Kommerzialisierung der Musikszene durch Red Bull Records?

vom 12.02.2013, 19:07 Uhr

Wenn man an Red Bull denkt, kommt einem natürlich sofort der Energydrink in den Sinn. Später dann vielleicht auch die Fußballteams und das Sponsoring, etwa der RB Leipzig. Was viele aber nicht wissen ist, dass Red Bull sich in Amerika insbesondere in der Musikszene durchgesetzt hat. Vielleicht ist vielen hier die Band Awolnation ein Begriff, die auch zu Red Bull gehört.

Ich denke jedoch, dass es ein großer Schritt von Red Bull war, einen Abstecher in die Musikszene zu machen. Meiner Meinung nach geht der Trend der Masse eher zu Gratis-Musik und da ist Red Bull natürlich gerade am richtigen Platz, diesen Trend zu sponsern. Mir persönlich geht es zum Beispiel auf den Geist, immer wieder durch Red Bull kommerzialisierte Künstler in den Charts zu sehen. Bis vor kurzem dachte ich, dass sich besonders unabhängige Künstler in den Charts etablieren konnten, dieser Trend lässt aber meiner Meinung nach leider nach. Denkt ihr, diese Kommerzialisierung, die vor allem durch die von Red Bull groß veranstalteten und durch deren Label musikalisch untermalten Großevents vorangetrieben wird, wirkt sich negativ auf die Musikszene aus?

» dalticous » Beiträge: 172 » Talkpoints: 9,30 » Auszeichnung für 100 Beiträge



In den Charts etabliert sich das, was den Massen gefällt. Da ist es völlig egal woher diese Musik kommt und wie diese zustande kommt. Die ganze Musikszene ist reiner Kommerz, den warum sollte ein Musiker sonst Musik machen wenn er damit kein Geld verdienen könnte. Natürlich gibt es sicherlich auch noch die Bands die nicht mit diesem Ziel angetreten sind, aber diese findet man dann auch meist nicht in den Charts da es vom Aufwand und den Kosten für solche nicht zu stemmen ist. Natürlich gefällt einem nicht alles was in den Charts gespielt wird, aber dann bleibt einem nur nicht hin zu hören wenn ein solcher Titel gespielt wird.

Die Geschmäcker sind verschieden und ich denke das ist auch gut so und fördert die Vielfalt. Persönlich könnte ich zum Beispiel auf die ganzen Musikgruppen und deren Musik aus den Casting Shows verzichten, sowie auch auf die zugehörige Show. Doch es gibt genug Leute die diese Musik mögen, also wird sie auch weiterhin produziert.

» Flasssh » Beiträge: 373 » Talkpoints: 9,68 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Spielt es eine Rolle, wer genau einen Künstler in die Charts pusht? Dass gepusht wird, manipuliert und gefördert wird, ist doch fast immer so, wenn es um Chart-Musik geht. Und das ist auch nicht erst seit heute so, sondern schon seit mehreren Jahrzehnten. Deine Idee, dass "besonders unabhängige Künstler" kommerziell erfolgreich seien und hoch in den Charts platziert seien, kann ich daher nicht nachvollziehen und auch absolut nicht bestätigen, im Gegenteil. Ein "Star" mit hoher Charts-Platzierung hat gewöhnlich eine riesige Marketing-Agentur und sonstwas hinter sich. Das sind keine kleinen eigenständigen Bands. Stars werden wirklich gezielt produziert. Und da ist es mir dann auch egal, durch wen. Ob nun Red Bull oder jemand anderes, wo ist der Unterschied? Entweder ich mag die Musik, oder ich mag sie nicht. Da ist es egal, wer dahinter steht.

Eine negative Entwicklung aufgrund von "Red Bull"-Events kann ich jedenfalls auch nicht erkennen. Jeder wirbt halt, wie er kann. Nicht nur Red Bull macht Events, sondern es gibt auch andere Konzerne, die irgendwelche Stars produzieren. Im Grunde tun es alle so, mit unterschiedlichen Mitteln. Man kann also keineswegs Red Bull irgendeine "Schuld" zuschieben. Eher könnte man die gesamte Musik-Industrie kritisieren, mit ihren Chart-Schiebereien, billigem Massen-Pop, einer riesigen Marketing-Maschinerie, die auf Teenies losgelassen wird, und eben der Verdrängung von "kleineren" Künstlern, die natürlich in Sachen Marketing gar nicht mithalten können, weil sie keine großen Teams hinter sich haben, geschweige denn die finanziellen Mittel, um sich so groß zu bewerben.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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