Grippewelle - mit "gesundem" Kind zum Arzt?

Mein Kinderarzt hatte mich gestern angerufen und mir gesagt, dass ich mit meinem jüngsten Ben die U- Untersuchung verschieben soll, weil er momentan so viele Grippe kranke Kinder hat. Nun hat mein Großer sich heute Nacht 3 mal übergeben. Wenn er gleich aufsteht würde ich eigentlich schon mit ihm zum Arzt gehen. Allerdings stelle ich mir die Frage, was ich machen soll wenn er gleich total fit ist, denn ich möchte ihn ungern in die Praxis lassen, wenn die Kinder da alle Grippe haben, und er sich anstecken könnte.

Soll ich also mit meinem Kind, welches 3 mal gebrochen hat zum Arzt gehen auch wenn er sich fit fühlt? Ich überlege nämlich erst den Vormittag abzuwarten und gegebenfalls erst nachmittags zu gehen, und auch nur dann wenn es ihm wieder schlechter gehen sollte.

Wie alt war dein Großer noch mal? Wenn ich mich nicht irre, war er schon sechs Jahre etwa alt? Da sollte es bei einem gesunden und robusten Kind noch nicht sofort gefährlich sein, wenn er sich mal übergibt. Aber Ferndiagnosen kann man ja bekanntlich nicht erstellen.

Eine Möglichkeit wäre, dass man bei der Kinderarztpraxis anruft und fragen lässt, ob es mit diesen Symptomen schon ratsam ist, zu dem Zeitpunkt die Praxis aufzusuchen, oder ob man noch besser warten sollte. Der Kinderarzt kennt das Kind und kann so einen individuellen Rat geben, wie man sich verhalten soll und ab wann ein Arztbesuch nötig wird.

Ansonsten ist es schon sinnvoll, mit gesunden oder relativ gesunden Kindern nicht unter Kinder mit Grippe zu gehen. Gerade bei deinem Großen ist das Ansteckungsrisiko dann besonders groß, wenn er schon mit dem Erbrechen so weit angeschlagen ist, dass sein Immunsystem damit beschäftigt ist. Das muss man ja nicht haben.

Ansonsten könnte man das Kind alternativ noch zum eigenen Hausarzt mit nehmen. Da sind vielleicht nicht so viele Grippekranke anwesend. Aber auch das kann man vorher telefonisch erfragen. Eine simple Magen-Darm-Infektion sollte auch ein Hausarzt behandeln können.

Du müsstest doch eigentlich wissen, dass Kinder nach solchen nächtlichen Problemen am Morgen wieder fit sein können. Wenn also keine Beschwerden vorliegen, würde ich das Kind auch nicht in die Praxis schleppen. Lass ihn zu Hause, sofern er eigentlich in den Kindergarten geht und beobachte seinen Gesundheitszustand.

Sollte er sich weiterhin übergeben, dann rufe deinen Kinderarzt an und bitte ihn nach der Sprechstunde um einen Hausbesuch. Das sollte eigentlich möglich sein. Und ein Kind was sich ständig übergibt, sollte man auch zu Hause lassen und einen Arzt rufen.

Wenn er 3 mal gebrochen hat, wird er einen Magen-Darm-Infekt haben. Da machen die Ärzte sowieso nicht wirklich was. Manche verschreiben ein Medikament, wenn die Kinder gar nicht aufhören, sich zu erbrechen. Das wird aber unterschiedlich gehandhabt. Manche tun das auch nicht, da das Erbrechen eine Schutzreaktion des Körpers ist. Er versucht die Erreger heraus zu bekommen. Wenn man das unterdrückt, ist der Körper länger mit diesen beschäftigt und Durchfall kommt definitiv dazu. Insofern bringt ein Besuch beim Kinderarzt eigentlich nichts. Für die U-Untersuchungen sollen die Kinder eh fit sein, sodass das heute keine gute Idee wäre. Außerdem würde ich bei der Grippewelle lieber zu Hause bleiben. Es kann sich nicht nur dein Kind anstecken, auch du kannst dich anstecken.

Ich würde einfach Tee und Zwieback oder Weißbrot geben. Viel trinken ist sehr wichtig. Wenn es wieder heraus kommt, dann einfach wieder weiter trinken. Wir hatten mal den Norovirus. Der war kurz und heftig. Wir haben mehr als 6 mal erbrochen. Irgendwann hörte es wieder auf und danach waren wir eigentlich auch schon wieder fit. Dennoch sollte man sich noch ausruhen und Diät halten. Der Magen ist da noch sehr empfindlich und man kann das Erbrechen und Durchfall schnell wieder anregen, wenn man etwas falsches isst. Bleibt also lieber zu Hause.

