Dem Partner bei seiner Arbeit unentgeltlich helfen?

vom 16.02.2013, 11:14 Uhr

Mein Schatz arbeitet in einem Supermarkt und am nächsten Samstag ist dort Kühlreinigung. Das heißt, alle Regale und auch die Gefriertruhen werden komplett ausgeräumt, sauber gemacht und wieder eingeräumt. Dazu müssen alle Kollegen erscheinen, außer die, die gerade Urlaub haben. Da er an diesem Tag Frühschicht hat, muss er dann auch zu 21:00 Uhr, zum Ladenschluss, wieder dort sein. Da ich aber dann bei ihm bin, hat er mich gefragt, ob ich nicht mithelfen will. Im Prinzip hätte ich da auch kein Problem mit, zumal ich fast alle seiner Kollegen kenne und mich auch gut mit ihnen verstehe.

Ich habe das dummerweise meiner Kollegin erzählt und sie meinte, sie würde das nicht machen. Aus ihrer Sicht wäre es wohl verständlich, wenn es sein eigener Laden wäre, aber sie würde an meiner Stelle nicht unentgeltlich für die Supermarktkette arbeiten. Ich meine, irgendwo hat sie ja Recht, aber andererseits möchte ich ihn auch nicht hängen lassen. Er wäre sicher enttäuscht, wenn ich nicht mitkomme.

Was meint Ihr, würdet Ihr Eurem Partner in so einer Situation helfen? Im Prinzip wäre das ja eine Arbeit, die man ganz umsonst macht.

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ganz umsonst machst du die Arbeit ja nicht. Du wirst zwar nicht mit Geld bezahlt, aber dein Freund hat sicherlich eine "Belohnung" für dich. Und mit ihm zusammen zu sein, ist doch auch eine Art Bezahlung, oder?

Ich würde da ganz nach meinem Gefühl gehen. Wenn du Lust darauf hast, dann tue es, wenn nicht, dann bleibt zu Hause und bereite ihm ein schönes Zurückkommen.

Was ihr allerdings bedenken solltet, ist die rechtliche Geschichte. Du bist ja beim Unternehmen nicht angestellt. Passiert irgendwas, bist du nicht versichert. Ich weiß nicht, ob einem Arbeitgeber das recht ist, wenn Betriebsfremde einfach "zum Helfen" mitkommen.

» marillion » Beiträge: 150 » Talkpoints: 1,03 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Bist du dir auch über die Konsequenzen bewusst, wenn du dabei etwas kaputt machst? Sorry, aber du bist dort nicht angestellt und daher hast bei einer solchen Aktion nichts zu suchen. Auch du selbst bist nicht abgesichert, wenn dir etwas passiert. Wie schnell rutscht man auf feuchten Fliesen aus. Das sind alles Dinge, die man dabei bedenken sollte.

Und wo sollte das enden, wenn jeder Angestellte dort seinen Partner mitbringt? Dann hättet ihr wohl eher das Chaos vor Ort, weil man euch gar nicht in der Planung und Arbeitsaufteilung drin hatte.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich bin bisher noch nicht auf die Idee gekommen, Betriebsfremde mitzunehmen zum Arbeiten. Selbst als ich selbstständig gearbeitet habe, habe ich so etwas nicht gemacht. Gerade in Geschäftsketten hätte vermutlich auch die Geschäftsführung etwas dagegen.

Deine Kollegin hätte vermutlich auch kein Interesse daran, alle Kollegen ihres Freundes zu kennen und sich mit denen anzufreunden. Vor allem, wenn der Partner in seinem Job als unfreundlicher Kommandogeber bekannt ist. Im Anbetracht dieser Tatsache, denke ich, dass so manche Mitarbeiter wenig begeistert von einer solchen Aktion sind. Sie selbst dürften vermutlich nicht einfach Freunde und Partner mitbringen und sich Sonderrechte rausnehmen. Und persönlich finde ich es auch nicht, wenn man sich in höheren Position gewisse Rechte nimmt und diese seinen Mitarbeitern auch noch vorführt.

Dass deine Versicherung bei Unfällen nicht zahlen würde, kann ich mir nicht vorstellen. Doch es stellt sich natürlich auch die Frage wie es mit der Haftung im Schadensfall aussieht. Das Risiko ist natürlich gering, ebenso wie das Risiko, dass es eine Kontrolle wegen Schwarzarbeit gibt, doch diese Möglichkeiten bestehen.

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» Trisa » Beiträge: 3297 » Talkpoints: 31,17 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Davon rate ich dringend ab, denn wenn du etwas kaputt machst oder jemandem unwillentlich schadest, musst du es bezahlen.

Außerdem finde ich solche Dinge den anderen Mitarbeitern gegenüber unfair, weil der Chef eventuell eure gemeinsame Leistung als Richtschnur für die anderen ansetzt. Je schneller eine Arbeit gemacht wird, desto mehr wird auch verlangt ist meine eigene leidvolle Erfahrung als stets besonders leistungsbereite und leistungsfähige Mitarbeiterin.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 16.02.2013, 19:27, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Wenn es nur darum ginge, dass ich die Arbeit ohne Bezahlung machen würde, hätte ich kein Problem damit, auch mal einen Abend lang zu helfen. Es geht dann ja auch irgendwie darum, dass man etwas gemeinsam macht. Allerdings wären davor auch noch einige Sachen zu klären, damit man später keine böse Überraschung erlebt. Zum Beispiel würde ich bei dem Chef deines Freundes erst mal nachfragen, ob er damit einverstanden ist, wenn du hilfst.

