Wie wirksam ist die Paleo-Diät?

Ein Bekannter von mir kämpft seit geraumer Zeit immer wieder gegen Übergewicht an. Nachdem er früher schon einmal sichtlich sehr viel abgenommen hat, hat er diese Kilos nach einem Todesfall in seinem Umfeld und einigen anderen Problemen wieder zugenommen. Es war also weniger der typische Jojo-Effekt, sondern es war eher so, dass er in Situationen kam, in denen er seine Diät in der Form wie er sie vorher praktizierte nicht mehr durchführen konnte und auch zu der Zeit nicht wollte.

Insgesamt hat er ein großes Durchhaltevermögen. So hatte er damals eine sehr spezielle Diät-Form gewählt, dessen Namen ich allerdings vergessen habe. Dabei hatte er sich zum Großteil von Fleisch ernährt und zum Beispiel regelmäßig mehrmals die Woche beim Dönermann um die Ecke nur das Fleisch gekauft. Auch Salat dazu war tabu.

Seine jetzige Diät nennt er Paleo-Diät und irgendwie erscheint sie mir ähnlich. Nur dass dieses Mal auch mehr Fisch vorkommt. Es handelt sich dabei wohl um eine Art Steinzeiternährung, in der nur das gegessen wird, was vermutlicherweise auch schon in der Steinzeit gegessen wurde. Tagsüber isst er sehr viele Nüsse und Datteln und andere getrocknete Dinge. Im Vergleich zu seiner früheren Diät allerdings auch mehr Obst, wenn auch dabei wohl nur bestimmtes Obst erlaubt ist.

Was haltet ihr von dieser Diät-Form? Mir erscheint es irgendwie gesünder als das was er damals praktiziert hat. Er ist auch nicht davon abzubringen, da er früher bereits große Erfolge hatte. Außerdem beginnt er immer mehr diese Ernährungsform als die Ursprünglichste anzusehen, die bisher auch am längsten Bestand hatte. Wenn man ihn darauf aufmerksam macht, dass sich der Mensch seit der Steinzeit weiterentwickelt hat und diese Ernährung nun schon lange überholt sei, argumentiert er auch damit, dass sich seitdem die Menschen auch immer mehr Zivilisationskrankheiten herangezüchtet hätten und zudem immer dicker würden. Ich bin dennoch skeptisch, ob die Paleo-Diät nun wirklich dauerhaft gesund sein kann.

Der Grundgedanke an sich ist schon nicht schlecht. Wir leben einfach in einer Überflussgesellschaft und essen auch Dinge, die wir nicht gut verstoffwechseln können. Problematischer ist allerdings weniger das essen, sondern schlicht weg, dass sich die meisten Menschen zu wenig bewegen. Als Diät kann kann es auch nicht funktionieren, wenn müsste man das dauerhaft machen. Es wäre also eine Ernährungsumstellung. Die Frage ist, ob man das eben dauerhaft machen will.

Und Sport müsste er zusätzlich auch machen, definitiv. Sonst kann das einfach nicht funktionieren. Zumindest nicht dauerhaft. Wenn man mal eben ein paar Kilo abnehmen will für einen bestimmten Anlass, dann geht das sicher. Aber man will ja sicherlich auch das Gewicht dann halten und das ist wesentlich schwerer, als vorher abzunehmen.