Schlechtes Gewissen, wenn man sich krank meldet?

vom 18.02.2013, 18:23 Uhr

Aufgrund einer starken Erkältung war ich in der letzten Woche drei Tage krank geschrieben. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich bestimmt nicht wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt gehe. Und seitdem ich im Jahr 2010 wieder in meiner alten Firma angefangen habe, zu arbeiten, war ich noch nicht einmal krank. Selbst meine Kollegin hat das mal gesagt, dass ich nie oder selten krank bin.

Daher hatte ich auch kein schlechtes Gewissen, als ich mich dann letzten Dienstag Abend bei ihr krank gemeldet habe. Sicher wird ihr das nicht gefallen haben, aber als wir am Mittwoch miteinander telefoniert haben, weil sie etwas von mir wissen wollte, war sie ganz normal zu mir, ich hatte nicht den Eindruck, dass sie irgendwie sauer ist oder mir meine Krankheit eventuell nicht abnimmt. Und ich finde, wenn man wirklich krank ist, braucht man auch kein schlechtes Gewissen haben.

Allerdings weiß ich auch, wie oftmals über Leute geredet wird, die sich krank melden. Ich habe es schon öfter erlebt, dass es ein wenig ins Lächerliche gezogen wurde. Und daher weiß man ja nie, wie die Kollegen oder Vorgesetzten dann über einen selber sprechen, wenn man sich krank meldet.

Wie ist das bei Euch, habt Ihr ein schlechtes Gewissen, wenn Ihr Euch bei Eurem Arbeitgeber mal krank meldet? Oder ist Euch das egal?

Benutzeravatar

» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich bin meistens nur 1 mal im Jahr krank und dann auch nur für ein paar Tage. Und ich habe jedes Mal so ein schlechtes Gewissen, weil ich immer denke, dass ich meine Kollegen hängen lasse. Und dann habe ich auch immer Angst, dass die denken, dass ich garnicht wirklich krank bin. Aber eigentlich denkt man ja nur von Leuten, die ständig fehlen, dass sie garnicht krank sind. Jedenfalls fände ich es so richtig. Aber egal wie oft ich mir das sage oder jemand anderes mir das sagt, ich kann mir trotzdem die Gedanken, dass mir nicht geglaubt wird, nicht aus dem Kopf schlagen, obwohl mir dazu eigentlich kein Grund gegeben wird.

» Lenii93 » Beiträge: 13 » Talkpoints: 5,39 »


Auch ich gehöre zu denjenigen die selten krank werden, was ich an sich ganz gut finde. Da ich dadurch - bis auf während der zeit, die ich Urlaub habe -nahezu hundert Prozent der gesamten Arbeitszeit in meinem Betrieb miterlebe, bekomme ich natürlich auch mit, wie Krankmeldungen anderer Kollegen nicht ernst genommen werden und fast jede davon als *krank machen" empfunden wird. Dementsprechend wird auch über diese Mitarbeiter und deren "angeblichen" Krankheiten viel getrascht und man bekommt den Anschein, dass kaum eine Krankmeldung mehr ernst genommen wird.

Obwohl man sich vermutlich, wenn man selten krank ist, sicher fühlen sollte, dass da niemand schlichtes "blau machen" dahinter unterstellen würde, so bekomme selbst ich dennoch immer wieder ein schlechtes Gewissen, sofern ich mich mal krank melden muss. Ich versuche die Krankheit so lange, wie möglich zu ertragen und quäle mich dennoch auf de Arbeit ab, da ich den Krankmeldung Prozess gerne hinauszögre, in der Hoffnung, er würde sich erübrigen.

dies liegt aber vor allem daran, dass ich den anderen Mitarbeitern gegenüber meine Tätigkeiten nicht unbedingt zusätzlich zumuten möchte, und eben das nur schwer mit meinem Gewissen vereinbaren kann, dass jemand anderer wegen mir Mehrarbeit zu leisten hat. Deswegen versuche ich auch meist solange wie möglich krank auf Arbeit auszuharren und möglichst viele aufgaben vor meiner Krankmeldung bereits abgearbeitet zu haben, bevor ich mich mir etwas ruhigerem Gewissen dann doch dazu entschließe den Arzt aufzusuchen. aber gänzlich verschwinden die Gewissensbisse bei mir in der Regel nie.

Benutzeravatar

» LongHairGirl » Beiträge: 845 » Talkpoints: 47,97 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich habe früher mich wirklich wegen jedem Pups krankschreiben lassen und fand das irgendwie okay. Aber inzwischen hat sich bei mir etwas geändert, und ich gehe eigentlich nur dann zum Arzt, wenn es mir wirklich schlecht geht und es gar nicht anders geht. Solange ich kein Fieber habe oder dergleichen habe, sehe ich es auch nicht ein, mich krankschreiben zu lassen. Selbst mit meiner Mittelohrentzündung vor kurzem bin ich arbeiten gegangen und das ging irgendwie. Ich hätte ansonsten ehrlich gesagt schon ein schlechtes Gewissen gehabt, und so musste ich mir keine Gedanken machen.

Man sucht es sich ja nicht aus, wenn man erkrankt, aber manche Betriebe sind ja schon recht unterbesetzt, andere müssen die Arbeit mitmachen, Dienstpläne müssen umgeschrieben werden und so weiter. Manchmal überwiegt so etwas doch eher, und ich finde es daher auch recht schwierig, kein schlechtes Gewissen zu haben. Sicherlich ist es auch davon abhängig, in welcher Branche man arbeitet und auch, was man selbst für ein Typ ist. Manche denken, ohne sie geht auf der Arbeit gar nichts, andere denken eben nur, wie sie möglichst viel freie Zeit herausschlagen können.