Wenn das so ist, würde ich auch direkt abklären, was ist, wenn du versehentlich etwas kaputt machst. Bei den Angestellten des Ladens wird es wohl über die Versicherung abgedeckt sein, aber du arbeitest ja normalerweise eben nicht dort. Deswegen würde ich eher zu dem Entschluss kommen, lieber nicht zu helfen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Mir wäre ein solcher Einsatz aus Versicherungsgründen auch zu riskant. Was wäre beispielsweise auch, wenn dir ein voller Karton auf den Fuß fällt? Dann müsste erst mal geklärt werden, wieso du da nach Ladenschluss auf eigene Rechnung herumgewerkelt hast, und den Papierkram müsste ich wirklich nicht haben.

Generell halte ich nicht viel davon, unentgeltlich für Unternehmen tätig zu sein, die dann mit meiner Gutmüdigkeit Gewinn machen. Die sind ja auch nicht die Caritas, wie man so schön sagt, sondern holen aus ihren Mitarbeitern an Arbeitsleistung heraus, was sie können. Wenn sie dafür eine Aushilfe einstellen, würde jemand vielleicht dringend benötigtes Geld verdienen, aber solange sie genug freiwillige Helfer finden, ist das ja nicht nötig. Aus diesem Grund beschränkt sich meine Hilfsbereitschaft auf Privatpersonen, denen ich gerne unter die Arme greife.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



An den Versicherungsschutz würde ich im letzten Moment daran denken, um ehrlich zu sein. Aber ich käme zum Beispiel auch nicht wirklich bei meinem Partner auf die Idee, ihm zu helfen. Ich denke da, ich habe in der Firma nichts zu suchen, ich weiß nicht, was erledigt werden muss und wie es gemacht werden soll, sodass ich mehr im Weg herumstehen würde, als wirklich nützlich wäre. Insofern würde ich einer solchen Bitte nicht nachkommen, sondern dann schon in den sauren Apfel beißen.

Allerdings hat mein Partner für mich oder mit mir auch schon gearbeitet, das war jedoch abgesichert und als meine Tageskinder mich zu Hause besucht haben beziehungsweise wir zusammen schwimmen waren, gab es auch keine Probleme. Das war schon recht entspannend, wenn man zu Zweit war, aber natürlich fand dies immer mit der Absprache statt. Die Kinder hatte es auch gefreut, weil sie ihn sehr gern mochten.

Ich wäre aber dennoch skeptisch und ich würde zum Beispiel meinen Partner auch nicht bitten, mir jetzt bei der Arbeit zu helfen oder etwas für mich zu erledigen, wenn es direkt mit dem Arbeitsort oder auch als Begleitung zu tun hätte. Wenn, müsste ich mir natürlich auch ein schriftliches Okay abholen, aber das versteht sich von selbst.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Weiß denn der Chef um euren Plan? Dieser muss auf jeden Fall informiert werden und ohne seine Zustimmung geht da gar nichts. Du wirst in der Zeit auch sicherlich nicht versichert sein. Du hast ja aber auch eine normale Versicherung. Ich bin mir nicht sicher wie das geregelt ist.

Ich würde das nicht machen wollen und es würde auch nicht gehen bei mir und meinem Partner. Er wird nämlich später als Arzt im Krankenhaus arbeiten und da dürfte und könnte ich ihm nicht helfen. Ich finde aber auch, dass jeder eben seine Arbeit machen sollte und man sich da auch nicht helfen lassen muss.

An deiner Stelle würde ich mir den Ärger sparen und einfach nicht helfen. So etwas dauert ja auch nicht lange und auf die kurze Zeit kannst du ja dann auch mit ihm verzichten. Er bekommt ja auch Geld dafür. Es ist eben seine und nicht deine Arbeit.

Generell würde ich meinem Partner bei kleineren Arbeiten auch ohne Bezahlung helfen. Dabei meine ich aber eher so Sachen, wie den Müll wegbringen. Große Sachen und lange Arbeiten würde ich aber nicht machen, an der Bezahlung liegt das aber nicht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich sehe das alles eigentlich nicht so eng. Wenn mein Partner mich darum bitten würde, mit ihm zusammen dann in dem Supermarkt die Regale zu reinigen, dann würde ich ihm, wenn die Marktleitung das auch erlaubt, gerne helfen. Ob ich nun dafür bezahlt werde oder nicht. Ich würde einfach gerne meinem Partner dann dadurch eine Freude bereiten, dass ich mit ihm zusammen bin für die Zeit und dass ich ihm helfe.

Ich sehe also bei einer solchen Angelegenheit mehr den symbolischen Akt des Helfens und ich würde es für meinen Partner tun. Aber jedoch nicht für den Supermarkt. Wenn die Marktleitung direkt, aus welchem Grund auch immer, bei mir angefragt hätte, dann hätte ich bestimmt nicht gesagt, dass ich unentgeltlich helfe. Das fände ich schon ziemlich unverschämt. Aber wieso sollte man denn nicht freiwillig helfen? Ich sehe da keinen Grund, um dies nicht zu tun.

Auf jeden Fall aber solltest du es wirklich nur dann machen, wenn auch der Supermarkt selber beziehungsweise eben die Marktleitung kein Problem damit hat. Ansonsten könnte es ja auch Probleme geben, wenn die Arbeiter einfach so noch weitere, betriebsfremde Personen mitnehmen.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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