Bachelorarbeit, Blockade und Brett vor dem Kopf

vom 15.02.2013, 22:19 Uhr

Ich schreibe zur Zeit meine Bachelorarbeit und habe bereits vier von acht geplanten Wochen herum. Und obwohl ich an sich ganz gut voran gekommen bin und auch von der Seitenzahl her gut in der Zeit liege (habe jetzt ungefähr 34 von 44 geplanten Seiten) habe ich seit einer Woche eine ziemliche Blockade und fühle mich mit dem Thema leicht überfordert.

Obwohl ich genau weiß, welche Themen ich noch ansprechen möchte und sicher auch noch genug Informationen habe um die restlichen Seiten zu füllen, habe ich immer mehr das Gefühl, dass ich gar nicht mehr weiß, was ich noch schreiben soll. Meistens notiere ich mir nur Stichpunkte, weil ich gar keine gescheiten Formulierungen mehr hin bekomme. Alles was ich bisher geschrieben habe klingt irgendwie doof und uninteressant.

Ich habe auch schon versucht ein wenig Abstand von der Bachelorarbeit zu nehmen, und auch mit dem Professor versucht zu sprechen, allerdings ist mein Kopf so zu, dass ich ihm gar nicht richtig sagen konnte was mein Problem ist. Das werde ich nächste Woche in der Sprechstunde noch mal in Angriff nehmen.

Wie war das bei euch? Gab es da auch mal Momente in denen ihr das Gefühl hattet, dass ihr gar nicht wisst, worüber ihr eigentlich schreibt und alles bisher Geschriebene doof klang? Wie habt ihr versucht das Problem zu lösen? Ich hatte jetzt heute mal damit angefangen mir aufzuschreiben welche Themen ich in welcher Reihenfolge behandeln will, um mich wenigstens ein wenig zu organisieren.

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» Nana_2011 » Beiträge: 2250 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Wenn man sich lange mit einem Thema beschäftigt, kann es sehr schnell einmal passieren, dass man einfach nicht mehr weiter kommt. Irgendwann kann man einfach nicht mehr. Du sagst ja selber, dass du gut in der zeit liegst, ich würde an deiner Stelle einfach einmal ein Paar Tage die Sachen zur Seite legen, und nichts mehr dafür tun. Entspann dich einfach, und denke an andere Sachen.

Danach fange noch einmal an, und am besten nicht an dem Punkt, an welchem du gerade gearbeitet hast, sondern gehe zu einem neuen Punkt über und kehre wenn du das Gefühl hast, es läuft wieder zurück zu dem Punkt. Es ist natürlich auch eine Gute Idee einfach einmal mit dem Professor zu reden. Vielleicht kann er dir auch einfach einmal ordentliche Tipps geben.

» milli23 » Beiträge: 1214 » Talkpoints: 2,62 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich denke, dass dein Verhalten absolut normal ist. Ich habe es schon bei vielen erlebt, dass es ihnen auch so ging und ich finde es auch in Ordnung. Abstand bekommen wäre sicherlich ganz in Ordnung, wenn du das schaffen solltest. Nimm dir einfach mal einen Tag frei und mache das, worauf du Lust hast. Das gehört auch dazu und dann hast du den Kopf wieder frei.

Vielleicht hast du die Möglichkeit, dass sich einer, mit ein bisschen Fachwissen, deine Arbeit mal anschaut und schon mal ein bisschen liest. An den Formulierungen könnte man ja arbeiten und da bekommt man sicherlich auch Hilfe. Ansonsten ist es vielleicht gar nicht so schlimm, wie du denkst und es liest sich vielleicht ganz gut. Du musst auch an dich glauben. So eine Arbeit zu schreiben ist nicht leicht und deswegen musst du einfach versuchen einen kühlen Kopf zu behalten. Wenn du gut in der Zeit liegst, kannst du dich auch mal entspannen und dir mal einen Tag für dich nehmen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Das Thema Schreibblockade kenne ich gut. Oh ja, wie oft saß ich vor Texten oder Arbeiten, die irgendwie nicht entstehen wollten. Auch das klassische leere Dokument auf dem Bildschirm kenne ich gut.

Es ist völlig normal, dass man sein bisher Geschriebenes plötzlich doof findet und sich im Thema so verrennt, dass man gar nicht mehr weiß, wo man eigentlich steht. Also mach dir keine Sorgen, das geht vielen so.

Wie die meisten dir sicherlich raten würden, ist Abstand gut und wichtig. Ich bin allerdings so ein Mensch, ich kann dann schlecht Abstand nehmen, einfach was anderes machen und mich entspannen, ist gleich unmöglich. Weil ich es nicht aus dem Kopf bekomme, wenn ich es nicht gelöst kriege. Was mir dann immer hilft, ist etwas anderes zu schreiben. Ich entferne mich nicht vom Computer, nur vom Thema. Ich finde dann meist einen neuen Schreibstil oder durch die Beschäftigung mit dem neuen Text wirkt der andere dann nicht mehr "doof". Probier es doch mal mit Kurzgeschichte? Das ist Prosa und geht weg vom wissenschaftlichen Stil. Lese welche, schreibe welche und kehre dann zurück.

Was mir auch oft sehr geholfen hat, ist das Weggeben der Arbeit. Ich habe mir aber nie jemanden ausgesucht, der sich im Thema auskennt, sondern eher einen Themenfremden. Wenn der beeindruckt ist, poliert einen das ganz schön das Ego auf.

» marillion » Beiträge: 150 » Talkpoints: 1,03 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Danke für eure Antworten! Dass das ganz normal ist habe ich mir schon gedacht, aber es frustriert einfach ungemein. Wie Ramones schon sagte denke ich auch, dass mein bisheriger Text gar nicht so doof ist, aber wenn man das jeden Tag vor sich sieht klingt irgendwie alles total fremd und komisch. Ich habe die Arbeit jetzt auch mal an meine Schwester und meinen Vater geschickt in der Hoffnung dass sie mich da etwas beruhigen können. Jemanden mit Fachwissen bezogen auf das Thema kenne ich leider nicht.

Das mit dem Abstand halten geht bei mir auch ganz schlecht. In Gedanken gehe ich trotzdem alles durch und selbst wenn ich mir vornehme die Arbeit mal für 30 Minuten beiseite zu legen, sitze ich nach fünf Minuten wieder dran. Aber die Idee etwas anderes zu schreiben finde ich ganz gut. Ich habe früher öfter Kurzgeschichten geschrieben und dabei kann man echt gut abschalten und auch das Thema aus dem Kopf kriegen. Das werde ich auf jeden Fall mal versuchen.

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» Nana_2011 » Beiträge: 2250 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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