Absage - hättet Ihr gerne eine Begründung?

vom 16.02.2013, 11:24 Uhr

Derzeit schreibe ich ja Bewerbungen, da ich einen neuen Job suche. Ich möchte einen Job, in dem ich mehr Geld verdiene, als in meinem jetzigen. Hinzu kommt auch, dass ich eventuell dieses Jahr mit meinem Freund zusammenziehe und daher für mich auch ein Wohnortwechsel ansteht.

Nun habe ich schon ein paar Absagen bekommen, allerdings immer ohne Begründung, was ja normal ist. Aber irgendwie hätte ich schon gerne ein Feedback, so dass ich weiß, woran die Absage gelegen hat und es dann beim nächsten Mal besser machen kann. Wenn man nie erfährt, woran es liegt, hat man ja auch keine Chance, etwas in der Bewerbung zu verbessern oder zu verändern.

Wie seht Ihr das? Würdet Ihr auch lieber eine ehrliche Begründung für eine Absage erhalten? Oder spielt das für Euch keine Rolle?

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



An sich ist es ja immer so, dass man sich nur verbessern kann, wenn man weiß, was man vorher falsch gemacht hat. Ich kann dennoch verstehen, dass eine Firma nicht jedem ein detaillierte Absage mit Begründung schicken kann. Heutzutage kann man schon froh sein, wenn man überhaupt eine Absage und seine Bewerbungsunterlagen zurück bekommt. Wenn sich die Absagen häufen, wäre es aber vielleicht wirklich mal interessant, bei einigen Firmen anzufragen, ob sie dir einen Grund für die Absage nennen können.

Oft liegt es ja auch gar nicht an der Bewerbung selbst, sondern einfach an den Strukturen der Firma, in die der oder die Bewerber/in nicht reinpasst. Wenn du dir nicht sicher bist, ob deine Bewerbung korrekt ist, kannst du auch einen unabhängigen Bewerbungscoach um Hilfe bitten.

» Sunaika » Beiträge: 323 » Talkpoints: 3,50 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Nicht immer bedeutet eine Absage gleich, dass man Fehler hat, welche man verbessern könnte. Oft stimmen die Qualifikationen oder Berufserfahrungen nicht mit den geforderten überein, sodass man selbst bei einer solchen Begründung leider keine Möglichkeit hat, diese "Makel" schnellstmöglich zu beseitigen. Es könnte natürlich einen Denkanstoß geben, dass man eventuell in der falschen Branche sucht und sich vielleicht für eine andere Position bewerben sollte.

Viele, die eine Absage erhalten, nehmen Kontakt mit den jeweiligen Betrieben auf, um ein Feedback zu erhalten. Manchmal bringt es einen eher weiter, weil die Mitarbeiter offen ihre Begründung beschreiben können. Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass große Betriebe sich nicht an ihre einzelnen Bewerber erinnern und deswegen auch keine Aussage treffen können. Es soll auch Betriebe geben, die Bewerbungen pauschal zurücksenden, ohne wirklichen Einblick gehabt zu haben.

Mir wurde neulich eine Absage zugestellt, bei welcher es wider Erwarten eine Begründung gab - nur leider brachte mich diese nicht weiter. In der Stellenausschreibung wurde eine Bürokauffrau mit Erfahrungen in der Spedition gesucht, und ich bin eine ausgebildete Bürokauffrau, welche seit einiger Zeit für eine Spedition arbeitet. Nun wurde die Absage damit begründet, dass meine Qualifikationen nicht den Erwartungen des Betriebes entsprechen, da sie jemanden mit Erfahrungen in der Spedition suchen. Wenn nicht einmal ich in die nähere Auswahl falle, dann weiß ich leider auch nicht mehr weiter. Eventuell haben Sie den Mustertext für das Anschreiben vertauscht, aber paradox ist es in jedem Fall.

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» LongHairGirl » Beiträge: 845 » Talkpoints: 47,97 » Auszeichnung für 500 Beiträge



In erster Linie ist es mir egal, ob in der Absage eine Begründung steht oder nicht. Allerdings wäre es sicherlich schon sehr hilfreich, wenn die Absage zusätzlich mit einer ausführlichen und aussagekräftigen Begründung versehen ist. Schließlich möchte man die möglichen Fehler in Zukunft vermeiden und eine möglichst positive Rückmeldung des Arbeitgebers bekommen.

In einigen Fällen ist es aber auch sehr gut, dass keine Begründung in der Absage enthalten ist. Schließlich fühlen sich viele Personen von uns schnell gekränkt und reagieren somit äußerst empfindlich auf ein negatives Feedback von Seiten des Arbeitgebers. Dies kann unter anderem auch für negative Stimmung beim Schreiben von Bewerbungen sorgen, so dass diese am Ende auch wesentlich schlechter ausfallen können.

» Stefan569 » Beiträge: 558 » Talkpoints: 1,86 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich wünsche mir auch oft eine Begründung. Vor allem, wenn ich der Meinung bin, dass der Job perfekt zu mir passt oder zum Beispiel das Vorstellungsgespräch sehr gut verlaufen ist. Auf der anderen Seite würden viele dann vermutlich noch anfangen wollen zu diskutieren, weil sie manches anders sehen.

Zudem verkraftet nicht jeder eine direkte Absage. So habe ich mal mitbekommen, dass jemand im Bewerbungsgespräch direkt abgelehnt wurde. Der Personaleinsteller sagte mitten im Gespräch, dass er den Bewerber einfach nicht mag und keinesfalls regelmäßig um sich haben möchte. Vermutlich absolut ehrlich. Jedoch traf das den Bewerber schon sehr und er hatte lange an dieser Entscheidung zu knabbern.

