Private Hochschulen - niedriges Niveau?

vom 08.02.2013, 10:52 Uhr

In Deutschland gibt es ja eigentlich gar keinen Grund dafür, an einer privaten Hochschule oder Fachhochschule zu studieren, weil die staatlichen Hochschulen ja viel bieten. Vor allen Dingen, wenn man auf einer sogenannten Elite-Hochschule wie beispielsweise der Technischen Universität München war, wird man weltweit gerne eingestellt.

Hat eine private Hochschule ein niedriges Niveau und studieren dort nur Leute, die sonst keine Chance haben? Ich weiß von einer bestimmten privaten Fachhochschule beispielsweise, dass das Niveau im Bereich Mathematik niedrig ist. Ist das in anderen Bereichen auch so? Geht jemand auf eine private Hochschule und kann mir widersprechen?

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 08.02.2013, 11:13, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Ich selbst kenne eine private Hochschule bei mir in der Nähe. Kurzzeitig habe ich mir überlegt, auf dieser Hochschule zu studieren, da sie einen sehr guten Ruf hat. Als ich über die Gebühren informiert wurde, verwarf ich meine Überlegung jedoch schnell wieder. Immerhin waren das Kosten, die niemand so einfach auf sich nehmen könnte, der nicht wohlhabende Eltern hat.

Die Hochschule, von der ich schreibe, ist auf jeden Fall dafür bekannt, dass es schwer ist, einen Platz dort zu ergattern. Obwohl man so viel dafür bezahlen muss, muss man sich noch einem komplizierten Auswahlverfahren unterziehen. Dabei muss man einen sehr langen Fragebogen ausfüllen, der etwa zwanzig Fragen hat. Es sind sehr viele persönliche Fragen dabei, wie man zu bestimmten Aussagen steht. Dabei handelte es sich hauptsächlich um politische Fragen. Ziel war es, die Fragen möglichst ausführlich zu beantworten und seine eigene Meinung zu erläutern.

Die Schule erhofft sich, durch das Auswahlverfahren nur diejenigen Leute auszuwählen, die auch wirklich zu der Schule passen. Das wird dadurch erreicht, in dem diejenigen, die das Auswahlverfahren sozusagen bestehen, sich noch einem persönlichen Gespräch unterziehen müssen. Nicht zu verachten ist außerdem das Zeugnis, das auch überdurchschnittlich gut sein muss.

Im Fernsehen habe ich auch öfters Reportagen über diese Schule gesehen. Diejenigen, die dort studiert haben, haben heute wohl besonders gute Berufe, wobei einige sogar eigene sehr erfolgreiche Firmen gegründet haben. Von daher gilt diese Schule also wirklich als eine Art Elite-Schule, wobei fast ausschließlich reiche Schnösel auf die Schule gehen, die bereits reiche Eltern haben.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Mit einem deutschen Hochschulabschluss wirst du so oder so gern eingestellt, weil das Niveau ja insgesamt hoch ist hier. Das ist ja das selbe wie mit Privatschulen, da ist auch nicht viel anders (und ich war selbst auf einer). Da lernst du die gleichen Sachen. Bei uns war es aber so, dass die Schule dadurch, dass sie eben privat war, einige Freiheiten hatte. Unsere Schule war zum Beispiel Evangelisch, das hieß dann eben für jeden Schüler Evangelische Religion.

Allerdings muss ich sagen, dass es einige Studiengänge gibt, die nur an privaten Hochschulen angeboten werden. Wenn es unbedingt dieser eine Studiengang sein muss, dann muss man die hohen Gebühren auf sich nehmen. Anders herum gibt es natürlich auch Studiengänge, die nicht an privaten Hochschulen angeboten werden.

Ich würde auf keinen Fall sagen, dass dort nur Leute studieren, die anderswo nicht unterkommen. Studiengebühren sind aber eben nicht die einzigen Kosten, deshalb gibt es sicher weniger Andrang. Dennoch gibt es da genauso Auswahlverfahren wie an normalen Hochschulen und die können es sich auch ganz bestimmt nicht leisten, ein niedrigeres Lernniveau zu haben.

» inlovewiththesavior » Beiträge: 56 » Talkpoints: 23,57 »



Ich denke eine solch pauschale Aussage kann man nur schlecht treffen. Zum Einen ist es so, dass private Hochschulen ja doch relativ selten sind und sich meistens auf ganz bestimmte Studiengänge spezialisiert haben. Weit verbreitet sind private Hochschulen vor allem im Bereich der Fernstudiengänge, und dort ist die Situation ja noch ein wenig anders.

Ich habe persönlich ein wenig Erfahrung mit Fernstudiengängen von privaten Anbietern gemacht. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Studenten viel mehr als Kunden behandelt werden. Das hat auch zur Folge, dass die Hochschule sehr stark daran interessiert ist, die Leute zu halten. Meistens haben staatliche Studiengänge einige wenige richtig schwere Fächer, die den Zweck haben, Studenten "auszuprüfen". Solche richtig harte Fächer habe ich in in den privaten Studiengängen, die ich kenne, nicht gefunden.

Außerdem ist das Studienmaterial viel besser aufbereitet. Teilweise bereitet der Lehrbrief mundgerecht die Prüfung vor. So waren die Prüfungsfragen in manchen Fächern absolut identisch mit den Übungsaufgaben aus dem Lehrbrief. Wer diesen also durchgearbeitet hat, hat fast automatisch eine Eins bekommen - Musterlösungen standen ja zur Verfügung. So etwas gibt es zwar auch in Präsenzstudiengängen an staatlichen Hochschulen, sie sind dort aber eher die Ausnahme. Dort ist die Regel, dass sich die Studenten mühsam den Stoff selbst erarbeiten und aufbereiten müssen. Der Lerneffekt ist dabei natürlich wesentlich höher.

Von daher gibt es schon einige Anzeichen, dass es private Hochschulen gibt, die ein niedrigeres Niveau haben. Das wird aber sicherlich nicht überall zutreffen. Es gibt auch an privaten Hochschulen sicherlich Studiengänge, in denen genauso hart herausgeprüft wird und genauso viel oder sogar mehr als an einer staatlichen Hochschule gefordert wird.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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