Anruf für Vorstellungsgespräch im Büro - wie reagieren?
Derzeit bin ich ja auf der Suche nach einem neuen Job und bewerbe ich kräftig. Und jetzt ist es mir schon zweimal passiert, dass ich auf meinem Handy angerufen wurde, zwecks Rückfragen. Letzte Woche bekam ich sogar einen Anruf, bei dem ich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden sollte. Natürlich ist das blöd, wenn man gerade mit Kollegen im Büro sitzt, man kann ja nicht frei sprechen. Und da ich meinen Arbeitgeber nicht über meine Absichten der Jobsuche informiert habe, wäre das hochgradig peinlich.
Ich mache es dann immer so, dass ich entweder kurz mit meinem Handy raus gehe oder ich gehe auf die Toilette. Allerdings weiß man auch nie, ob nicht nebenan, auf dem Herrenklo auch gerade jemand ist. Bei dem ersten Anruf, den ich bekam, fragte mich die Dame gleich von vornherein, ob ich sprechen kann, weil sie sich das sicher denken konnte. Und ich war ihr auch sehr dankbar dafür, denn so konnte ich ihre Frage direkt verneinen, so dass sie mir angeboten hat, später noch einmal anzurufen.
Wie würdet Ihr in so einem Fall reagieren? Oder könnte man auch in den Lebenslauf oder das Bewerbungsanschreiben einfach eine Zeit, beispielsweise "nach 16:00 Uhr" hinter die Telefonnummer schreiben?
Ich würde dann in so einem Fall auch das Büro verlassen oder eben sagen, dass ich in der Pause zurückrufe, weil es gerade schlecht ist. Ich denke aber auch, dass du in die Bewerbung schreiben könntest, dass du derzeit noch bei der Firma XYZ arbeitet und daher erst ab 16 Uhr telefonisch erreichbar bist. Das ist ja nicht unhöflich oder so.
Auch ich befinde mich aktuell im aktiven Bewerbungsprozess während ich selbstverständlich noch weiter arbeite. Ebenfalls habe ich auch ständig Angst, dass ein Rückruf einer der Betriebe mich in einem sehr ungünstigen Zeitpunkt erreicht und dann mein Vorgesetzter im schlimmsten Fall direkt neben mir steht. Da er ebenso wenig über meine Absichten, den Betrieb zeitnah wechseln zu wollen, informiert ist, erleide ich bei manchem Klingeln meines Handys einen leichten Herzinfarkt.
Auch ich versuche für solche Gespräche, den Raum zu verlassen oder auf der Toilette zur verschwinden. Doch laufe ich da auch Gefahr einem Mitarbeiter oder auch Vorgesetzten quasi in die Arme zu laufen oder nicht mit zu bekommen, dass diese gerade um die Ecke erscheinen. Bislang ist es noch immer gut gegangen, aber das gibt mir dennoch keine Garantie, dass es auch so bleiben wird. Deswegen bin ich immer auf Vorsicht bedacht.
Vermutlich würde es in deinem Fall Sinn ergeben, wenn du bereits in deinen Bewerbungen vermerkst, zu welchen Zeiten du eher erreichbar seist. Dabei würde ich allerdings ein wenig die Befürchtung haben, dass diese Zeiteingrenzung außerhalb der Geschäftszeiten des angeschriebenen Betriebes fallen könnte und man deswegen eher nicht zurück gerufen werden könnte oder aber dennoch innerhalb seiner regulären Arbeitszeit.
Da ich aktuell im Schichtwechsel arbeite, würde es sich für mich erübrigen, Zeitfenster, an denen ich vorrangig erreichbar sei, mitteilen zu können, da es eher zur Verwirrung als zur Hilfe dienen würde. So muss ich stets hoffen, dass mich keine "böse Überraschung" zur falschen zeit heimsucht, da es auch nicht unwichtig ist, wie man am Telefon dem potenziellen neuen Vorgesetzten erscheint. Schließlich hinterlässt ein erschrockener und ängstlicher Auftritt - ganz gleich aus welchen Gründen und Zusammenhängen - sicherlich keinen allzu guten Eindruck.
