Heirat mit einem Mörder - was denkt ihr?
Ich habe demletzt gelesen, dass eine 22-Jährige (Edith Casas) in Argentinien den Mörder ihrer Zwillingsschwester geheiratet hat. Zu der Trauung erschienen laut Artikel nur die Angehörigen des Bräutigams (Victor Cingolani).
Dem Bräutigam wird angelastet, 2010 die Zwillingsschwester (Johana) seiner jetzigen Frau ermordet zu haben, mit der er sogar selbst einmal zusammen gewesen ist. Die Eltern der Ermordeten sind davon überzeugt, dass er schuldig ist und Edith Casas ist von seiner Unschuld überzeugt. Es gibt tatsächlich sogar einen zweiten Verdächtigen, aber was mit ihm ist, weiß man nicht. Nach der Hochzeit muss VIctor Cingolani seine Haftstrafe (13 Jahre) noch im Gefängnis von Pico Truncade absitzen.
Die Hochzeit wurde um mehrere Wochen verschoben, da die Mutter von Edith Casas diese auf Zurechungsfähigkeit prüfen lies, doch dabei kam nur raus, dass sie sehr wohl zurechnugsfähig war. Ihr Vater sagt dazu: "Für mich sind beide gestorben. Johana ist bei den Göttern, Edith beim Teufel."
Als ich den Artikel las, war es eine Mischung aus Unverständnis und Entsetzen. Ich wüsste nicht, was ich machen würde, wenn mein Kind so etwas tun würde. Wie würdet ihr euch fühlen, wenn ihr die Eltern des Kindes wäret? Haltet ihr es für richtig, dass sie diesen Mann geheiratet hat?
Antworten zu solchen Fragen finde ich generell sehr schwierig, denn es ist uns nicht möglich, auch nur ansatzweise ihren Standpunkt zu verstehen. Hinzu kommt noch eine andere Kultur, ein anderes Lebensgefühl und nicht zuletzt die Individualität des Einzelnen.
Wir können uns also nicht in die Frau hineinversetzen. Eventuell sind ihr sogar Details zum Fall bekannt, die sie der Öffentlichkeit nicht preisgibt, die ihr aber die Sicherheit geben, dass ihr Mann kein Verbrecher ist. Dass dieser vorher jedoch mit ihrer Zwillingsschwester zusammen war finde ich eher problematisch. Natürlich nicht, wenn er denn wirklich der Mörder war und seine neue Frau das nicht ausschließen kann.
Die Sicht der Eltern kann ich hier schon gut verstehen. Eltern wollen ja nur das Beste für ihre Kinder, und sie mussten bereits (aus ihren Augen) miterleben, wie eines davon von einem Mann ermordet wurde, da wollen sie sicher nicht auch das zweite an den selben Täter verlieren, das ist nur menschlich und verständlich. Das Nichterscheinen zur Hochzeit ist vielleicht eine etwas extreme Reaktion, ich finde sie aber nicht übertrieben und durchaus angemessen. Auch die Eltern sind durch eine schwere Phase gegangen und müssen nicht alles unterstützen und mitmachen. Ein solcher Fall reißt wohl sehr tiefe Krater in eine Familie.
Also ich finde es auch schwierig darüber zu urteilen, war aber trotzdem sehr entsetzt. Also was ich noch darüber gelesen habe ist, dass der Victor Cingolani seine damalige Freundin und eben jetzt Frau Edith Casas auch schon mehrmals misshandelt haben soll und sich deswegen wohl der Verdacht auf Mord verhärtet hat. Aber ich weiß nicht mehr, ob diese Seite seriös war bzw. welche Seite es genau war.
Jeder sollte in erster Linie selbst entscheiden, wen man heiraten möchte. Allerdings würde ich gemischte Gefühle haben, wenn mein Kind einen Mörder heiraten würde. Sicherlich würde ich auch versuchen, dass mein Kind nicht mit dem Mörder verheiratet wird, so dass es einen anderen Ehepartner geben wird. Allerdings wir dies wohl nur sehr selten etwas bringen, da man die Hochzeitspläne der einzelnen Personen nicht ändern kann. Wenn man eine bestimmte Person heiraten möchte, dann kann man in der Regel gar nichts an der Sache ändern. Man kann ja nicht entscheiden, welche Person die andere Person lieben soll. Bei einem Mörder könnte es zum Beispiel auch der Fall sein, dass er jemanden nur deswegen umgebracht hat, weil er zum Beispiel seine Tochter schützen wollte.
Ich glaube vor 3 oder 4 Jahren gab es mal auf Kabel Eins eine Sendung in der ein Mörder im Gefängnis saß. Dieser hatte meiner Erinnerung nach nur deshalb jemanden umgebracht, weil er sich an seiner Tochter vergriffen hat. Auch wenn ein Mord keine hilfreiche Lösung ist, kann ich für einen solchen Fall durchaus Verständnis haben, da man eigentlichen nur etwas Gutes tun wollte. Falsch war diese Handlung dennoch.
Du stellst da wirklich ein paar sehr schwierige Fragen und allein der Sachverhalt klingt für mich, wie aus einem schlechtem Film entsprungen, aber so ist die Realität ja manchmal auch. Manchmal ist das Leben wirklich komisch und nicht immer im positiven Sinn.
