Würdet ihr ehrenamtlich arbeiten, anstatt für Bezahlung?
Schaut man sich hier mal das Forum um Geld und Finanzen an, fällt auf, dass es unheimlich viele Themen dazu gibt, wie man Zuhause, schnell und ohne viel Arbeit Geld verdienen kann. Mir stellt sich entsprechend die Frage, ob es auch den umgekehrten Fall gibt? Rausgehen, arbeiten, kein Geld verdienen. Wie sieht es aus mit Ehrenämtern?
Ich habe eben im Fernsehen einen Beitrag gesehen, wo eine Arbeitssuchende das Angebot bekam, sich ihren Herzenswunsch zu erfüllen und in einem Kaufhaus für arme Leute zu arbeiten, das allerdings ehrenamtlich, oder aber einen Job als Verkäuferin für Wohnmobile zu arbeiten. Wie sie sich entschieden hat, wurde nicht aufgeklärt.
Jetzt mal ganz unabhängig davon, ob jemand seinen Lebensunterhalt selbst bestreitet oder nicht, wie würdet ihr euch in einem solchen Fall entscheiden? Einen eher langweiligen Job annehmen, dafür aber Geld bekommen, oder ohne Bezahlung Arbeitskraft anbieten, vielleicht auch Drecksarbeit machen, für eine Sache, die euch aber am Herzen liegt?
Ich finde es nicht schlecht wenn jemand ehrenamtlich arbeitet, allerdings muss man auch sehen, dass man über die Runden kommt. Irgendwo her muss man ja Geld bekommen für Miete, Essen, Kleidung usw.. Daher würde ich höchstens am Wochenende, beziehungsweise als Nebenjob ehrenamtlich arbeiten. Dann hat man beides, einen Job indem man nichts verdient, welcher allerdings sehr interessant für einen ist und einen Job indem man sich sein Leben finanzieren kann. Meiner Meinung nach sollte man so etwas immer miteinander verknüpfen.
Meine Meinung hierzu: Ich würde es machen, solange es mir finanziell gut geht. Ich würde ehrenamtliche Tätigkeiten nebenbei machen und nicht als Hauptberuf.
Ich denke ihr stimmt mir zu, wenn ich behaupte, dass es persönlich erst einmal im finanziellen Bereich stimmen muss, ehe man ehrenamtliche Aufgaben übernimmt. Natürlich finde ich es gut, wenn man ehrenamtliche Tätigkeiten übernimmt. Doch glaube ich, dass es einem mehr Freude bereitet, wenn man sich komplett der Aufgabe widmen kann, ohne jeweils einen Gedanken im Hinterkopf behalten zu müssen, ob es wirklich das Richtige ist, was man macht. Was meint ihr?
Ich denke auch, wenn man finanziell abgesichert ist, dann kann ehrenamtliche Arbeit echt ein Segen sein. Würde ich von Hartz IV leben müssen und müsste mich entscheiden, würde ich aber wohl den bezahlten Job machen, weil man mit H4 teils doch sehr schlecht über die Runden kommt.
Allerdings stand auch ich schon vor der Frage ob ich fürs Geld oder fürs Herz arbeiten möchte. Mein Lebensunterhalt war gesichert und ich kam mit dem was ich gut hatte klar. Zu dem Zeitpunkt hatte ich noch einen durchaus lukrativen Nebenjob, der es mir erlaubte mir ein echt schönes Leben zu machen. Ich habe den Job dann gekündigt um ehrenamtlich im Tierheim zu arbeiten. Das war zwar eine schlechte Entscheidung für mein Konto, aber die beste Entscheidung für mein Seelenheil.
Ich finde, dass man da den finanziellen Aspekt nicht vernachlässigen darf. Sicherlich wäre es gut einem Ehrenamt nachzugehen und lieber zu helfen, anstatt Geld zu kassieren, aber kann man sich das wirklich leisten? Ich denke nicht. Man muss ja irgendwie leben und auch überleben. Ich würde nicht gerne vom Amt abhängig sein und deswegen würde ich das schon machen, aber mir noch einen Nebenjob mit Bezahlung suchen.