Ich halte ja nichts davon, am Arbeitsplatz Telefonate anzunehmen, die eher privater Natur sind. Zumindest dann nicht, wenn Kollegen dabei sind und auch, wenn es sich dabei um das Privathandy handelt. Insofern würde ich wahrscheinlich erst gar nicht ans Telefon gehen und ich hätte auch persönlich gar nicht erst die Handynummer herausgegeben, eben, weil man nicht immer erreichbar sein möchte. Sofern man eine Festnetznummer hat, würde ich ausschließlich diese herausgeben und nicht die Handynummer.
Dass gefragt wurde, ob man reden kann, ist immer eine andere Angelegenheit. Das muss ja nichts damit zu tun haben, dass man gerade arbeitet, manchmal liegt es auch daran, dass man keinen Empfang hat oder man irgendwo ist, wo man generell nicht reden kann. Ich habe aber zum Beispiel mein Handy während der Arbeitszeit auf lautlos gestellt, es sei denn, ich rechne mit dienstlichen Anrufen.
Private Telefongespräche während der Arbeitszeit werden sicherlich in vielen Betreiben ungern gesehen oder geduldet. Wenn man allerdings aus der Not heraus, dass man den Betrieb verlassen möchte, einen Rückruf eines anderen Betriebes, bei dem man sich beworben hat, erwartet, so würde ich einen solchen nicht unbedingt privater Natur einordnen. Es ist schließlich ein Unterschied, ob ich am Handy mit meinem Partner das Abendessen besprechen möchte, oder aber in meinem beruflichen Werdegang weiter kommen möchte.
Da ich selten bis fast nie unter meiner Festnetznummer erreichbar bin, würde es mir absolut keinen Nutzen machen, wenn ich diese anstelle von meiner mobilen angeben würde. Immerhin bemüht sich ein Betrieb, der einen potenziellen neuen Mitarbeiter sucht sicherlich selten darum, einen mehrmals zu erreichen und man könnte somit ein lukratives Jobangebot verpassen. Diese Gefahr wäre mir persönlich zu groß und da auch ich schnellstmöglich meinen Betrieb verlassen möchte, wäre es sehr fatal auf diese Weise den Wechsel unnötig weit hinauszuzögern.
Freilich würde es einem nicht so ergehen, wenn man sich wohl fühlt an seinem Arbeitsplatz und nur bedingt wechseln wollen würde, falls mal ein interessantes Angebot einfliegen würde. Aber im besagten Fall ist ein schneller Wechsel angestrebt und dann ist es schließlich auch nachvollziehbar, das man hierfür alle Mittel anwendet, damit man möglichst erfolgreich ist.
Neben meiner Handynummer gebe ich noch zusätzlich meine Emailadresse an und erlebe dennoch ständig, dass die Betriebe bevorzugt versuchen einen persönlich am Telefon zu erreichen. Das ist auch nachvollziehbar, da sie bereits einen ersten Eindruck von einem gewinnen können, im Gegensatz zu einer Email, die sie emotionslos verschicken und zunächst keine Reaktionen darauf erahnen können.
Die Tatsache, dass manche fragen, ob man aktuell sprechen könnte. rührt mit Sicherheit daher, dass die Betriebe allein schon aus deinem Lebenslauf ersehen können, dass du dich aktuell in einem Beschäftigungsverhältnis befindest und da die meisten sich ohne die Einweihung ihrer Vorgesetzten nach anderen Stellen umschauen, ist es nicht unwahrscheinlich, dass man nicht zu jeder Zeit frei sprechen kann. Würde man in einem Funkloch oder dergleichen stecken, dann wäre die Frage vielmehr "können Sie mich verstehen" und nicht ob man sprechen könne. Allein schon die Erläuterung, dass manche ihr Handy während der Arbeitszeit lautlos stellen oder auch von "privaten" Telefonaten absehen, sprechen dafür, dass solch eine Frage nicht unberechtigt sei.
