Bewerbungsanschreiben für jede Stelle individuell abstimmen?
Ich habe mich auf mehrere Stellen in ähnlichen Tätigkeitsbereichen beworben. Daher habe ich in meinem Bewerbungsordner auf dem PC auch ein Muster für ein Bewerbungsanschreiben abgespeichert, bei dem ich dann meistens nur die Anschrift, die Anrede und die Berufsbezeichnung abändere, bevor ich es ausdrucke. Ich könnte mir gar nicht vorstellen, jedes Bewerbungsanschreiben für jedes Unternehmen individuell abzustimmen. Ich erwähnte aber im Anschreiben sowieso nichts Unternehmensspezifisches, sondern gehe eben meist nur kurz auf meine Person an sich ein.
Wie handhabt ihr das eigentlich? Erstellt ihr das Bewerbungsanschreiben für jede Stelle, für die ihr euch bewerbt, immer neu oder verwendet ihr auch einen Vordruck, bei dem ihr eben immer nur die Daten entsprechend abändert? Sollte man Bewerbungsanschreiben heutzutage nicht zu allgemein verfassen, sondern für jede Stelle individuell abstimmen, um so bessere Chancen beim Auswahlverfahren zu haben?
Ich habe, als ich mich noch bewerben musste, natürlich nicht für jede Bewerbung bei Null angefangen, sondern durchaus auch Satzbausteine und fertige Formulierungen verwendet. Der Schlusssatz war bei mir beispielsweise immer der gleiche, weil es sich dabei ja sowieso nur um eine Floskel handelt. Innerhalb dieser Vorgaben habe ich mich aber doch immer bemüht, mein Bewerbungsanschreiben individuell auf das Stellenangebot abzustimmen.
Meiner Meinung nach kann es schon auffallen, wenn man weder auf das Unternehmen noch auf die spezifischen Anforderungen einer Stelle eingeht, sondern nur allgemein seine Vorzüge preist. Unternehmen wollen ja schließlich wissen, wieso sie gerade mich (oder dich) für eine bestimmte Aufgabe einstellen sollen und nicht einfach irgendeinen Bewerber, der halbwegs passt. Personaler haben ja oft viel Erfahrung mit Bewerbungen und sehen den Unterschied bestimmt schnell. Deshalb habe ich immer versucht, in meinem Bewerbungsanschreiben immer die Aspekte und Qualifikationen zu erwähnen, die auch in der Stellenanzeige gesondert aufgeführt wurden.
Ich finde schon, dass eine Bewerbung individuell sein sollte. Ich habe schon auch Vorlagen, auf die ich manchmal zurückgreife. Aber ich versuche immer die spezifischen Details der Bewerbungsanzeige zu berücksichtigen. Und das macht dann die Individualität aus. Dadurch klingt bei mir keine Bewerbung, wie die andere.
Das ist doch auch das, was eine Bewerbung ausmacht. Sie soll das Ich vermarkten. Kommt man da mit Einheitsbrei daher, ist man auch schnell in dem "Topf von vielen". Will man heraus stechen, muss man anders sein. Das führe ich mir bei jeder Bewerbung vor Augen. Ich würde bei einer Bewerbungsflut, die ich erhalte, auch nicht anders vorgehen. Was nicht nach Vorlage oder Einheitsmuster klingt, wäre für mich interessant. Alles andere käme erst danach.
Natürlich ändere ich die Bewerbungsschreiben grundsätzlich ab, die ich verfasse. Ich habe zwar ein Grundgerüst, von dem mir auch vieles gefällt und wofür ich schon recht viel Lob erhalten habe, aber dennoch ändere ich entsprechende Passagen einfach um und nehme im Gegensatz zum Threadersteller Bezug auf die Firma. Ich habe schon häufig gelesen und gehört, dass Firmen durchaus auch Wert darauf legen, wenn man ein paar Informationen über die Firma wie nebenbei einwirft, ohne, dass es nun aufgesetzt wirkt und ich denke, damit kann man durchaus punkten.
Es wird sicherlich auch davon abhängig sein, worauf man sich bewirbt und was man erwartet. Ein einfacher Aushilfsjob bei Firma A wird vermutlich ein eher liebloses Schreiben erhalten, während Firma B eine hochtrabende Position zu besetzen hat und wo das Bewerbungsschreiben bereits harte Arbeit bedeutet. Dennoch denke ich, dass jede Firma ja individuell behandelt werden möchte und ich versuche gerade bei ausgeschrieben Stellen auch auf die einzelnen Bereiche einzugehen, indem ich zwischen den Zeilen lese.
Ich denke auch, dass es gerade bei verschiedenen Berufen für die man sich bewirbt, Sinn macht, wenn die Anschreiben entsprechend auf die jeweilige Stelle bezogen sind. Informationen über die Person des Bewerbers erhält der Empfänger der Bewerbung anhand des Lebenslaufes.
Ich hatte man ein interessantes Bewerbungscoaching bei einem Personaleinsteller, der mir erklärte, wie er Bewerbungen liest. Es begann mit dem "Sehr geehrte Damen und Herren", was seiner Meinung gar nicht geht, da es ein kleines Unternehmen ist und sein Name eindeutig im Impressum steht. Bei vielen Bewerbungen geht es dann weiter mit "ich möchte mich auf die ausgeschriebene Stelle bewerben", was man bereits anhand der Bewerbungsmappe erkennt und zudem steht es in der Betreffzeile. Wer dann noch erwähnt, dass er die Stellenanzeige interessant fand, war bei ihm fast schon unten durch. Denn natürlich fand man das Angebot interessant, denn sonst würde er die Bewerbung nicht in den Händen halten.
