Besser Angehörigen Notiz hinterlassen beim Verschwinden?

vom 17.02.2013, 01:20 Uhr

Immer wieder verschwinden Menschen und gelten als vermisst. Die Polizei wird eingeschaltet, aber auch sie können die Person nicht finden. Ich spreche nicht von Kindern, die missbraucht und ermordet werden, sondern von Erwachsenen, die einfach verschwinden. Auch hier werden einige zu plötzlichen Opfern von Verbrechern.

Aber was ist mit den Menschen, die einfach ihres derzeitigen Lebens überdrüssig sind und bei Nacht und Nebel verschwinden? Die Gründe ihres Verschwindens können vielfältig sein. Auch sie könnten gekidnappt oder verschleppt worden sein. Oder sie haben sich aus dem Staub gemacht, weil sie gesucht werden. Aber diejenigen, wo man vergeblich einen Grund sucht, warum und wohin sie verschwunden sind, wenn sie es freiwillig getan haben, könnten sie nicht eine kurze Notiz hinterlassen, damit die Angehörigen beruhigt sind? So hart es auch ist, wenn plötzlich ein Angehöriger, ein Verwandter, ein Freund oder Nachbar geht, könnte er zumindest sagen, warum er verschwindet.

Die Sorgen, die sich die Freunde, Angehörigen und Bekannten machen, wenn jemand spurlos verschwindet ohne etwas zu sagen, würden etwas kleiner werden, wenn man wüsste, dass die Person es selbst so wollte und nicht gezwungen wurde. Die Fragen würden auch dann nicht aufhören und man würde suchen, doch die Ungewissheit würde etwas kleiner.

Habt ihr schon mit der Ungewissheit leben müssen, warum ein Freund, ein Bekannter oder Angehöriger plötzlich verschwand? Ich finde es so schrecklich und wünsche es keinem, dass er darüber grübeln muss.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Wer verschwindet, macht sich meistens keine Sorgen um die Angehörigen, weil er oft ihretwegen abhaut. Wenn es andere Gründe sind, beispielsweise, weil jemand wegen eines Verbrechens gesucht wird, wäre es natürlich angebracht, den Angehörigen eine Nachricht zur Beruhigung zu hinterlassen. Aber Menschen, die fliehen, haben wahrscheinlich größere Sorgen, als sich um die Gefühle anderer Menschen Gedanken zu machen. Schön ist das aber für die Verlassenen, vor allen Dingen für Mütter und Väter, natürlich nicht.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich finde es überhaupt nicht gut, wenn man sich von Heute auf Morgen aus dem Staub macht und nicht einmal eine Nachricht hinterlässt. Viele sagen ja dann, dass sie das so tun mussten, weil sie ein neues Leben beginnen wollten. In meinen Augen ist das so ziemlich die schwachsinnigste Aussagen, die man in so einem Falle von sich geben kann. Wie anlupa bereits angemerkt hat ist es meist so, dass es den "Entflohenen" völlig egal ist was die Bekannten nach dem eigenen Verschwinden fühlen oder wie es ihnen geht. Hier zeigt sich der Mensch von seiner egoistischen Seite. Man kann keine Probleme lösen, wenn man einfach wegrennt. Das ist einfach so und daran ändert sich auch nichts. Man kann so die Probleme allenfalls ein wenig aufschieben, was aber keine sinnvolle Lösung ist.

Natürlich macht man sich große Sorgen, wenn ein Familienmitglied oder ein sehr guter Freund auf einmal verschwindet. Am größten ist der Schock natürlich, wenn man es absolut nicht erwartet hat und es demjenigen auch nie zutrauen würde so etwas zu machen. Da denkt man natürlich schon in erster Linie an ein Verbrechen oder ein anderes krummes Ding. Die Sorge, die sich hier entwickelt, ist enorm. So etwas wünsche ich niemanden. Man kann nur hoffen, dass sie diejenige Person von selbst meldet und möglichst schnell alles aufklärt. Wenn man wirklich mal für eine Zeit lang untertauchen muss, warum auch immer, dann sollte man schon irgendwo einen Hinweis hinterlassen, damit man weiß, dass es demjenigen gut geht.

