Feueralarm am Arbeitsplatz - Wisst ihr, was zu tun ist?

Ein Freund von mir arbeitet in einem Großraumbüro im fünften Stock eines Bürokomplexes. Die Firma hat den Standort dort neu eröffnet, sodass die Arbeitsumgebung für alle Mitarbeiter noch relativ ungewohnt war. Nun ist an einem Vormittag plötzlich der Feueralarm angegangen, ohne dass es zuvor Hinweise auf einen Probealarm gegeben hätte.

Er wusste im ersten Moment gar nicht, was er tun sollte und welche Sachen er mitnehmen sollte. Kurze Zeit später kam auch der Vorgesetzte und hat nur kurz erklärt, dass man schnell seine Jacke nehmen soll und dann durch das Treppenhaus das Gebäude verlassen soll. Der Aufzug sei auf jeden Fall zu vermeiden. Als im Hof alle Mitarbeiter wohlbehalten angekommen sind, hat sich dann herausgestellt, dass es nur ein Fehlalarm gewesen ist.

Habt ihr bei eurer Arbeit auch so etwas schon mal erlebt? Hat es bei euch Anweisungen gegeben, wie man sich zu verhalten hat? Möglicherweise gibt es bei euch in größeren Betrieben auch einen Brandschutzbeauftragten, von dem ihr instruiert worden seid. Gibt es besondere Sicherheitsvorschriften, die beachtet werden müssen? Vielleicht ist es sogar ratsam, seine Jacke zurückzulassen, da das Verlassen des Hauses dann schnellt geht. Versichert dürfte das Kleidungsstück in jedem Fall sein. Andererseits ist es im Winter draußen doch ziemlich kalt.

Ich weiß, dass die Sachen versichert sind, aber ich würde trotzdem meine Jacke und meine Tasche mitnehmen, denn da sind auch Dinge drin, die keinen monetären Wert haben, aber mir sehr wichtig sind. Die wird also nicht zurückgelassen und auf die drei Sekunden wird es dann auch nicht mehr ankommen. Spezielle Vorschriften sind mir nicht bekannt, ich würde einfach so wie ich es für richtig halte, das Weite suchen.

Da ich bislang immer nur in recht kleinen Betrieben gearbeitet hatte, gab es nie einen Probealarm oder gar eine Anweisung, wie man sich im Brandfall verhalten sollte. Aber da die Betriebe eben nicht so groß waren, gab es nicht viele Alternativen, als durch den Haupteingang und gegebenfalls einige Fenster im Erdgeschoss, sofern diese nicht mit einem Gitter versperrt waren.

In der Schulzeit hatte man öfter den Feueralarm geprobt, doch muss ich sagen, dass ich im Ernstfall eher alleine und zügiger auf den Weg machen würde, als bei den Proben. Während die meisten sich beim ankleiden und Sachen packen Zeit ließen und der Lehrer sich sorgfältig darum bemühte, dass Hauptsache das Klassenbuch nicht fehlen dürfe und die Fenster geschlossen würden, schien niemand jemals einen Ernstfall zu vermuten und wäre bei dem Tempo und Sorgfalt schnell in Lebensgefahr.

Da es mir bei meinen persönlichen Sachen auch weniger auf den materiellen Wert ankommt, als auf den persönlichen, würde ich auch darum bemüht sein, diese schnellstmöglich einzupacken und dann nach draußen zu eilen. Auf die Versicherung würde ich hingegen keinen Wert legen. Und wenn ich keine Einweisung bekommen habe, dann würde ich zusehen, was der gescheiteste Weg wäre, den ich nehmen könnte, wobei ich natürlich auch darauf achten würde, nicht versehentlich in Richtung Brandherd zu laufen. In größeren Räumlichkeiten sind im Regelfall überall Notfallpläne ausgehändigt - auch mit alternativen Möglichkeiten.

Bei uns gab es auch schon mehrere Probealarme und ich finde das auch richtig so. Dann weiß jeder, was zu tun ist und kann im Notfall eben auch reagieren und ist nicht von der Angst gelähmt. Bei uns bekommt man allerdings auch bei der Einweisung schon gesagt, was im Notfall zu tun ist und das eben auch Probealarme stattfinden. Sooft sind die ja auch nicht, aber es reicht, damit jeder Bescheid weiß, wie es geht.

Ich denke, dass man sein Portemonnaie oder seine Sachen schon mitnehmen kann, wenn man sie griffbereit stehen hat. Ansonsten kostet es wichtige Minuten seine Sachen zusammenzusuchen und dann kann man sich im Ernstfall vielleicht auch nicht mehr retten und das vielleicht nur, weil man eine Jacke holen wollte oder einen Ausweis nicht neu beantragen wollte. Ich denke, dass man das dann abwägen sollte. Generell würde ich es aber nicht so machen, dass ich erst mal abwarte, bis jemand vorbei kommt, um mir zu sagen, was zu tun ist.