Benutzeravatar

» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Die Gesundheit geht nun mal vor und wenn man krank ist, sollte man lieber zu hause bleiben und nicht die Kollegen anstecken. Früher bin ich mit einer Erkältung auch oftmals noch zur Arbeit gegangen, aber inzwischen bin ich der Auffassung, dass ich damit nur andere anstecke und dafür verantwortlich bin, dass noch mehr krank werden. Dann doch lieber einige Tage zu hause bleiben und sich völlig erholen. Da wäre mir auch egal, was die Kollegen sagen.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich denke auch, dass man kein schlechtes Gewissen haben muss, wenn man wirklich krank ist und sich deshalb krank meldet. Etwas anderes ist es sicher, wenn man nicht krank ist und einfach blau macht. Da ist ein schlechtes Gewissen tatsächlich angebracht. Meistens merkt man als Kollege aber auch recht schnell, wer wirklich krank ist und wer dazu neigt, sich kränker zu geben als er eigentlich ist oder wer auch komplett ohne Erkrankung gerne fehlt. Da du scheinbar nur selten fehlst, finde ich es komisch, dass du irgendwie unbewusst doch damit gerechnet hast, dass deine Kollegin dich nun anders behandelt, wo du krank bist.

In meiner Ausbildung war es allerdings auch üblich, dass über Leute hergezogen wurde, die krank waren. Auch wenn sich jemand einfach mal einen freien Tag genommen hatte, wurde über die Person meistens gespottet. Das Betriebsklima war auch wirklich sehr schlecht und viele Leute sind krank zur Arbeit gegangen, damit nicht schlecht über sie gesprochen wird. Das finde ich allerdings nicht richtig. Wenn man tatsächlich krank ist, und damit meine ich keine kleinen Befindlichkeiten, sondern echte Erkrankungen, dann sollte man tatsächlich zu Hause bleiben und zum Arzt gehen.

Natürlich gibt es Betriebe, in denen jede Krankmeldung spürbare Auswirkungen hat. Oft handelt es sich um kleine Betriebe. Aber es ist eben nicht zu ändern, wenn jemand erkrankt und aufgrund dessen für eine Weile ausfällt. Das muss akzeptiert werden. Unangenehm ist es dann, wenn die anderen Mitarbeiter Nachteile haben, weil sie Überstunden machen müssen. Dennoch ist es nicht richtig, wenn sie ihren Unmut darüber dann an dem erkrankten Kollegen auslassen.

Benutzeravatar

» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich habe kein schlechtes Gewissen, wenn ich mich abmelde. Was bringt das, wenn man da bleibt und nicht richtig Arbeiten kann, deshalb habe ich kein schlechtes Gewissen bei der Sache. Außerdem soll man seinen Körper auch nicht überanstrengen, weil dann wird die Krankheit, die man hat, nur noch schlimmer. Außerdem wäre es besser zu Hause zu bleiben. Der Arbeitgeber kann dich dann auch nicht feuern oder so. Sonst kannst du ihn verklagen und es bringt ja auch nichts, dass man dann die anderen Arbeiter ansteckt.

» andre xD » Beiträge: 209 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe überhaupt kein schlechtes Gewissen dabei, mich krank zu melden. Wenn ich krank bin, bin ich krank und habe andere Dinge im Kopf als meinen Arbeitgeber oder die Kollegen. Was die von mir denken könnten, ist mir ebenfalls relativ egal. Ich habe nicht einmal dann ein schlechtes Gewissen, mich krank zu melden, wenn ich nicht krank, sondern nur kränklich bin. In dem Moment, wo es mir nicht gut geht, kann ich mich schlecht konzentrieren und falle aus. Es ist mein gutes Recht, in Ruhe gesund zu werden und fertig.

Benutzeravatar

» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Wenn man krank ist, ist man eben krank und man brauch überhaupt gar kein schlechtes Gewissen haben. Dann geht man einfach zum Arzt und lässt sich krankschreiben. Was die anderen in Betrieb sagen, kann dir doch ziemlich egal sein, und dass was diese Menschen machen ist, einfach nur lächerlich. Klar sieht es anders aus, auch wenn man sich einfach so krankschreibt oder wegen jeder Kleinigkeit sich krankmeldet. Aber wenn man wie gesagt richtig krank ist, sol man sich ruhig krankmelden und sich erholen, um nicht noch mehr Leute anzustecken.

» GI KA » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 62,28 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich denke auch, dass man kein schlechtes Gewissen haben muss. Wenn man geplanterweise krank in den Urlaub fährt oder ähnliches, sieht das sicherlich anders aus. So etwas ist dann ja auch arbeitsrechtlich relevant.

In manchen Betrieben wird natürlich immer über alles und jeden getratscht. Manche Leute brauchen so etwas anscheinend. Da man allerdings den Arbeitgeber nicht darüber informieren muss, was man denn eigentlich hat, ist es natürlich auch schwer sich im Kollegenkreis darüber lustig zu machen. Ganz abgesehen davon, dass selbst schwere Erkrankungen manchmal auch von Ärzten lange Zeit unentdeckt bleiben.

Ich bin eigentlich der Meinung, dass es manchmal sinnvoller ist, wenn man sich krank schreiben lässt, als eine Erkrankung zu verschleppen, weil man wegen einer Kleinigkeit nicht zum Arzt gehen möchte. So etwas führte bei manchen schon zu Not-OPs, die durch einen rechtzeitigen Arztbesuch hätten vermieden werden können. Dazu kommt die Ansteckungsgefahr bei manchen Erkrankungen.

Benutzeravatar

» Trisa » Beiträge: 3271 » Talkpoints: 20,99 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^