Ich kann die Eltern sehr gut verstehen. Man weiß es ja nicht wirklich, wer sie ermordet hat und wenn er dafür sitzen muss, dann scheint er ja der Täter zu sein, weil so viele Sachen gegen ihn sprechen. Sie machen sich Sorgen, sehen, was mit ihrer Tochter passiert ist und sehen auch, wie die Nächste an seiner Seite steht. Das würde mich innerlich umbringen, wenn ich das sehen würde. Zumal sie ja auch Zwillinge waren und das den optischen Eindruck natürlich verstärkt. Zwar ist es nicht schön, wenn man seinem Kind die Liebe nicht gönnt, aber in diesem Fall ist es sehr verständlich und entspringt nur der Sorge der Eltern, die nicht so ganz unbegründet ist.
Die Zwillingsschwester der Getöteten kann ich nicht wirklich verstehen. Sie hätte ja damit rechnen können, dass man nun so mit ihr umgeht und sie kann ja eigentlich auch nur auf die Worte hören und da kann ja jeder sagen, dass er unschuldig ist. Vielleicht wurde da auch etwas zusammen geplant. Man weiß es ja nicht. Ansonsten kann ich mir schon schwer vorstellen, dass man nach dem Tod der Schwester und Frau feststellt, dass da Gefühle füreinander sind, weil man als Schwester solche Gefühle in dem Moment einfach nicht bekommen sollte. Schon eine sehr komische Situation.
Ich denke, dass die Eltern nun die Zeit nutzen werden und ihrer Tochter noch ins Gewissen reden werden. Die Tochter kann ja auch kein entlastendes Wissen haben, sonst würde sie es doch angegeben haben. Irgendwann wird sie es hoffentlich einsehen.
Ich könnte keinen Mann lieben, der meine Schwester getötet hat. Vielleicht gab es diese Liebe schon vorher und stand vielleicht einfach nur heimlich ab. Wenn der Mann unschuldig wäre, könnte er sicherlich auch nicht den Blick der Schwester ertragen, weil er ja noch trauern müsste.
Ich finde es auch erstaunlich, aber bitte wenn Edith dringend Victor heiraten möchte dann soll Sie das auch tun. Es ist allerdings zu vermuten das diese Ehe nicht die glücklichste sein wird, der Mann im Gefängnis die Frau ohne ihren Mann. Moralisch vertretbar ist das was Edith da tut meiner Meinung nach aber nicht, aber wer weiß wie gern Edith Johanna gemocht ':?:' hat, vielleicht hasst Edith ihre ganze Familie und heiratet Victor unter dem Motto "ich heirate jetzt den Mörder meiner herzallerblödesten Schwester und ärgere damit meine auch so herzallerdämlichste Familie. Heißa und Juchhe!".
Da ich mich nicht mit der Familiengeschichte von allen 6 Milliarden Menschen auskenne ist es vielleicht auch diese Möglichkeit: Sicher Edith wurde auf Zurechnungsfähigkeit geprüft, doch vielleicht hat Victor Sie Missbraucht und nun muss Sie aufgrund Ihres Glaubens Victor heiraten. Ich glaube nicht das man Sie auf Zurechnungsfähigkeit sondern vielmehr auf den Grund Ihrer Heirat psychologisch untersuchen sollte.
Es gibt bei solchen Fragen kein richtig oder falsch. Die Frau hat den Mann geheiratet, den sie offensichtlich liebt. Sie hat sich für ihn entschieden und damit bewiesen, dass sie ihm vergeben hat und dass er der wichtigere Mensch in ihrem Leben ist, zumindest wichtiger als die ermordete Schwester. Liebe hat immer etwas egoistisches an sich, was im Grunde genommen nicht schlecht ist. Schließlich muss man auf niemanden Rücksicht nehmen und kann sich auf denjenigen einlassen, den man selbst schätzt und liebt.
Dennoch kann ich nicht verstehen, dass jemand einen Mörder heiratet und dazu noch einen, der die eigene Schwester getötet hat. Für mich käme so jemand nicht als Partner in Frage, weil ich grundsätzlich nicht mit jemandem zusammen sein möchte, der ein Tier oder einen Menschen ermordet hat. So jemanden möchte ich einfach nicht an meiner Seite haben, ich würde ihm nicht vertrauen und ihn auch keinesfalls als gleichberechtigt ansehen. Es wäre eben immer ein Verbrecher, also jemand mit einem fragwürdigen Charakter. Selbst wenn die Person die Tat bereut, wäre mir das eigentlich ziemlich egal. So jemand passt einfach nicht in mein Umfeld und ich könnte nicht zu so einer Person stehen.
Dass die Eltern sich nicht über die Heirat ihrer Tochter freuen, kann ich gut nachvollziehen. Ich könnte mir vorstellen, dass sie auch das Gefühl haben, dass ihre Tochter ihnen in den Rücken gefallen ist. Dass sie sie auf ihre Zurechnungsfähigkeit hin überprüfen ließen, finde ich erstaunlich, zumindest bei jemandem, der volljährig ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Eltern einfach so über die Tochter bestimmen können, aber das spielt hier ja auch nur eine untergeordnete Rolle.
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