Kulanz bei Gebrauchtwagen überhaupt noch denkbar?
Seit ganz langer Zeit schlage ich mich vergebens mit Mercedes-Benz herum. Meine Mutter hat sich vor X Jahren einen neu gebrauchten Mercedes gekauft, nachdem ihr neugekaufter Opel nach genau 2 Jahren einen kapitalen Motorschaden hatte. Selbst nach einem Monat aus der Garantie wurde überhaupt keine Kulanz auf Ersatz oder Beteiligung gewährt. Schlussendlich wurde der Wagen gegen einen Mercedes in Zahlung gegeben, der selber erst ein paar Jahre junge war.
Ein paar Jahre war absolute Ruhe. Keine außerplanmäßigen Serviceintervalle. Nach Tachostand rund 80.000 KM trat wie aus dem Nichts ein Getriebeschaden auf. Mercedes selber veranschlagte eine derart hohe Summe, dass wir anderweitig den Schaden beheben ließen. Selbst eine Kulanz zu damaliger Zeit wurde strikt nicht gewährt. Nachdem der Schaden behoben wurde, fingen die Probleme erst an. Seit 2008 (Getriebeschaden) ist die Reparaturliste so dermaßen lang geworden, dass ich nur einen Teil hier aufliste:
- mehrmaliges Wechseln der Koppelstangen
- mehrmaliges Wechseln gebrochener Federn, vorne und hinten
- Kupplungswechsel
- Achsgummis dauernd defekt
- Servopumpe im Austausch gewechselt
- Bremsanlage sehr schlapp, mehrmaliger Wechsel
- Drosselklappe defekt
- Umlenkrolle, Riemen etc. defekt
Die obigen und diverse andere Sachen wurden erneuert. Weiterhin stehen immer noch Reparaturen wie:
- Anlasser
- Einspritzdüsen u. Hydrostößel
- Federbein hinten links
- Stoßdämpfer vorne rechts angebrochen
- Heckklappenschloss defekt
- Fahrerschloss defekt
- Beifahrerschloss fast defekt
an. Jegliche Serviceintervalle wurden stets eingehalten. Der Wagen wird von meiner Mutter gefahren, weshalb ein Großteil der Reparaturen auch nicht als Verschleiß, sondern als konstruktionsbedingt fehlerhaft angesehen werden muss. Umgerechnet sind bisher rund 6-7.000 Euro reine Reparaturkosten in den Wagen geflossen, ohne, dass Mercedes sich auch nur einer Sache angetan hat. Was bisher noch gemacht werden muss, beziffere ich auf spontan 2.000 Euro.
Ich habe mich mit der Niederlassung in Amsterdam auseinandergesetzt. Es wurde überhaupt nicht auf das Thema eingegangen. Sondern wurde uns quasi vorgeworfen, dass das Scheckheft nicht durchgehend bei Mercedes abgestempelt wurde. Sicher, die Kulanzleistung ist jedem Autohaus selbst überlassen. Ich verlange auch keine unvorstellbaren Kostenbeteiligungen. Aber es ist eine Frechheit, dass man ausschließlich auf das nicht bei Mercedes abgestempelte Serviceheft argumentiert, statt auf die Fehlkonstruktion des gesamten Fahrzeuges eingeht. Man sehe sich aufgrund des Serviceheftes nicht in der Lage, überhaupt eine Kostenbeteiligung in Erwägung zu ziehen.
Ich finde es eine absolute Frechheit, dass man als nicht Premium Kunde so dermaßen alleine gelassen wird und auf das Thema überhaupt nicht eingegangen wird. Und das mit einem Ton, der so arrogant ist, dass ich am liebsten die Niederlassung persönlich besuchen möchte.
Sicherlich habe ich absolut schlechte Chancen, überhaupt eine Kostenbeteiligung herbeizuführen. Nützt es, den Vorstand mit ins "Boot" zu holen? Es kann doch nicht sein, dass man bei nicht verschuldeten Reparaturen vorgeworfen bekommt, das Serviceheft sei nicht durchgehend vom Hersteller abgestempelt worden.
Ich selbst fahre auch Mercedes und habe bisher nur gute Erfahrungen mit der hiesigen Werkstatt gemacht, allerdings ist es ein Autohaus und keine Niederlassung. Letztes Jahr hatte meine C-Klasse im Alter von 14 Jahren und mit nur 255 000 km einen Getriebeschaden. Glücklicherweise war der Vorbesitzer meines Wagens in einer ziemlich hohen Position der Daimler AG und ich habe mich nach dem Schaden mit ihm in Verbindung gesetzt. Er hat mir geholfen für einen vergünstigten Preis an ein neues Getriebe zu kommen, welches Direkt an das hiesige Autohaus geliefert und dort eingebaut wurde. Insgesamt habe ich 1400 Euro für das Getriebe und den Einbau bezahlt, statt der 7500 Euro die für die Reparatur und das neue Getriebe veranschlagt wurden.
Nach deinen Ausführungen vermute ich, dass deine Mutter eine Mercedes-Benz A-Klasse der Baureihe W169 fährt, weil die durchgeführten Reparaturen und die aufgetretenen Probleme typisch für diese Baureihe sind, vor allem vor der Modellpflege.
