Private Besorgungen machen, wenn man beruflich unterwegs ist
Frau A arbeitet in einem Unternehmen, indem auch mal Botengänge und Erledigungen von den MitarbeiterInnen zu tätigen sind. Dazu steht Frau A und den KollegInnen auch ein Auto vom Unternehmen zur Verfügung. Mit dem Auto fährt Frau A zum Beispiel zum Supermarkt B und erledigt dort Einkäufe für das Unternehmen. Sie hatte nun auch schon häufiger überlegt, ob es Sinn machen würde, wenn sie für sich dann auch Einkäufe erledigt, die natürlich getrennt kassiert werden. Dabei handelt es sich eher mal um Kleinigkeiten und nicht um einen Großeinkauf. Allerdings weiß Frau A nicht, ob sie rechtlich richtig handelt und ob es legitim ist, wenn Frau A für sich zum Beispiel auch ein Brötchen kauft, natürlich vom eigenem Geld.
Am einfachsten wäre es natürlich, wenn Frau A selbst im Unternehmen nachfragt, aber Frau A ist dazu derzeit nicht in der Lage und kann erst solche Fragen klären, wenn sie wieder einsatzbereit ist. Wie also würde Frau A sich richtig verhalten und wie würdet Ihr es selbst handeln/ wie handelt Ihr es selbst, wenn Ihr für Eure Arbeit Dinge erledigen müsst und sie sich gegebenenfalls mit einem Privatweg verbinden lassen?
Ich denke, dass niemand etwas sagen würde, wenn sich Frau A dann im Supermarkt auch ein Brötchen kaufen würde, wenn es denn wirklich nur eine Kleinigkeit ist und sie nicht gleich einen kompletten Einkauf für sich privat tätigt. Allerdings sollte sie das auch nur wirklich machen, wenn sie eh in einen Supermarkt muss. Zwischendurch auf den Botengang noch irgendwo anders anhalten und etwas privates erledigen, würde ich dann nicht.
Ich muss auch öfter mal Botengänge erledigen und habe mir dann nie etwas mitgenommen. Es sei denn, dass ich vielleicht in eine Apotheke musste und dann gerade für mich auch etwas gebraucht hätte.
Ich hatte früher ja auch mal einen Firmenwagen, der eigentlich dafür da war, dass ich damit zur Arbeit fahre, daher wurde mir auch der Diesel bezahlt. Anfangs habe ich das ganz ernst genommen und mit dem Wagen überhaupt nichts Anderes gemacht und auch nirgendwo zwischendurch angehalten. Irgendwann hat meine Disziplin etwas nachgelassen; ich habe dann auch mal zwischendurch wo angehalten und etwas gekauft, weil ich es ansonsten nicht geschafft hätte. Anfangs hatte ich da noch ein schlechtes Gewissen, bis ich mal mitbekommen habe, dass meine Kollegen mit fröhlicher Selbstverständlichkeit den Wagen nutzen, um zum Beispiel zu privaten Ausflügen zu fahren. Von daher habe ich den Wagen auch mal entführt, um irgendwohin zu fahren; keine weiten Strecke, aber eben mal schnell einkaufen usw. Dafür habe ich zum Ausgleich mal privat nachgetankt.
Man hat ja im Prinzip zwei Extreme: gar nichts Privates machen oder sehr viel Privates machen. Und irgendwo dazwischen pendelt es sich dann ein. Ich halte das auch für irgendwie normal, dass man unterwegs gelegentlich mal etwas Privates kauft. Wenn man es wirklich sehr ernst nimmt, dann müsste man ja auch immer die kürzeste Strecke nehmen und dürfte noch nicht einmal fünf Schritte woanders hinlaufen, weil man da vielleicht etwas gesehen hat, was einen interessiert. Und wenn man aber schon nicht immer die kürzeste Strecke nimmt, ist es dann so viel anders, gleich mal schnell etwas für sich selbst zu kaufen?