Wäre ich abgesichert, würde ich auf jeden Fall ehrenamtlich arbeiten und anderen Menschen helfen. Das ist nicht gerade leichte Arbeit, aber sie ist sehr erfüllend, und da ich auch schon in sozialen Bereichen ausgeholfen hab, muss ich wirklich sagen, dass das nicht jeder kann und alles auch nichts für mich ist, es aber auch viel gibt und die Menschen einen sehr viel emotional zurückgeben.
Ganz ehrlich, diese Frage kann ich nicht beantworten, ohne zu berücksichtigen, ob jemand, in diesem Fall ich, seinen Lebensunterhalt selbst bestreitet oder durch staatliche bzw. verwandtschaftliche Kassen unterstützt werden muss. Solange ich nicht in der Lage bin, rein finanziell selbst für mich sorgen zu können, und die glückliche Situation eintritt, dass an mich ein vergütetes Jobangebot herangetragen wird, dann ist es völlig unausweichlich, mich für diesen Job zu entscheiden, auch wenn eine ehrenamtliche Tätigkeit möglich wäre, für die ich mich deutlich mehr begeistern könnte, einfach weil ich es absolut unverantwortlich fände, meine Arbeitskraft unentgeltlich zur Verfügung zu stellen, während anderweitig für mich gesorgt werden muss. Angenommen, es gäbe gerade kein Angebot außer ein Ehrenamtliches, dann sollte dieses dennoch wahrgenommen werden, zumal ein solches Amt oder eine Beschäftigung im Allgemeinen den Lebenslauf einer Arbeitssuchenden Person aufhellt.
Abgesehen von diesem Aspekt arbeite ich derzeit ehrenamtlich mit Jugendlichen, organisiere Freizeitangebote und dergleichen und koordiniere im Allgemeinen die Vereinsarbeit. Dieses Ehrenamt kostet mich viel Zeit, ich opfere so manches Wochenende und einige freie Wochen im Jahr und bekomme bis auf eine kleine Aufwandsentschädigung rein finanziell nichts dafür, das größte Geschenk für mich ist es aber zu sehen, wie die jugendlichen Teilnehmer durch diese Freizeitangebote aufblühen und welchen Spaß es ihnen bereitet. Ich kann dieses Ehrenamt aber nur leisten, weil es mir finanziell zumindest einigermaßen gut geht, ginge es das nicht, würde ich wohl vorrangig an mich selbst denken müssen und das Amt aufgeben, um einen weiteren, vergüteten Nebenjob annehmen zu können.
Ich bin schon seit vielen Jahren in der Jugendarbeit ehrenamtlich tätig, eigentlich schon seit meiner Jugendzeit. Also auch zu Zeiten, zu denen ich noch nicht vollständig finanziell unabhängig war (Schule, Studium, Bundeswehr). Mit einem echten Vollzeitjob ist es natürlich schwerer, dafür Zeit zu finden. Wenn man es aber als Hobby ansieht, findet man schon ein wenig Zeit, ehrenamtlich tätig zu sein.
Dass man mit ehrenamtlicher Tätigkeit meistens anderen etwas gutes tut, ist übrigens nur die eine Seite der Medaille. Man tut nämlich gleichzeitig auch etwas für sich selbst. Es hängt zwar etwas vom Einzelfall ab, aber einschlägige Studien haben gezeigt, dass Dienst an der Gesellschaft Menschen glücklicher machen kann.
Ich arbeite so oft es mir möglich ist ehrenamtlich. Denn ich kenne einfach viele Stellen, die dringend Hilfe benötigen, aber dafür niemanden bezahlen können. Meistens sind das soziale Projekte, die sich um andere Menschen kümmern.