Schau am besten in anderen und autospezifischen Foren wie Motor-Talk oder Elchfans nach anderen Leuten mit ähnlichen Problemen und informiere dich, wie sie mit den Problemen umgegangen sind. Vielleicht lässt sich so eine kostengünstige Lösung der Probleme finden.
Für einen Getriebeschaden 1400 Euro zu zahlen, grenzt schon fast an Neid meinerseits.
Mit deiner Vermutung liegst du fast sehr richtig. Es handelt sich hierbei um einen W168. Es ist durchaus bekannt, welche problematischen Reparaturen durchzuführen sind und vorallem, welche massiven Fehler dieses Auto hat. Ein guter Freund von uns hat das selbe Modell und hatte bisher nie Probleme. Wir hingegen schütten Unmengen an Geld in dieses Auto, da meine Mutter den Wagen einfach liebt und ihn auch nicht so schnell abgeben will, verständlich.
Leider sind die bekannten Foren nicht hilfreich in meinem Vorhaben. Ich konnte dort schon einige nützliche Tipps herausfinden, jedoch nichts, um meinen Sachverhalt vernünftig klären zu können. Dass ein Auto gewisse Verschleißteile hat, die öfters ausgewechselt werden müssen, steht auch nicht zur Debatte. Ich möchte Mercedes selber einfach mal in die Verantwortung ziehen für das, was entwickelt und an den Mann gebracht wurde, wenn auch nur geringfügig. Es ist traurig, dass trotz bester Argumentation gegenüber Mercedes man einfach als "0815-Kunde" angesehen wird. Es wird noch nicht einmal auf die bestehenden Probleme eingegangen.
Wir haben noch andere Mercedesmodelle und konnten bislang nicht ansatzweise solche "Schadensausmaße" feststellen. Demnach ist der W168 wohl das fehlkonstruierteste Auto der Welt behaupte ich mal.
Was meinst du? Lohnt es sich zu versuchen, den Vorstand in irgendeiner Weise mit ins Boot zu holen? Mir geht es mittlerweile mehr ums Prinzip, dass diese arrogante Niederlassung sich dem Problem nicht einmal angenommen hat und ganz frech das Thema beendet hat.
Ich denke nicht, dass es hier irgendeinen Sinn macht, weiter darauf zu pochen, dass sich irgendjemand an den Kosten für die notwendigen Reparaturen beteiligen muss. Schließlich verhält sich der Sachverhalt doch so, dass das Fahrzeug Eigentum Deiner Mutter ist und sie damit rechnen muss, dass es im Laufe des Gebrauchs zu Problemen an irgendwelchen Teilen kommen kann. Besteht keine Zusatzgarantie, die man meistens privat abschließen, also hinzukaufen muss, wenn man sich einen Gebrauchtwagen kauft, dann hat man tatsächlich in der Regel Pech. Ich denke, ich würde das wohl nun so akzeptieren, nachdem Du schon einiges versucht hast, was offenbar fehlgeschlagen ist. Einen Sinn darin, nun noch größeren Wirbel zu machen, sehe ich jedenfalls nicht, weil Du bisher nicht den Ansatz eines Erfolges hattest, als Du diesen Weg gegangen bist. Ich halte es also für sinnvoller, den rechtlichen Gegebenheiten ins Auge zu blicken und die richtigen Dinge zu tun.
Damit meine ich, dass Ihr Euch selbst um die Reparaturen bemühen müsst, wie das eben in jedem anderen Fall bei einem Gebrauchtwagen, der keinerlei Garantien mehr hat, gegeben ist. Ich würde mir diese von Dir aufgeführten notwendigen Reparaturen auf eine Prioritätenliste setzen und zusehen, dass diese nach und nach abgearbeitet wird, damit das Auto weiterhin als fahrbarer Untersatz dienen kann. Sollte eine Vorabkalkulation ergeben, dass sich die Reparatur nicht rechnet, so würde ich wiederum versuchen, das Auto per Inzahlungnahme als Anzahlung für einen anderen Gebrauchtwagen zu verwenden, damit es noch irgendeinen Nutzen erfüllt. Sprich: Ich würde mich auf die wirtschaftlich sinnvollste Variante verlagern und nicht weiter versuchen, Energie raus zu schleudern, die offenbar einfach verpufft, zumal niemand einen Grund hat, Dir zu helfen – und das offenbar auch nicht will. Wo keine rechtliche Verpflichtung zu finden ist, kannst Du auf Kulanz lediglich hoffen. Diese Hoffnung wurde aber nun mehrfach zerstört – warum also bei dieser Hoffnung bleiben?
Der W168 wird seit über 9 Jahren nicht mehr gebaut und mittlerweile ist der Nachfolger des Nachfolgers schon da. Und wie du bereits geschrieben hast und wie man in vielen Erfahrungsberichten im Netz lesen kann, hat die erste Generation der A-Klasse ziemlich viele Probleme, die auch mit der Modellpflege nicht beseitigt werden konnten. Das liegt unter anderem daran, dass die A-Klasse der erste Mercedes mit einem quer verbauten Motor und Frontantrieb ist, für den neue Motoren und Getriebe entwickelt werden mussten.
