Ex nimmt Couch mit, die ihm nicht gehört hat

Kurz nachdem ich mich im letzten Sommer von meinem Freund getrennt hatte, ist er aus dem Haus, das wir uns im Februar gekauft haben, ausgezogen. Er hat die Sachen, die ihm gehören, mitgenommen, was ja auch okay ist. Allerdings hat er auch auf die Couch bestanden, die ich im Herbst 2011 bestellt hatte und zu dem Zeitpunkt auch noch abgezahlt habe. Als ich ihn fragte, warum, begründete er das damit, dass ich ja schließlich die ganzen fünf Jahre vorher zwei Couchgarnituren von ihm mit ab gewohnt hätte.

Das ist natürlich richtig, aber wenn man mit jemandem zusammenzieht, ist es ja irgendwo klar, dass die Person dann auch die Möbel mit nutzt. Ich habe dann, um des lieben Friedens willen gesagt, er soll die Couch mitnehmen, weil ich zu dem Zeitpunkt ohnehin keine Kraft mehr hatte, mich mit ihm zu streiten. Und er hat dann die Couch tatsächlich mitgenommen, ich konnte dann noch 3 Raten abzahlen, obwohl ich die Couch gar nicht mehr hatte. Mich hat das zwar irgendwo gewurmt, aber gut, ich wollte einfach auch meine Ruhe haben.

Wie denkt Ihr, war sein Verhalten diesbezüglich gerechtfertigt? Das Argument, dass ich auch Möbel von ihm abgewohnt hätte? Ich habe auch mit anderen darüber gesprochen und die sagten alle zu mir, dass sie sich nicht auf so einen Deal eingelassen hätten, da ich nun mal die Couch bestellt und auch abgezahlt habe.

Ich hätte meinem Ex-Freund die Couch niemals überlassen! Vorallem wenn man die noch abzahlen muss, dann will man ja auch was davon haben. Er hätte dann wenigstens die restlichen Raten abzahlen können. Ich finde, das kann man schon fast als Diebstahl bezeichnen, da du ja nach wie vor Eigentümerin dieser Couch bist. Meiner Meinung nach ist das ein unmögliches Verhalten und überhaupt nicht Erwachsen.

Ich finde es sehr schlimm, wenn man sich so verhält. Dein Ex hatte ja keinerlei Anspruch auf die Couch. Immerhin hat er ja nichts davon bezahlt und du hattest noch offene Raten. Zumal ihr ja auch nicht verheiratet wart. Rein rechtlich ist die Sache ganz einfach. Es war dein Besitz.

Ich hätte das nicht mit mir machen lassen und hätte dem Typen mal eine ordentliche Ansage gemacht. So geht es nämlich gar nicht. Klar muss man sich einigen, wem was gehört und wer das mitnehmen darf, aber hier ist die Sache ja eigentlich sicher und klar. Außerdem muss man ja auch mal erwachsen sein und da geht so ein kindisches Verhalten wie von deinem Ex mal so gar nicht.

Er hätte ja auch die Raten bezahlen können und dann hätte man sich einigen können, aber so war es sehr dreist und er hat sicherlich darauf gesetzt, dass du nicht die Kraft hast, dich zu wehren und das finde ich schon sehr widerwärtig von ihm.

Wer den Kauf nachweisen kann, dem gehört dann auch die Couch. Das scheinst ja du zu sein oder hast du sie dummerweise auf den Namen deines Freundes bestellt? Wenn ja, dann wäre er sogar im Recht sie zu beanspruchen. Ansonsten ist sie eben dein Eigentum. Aber ich finde es schlimm, wenn es dann wegen solcher doch relativ kleinen Dinge, so große Probleme gibt.

Mein Ex-Mann wollte mir ja die Küchenmöbel in Rechnung stellen, die ich bei meinem Auszug mitgenommen hatte. Nur weil sie von seinem Onkel stammten. Wir hatten sie nur im Keller als Vorratsschränke benutzt und sie waren zu dem Zeitpunkt schon mehr als 20 Jahre alt. Allerdings gebe ich auch zu, dass ich da nicht nachgegeben hätte an deiner Stelle, wenn das Sofa nachweislich mein Eigentum wäre.

Die Trennung scheint ja nicht gerade friedlich verlaufen zu sein, das kling schon nach viel Stress und wenn man gerade sehr wütend auf den anderen ist, dann will man vielleicht auch eine Art Ausgleich für den Streit haben und nimmt dann eben etwas mit. Das kann ich schon irgendwie nachvollziehen. Dass Du seine Möbel abgewohnt hast, ist aber kein so richtiger Grund, denn insofern Du da keine Hüpf-Partys auf seinem Sofa abgehalten hast oder dem Sofa sonstwas angetan hast, gibt es keinen Anlass, Dir zu unterstellen, dass Du eine Schuld bei ihm hinterlassen hast. Ich denke wirklich, dass diese Aktion eher auf seinen Ärger zurückzuführen ist und den Wunsch, Dir was wegzunehmen.

Ich hätte das Sofa auch nicht aufgegeben. Denn eine Couch trägt man ja nicht eben mal unterm Arm zur Tür hinaus, da muss doch noch wer geholfen haben oder er hat das Sofa vielleicht auseinandergenommen und einzeln getragen. Jedenfalls kann er das nicht innerhalb weniger Sekunden getan haben und da hätte es ja schon Spielraum gegeben, um zu intervenieren. Ich glaube aber, dass es eben auf den Typ Mensch ankommt; wenn mir jemand etwas wegnehmen wöllte, dann würde ich mich schon sehr deutlich wehren, auch wenn ich vielleicht erschöpft bin, aber ich würde nie mein Eigentum hergeben. Aber wenn Dich alles vorher schon richtig mitgenommen hat und Du vielleicht auch nur noch Deine Ruhe haben wolltest, dann kann ich es verstehen.

Aber mir zeigt das einfach auch, dass man nicht so schnell mit jemandem zusammenziehen sollte. Ich bin richtig froh, dass ich noch nie mit einer meiner Beziehungen zusammen gewohnt habe und ich denke, Du hast aufgrund dieser Geschichte vielleicht auch gemerkt, dann man sich nach ein paar Jahren Beziehung nicht gleich ein gemeinsames Haus kaufen muss, nur damit der andere ein halbes Jahr später wieder auszieht und Dir alles überlässt.