch führt.

Also mal ganz ehrlich, wenn mein Freund mich ständig auf Arbeit anrufen würde, dann wären meine Kollegen auch genervt. Ich bin an sich auch recht locker gestrickt, aber wenn dann das Gespräch oft noch mehrere Minuten der Arbeitszeit kostet, dann ist schnell eine Grenze erreicht. Kann dein Freund dir nicht einfach per SMS mitteilen, dass er dich liebt? Dann werden deine Kollegen auch nicht immer in deine Privatgespräche mit einbezogen und ihr könnt doch nach der Arbeit noch ausreichend telefonieren.

Bei uns ist es auch recht locker, aber mein Partner ruft mich auch nicht auf dem Firmenanschluss an und ich muss das Gespräch nicht verlegen. Deine Kollegin ist die Geschäftsführerin und trägt somit die Verantwortung dafür, dass deine Arbeit nicht leidet. Mit wem sie telefoniert, auch während der Arbeitszeit, ist an sich ihre Sache und geht dich nichts an. Selbst wenn mal Ebbe herrscht, gehört es sich meines Erachtens nicht, während der Arbeitszeit ständig zu telefonieren.

Ich finde es schon kulant, dass du private Gespräche während der Arbeitszeit führen darfst und ich finde es absolut ok, wenn dann die Geschäftsführerin genervt ist. Vor allem, wenn sie jedes Mal die Anrufe entgegen nehmen muss. Warum ruft er nicht auf deinem Handy an oder eben in der Pause. Auch wenn man Privatgespräche führen darf, sollten die sich doch in Maßen halten und nicht in Massen auftreten.

Wenn du schreibst, dass er mehrmals am Tag anruft, wird das bestimmt auch nervend sein und ich würde als Kollegin dann auch genervt sein und es dir auch sagen. Als Geschäftsführerin ist sie auch noch deine Vorgesetzte und da würde ich mich an deiner Stelle nun doch zurück halten.

Ich halte äußerst wenig von privaten Telefonaten am Arbeitsplatz. Wie du ja selbst schreibst, kann es doch sehr nervig sein, wenn man anderen beim privaten Telefonieren zuhören muss. Ich habe das auch einmal erlebt mit einem Kollegen mit dem ich regelmäßig zusammen im Auto unterwegs war. Dabei gab es nicht einmal etwas zu arbeiten, da wir tagtäglich größere Strecken gefahren sind. In dieser Zeit habe ich allerdings mehr von ihm und seinen privaten Dingen erfahren, als von Menschen aus meinem Umfeld. Und ich musste nicht einmal Gespräche für ihn annehmen, sondern lediglich zuhören. Und dabei auch nicht arbeiten, sondern entweder fahren oder als Beifahrerin daneben sitzen.

Wenn andere dann noch ständig Telefonate annehmen müssen, finde ich das noch schlimmer. "Hallo ich bin der Freund von XY", "Guten Tag, ich bin XY, ist mein Onkel zu sprechen?", etc. möchte wohl niemand. Und gerade als Geschäftsführerin würde ich mich fragen, ob ich Jacqui_77 nun für ihre Arbeitskraft bezahle oder für ihre Wochenendbeziehung.

Vor allem in Firmen wo man regelmäßig Pausen hat, verstehe ich nicht, warum die Leute ihre Privatsachen nicht zu diesen Zeiten erledigen können. Ich habe durchaus schon in Firmen gearbeitet, wo man quasi durchgehend gearbeitet hat und auch da habe ich maximal mal kurz in einer Zigarettenpause telefoniert. Und selbst dann darauf geachtet, dass niemand zum unfreiwilligen Zuhörer wird.

Vielleicht habt ihr es einfach übertrieben? Generell finde ich, dass Privatgespräche am Arbeitsplatz die Ausnahme bleiben sollten. Auch wenn es prinzipiell geduldet wird, heißt das ja noch lange nicht, dass man dieses "Privileg" bis zum Äußersten ausreizen soll. Der Arbeitgeber kann sonst ganz schnell sagen, dass Privatgespräche gar nicht mehr geduldet werden, und dann seht ihr alle alt aus.

Ich finde, dass täglich mindestens ein Privatgespräch aus rein "romantischen" Gründen schon ziemlich grenzwertig ist. Wenn nicht gerade jemand im Krankenhaus liegt oder sonst eine Krise vorherrscht, gibt es ja auch nicht viel zu sagen, was unbedingt während der Arbeitszeit gesagt werden muss.

Persönlich stört es mich ziemlich, wenn ich beispielsweise im Büro die höchst privaten Konversationen meiner KollegInnen mit anhören muss. Wenn mal ein Arzttermin vereinbart wird, ein Flug gebucht wird oder die Tochter anruft, weil sie durch die Prüfung gefallen ist, finde ich das nicht so lästig, als wenn ich unfreiwillige Zeugin von Liebesgesäusel sein muss. Deswegen säuseln mein Partner und ich auch weder im Büro noch im Pendlerzug, auch wenn wir eine Wochenendbeziehung führen, um die "Ohrenzeugen" nicht zu nerven. Ich kann also durchaus verstehen, wieso die KollegInnen allmählich die Augen rollen, wenn du dein Privatleben indirekt vor ihnen ausbreitest.

