Braucht die Adresse ein bestimmtes Format?

Mein Sohn hat gerade einen Brief in einen Fensterbriefumschlag kuvertiert. Die Adresse hatte er allerdings so aufgeschrieben, dass in der Zeile unter dem Namen des Adressaten die Straße kam und dann in derselben Zeile mit einem Komma abgetrennt die Postleitzahl und die Stadt. Ich habe ihn darauf aufmerksam gemacht, dass das unüblich sei und dass man die Postleitzahl mit der Stadt in eine Zeile unter die Straße schreibe.

Wir diskutierten dann, ob die Post das erkenne, weil die Postleitzahlen doch maschinell gelesen werden. Ich bin der Meinung, dass das erkannt werden müsse, weil die Adressen, die nicht erkannt werden, per Hand sortiert werden. Mein Sohn meinte, dass der Brief vielleicht falsch geleitet werde, weil ja die Hausnummer länger sei und als Postleitzahl missdeutet werden könne.

Braucht die Adresse ein bestimmtes Format? Kann es sein, dass die Hausnummer als Postleitzahl gedeutet wird?

Es stimmt, dass Adressen, die nicht maschinell eingelesen werden können, per Hand sortiert werden. Somit könnt ihr auf jeden Fall beruhigt sein, der Brief sollte also normalerweise auf jeden Fall ankommen. Allerdings ist es natürlich so, dass das sortierten per Hand viel länger dauert, als maschinell. Daher kann es schon einige Zeit dauern, bis der Brief ankommt.

Aber auch, wenn das so ist, könnte es auch sein, dass die Maschine den Brief erkennt. Die Maschinen entwickeln sich ja immer weiter, und selbst ziemlich hässliche Handschriften können maschinell ausgelesen werden. Daher kann ich mir gut vorstellen, dass die Maschine dann auch dieses "falsche" Format erkennt und richtig einsortiert. Sicher bin ich mir da aber nicht, das ist nur eine Vermutung.

Ich bekomme gelegentlich Sendungen aus dem Ausland, die falsch adressiert wird. Dort ist immer ein Aufkleber der Adressermittlungsstelle drauf. Wobei ich auch von Sendungen weiß, die zurückgingen an den Empfänger, weil diese die Postleitzahl groß oben drauf geschrieben hat. Es gibt von der Post klare Hinweise zur korrekten Adressierung und wer sich nicht daran hält, muss damit rechnen, dass sein Brief gar nicht oder nur mit Verzögerung zugestellt wird.

Eigentlich sollte es so sein, dass Briefe, die nicht nach der gängigen Norm adressiert worden sind, von den Mitarbeitern der deutschen Post nachsortiert werden und dann letzten Endes doch auch noch an ihr Ziel gelangen. Aber wie ja auch bereits erwähnt worden ist, dauert dies häufig ein wenig länger als bei einem Brief, der ganz normal maschinell sortiert werden konnte.

Ich kenne jedoch auch mehrere Fälle, bei denen diese Briefe oder auch Postkarten nicht angekommen sind. Ich hatte nämlich einmal einen Verehrer, der wohl auch nie gelernt hatte, wie man einen Brief adressiert. irgendwann einmal sprach er mich darauf an, wie ich denn immer seine Briefe einfach so ignorieren könnte und ihm gegenüber so tun könnte, als ob ich nie etwas davon gelesen hätte. Das wäre ja sehr herzlos von mir, weil er dachte, wir würden uns gegenseitig sehr mögen. Ich habe dann wahrheitsgemäß erklärt, dass ich nie etwas von ihm per Post erhalten habe.

Daraufhin übergab er mir seinen nächsten Brief samt Kuvert und Briefmarke darauf persönlich, um sicherzustellen, dass ich ihn diesmal auch erhalte. Und der junge Mann hatte total falsch adressiert. Mein Name kam ganz nach unten und der Rest war mehr oder weniger wild durcheinandergewürfelt, alles in einer eigenen Zeile allerdings. Bis heute habe ich keinen der anderen Briefe, die angeblich verschickt worden sind, erhalten. Ich denke, dass es eben daran gelegen hat, dass die deutsche Post nicht so viel Verständnis für grobe Fehladressen hat, wenn Briefe innerhalb Deutschlands verschickt werden.

Wenn aber einfach nur die Daten in einer Reihe geschrieben worden sind, dann wird der Brief dennoch ankommen, vermute ich.