Fahrrad an Ständer angeschlossen- Hausmeister beschwert sich

vom 18.02.2013, 11:29 Uhr

Mir ist heute morgen fast der Kragen geplatzt, als ich gesehen habe, was mit meinem armen Fahrrad angestellt wurde. Momentan wird die Wohnung über mir (Mehrfamilienhaus) renoviert und der Hausmeister ist dort seit mehreren Tagen mit einigen Helfern und einigem an Krawall zugange. Gestern (wohlgemerkt an einem Sonntag!) haben sie dann das gesamte Mobiliar der verstorbenen Vormieterin nach unten geschafft und für den Sperrmüll an der Straße aufgestellt.

Ich wohne an einer Hauptstraße einer deutschen Großstadt und benutze mein Fahrrad täglich, um zu Uni, Einkauf und Co zu gelangen. Es parkt brav an einem Rahmen vor unserem Haus (dort sind zwei Metallpfosten zur Seite eines kleinen Grünstreifens mit Baum aufgestellt, auch am anderen hat eine Nachbarin ein Fahrrad angekettet. Da dies in der ganzen Umgebung der Fall ist, gehe ich davon aus, dass genau das der Zweck dieser Pfosten sein soll.)

Nun haben die Arbeiter wohl das Bedürfnis gehabt, alles ordentlich aufeinanderzuschichten. Dabei wurde nicht nur das Fahrradschloss von mehreren schweren Holzplatten beschwert, sondern auch eine Tüte Kleiderbügel unsanft zwischen Rad und Pfosten geklemmt. Einige davon hatten sich heute morgen in den Speichen verfangen. So weit so gut, ich habe sie entfernt und dachte, das wäre mangelnde Vorsicht und einfach ein Versehen.

Doch dann wollte ich losfahren, was jedoch nicht gelang. Der Grund: Ein kleines Plastiketui war unter der Kette eingeklemmt! Und zwar dermaßen fest, dass ich fünf Minuten gebraucht habe, um sie irgendwie darunter herauszuziehen. Durch Zufall kann sie nicht daruntergelangt sein, ich gehe also davon aus, dass es vorsätzlich geschehen ist, aus Frust, weil mein Fahrrad ihnen im Weg stand.

Jetzt bin ich dem Hausmeister über den Weg gelaufen, der sich glatt darüber beschwert hat. Ich bin fassungslos. Das Haus bietet selbst keine Unterstellmöglichkeiten für das Rad, warum sollte es mir verboten sein, eine öffentliche Befestigung zu benutzen? Muss ich mir das bieten lassen? Vor allem, weil mein Fahrrad beinahe kaputtgegangen wäre beim Versuch, es von dem Etui zu befreien. Das wäre für mich klare Sachbeschädigung. Außerdem bin ich zu spät zu einem Pflichtseminar gekommen, wo ich nur aus Freundlichkeit noch abgehakt wurde. Würdet ihr euch dann eine Beschwerde bieten lassen?

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» Askyneedsclouds » Beiträge: 221 » Talkpoints: 58,10 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Du hast Recht, das ist genau der Zweck dieser Bögen. In Leipzig gibt es die auch. Und es wird immer und überall darauf hingewiesen, dass man sein Fahrrad nicht nur mit sich selbst abschließen soll - also nicht einfach das Schloss durch die Speichen und dann noch um den Rahmen. Man sollte es unbedingt an diesem Bogen festgemacht werden, sonst kann es ja jeder einfach schultern und wegtragen. Das rät also auch die Polizei.

Es ist allgemein üblich, bei einem Umzug die Parkplätze vor dem Haus zu kennzeichnen, damit die anderen Hausbewohner wissen, dass sie Rücksicht nehmen sollten und an diesem Tag woanders parken. Da dein Fahrrad dort jeden Tag steht, kann man schon davon ausgehen, dass es möglich gewesen wäre, dir einen entsprechenden Hinweis zu geben.

Und bevor man aus Versehen oder erst recht absichtlich ein im Wege stehendes Fahrrad beschädigt, kann man auch ruhig mal im Haus klingeln und fragen,wem das Fahrrad gehört. In deinem Haus werden ja wohl kaum 500 Parteien wohnen. Das wäre doch bestimmt mit 5-15 Mal Klingeln erledigt gewesen. Dafür sind Freisprechanlage doch da.

Nun weiß ich nicht, ob der Hausmeister einfach nur einen schlechten Tag hatte oder ob er immer unfreundlich ist oder einen schlechten Job macht. Aber wenn du dich beschweren willst, hast du, wie ich finde, einige sehr gute Argumente auf deiner Seite.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Also ich finde das auch sehr frech vom Hausmeister. Er hätte sicherlich nicht das Fahrrad einfach so grundlos beschädigen dürfen und damit musste er ja rechnen so wie dein Rad behandelt wurde. Wenn du dich über ihn an irgendeiner Stelle beschweren kannst würde ich das machen. Generell sollte man davon ausgehen, dass so etwas auch angekündigt werden kann und man ein Schild hinmachen kann, dass eben keine Fahrräder an dem Tag abgestellt werden dürfen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich finde auch, dass der Hausmeister eine solche Aktion im Vorfeld hätte ankündigen und darum bitten sollen, dass in der Zeit kein Fahrrad dort abgestellt wird. Dann hätte es das Problem doch gar nicht erst gegeben. Außerdem schien er doch zu wissen, dass es dein Fahrrad war, oder? Immerhin hat er sich doch bei dir auch noch beschwert. Warum hat er dann denn nicht an dem Tag bei dir geklingelt und gefragt, ob es möglich wäre, dass du dein Fahrrad für einen Tag woanders unterbringst.

Eine Beschwerde seinerseits ist also vollkommen unangebracht, wie ich finde. Ich denke auch, dass ich mich nach Möglichkeit über den Hausmeister beschweren würde. Immerhin hat er ja schon zugegeben, dass das Fahrrad ihm im Weg stand und damit ist es doch fast klar, dass er oder einer von seinen Leuten das Fahrrad fast beschädigt hat.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Dieser Hausmeister hat sich wahrscheinlich geärgert, weil er mithelfen musste, die Wohnung der verstorbenen Mieterin auszuräumen. Aus dem Grunde hat er seine Wut an dir und deinem Fahrrad ausgelassen, anstatt eben bei dir zu klingeln. Das hätte er sicherlich machen können. Aber so ist es ja einfacher, einfach zu schimpfen und das Fahrrad zu blockieren. Das ist schon ziemlich schlimm. Du könntest dich beim Vermieter über ihn beschweren, verdient hätte er es.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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