Definition und eure Erfahrungen mit Sekundärliteratur

vom 18.02.2013, 00:07 Uhr

Ich muss zugeben, dass ich kein allzu großer Literaturkenner bin. Deshalb habe ich mich bisher auch noch nie mit Sekundärliteratur beschäftigt. Nachdem ich jedoch kürzlich auf Sekundärliteratur über "Mein Kampf" von Adolf Hitler stieß, habe ich mich ein bisschen damit. Sekundärliteratur bezeichnet scheinbar literarische Werke, zu denen es Interpretationshinweise gibt. Sind diese Bücher dann trotzdem vollständig oder werden nur ausgewählte Passagen abgedruckt und mit Hinweisen versehen?

Wie häufig gibt es Sekundärliteratur? Und was zeichnet diese aus? Welche Sekundärliteratur habt ihr bereits gelesen und warum habt ihr Sekundärliteratur gewählt, anstelle des eigentlichen unkommentierten Werkes. Bei Adolf Hitler liegt das vermutlich daran, dass man das unkommentierte Buch vor allem in Deutschland nur sehr schwer bekommt und bisher lediglich Sekundärliteratur nachgedruckt werden darf. Doch warum liest man andere Werke? Benötigt man wirklich Interpretationshilfen anderer? Oder gibt es noch andere Gründe?

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» Trisa » Beiträge: 3311 » Talkpoints: 35,34 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Sekundärliteratur bezeichnet Literatur zu einem anderen literarischen Werk. Der Begriff "Literatur" bezeichnet dabei nicht nur fiktionale Literatur, sondern auch Forschungsliteratur. Es geht nicht darum, Sekundärliteratur statt des Werkes selbst zu lesen, sondern zusätzlich zu der eigenen Interpretation eine zweite, fundierte Meinung einzuholen. Vielleicht hat der Autor des Primärwerk Fachjargon benutzt, dessen du dir nicht bewusst bist und den du in seiner umgangssprachlichen Bedeutung interpretiert hast. Vielleicht hast du auch Textpassagen einfach gar nicht verstanden und kennst niemanden in deinem Bekanntenkreis, der über das Werk besser bescheid weiß als du.

Was meinst du mit der Frage, wie häufig es Sekundärliteratur gibt? Was sollte es heißen, wenn ich sagte: "häufig"? Es gibt immer Sekundärliteratur, die verschwindet nicht zwischendurch.

Im Studium der Geisteswissenschaften wird viel Sekundärliteratur gelesen. Das Auslegen unserer Gesetze schlägt sich zum Beispiel in Sekundärliteratur nieder. Amazonrezensionen sind (wenn auch weniger seriöse) Sekundärliteratur und somit wird vor nahezu jedem Buchkauf inzwischen Sekundärliteratur zu dem Werk gelesen.

Sekundärliteratur kann interessant sein, solange du Wert auf die Meinung anderer Menschen legst. Sie besitzt ihren eigenen Unterhaltungswert, wenn aber das Primärwerk zur unmittelbaren Unterhaltung dient (wenn du dich an den Abenteuern des Protagnisten erfreuen möchtest und nicht am intelligenten Erzählschema, das dafür verwendet wird oder an seiner Vielschichtigkeit, durch die du Bezug zum Protagnisten findest), wird sie dich nicht interessieren.

» DieBewusstheit » Beiträge: 66 » Talkpoints: 44,47 »


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