Ich fand diese Ansichten sehr interessant und auch nachvollziehbar. Auch wenn es natürlich größere Personalabteilungen geben mag, in denen man vorrangig darauf schaut, welche Qualifikationen der Bewerber mitbringt und alle in Frage kommenden Personen dann zum Gespräch einläd, unabhängig davon, ob alle Anschreiben mit denselben Floskeln gefüllt sind. Doch aus der Menge herausstechen kann man so nicht.
Standardformulierungen werden oft von Bewerbern genutzt, die schon hunderte Bewerbungen geschrieben haben und dies in vielen Fällen auch weiterhin tun. Dabei schleichen sich zudem manchmal auch Fehler ein, weil man beispielsweise vergisst das Datum zu ändern oder den Ansprechpartner falsch schreibt. Und von manchen heißt es dann, dass die Arbeitsmarktsituation so schlecht ist und man einfach keine Anstellung findet. Dabei ist oft der Bewerber selbst schuld. Denn wenn man sich nicht einmal vorstellen kann, für das Unternehmen, dass einem zukünftig den Lebensunterhalt bezahlen soll, eine individuelle Bewerbung zu verfassen, so gehen manche Unternehmen davon aus, dass dies auch die allgemeine Arbeitsauffassung widerspiegelt.
Du schreibst zwar, dass es ähnliche Tätigkeitsbereiche sind, auf die Du Dich bewirbst. Trotzdem halte ich es für ganz wichtig, auch ein wenig individuell zu schreiben. Als ich noch Bewerbungen schrieb, habe ich immer angegeben: "Ihre Anzeige hat mich angesprochen, weil..." Ich glaube, das kommt bei den Personalern gut an und klingt nicht nach 0 8 15.
Also ich habe derzeit eine Vorlage für Initiativbewerbungen, die ich immer verwende, ich ändere eben nur die Eckdaten, also Firmenanschrift, Datum und Ansprechpartner ab.
Für Bewerbungen, in denen ich mich auf eine bestimmte Stellenausschreibung bewerbe, habe ich auch einen Vordruck, passe den aber auch immer ein wenig den Anforderungen an, die ich in der Stellenausschreibung gelesen habe. Also die Grundformulierung ist immer die gleiche, aber wenn es um die Fähigkeiten und die Kenntnisse geht, ändere ich sie immer passend zur Ausschreibung ab. Wenn beispielsweise eine selbständige und strukturierte Arbeitsweise eine der Anforderungen ist, erwähne ich die auch in meinem Bewerbungsanschreiben, als Fähigkeit beispielsweise.
Ich denke, das zeigt dem Arbeitgeber auch, dass man die Stellenausschreibung wirklich richtig gelesen und nicht nur "überflogen" hat. Und es ist ja nun mal auch so, dass derjenige, der am besten auf die Anforderungen der ausgeschriebenen Stelle passt, die Stelle dann auch bekommt.
Eine Mustervorlage für Bewerbungen sollte man immer abgespeichert haben, allerdings soll man dann eben und vorallem auch Unternehmensbezogene Formulierungen mit rein nehmen. Wenn das Unternehmen sieht, dass du dich auf deren Philosophien beziehst hast du natürlich bessere Chancen.
Persönlich bin ich bei 80% meiner Bewerbungen zum Vorstellungsgespräch eingeladen worden. Hab letztens 4 Bewerbungen abgeschickt und habe zu allen eine Einladung bekommen, weil ich mich eben auf das Unternehmen bezogen habe und es nicht nach einem Standard-Anschreiben aussah.
Ich schreibe meine Bewerbungen eigentlich nicht immer komplett neu. Die Anschreiben verändere ich und zwar so, dass diese alle notwendigen Informationen zu meiner Person beinhalten, welche wichtig sind. Aber ein komplett neues Anschreiben schreibe ich eher selten, da es am Ende eh wieder auf das selber hinaus läuft.
Sicherlich wäre es nicht verkehrt, wenn man sein Anschreiben immer neu verfasst. Jedoch ist der Zeitaufwand teilweise sehr groß, so dass man automatisch auch weniger Bewerbungen abschicken kann, weil man viel mehr Zeit in die einzelnen Bewerbungen stecken muss.
Eine Vorlage für Bewerbungsschreiben macht schon Sinn. Diese Vorlage sollte unter anderem richtig formatiert sein. Ansonsten passe ich das Anschreiben für die jede Bewerbung an.
Die Erklärung dafür ist einfach: in jeder Stellenausschreibung wird eine andere Kombination von Fähigkeiten gefordert. Genau auf diese Kombination schreibe ich dann meine Bewerbung. Das heißt, ich schaue welche Fähigkeiten gefordert sind und ob ich über passende Erfahrungen verfüge.
Natürlich kann ich auch etwas dazu schreiben, warum ich gut in das Unternehmen passen würde, aber das ist bei einer Bewerbung für eine konkrete Stelle ja uninteressant.
Natürlich kann man auch eine Bewerbung für alle Ausschreibungen nutzen, aber das liest man dann auch schnell. Und das überzeugt dann nur selten Personaler. Wenn es sich nicht gerade um einen Aushilfsjob handelt, ist das also keine gute Idee.
Jacqui_77 hat geschrieben:Also ich habe derzeit eine Vorlage für Initiativbewerbungen, die ich immer verwende, ich ändere eben nur die Eckdaten, also Firmenanschrift, Datum und Ansprechpartner ab.
Aber auch bei einer Initiativbewerbung bewirbst du dich auf eine konkrete Stelle und solltest klar stellen, warum deine Erfahrungen ideal sind.
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