Das große Geschäft - für manche ein Ritual?

Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie lange manche Menschen doch im Bad verbringen, wenn sie ihr großes Geschäft erledigen. Ich für meinen Teil brauche nur so lange, wie es dauert und dann verlasse ich das Bad auch wieder, das war schon immer so.

Allerdings kenne ich Leute, die dann locker man zehn Minuten oder unter Umständen noch länger im Bad verschwunden sind. Manche nehmen sich die gute alte Zeitung mit, andere wiederum nehmen ihr Smartphone mit und schauen bei der Gelegenheit, was es denn bei Facebook Neues gibt.

Ich weiß nicht, schlimm finde ich es jetzt nicht, aber irgendwie komisch. Man muss sich doch nicht länger aufhalten, als unbedingt nötig, oder? Für manche scheint das ein regelrechtes Ritual zu sein, wenn sie ihr großes Geschäft erledigen.

Wie ist das bei Euch, seid Ihr auch eher so, dass es bei Euch schnell geht oder gehört Ihr zu den Leuten, die sich dann auch noch mit anderen Dingen beschäftigen und sich dabei extra Zeit lassen?

Bei mir geht es immer schnell und ich möchte da auch gar nichts lesen oder mich mit bestimmten Sachen beschäftigen. Ich habe es bisher auch nur bei Männern erlebt, dass die da noch lesen und sogar ihre Laptops mitnehmen. Das finde ich nun auch nicht weiter schlimm, weil jeder ja das machen kann, was er mag. Ich finde aber durchaus das es bessere Gelegenheiten gibt ein Buch zu lesen und vor allem auch schönere Orte.

Ich kenne das auch nur von Männern. Mein Bruder hat mal eben 30 Minuten dafür gebraucht. Vielleicht ist er auch einfach wieder eingeschlafen, ich weiß es nicht. Mein Stiefvater musste seltsamerweise immer, wenn wir ihn gerade zum Essen gerufen haben. Da wartet die ganze Familie dann die halbe Ewigkeit.

Ich bin teilweise so schnell, dass ich schon mal überlegt habe, eine Stoppuhr zu stellen. Kann sein, dass es manchmal keine Minute dauert. Ich hab aber auch schon ein paar Mal eine Zeitschrift in die Hand genommen. Danach tut einem aber alles weh, finde ich. Man sitzt ja nicht gerade in einer natürlichen Haltung auf der Toilette, ohne Lehne und der Hintern hängt etwas tiefer in einem Loch.

Vielleicht ist es der ständige Erfolgsdruck und dass man immer etwas machen muss. Sich mit dem Buch oder der Zeitung auf die Couch zu setzen, käme ja Faulenzen gleich. Da kann man ja wohl was Produktiveres tun. Aber wenn man gerade auf der Toilette sitzt, ist das die beste Ausrede der Welt, mal auszuruhen. Sogar den Schlaf kann man verkürzen und mit weniger auskommen.

Für mich stellt es auch in der Tat ein Ritual da. Ich lese dabei. Das können 10 Minuten sei, oder aber auch mal 20 oder 30. Ich habe das wohl irgendwie von meiner Mutter übernommen und kann es mir auch garnicht mehr anders vorstellen. Mein Freund hat auch nicht schlecht geschaut wo er das mitbekommen hat. Er ist so fix, ich gehe die Treppe hoch und bevor ich oben ankomme, höre ich schon wieder die Spülung.

Als Ritual würde ich es nicht bezeichnen, wenn manche Leute die Zeitung oder ein Buch mit zur großen Sitzung nehmen. Als Kind und Jugendliche war es für mich auch leichter die Sache zu erledigen, wenn ich abgelenkt war. Damals gab es aber auch noch Toilettenpapier, wo man gesehen hat, dass es aus Altpapier bestand. Daher konnte man sich damit ablenken, weil man eben geschaut hat, wo noch ein Stück Zeitung zu erkennen war.

Und es gibt ja Menschen, die da etwas Schwierigkeiten haben und der Stuhlgang eben fester ist. Da hilft es schon, wenn man sich vom eigentlichen Geschäft ablenken kann, aber man sitzt dann eben eine Weile bis man wirklich fertig ist.

Um ehrlich zu sein finde ich es nun nicht so schlimm, wenn jemand eine halbe Ewigkeit mit dem großen Geschäft verbringt. Manche Menschen duschen vielleicht zu lange und vielleicht halten sich andere auch wieder zu lange mit der Hausarbeit auf, deswegen finde ich es nicht besonders schlimm, wenn jemand länger auf der Toilette sitzt als nötig.

Bei manchen Tätigkeiten trödelt man eben und man weiß auch, dass man sich dabei auch Zeit lassen kann, deswegen finde ich es gar nicht so schlimm. Wenn man selbst viel Zeit hat, dann spricht doch nichts dagegen, wenn man eine Tätigkeit eben ein wenig länger als andere Menschen ausübt, dabei spielt es für mich keine große Rolle, ob es eine Sitzung auf der Toilette ist oder meinetwegen auch ein Entspannungsbad.