Als Zugezogener eine Beziehung zu Katzen aufbauen?

Ein Bekannter ist kürzlich zu seiner Großmutter gezogen. Dort leben auch drei Katzen, die seine Großmutter bereits seit einigen Jahren hat. Die Tiere sind also schon älter. Den Tieren geht es soweit er das beurteilen kann auch gut, sie werden regelmäßig gefüttert, haben diverse Schlafmöglichkeiten, die jedoch hauptsächlich im Wohnzimmer sind, da Großmutter die Katzen nie in ihr Schlafzimmer lassen wollte.

An den neuen Mitbewohner haben sie sich scheinbar schnell gewöhnt. Sie betteln auch bei ihm schon mal um Futter, sind weniger scheu als zum Beispiel bei fremden Besuchern und man kommt soweit miteinander aus. Er lässt die Katzen auch schonmal in sein Zimmer, wo sie sich aber nur für herumliegenden Gegenstände interessieren, auf Möbel springen oder am Fenster sitzen.

Kurzes Streicheln ist meist okay, aber mehr lassen sie nicht zu. Eine der Katzen wehrt sich dann recht schnell, wenn man sie zum Beispiel auf den Arm nehmen möchte oder dort länger hält. Wenn er sich zu den Katzen legen möchte, verschwinden sie immer recht schnell. Mein Bekannter findet das etwas schade und würde gerne eine engere Beziehung zu den Katzen aufbauen, auch mal schmusen oder kuscheln und ähnliches. Doch länger als zwei Minuten bleibt keiner der Tiere bei ihm. Wenn er am PC sitzt kommt einer der Kater schonmal neugierig schauen, lässt sich dann auch kraulen, aber immer nur sehr kurz.

Gibt es eine Möglichkeit, dass er sich näher mit den Katzen anfreunden? Wie macht man das am besten? Er hat sich auch mit Katzen im Zimmer schonmal einfach lesend aufs Sofa gelegt doch auch dann bekommt er nur mäßiges Interesse und längeres Anfassen und Kraulen ist nicht gewünscht.

Manche Katzen haben eher ein misstrauisches, unabhängiges Naturell. Streicheln darf man ein bisschen, näherer Körperkontakt ist nicht erwünscht. Gefressen wird natürlich gern, wenn man es anbietet, aber mehr können solche Katzen auch mit Menschen nicht anfangen. Das kann man dann auch meist nicht ändern, das ist und bleibt einfach so.

Allerdings gibt es auch Katzen, die einfach nur länger brauchen, um eine engere Bindung aufzubauen. Sie tauen sozusagen erst nach einer Weile auf, dafür dann aber umso mehr. Und dann gibt es da noch Katzen, die mit anderen Menschen außer ihrer Bezugsperson weniger anfangen können. Auch das ist normal.

Dein Bekannter sollte weiterhin Futter anbieten, Streicheleinheiten verteilen, soweit dies gewollt ist und den Katzen mit Geduld entgegen kommen. Wenn sie von alleine auf ihn zugehen und mehr Körperkontakt suchen, dann ist genau der richtige Zeitpunkt, um ihnen näher zu kommen. Er sollte sie zu nichts drängen und weiter "umwerben". Katzen sind meist bestechlich.

Was ich für wichtig halte ist, dass er nicht versucht, die Katze auf den Arm zu nehmen, das könnte zu bedrängend sein. Es gibt Katzen, die liebend gern auf dem Arm sitzen. Andere hassen das, egal, ob es ihre liebste Bezugsperson versucht. Er sollte also respektieren, wenn die Katzen ihre Grenzen setzen und nicht versuchen, mehr zu wollen. So hart das auch manchmal ist. Es kann durchaus sein, dass sie irgendwann mal mehr wollen, es muss aber nicht so sein. Geduld ist hierbei wichtig.

Manche Katzen haben eher ein misstrauisches, unabhängiges Naturell. Streicheln darf man ein bisschen, näherer Körperkontakt ist nicht erwünscht.

So etwas ähnliches dachte ich mir schon. Ich hatte selbst schon kurz mit solcherlei Katzen zu tun, war mir jedoch nicht sicher, ob dies quasi angeboren oder anerzogen ist. So besteht bei ihm die Hoffnung, dass er doch etwas ändern kann. Natürlich ohne die Tiere zu zwingen.

Wie ich, weiß auch mein Bekannter, dass es ja Katzen gibt die man stundenlang kraulen kann und sich zum Beispiel gemeinsam aufs Sofa legen kann und mit ihnen kuscheln kann. So etwas wäre sein Idealzustand. Das ist jedoch mit der Großmutter, der langjährigen Bezugsperson auch nicht möglich. Zwar bleiben sie im Wohnzimmer etwas länger in ihrer Nähe, aber auch eher unwesentlich.

Dann hört es sich wohl eher so an, dass die Katzen im Allgemeinen nicht so darauf stehen, "begrabbelt" zu werden. Oder aber sie haben noch nicht den richtigen "Krauler" gefunden Es ist natürlich schön, wenn man Schmusekatzen hat, die man gar nicht genug kraulen und knuddeln kann, aber leider ist eben nicht jede Katze so. Es kann aber trotzdem eine gewisse Bindung aufgebaut werden und dann ist jede Annäherung umso wertvoller. Wenn er sich damit zufrieden geben kann, wird das sicher für beide Seiten sehr angenehm.

Damit man eine nähere Beziehung zu den Katzen aufbauen kann, sollte man sich den Katzen langsam nähern. Schließlich müssen auch Katzen das nötige vertrauen zu uns Menschen finden. Nach einiger Zeit sollte der Kontakt zu den Katzen sehr intensiv sein, so dass man eine gute Beziehung zu den Katzen hat.

Aber es kann auch vorkommen, dass die Katzen keinen näheren Kontakt zulassen. In diesem Fall sollte man die Situation akzeptieren und die Katzen nicht bedrängen, indem man permanent eine nähere Beziehung zu den Katzen aufbauen will.

Vielleicht sind die Katzen es auch einfach nicht gewöhnt, gestreichelt zu werden? Ich war mal vor Jahren bei meiner Großtante im Ausland und die besitzt auch eine Katze, die dementsprechend älter ist. Ich habe mehrmals versucht sie zu streicheln, aber sie hatte nicht wirklich ein Bedürfnis danach, weil sie es einfach nicht gewohnt war.

Nach zwei Wochen Aufenthalt hatte mein Vater sie insofern "umgedreht", dass sie regelrecht süchtig nach Streicheleinheiten war und gar nicht mehr darauf verzichten wollte. Sie kam sogar freiwillig auf seinen Schoß gesprungen, um sich ihre tagtägliche Streicheleinheit abzuholen.