Benutzeravatar

» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



In vielen Fällen gibt es dafür aber sicherlich dann auch Gründe. Man verschwindet ja nicht so ohne weiteres, ohne jemandem das zu sagen. Vielleicht hat man Probleme mit seiner Familie und flüchtet deswegen. Wenn man einfach aus einer Laune heraus beschließt, sein Leben zu ändern und wegzugehen, dann finde ich es unverantwortlich und unfair, wenn man niemandem was sagt. Zumindest dann, wenn man zu Freunden, Bekannten und der Familie ein gutes Verhältnis hat oder hatte.

Es ist klar, dass man sich Sorgen um denjenigen macht und das man dann auch die Polizei einschalten wird. Und kein Mensch, der Verantwortungsgefühl hat, wird einfach so verschwinden. Man kann sagen, dass man ein neues Leben anfangen will und das man sich melden wird, wenn man soweit ist. Damit müssen die Anderen dann auch leben. Aber sie wissen immerhin, dass man freiwillig verschwunden ist. Sorgen wird man sich vielleicht doch machen, aber auf andere Art und Weise, als wenn jemand einfach so verschwindet.

Zum Glück musste ich das noch nicht Erleben und ich hoffe, dass das so bleibt. Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, dass jemand aus meinem Umfeld einfach so verschwindet, ohne irgendwem etwas zu sagen.

Benutzeravatar

» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Oftmals steckt sicherlich auch eine Kurzschlussreaktion dahinter. Oder man flüchtet eben wegen bestimmten Personen aus seinem Umfeld. Zudem kann man natürlich davon ausgehen, dass einen Angehörige von der Idee abbringen wollen, wenn man ihnen sagt, dass man plant demnächst abzuhauen. Und es ist nicht jeder gut im Briefe verfassen.

Benutzeravatar

» Trisa » Beiträge: 3320 » Talkpoints: 37,50 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Zum Glück habe ich eine solche Situation noch nicht miterleben müssen. Dies kann von meiner Seite aus auch in der Zukunft so bleiben, da ich mir keine Sorgen machen möchte, wenn plötzlich eine Person spurlos verschwindet.

Wenn die verschwundene Person freiwillig geht, dann wäre eine Notiz sicherlich angebracht. Auch der Gang oder das verschicken eines Briefes zur örtlichen Polizei wäre sicherlich nicht verkehrt, so dass die verschwundene Person zumindest auf einer Art und Weise für Klarheit sorgt. Schließlich möchte sich niemand von uns ständig den Kopf darüber zerbrechen, wo die Person geblieben ist und ob die Person freiwillig gegangen ist oder ob sie dazu gezwungen wurde.

Auf diese Weise kann man auch vermeiden, dass die kleinen Kinder dieser Person Angst haben müssen, dass ihr Vater oder ihre Mutter tot ist oder entführt wurde.

» Stefan569 » Beiträge: 558 » Talkpoints: 1,86 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich habe so eine Situation noch nicht miterlebt und bin da auch ganz froh drum. Immerhin ist es nicht angenehm, wenn man mitbekommt, dass jemand sich aus dem Staub machen möchte, weil er nicht mehr klarkommt. Ich finde, dass es zwar gründe gibt, bei denen das der Fall sein kann, aber man kann auch an ziemlich vielen Sachen selber etwas ändern und deswegen würde ich es sehr schade finden, wenn jemand einfach geht.

Ich würde dann auf jeden Fall eine Nachricht erwarten. Sonst zweifelt man auch immer an dem, was wirklich passiert ist. Man denkt dann vielleicht, dass derjenige entführt wurde oder etwas Schlimmes passiert ist. Ich würde dann eine Nachricht als Erleichterung sehen. Es macht die Sache nur in geringem Maße besser, aber man weiß wenigstens, dass die Person nicht irgendwo vermodert. Auch für Kinder hat man dann wenigstens eine Erklärung.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Selbstverständlich sollte man in so einem Fall eine Notiz hinterlassen! Allein damit die Angehörigen Bescheid wissen. Auf jeden Fall ist es nicht schön in so einer Situation wie beschrieben zu sein - ich wünsche es auch niemanden. Bevor man jedoch alles Hals über Kopf liegen lässt und ohne Nachricht verschwindet sollte man sich noch einmal Gedanken darüber machen.