Wenn ich selbst versorgt bin und die Zeit übrig habe, helfe ich gerade solchen Einrichtung sehr gerne. Das ist leider nicht oft im Jahr. Aber manchmal klappt das schon. Und das Schöne daran ist, dass es sogar Spaß macht. Die Dankbarkeit mancher Menschen ist Belohnung genug, da braucht man keine Bezahlung.
Ich finde das Ehrenamt in unserer Gesellschaft extrem wichtig. Ohne solche Menschen (und ich kenne viele, die bis an ihre Grenzen für's Ehrenamt gehen) würden zahlreiche Angebote in Deutschland wegfallen. Dann wäre unsere Gesellschaft um einen wertvollen Teil ärmer.
Ich denke nicht, dass ich hauptberuflich ehrenamtlich arbeiten würde. Von irgendetwas muss ich ja meine Miete, meine Lebensmittel und so weiter bezahlen. Selbst wenn ich ein wenig Entgelt für den Job bekommen würde, würde ich immer noch zu einem besser bezahlten Job tendieren, auch wenn er mir vielleicht nicht so viel Spaß macht und ich damit niemandem so direkt helfe, wie bei einer ehrenamtlichen Arbeit. Aber ich will mir ja auch irgendwann mal etwas gönnen und mein Leben soll nicht nur aus Arbeit bestehen, ob sie mir nun Spaß macht und anderen hilft oder nicht.
Ansonsten ist ehrenamtliche Arbeit aber natürlich etwas ganz tolles. Ich selbst möchte schon seit geraumer Zeit im Tierheim mitarbeiten, aber leider hält unser örtliches Tierheim nur Katzen, die Hunden werden dagegen in Pflegefamilien untergebracht. Da ich mit Katzen nicht so viel anfangen kann, fällt dieses Tierheim also leider für mich weg, aber eventuell erkunde ich mich nach meinem Abitur mal nach weiteren Tierheimen in der Nähe, bei denen ich aushelfen könnte. Ich finde es toll, mit Tieren zu arbeiten, weil vor allem Hunde einem direkt zeigen, wie dankbar sie sind und das ist ein tolles Gefühl, wenn man sieht, wie sehr sich der Hund über die Anwesenheit von einem selbst freut.
Des Weiteren arbeite ich ehrenamtlich für unseren Sportverein. Hier ist ja praktisch jede Arbeit ehrenamtlich, auch die Trainer werden nicht bezahlt, zumindest nicht die Trainer der Jugendmannschaften. Ich bin für die Homepage zuständig und pflege und aktualisiere diese immer wieder. Manchmal ist es ziemlich nervig, die Tabellen aktualisieren zu müssen und so weiter, aber irgendjemand muss es ja tun und ich bin froh, dass ich den Verein unterstützen kann, obwohl ich selbst nicht aktiv bin, sondern immer nur auf dem Sportplatz der ersten Mannschaft zuschaue.
Ich arbeite ab und zu ehrenamtlich. Das bezieht sich auf die Vor -und Nachbereitung sowie der Durchführung unseres jährlichen Dorffestes. Insgesamt sind es etwa fünf Tage, die wir ohne Bezahlung arbeiten. Trotzdem mache ich jedes Jahr mit, seit ich dem Heimatverein angehöre. Das ewig lange sauber machen macht mir zwar eigentlich keinen Spaß, sondern ist nur pure Anstrengung, aber es ist natürlich ein tolles Gefühl, zusammen mit dem Verein unser Fest auszurichten.
Die Arbeiten während der Veranstaltung bereiten mir richtige Freude. Die trockenen Arbeiten, wie eben das Putzen, versüßen wir uns mit einem Glas Sekt als Anreiz. Außerdem ist man nicht allein, sondern arbeitet im Team und eine angemessene Belohnung gibt es nach Beendigung der Festwoche. Diese umfasst immer ein deftiges Essen und allerlei Spaß.
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