Auch wenn man beispielsweise gesagt bekäme, dass einem der Arbeitgeber die zu erfüllenden Anforderungen nicht zutraut, man nicht ins Bild der Firma passt, seiner Meinung nach nicht passend gekleidet ist oder ähnliches, so würde das viele vermutlich sehr treffen.

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» Trisa » Beiträge: 3273 » Talkpoints: 21,86 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich denke auch dass es durchaus hilfreich sein kann, wenn man eine Begründung für die Absage erhält. Allerdings wäre das ja viel zu viel Aufwand für die Personaler da jedem eine Absage mitzuteilen. Oft bekommt man aber auf Anfrage eine Begründung, warum es nicht geklappt hat.

Das muss aber nicht immer heißen, dass man selber etwas falsch gemacht hat. Oft ist es ja auch so, dass die Personaler das Gefühl haben dass der Bewerber nicht in das Unternehmen passt; daran kannst du selber ja nichts ändern. Oder jemand anderes war von den Qualifikationen her einfach einen Tick besser.

Ich würde im Zweifelsfall einfach mal dort anrufen und fragen, ob man dir nicht netterweise sagen kann, was das Problem war. Nach meinem Studium muss ich auch anfangen mit Bewerbungen und da würde es mich auch interessieren, ob ich noch etwas besser machen kann.

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» Nana_2011 » Beiträge: 2250 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich freue mich ehrlich gesagt immer schon, wenn ich überhaupt eine Antwort bekomme. Bei vielen Bewerbungen gibt es nicht mal Feedback. Da es in meiner Branche meist über E-mail läuft, investiere ich zumindest nicht immer Bewerbungsunterlagen. Denn früher habe ich auch festgestellt, kommen die auch nicht wieder.

Ist eine gewisse Zeit vergangen, denke ich mir schon, dass nichts mehr kommt. Da wäre die Absage schon mal hilfreich. Natürlich würde ich mir auch eine Begründung wünschen. Aber das sind meist nur Floskeln wie "wir hatten sehr viele interessante Bewerber", "leider war uns nicht möglich, alle Bewerber..." und so weiter. Die Floskeln bringen mir nichts. Also kann ich auch auf eine Begründung verzichten.

» marillion » Beiträge: 150 » Talkpoints: 1,03 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Sicherlich kann es ganz hilfreich sein, wenn man erfährt, warum man abgelehnt wurde. In vielen Fällen würde man dann aber auch nur die Ansage bekommen, dass es zu viele Bewerber gab und da kann man ja dann auch nichts an sich ändern. Leider gibt es eben auch solche Gründe oder Gründe wie, wir fanden Ihr Aussehen nicht gut und da stellt sich doch die Frage, ob man das hören will.

Ich denke, dass es schon ziemlich gut ist, wenn man keinen oder nur bei bestimmten Sachen eine Begründung erteilt. Oftmals kann man es eh nicht ändern, und wenn es tatsächlich an der Bewerbung liegt, sollte man das auch nach sehr vielen Ablehnungen selber Gedanken machen können.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Wenn die Begründung zu persönlich ist oder sogar beleidigend wird fände ich es nicht in Ordnung. Allerdings könnten einem meiner Meinung nach Begründungen wie „die nötige Qualifikation fehlt“ schon sehr helfen. Man kann daran zwar so schnell nichts ändern, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass man bei sehr vielen Absagen irgendwann anfängt an sich selbst zu zweifeln. Wenn man dann weiß, dass es nicht am eigenen Aussehen oder an der Sympathie lag ist das schon eine Erleichterung und hilft auch, den Frust auf den Arbeitgeber anstatt auf sich selbst zu lenken indem man zum Beispiel sagt „die Firma hatte viel zu hohe Anforderungen!“.

Ich verstehe, dass es viel Arbeit für Firmen wäre jedem eine Begründung für die Absage zu schicken, aber im Endeffekt würden sie damit auch sich selbst helfen, da die Bewerber wüssten, wo sie sich zu verbessern haben und eventuell auch angespornt werden.

» Felilou » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich würde mir bei einer Absage eine Begründung wünschen und das aus mehreren Gründen.

1. Eine ehrliche Begründung würde helfen, eigene Schwächen zu erkennen. Es ist ganz normal und menschlich, dass man Schwächen hat. Häufig bemerkt man dies aber nicht (ein gutes Beispiel ist hier die Körpersprache). Wenn man aber darauf hingewiesen wird, kann man gezielt an sich selbst arbeiten.

2. Eine Absage ohne Begründung wirkt sehr unpersönlich.

3. Bei manchen Menschen, kann eine unbegründete Absage auch das Selbstwertgefühl dämpfen. Dabei heißt eine Absage noch lange nicht, dass die Bewerbung bzw. das Vorstellungsgespräch nicht gut war. Manchmal passt der Bewerber einfach nicht zur Firma. Hier würde ein entsprechender Kommentar Missverständnisse vermeiden.

Ich finde es schade, dass für Absagen meistens unpersönliche Vorlagen verwendet werden. Aber bei der Menge der Bewerbungen, die bei einer Stellenanzeige eingehen, wäre eine persönliche Stellungnahme ein enormer Aufwand.

» kengi » Beiträge: 886 » Talkpoints: 17,93 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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