Ich hatte zwar noch nie einen Dienstwagen, aber dennoch wurden bei uns auch öfters Botengänge zu Fuß gemacht und ich habe diese immer gerne angenommen, weil man dann zur Abwechslung raus aus dem Büro kam. Entweder musste man zur Bank oder es wurde Kaffee, Zucker und Toilettenpapier für den Betriebsbedarf benötigt.
Da selbst die Buchhalterin, welche meine direkte Vorgesetzte war, mit dem Einkauf auch ihre privaten Einkäufe erledigt hat, war es für mich immer selbstverständlich, dass es kein Problem darstellen würde, wenn ich auch dasselbe tun würde. Meist ergab sich nur die Schwierigkeit, wie man die ganzen Sachen auf einmal zurück befördert. Wenn ich auf den Weg zur Bank war und unterwegs an einem Geschäft vorbei kam und etwas benötigte, dann habe ich auch nie gezögert, einen kleinen "Abstecher" zu machen.
Dem Chef war es auch lieber, dass man seine privaten Einkäufe in Verbindung mit einem Botengang erledigt und wenn schon einer gehen muss, dieser für die anderen etwas mitbringt, als wenn sämtliche Mitarbeiter den ganzen Tag nur ein- und ausgingen, um sich ihr Mittagessen zu kaufen. Ein schlechtes Gewissen bekam ich nur manchmal, wenn ich zu lange unterwegs war.
Ich sehe da überhaupt kein Problem mit dem privaten Einkauf und ich würde auch niemals in Erwägung ziehen dass es irgendwelchen Ärger geben könnte. Sicherlich würde ich auch nicht meinen Wochenendeinkauf während der Arbeitszeit machen, aber so ein paar Kleinigkeiten müssen einfach nebenbei mit abfallen. Das sehe ich eher als kleine Entschädigung für den Botengang. Wenn du wirklich ein schlechtes Gewissen deshalb hast könntest du immer noch diese Zeit für den privaten Einkauf fiktiv von deiner Mittagspause abziehen.
Wie überall sollte man es eben nicht übertreiben oder es offensichtlich werden lassen und den Schein waren. Wenn du etwas privat einkaufst dann sollte das nicht unbedingt auf dem Beifahrersitz deines Autos für alle sichtbar sein sondern im Kofferraum verschwinden. Es gibt immer Mitarbeiter mit viel Tagesfreizeit denen das ein Dorn im Auge ist oder die darüber hecheln müssen.
Ich muss bei solchen Dingen immer an meinen Ex-Chef denken der in dieser Hinsicht absolut kein Unrechtsbewusstsein hatte. Wenn ich zum Rauchen draußen stand beobachtete ich oft wie er vom „Außendienst“ kam und den Kofferraum öffnete um seine Aktentasche zu holen. Der war dann mit schöner Regelmäßigkeit randvoll mit seinen Einkäufen vollgepackt. Absoluter Höhepunkt war aber einmal wo wir gemeinsam zu einem Betrieb gefahren sind wo er mich nach einer gewissen Zeit wieder abholen sollte. Als er wieder kam hatte er deutlich kürzere Haare weil er in der Zwischenzeit zum Friseur gegangen ist.
hooker hat geschrieben:Ich sehe da überhaupt kein Problem mit dem privaten Einkauf und ich würde auch niemals in Erwägung ziehen dass es irgendwelchen Ärger geben könnte.
Im unwahrscheinlichen Falle eines Unfalls vielleicht schon, aber das wird wohl eher nicht passieren.
Ich würde es vom Arbeitgeber abhängig machen. Ich hatte schon Arbeitgeber, bei denen das kein Problem war. Der Chef hat da nicht streng unterschieden, wenn es sich nicht gerade um Großeinkäufe handelte, sondern vielleicht zusätzlich eine Packung Kaffee oder Tee oder aber einen Salat mit Brötchen zum Mittag.
Ich hatte aber auch schon Arbeitgeber, bei denen ich auf keinen Fall Berufliches und Privates vermischt hätte, da man als Arbeitnehmer nie wissen konnte, wie was ausgelegt wurde. Da bin ich dann lieber in der Mittagspause noch mal losgegangen, auch wenn das ebenfalls nicht gern gesehen wurde.
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