Ich habe das eigentlich immer so gehandhabt, dass ich bereits in der Bewerbung meine Situation geschildert habe und mitgeteilt habe, dass ich mich in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis befinde. Je nach Situation am Arbeitsplatz habe ich auch gleich dazu geschrieben, wann ich zu erreichen bin und bei wechselnden Arbeitszeiten zum Beispiel, dass man sich nicht wundern möge, wenn ich nicht erreichbar bin, aber in diesem Fall gerne zurückrufe.
Ein Freund hat es einmal so gehandhabt, dass er im Betrieb, wo Privatgespräche untersagt waren, eine Notlüge vorgeschoben hat, bzw. die Wahrheit ein bisschen ausgebaut hat. Es war damals wirklich so, dass sein Vater gesundheitlich sehr angeschlagen war und er als Vormund fungierte. Deshalb bat er darum Gespräche auch während seiner Arbeitszeit annehmen zu dürfen, was durchaus für die Situation notwendig war. Dadurch konnte er dann auch bei beruflichen Angelegenheiten sagen, dass der Anrufer bitte einen Moment warten soll und ging vor die Tür, wo er ungestört war.
Auf der Toilette würde ich ehrlich gesagt keine Vorstellungsgespräche vereinbaren. Entweder hat die Möglichkeit mal kurz in Ruhe sprechen zu können oder man vertagt solche Telefonate. Wenn man in einem Arbeitsverhältnis ist, so ist es doch kein Problem dies bei Bewerbungen mitzuteilen.
Ich würde bei einem Bewerbungsschreiben eigentlich nie meine Handynummer angeben, sondern nur meine Festnetznummer und dann würde ich es auch gut finden, wenn man nach der Telefonnummer die Zeit schreibt, ab der man erreichbar ist. Die Voraussetzung ist natürlich, dass die Firma, in der man sich bewirbt, dann noch auf hat. Es macht ja recht wenig Sinn, anzugeben, dass man erst nach 19:00 Uhr erreichbar ist, wenn die Firma, in der man sich bewirbt, nachweislich um 18:00 Uhr geschlossen hat. Dann muss man eine andere Lösung finden.
Aber trotzdem halte ich private Telefonate am Arbeitsplatz nicht gerade für die ideale Lösung. Auf jeden Fall habe ich dort mein Handy nie bei mir. Vermutlich würde ich in dem Fall mein Handy komplett ausschalten und auf die Mailbox einen Text sprechen, dass ich gerade bei der Arbeit bin und dabei die Zeit angeben, in der ich Pause habe oder eben anbieten, in der Zeit zurückzurufen, wenn die Nummer hinterlassen wird. Mit dieser Lösung hat man auch nicht das Problem, dass einen jemand beim Telefonieren belauscht und es zu einer sehr peinlichen Situation am momentanen Arbeitsplatz kommt.
Ich finde, dass solche Gespräche generell nicht am Arbeitsplatz stattfinden sollten und so würde ich in der Bewerbung vermerken, wann man erreichbar ist. Ich meine, die Arbeitgeber können ja auch nicht wissen, wie du arbeitest und wenn du in deiner Bewerbung schreibst, dass du aktuell noch einer Beschäftigung nachgehst, sollte das kein Problem sein. An deiner Stelle würde ich also die Nummer angeben und dazu schreiben, wann du da erreichbar bist. Das ist sicherlich besser, als solche Telefonate am Arbeitsplatz zu führen.
Wenn es jetzt noch passieren sollte, dass du angerufen wirst, würde ich dann auch einfach sagen, dass es im Moment leider nicht geht und du nicht reden kannst und eben dann auch eine Zeit ausmachen. Du kannst es ja nun nicht mehr ändern, dass du es bei deinen Bewerbungen nicht angegeben hast. Für beide Seiten ist diese Angabe in zukünftigen Bewerbungen aber wichtig. Es ist ja auch unangenehm, wenn man sich jedes Wort überlegen muss.
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