Würdet ihr eure Wurst gerne lebend kennenlernen?

vom 17.02.2013, 18:59 Uhr

Ich selbst war sechs Jahre lang Vegetarierin, wobei ich mittlerweile wieder Fleisch esse. Ich muss aber dazu sagen, dass ich mich nun trotzdem nicht sonderlich wohl bei dem Gedanken fühle, Fleisch zu essen, obwohl ich nicht vorhabe, wieder komplett vegetarisch zu leben.

Wenn ich Fleisch esse, möchte ich nicht näher darüber nachdenken, was genau sich nun auf meinem Teller befindet. Wenn ich darüber nachdenke, wird mir übel und ich kann einfach nicht weiter essen. Genauso ist es auch mit Knochen. Ich könnte nie ein Stück Fleisch essen, bei dem noch die Knochen dran sind. Das erinnert mich einfach zu sehr an ein Tier. Sind hingegen keine Knochen am Fleisch, versuche ich einfach den Gedanken daran zu verdrängen, dass ich gerade ein Tier esse.

Ich würde wirklich niemals auf die Idee kommen, ein Tier selbst aufzuziehen und dieses dann zu essen. Das würde ich wirklich niemals übers Herz bringen. Wenn ich mich um ein Tier kümmern und es pflegen und füttern würde, könnte ich es nicht schlachten lassen. Sobald ich eine Beziehung zu dem Tier aufgebaut hätte, würde ich es eher mit allen Mitteln verhindern wollen, dass es geschlachtet wird. Ich könnte den Gedanken daran nicht ertragen, dass das Tier, das ich nun so lieb gewonnen habe, sterben muss. Auf meinem Teller würde ich das Tier dann also erst recht nicht haben wollen. Von daher finde ich diese Aktion wirklich sehr merkwürdig. Immerhin kann ich es mir wirklich nicht vorstellen, dass irgendjemand wirklich dazu bereit ist, ein Tier aufzuziehen und dieses danach aufzuessen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Es kommt immer darauf an, in welchem Bezug ich zu diesem Tier stand. Früher hatten wir zum Beispiel zahlreiche Hühner und wenn eines geschlachtet wurde, hatte ich kein Problem, es zu essen. Die Hühner sahen alle gleich aus und hatten auch keine Namen. Es waren eben einfach nur Hühner, die nur per Fußring gekennzeichnet waren, damit die Ältesten zuerst in den Topf kamen und nicht versehentlich ein junges Huhn geschlachtet wurde.

Unsere Kaninchen konnte ich dagegen nicht essen. Jedes davon saß in einem anderen Käfig und ich hatte jeden Kaninchen einen Namen gegeben und sie täglich gestreichelt. Somit waren sie auch viel zutraulicher, im Gegensatz zu den Hühnern.

Natürlich mussten auch unsere Kaninchen geschlachtet werden. Darauf bestand schon mein Opa, dem die Tiere eigentlich gehörten. Er hielt überhaupt nichts von meiner Namensgebung und den Streichel-Einheiten. Da nützte auch mein Gejammer nichts. Stand eine Schlachtung an, war ich den ganzen Tag über weg. Ich wollte absolut nichts davon mitbekommen und habe auch nichts davon essen können, wenn Kaninchen auf dem Speiseplan stand.

» Sternchen* » Beiträge: 2804 » Talkpoints: 2,78 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich habe vor einiger Zeit auch mal von einer ähnlichen Seite gelesen. Dort konnte man Wurst bestellen und sehen von welchem Schwein es kam. Dabei hatte dann jedes Schwein seine eigene Seite und man konnte ein wenig über es erfahren.

Ich find die Idee eigentlich total gut, weil es einfach wieder ein bisschen mehr klar macht, wo unser Fleisch und Wurst herkommen. Ich glaube nämlich, dass viele da irgendwie den Zusammenhang verloren haben. Für diese Leute kommt Fleisch eben einfach aus dem Supermarkt. Fakt ist aber eben, dass dafür Lebewesen getötet wurden. Und ich finde es traurig, dass man einen Unterschied macht zwischen Tieren, die man kennt und die man nicht kennt. Letztendlich sind doch beides die gleichen Lebewesen. Ich wünschte mir, dass man da ein wenig konsequenter ist.

» maeddue » Beiträge: 70 » Talkpoints: 29,11 »



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