Deshalb empfehle ich dir, beziehungsweise deiner Mutter als Eigentümerin des Fahrzeugs, es dabei zu belassen und sich nach etwas neuem umzuschauen. Leider bringt es nicht viel bei einer A-Klasse der Baureihe W168 diese in Zahlung zu geben, weil diese Autos sehr sehr billig gehandelt werden und man für ein Fahrzeug mit Rost und immer wieder auftretenden Problemen weit unter 1000 Euro bekommt.
Wenn deiner Mutter die hohe Sitzposition und das leichte Einsteigen gefällt, wäre der Nachfolger, eine A-Klasse der Baureihe W169 eine Überlegung wert. Bei dieser Baureihe sind Motoren, Antrieb, Aufhängung ausgereift und nicht mehr anfällig und dazu ist die Rostvorsorge nach der Modellpflege sehr gut, sodass der Wagen auch ohne zusätzliche Vorkehrungen nicht rostet, wie es massiv beim W168 und bei den ersten W169 der Fall war. Meine Mutter fährt solch eine A-Klasse seit über einem Jahr und hatte bisher keinerlei Probleme mit dem Auto.
Bei der Suche habe ich damals geholfen und habe, um spätere Probleme zu vermeiden, darauf geachtet, dass es sich bereits um ein Modell der Modellpflege handelt und dass jeder Service bei dem Auto rechtzeitig bei Mercedes durchgeführt wurde. Dazu war es sehr wichtig, dass das Öl des stufenlosen Automatikgetriebes rechtzeitig bei 60 000 km gewechselt wurde. Es ist ein A150 Avantgarde mit einem stufenlosen Automatikgetriebe und 55 000 Kilometern geworden, der bei einem Mercedes-Autohaus gekauft und über die "Junge-Sterne-Garantie" von Mercedes verfügte.
Gleich nach dem Kauf wurde ein Service und ein Getriebeölwechsel durchgeführt. Ende letzten Jahres wurde erneut ein Service durchgeführt und es gab ansonsten keinen Werkstattaufenthalt des Fahrzeugs. Allerdings muss man für einen sehr guten W169 mit Garantie und lückenlosem Service um die 10 000 Euro ausgeben.
Also anderweitige Probleme, als die schon beschriebenen Probleme sind nicht vorhanden. Rost kennt der Wagen überhaupt nicht und ist allgemein in einem sehr guten Zustand, zumal der KM-Stand nicht erheblich hoch ist. Somit ist es schwierig zu entscheiden, ob der Wagen abgegeben wird. Zumal zig tausend Euro reingeflossen sind und man irgendwie an dem Wagen hängt, auch wenn man ihn verurteilt.
Der W169 ist wohl in allen Punkten besser entwickelt worden. Nur ob sich das lohnt ist wiederum eine andere Frage. Die recht hohe Sitzposition ist schon vor Vorteil, da meine Mutter Rückenprobleme hat und es nicht allzu viele Autos gibt, die klein sind und solch eine Sitzposition haben.
Den Wagen in Zahlung für einen Neuen zu geben macht ebenfalls keinen Sinn. Auch wenn unsere A-Klasse sonst fast durchrepariert und absolut rostfrei ist, werden die Händler wenn überhaupt noch 1.500 auf den Tisch legen, was natürlich in keinster Form die Historie widerspiegelt. Da bleibt uns nur die Alternative, den Wagen durchzureparieren und ihn bis zum bitteren Ende zu fahren.
Mittlerweile bekommt man für gute 10.000 einen fast neuen W169 beim Händler. Wir werden den Wagen wohl erstmal vernünftig fertig machen lassen und dann schauen, wie der allgemeine Markt sich entwickelt und welche Angebote langfristig wirtschaftlicher sind, als unser W168er.
Hätte man damals gewusst, welche Probleme dieses Auto bereitet, wäre schon bei Kauf eine Zusatzgarantie abgeschlossen worden. Die übliche Händlergarantie war dabei, doch auch hier traten die Probleme erst nach Ablauf der Garantie auf. So was kann man leider nicht im Vorfeld wissen, sondern nur die Erfahrung machen und es irgendwann einfach besser machen. Mittlerweile habe ich die Hoffnung auch aufgegeben, zumal jegliche Klärungsversuche gescheitert sind. Ich bin einfach nur erbost über die arrogante Ausdrucksweise der Niederlassung, getreu dem Motto "Wie? Sie haben keine 10.000 an Reparaturen bei uns gelassen? Gehen Sie zum Teufel!".
Bei dem nächsten Kauf werden hoffentlich alle Erfahrungen von Vorteil sein. Wie läuft denn so eine Zusatzversicherung ab, wenn man so oder so eine Händlergarantie hat? Kann diese Versicherung auf einen Zeitraum von bspw. 5 Jahren abgeschlossen werden? Ich habe davon keine Ahnung und würde das gerne mal wissen, da im Sommer ein paar Neuanschaffungen anstehen und sowas evtl. von großem Vorteil wäre.
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