Anscheinend ruft er dich ja nicht immer während der Pause an. Folglich telefonierst du in deiner Arbeitszeit und das finde ich schon nicht in Ordnung. Wenn man 10 Mitarbeiter hat und jeder telefoniert in der Arbeitszeit 10 Minuten, dann kann man sich ja ausrechnen, was da im Jahr verloren geht an Arbeitsleistung.

Das ist das eine. Das andere ist wirklich, dass es störend sein kann. Mal davon abgesehen, dass ich nicht wüsste, was ich jemandem erzählen soll, wenn er mich mehrmals am Tag anruft. Es gibt einfach auch ereignislose Tage und da muss ich nicht lang und breit drüber reden. Da kann man in der Zeit auch andere Dinge tun. Und verliebte Paare können einen ganz schön auf den Geist gehen. Wir hatten damals eine Kollegin gehabt, die hat auch ständig ihren Freund angerufen. Das immer schön in der Säusel-Tonlage und zwei Oktaven höher, als man verkraften kann. Man kam gar nicht umhin, da zuzuhören und das war anstrengend.

Es ist einfach auch ein Unterschied, ob man ein privates Gespräch führt oder ein geschäftliches Gespräch. Ich würde dir dazu raten, das zu unterlassen. Oder muss erst die Geschäftsführerin dich darauf hinweisen?

Privates Telefonieren in der Firma ist nur so weit in Ordnung, wenn es etwas Dringendes, Unvorhergesehenes ist, was kurz geklärt wird. Ansonsten sind dazu die Pausen oder Feierabend vorgesehen. Ich habe erlebt, dass eine Kollegin sehr oft privat telefonierte und die Kunden zum nächsten Schalter schickte. Das ging gar nicht. Es wurde beanstandet und sie wurde versetzt.

Als ich gearbeitet habe, habe ich auch ab und an mit meinem Mann telefoniert. Allerdings war es da so, dass ich einem Shop gearbeitet habe und mich mit meiner Zigarette nach draußen verkrümeln konnte. Da fühlte sich dann keiner genervt. Auch wenn ich mal ein Gespräch im Shop geführt habe, was natürlich nur dann möglich war, wenn keine Kunden da waren, dann habe ich dies immer sehr leise gemacht, da ich nicht jeden mit meinen Priavtangelegenheiten beschäftigen wollte. Meine damalige Kollegin hat dies aber ganz anderes gemacht. Sie hat ständig mit ihren 3000 Leute herum telefoniert, die haben auch teilweise im Shop abgehangen. Das fand ich auch nicht so toll. Also das man telefoniert, das ist an sich schon ganz okay. Das man das aber in einer irrsinnigen Lautstärke macht, finde ich icht gut.

Ich bin auch ein sehr kulanter Mensch, und sehe vieles sehr locker. Was mich aber wirklich gestört hat war, wenn die Anrufe auf dem Betriebstelefon eingegangen sind. Oftmals mussten wir uns dann beim Gebietsleiter rechtfertigen wo wir eine halbe Stunde hin telefonieren etc.

Arbeitszeit ist Arbeitszeit und da sollte man schon in der Lage sein, Privatgespräche sein zu lassen. In der Tat macht es einen Unterschied, ob man nun Geschäftsführer ist und damit eben auch der Vorgesetzte. Dennoch halte ich nichts davon, Privatgespräche zu führen, wenn man arbeitet. Selbst, wenn man etwas vergessen hat, kann man damit bis zur Pause warten oder eine SMS schreiben. Damit liegt man nicht verkehrt und von einer SMS ist man nicht genervt.

Vielleicht war Deine Kollegin auch einfach nur spöttisch, weil sie sich nicht von ihrem Partner wegen jeder Kleinigkeit anrufen lassen würde oder so. Klar kommst Du Dir ungerecht behandelt vor, aber da Deine Kollegin praktisch ja auch Deine Chefin ist, darf sie eben mehr, als Du und das solltest Du für Dich akzeptieren.

Ich habe eine Zeitlang allein gearbeitet und musste auch mal meinen Partner anrufen, ansonsten telefonieren wir nur nach der Arbeit oder schicken eben Nachrichten. So sagt keiner was, abgesehen davon, dass wir im Laufe des Arbeitstages keine Privattelefonate führen sollten.

Ich kenne es gar nicht, dass man während der Arbeitszeit privat telefoniert, außer um KURZ wichtige Dinge zu klären. Ich empfinde lange, private Gespräch im Büro als unangenehm. Manchmal möchte man ja seine Ruhe genießen, wenn es arbeitsmäßig ein bisschen ruhiger zugeht, Privatgespräche haben auf der Arbeit nichts zu suchen. Man sollte lieber mit den Kollegen einen Small Talk halten. Das verbessert das Arbeitsklima.