Jan ist 3 Jahre alt. Bisher hatten wir bei ihm nur einmal einen Magen-Darm Infekt, da war es aber anders, weil er gerade aus dem Krankenhaus kam, und ich ihn direkt wieder hingebracht hatte. Da hatte ich dann direkt eine ärztliche Versorgung. Deswegen kenne ich die Situation mit einem Magen-Darm kranken Kind eher nicht so gut. Ich habe mich jetzt auch entschieden ihn zu Hause zu lassen. Ich habe ihm heute Nacht ein Vomex A Zäpfchen gegeben. Soweit geht es ihm gut, er trinkt und isst auch wieder. Ich werde das jetzt über den Tag und die Nach beobachten, sollte es schlimmer werden kann ich immer noch fahren.

Für mich hört sich das auch nach einem Magen-Darm-Infekt an. Der grassiert nämlich gerade auch bei uns. Wenn ich mich richtig erinnere, hattest du in einem anderen Thread gestern auch geschrieben, dass dein Kleiner beim Fußballtraining über Bauchschmerzen geklagt hat. Das würde dann ja passen. In deinem Fall würde ich ehrlich gesagt auch nicht zum Arzt gehen, denn gerade in den überfüllten Wartezimmer steckt man sich gerne an und dann liegt er erst recht flach. Damit ist dann ja auch niemandem geholfen.

Ich würde auch einfach auf Tee und Zwieback umstellen und vielleicht auch noch ein Kirschkernkissen erwärmen, welches er sich auf den Bauch legen kann. Das hilft bei meinem Sohn immer sehr gut. Dein Kleiner scheint soweit ja auch fit zu sein, insofern besteht meiner Meinung nach keinerlei Handlungsbedarf. Sollte es morgen dann immer noch nicht besser sein, würde ich trotz der Grippewelle zum Arzt, um das Ganze abklären zu lassen. Da würde ich auch lieber auf Nummer sicher gehen.

Ich würde abwarten, außer wenn er zusätzlich noch Durchfall bekommt. Kinder übergeben sich oft, bevor sie eine andere Krankheit bekommen. Aber bei einem Brechdurchfall, der länger als einen Tag dauert oder der sehr stark ist, würde ich zum Arzt gehen. Dein Sohn kann sich im Kindergarten, im Bus oder im Supermarkt genauso leicht anstecken wie beim Arzt.

Wenn er trinkt und isst und alles drin bleibt, dann hat der das Schlimmste schon überstanden, wenn es sich um einen Magen-Darm-Infekt handelt. Wenn es nicht drin bleibt, dann kann man ein Kind mit drei Jahren auch mal ein paar Stunden ohne feste Nahrung lassen. Dann bekommt es nur löffelweise Tee. Zum Beispiel Kamille oder Fenchel-Kümmel-Anis-Tee oder ungezuckerter, lang gezogener Schwarztee wegen der Gerbstoffe. Letzteren mögen Kinder aber oft nicht. Manche Kinderärzte verordnen da auch gerne Elektrolyte, wenn das Kind viel erbricht. Das bekommt man auch ohne Rezept in der Apotheke.

Neben Zwieback sind auch Salzstangen bewährte Kost bei Magen-Darm-Infekten um das Essen wieder einzuführen. Oder man greift, wenn man auf Nummer sicher gehen will, auf eine Heilnahrung eines Babykostherstellers zurück und bereitet die nach Packungsanweisung zu.

Trotzdem würde ich beim Kinderarzt telefonisch erfragen, ob bei euch gerade eine Magen-Darm-Infektion grassiert. Erbrechen kann auch immer ein Symptom für was anderes sein.

Wenn dein Sohn nun am Morgen wieder halbwegs fit ist, dann würde ich ihn auch nicht zum Kinderarzt schleppen, sondern abwarten, wie sich sein Zustand entwickelt. Bleibt weiterhin alles drin und kommt kein Fieber hinzu, ist das in Ordnung. Sobald stärkeres Fieber hinzukommt und vielleicht auch sonst noch ein Symptom, würde ich ihn zusammenpacken und mit ihm zum Kinderarzt fahren.

Einen Hausbesuch würde ich noch nicht vom Kinderarzt verlangen, denn dazu scheint er ja fit genug zu sein.

Ich gehe mit meinem Kind eigentlich nie gleich am ersten Tag zum Arzt, wenn er was hat. Es sei denn, es bestünde die Möglichkeit, dass er sich mit etwas schlimmerem angesteckt hat. Ist es aller Wahrscheinlichkeit nur ein harmloser Infekt, warte ich aber 2 Tage ab. Meistens ist dann schon alles wieder vorbei. Sollte es nicht deutlich besser geworden sein, gehe ich dann mit ihm zu Arzt.

Im Wartezimmer ist man bei unserem Kinderarzt allerdings meistens alleine oder maximal mit einem, seltener auch mal zwei weiteren Kindern zusammen. Das liegt einfach daran, dass man möglichst nicht ohne Termin kommen sollte. Bei akuten Krankheit bekommt man immer noch am selben Tag einen Termin, diesen sollte man aber immer telefonisch vereinbaren und nicht einfach so in der Praxis auftauchen. So sollen lange Wartezeiten und ein überfülltes Wartezimmer vermieden werden und es funktioniert sehr gut. Das verringert auch die Ansteckungsgefahr.