Dabei sollte man sich diese Punkte durch den Kopf gehen lassen:
- Gibt es Ansprechpartner / Seelenverwandten?
- Gibt es Alternativen zum Verschwinden? (bei Minderjährigen-> evtl. Jugendheim)
- Gibt es eine Chance auf Versöhnung / Wiedergutmachung?
- Gibt es überhaupt Chancen auf ein besseres Leben? -> Arbeitslosigkeit, etc.

Falls alles nichts hilft und man nicht weiter weiß, dann empfehle ich den Gang zu einem Psychologen. Hierbei darf jedoch keine falsche Scheu vorhanden sein, denn oftmals kann ein Psychologe die Probleme lösen. Ein weiter Vorteil eines Psychologen ist natürlich, die Aussprache der Probleme.

» mikekc » Beiträge: 4 » Talkpoints: 1,41 »


Ich habe es zum Glück in meinem Leben bislang noch nicht durchstehen müssen, dass ein Mensch einfach so plötzlich verschwunden ist. Egal, ob er verschwunden ist, weil er Opfer einer Straftat geworden ist oder ob er freiwillig weggegangen ist.

Diese Vorstellung ist für mich aber ganz schrecklich. Es ist genauer gesagt diese quälende Ungewissheit. Man weiß ja nun einmal nicht, warum die entsprechende Person weg ist. Ist alles in Ordnung mit ihr oder wird sie gerade unter Folter gequält? Mit einer solchen Frage würde ich mich sicher beschäftigen. Vielleicht würde man sich ja auch sogar selber die Schuld am Verschwinden dieser Person geben und sich dann über Jahre hinweg mit Schuldgefühlen quälen.

Wenn ich ganz ehrlich sein soll, dann kann ich es voll und ganz verstehen, dass sich ein Mensch dazu entschließt, einfach seine Sachen zu nehmen und fort zu gehen, an einen anderen Ort. Nur bin ich der Meinung, dass man dann auch so fair sein sollte, dass man seinen Angehörigen mitteilt, dass sie sich keine Sorgen und Gedanken machen zu brauchen und dass sie nicht schuld daran sind, dass man gegangen ist. Oder wenn sie es doch sind, dann würde ich jedem raten, dies nicht explizit zu erwähnen. Einen kurzen Zettel mit einem Text wie " Mir geht es gut, ich gehe hier weg, sucht bitte nicht nach mir!" fände ich schon ganz hilfreich für die Hinterbliebenen, die aber sicher dennoch schwer damit zu kämpfen haben würden.

Benutzeravatar

» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich weiß nicht. Ich sehe keine moralische Pflicht, den Angehörigen oder Freunden gegenüber "fair" zu sein und sie darüber zu unterrichten, dass man freiwillig gegangen ist. Schon gar nicht, warum man gegangen ist. Es sei denn, man hinterlässt die eigenen (kleineren) Kinder. In dem Fall sehe ich schon eine moralische Pflicht, ihnen eine Nachricht zu hinterlassen, um ihnen zu versichern, dass sie keine Schuld an der Situation haben und dass man sie trotzdem liebt.

Für mich wäre der einzige Grund neben den Kindern, eine Nachricht zu hinterlassen, die Sicherstellung, dass ich nicht gesucht werde. Würde ich aber ohnehin ins Ausland gehen und mir sicher sein, dass man mich nicht finden würde, würde ich wohl keine Nachricht hinterlassen. Ein "Bin weg, sucht nicht nach mir" wirft in meinen Augen genau so viele Fragen und mögliche Selbstvorwürfe auf, wie wortloses Verschwinden.

Benutzeravatar

» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^