Gefährlich, neblig, einsam, der Highway der Mörder in Kanada

vom 06.02.2013, 19:21 Uhr

Eine 1.000 Kilometer lange Fernstraße, gesäumt von dunklen, dichten Wäldern, die von Nebelschwaden eingehüllt sind, gibt es die? Ja, es gibt sie! Es ist der Highway 16, die Straße, wo Serienmörder ihr Unwesen treiben. Man sieht keine 50 Meter weit. Diese Straße wird auch „Highway to Hell“ genannt. Und doch ist es die Lebensader an der Westküste Kanadas, nördlich von Vancouver, die Städte des Inneren mit der Küste verbindet. Größtenteils zieht sich diese Straße durch nicht besiedeltes Gebiet. Hier gibt es keinen Handy-Empfang. Bei einer Panne kann keine Hilfe geholt werden. Nur alle paar Stunden kommt ein Autoscheinwerfer näher.

Ein ungeschriebenes Gesetz hier ist, niemals in einen fremden Wagen zu steigen, beziehungsweise zu trampen. Schon in British Columbia stehen Schilder, die Frauen warnen, als Anhalterin zu fahren. Die Einheimischen nennen den Highway „Die Straße der Tränen“. Mindestens 50 Frauen verschwanden in den letzten Jahren hier spurlos. In offiziellen Angaben wird von mindestens 18 Frauen gesprochen, die als vermisst gemeldet wurden, aber da werden einige demselben Täter zugeordnet. Die meisten verschwundenen Frauen sind Indianerinnen. Die Indianer dort sind so arm, dass sie sich kein Auto in der Gemeinschaft leisten können. Vor sechs Jahren wurde eine Sonderkommission für viel Geld eingerichtet. Aber es gab keinen Erfolg. Morde wurden nicht geklärt.

Selten finden die Beamten der Polizei eine Spur. Das Gebiet ist zu groß und undurchdringlich. Zweimal konnten sie jemanden fassen. Wie viele Mörder oder nur ein Serienmörder am Werk sind, weiß niemand. Die Mordserie nimmt kein Ende. Weder Zeugen noch Spuren und schon gar keine Leichen werden gefunden. Das letzte Opfer verschwand im Mai 2011, die 20 jährige Madison Scott. Bilder zum Highway 16 hier.

In den Wäldern gibt es Wölfe, die die ermordeten Frauen gefressen haben könnten. Vielleicht sind die Leichen auch irgendwo vergraben. Oder es besteht die Möglichkeit, dass einige noch leben und ihr Leben unter schlimmen Bedingungen abläuft. Glaubt ihr das? Oder ist es für euch eigentlich klar, dass diese Frauen nicht mehr leben? Würdet ihr alleine mit einem PKW durch diese dunkle „Straße der Tränen“ fahren? Denn immerhin könnte euer Wagen auch liegen bleiben. Auf Hilfe könntet ihr vergeblich hoffen. Der nächste Pick Up jedoch, der anhält, könnte euer Mörder sein.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Schöner Thread! :) Ich sage mal so, ob die Frauen noch leben und irgendwo festgehalten werden oder ermordet und vergraben / gefressen wurden - keine Ahnung. Wenn man sich die Kriminalgeschichte mal so anguckt, gibt es ja nichts, was es nicht gibt. Kinder, die in Kellern festgehalten werden, Folterkammern (H. H. Holmes), Masken aus Menschenhaut, Möbel aus Menschenknochen (Ed Gein) oder Bohrlöcher in Schädeln, durch die Säure ins Hirn gespritzt wird, um aus dem Opfer einen willenlosen Sklaven zu machen (Jeffrey Dahmer).

Durchaus denkbar also, dass den Vermissten Ähnliches zugestoßen ist. So oder so ist der Highway 16 nicht umsonst eine der bekanntesten Strecken und so mancher Fall wird wohl nicht mehr geklärt werden. Ich schätze, dass ich es -auf Grund meines Interesses für Kriminalität- total spannend fände, diesen "gruseligen" Highway zu befahren. Allerdings nicht alleine. Dafür bin ich dann doch zu ängstlich. :D

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Mich gruselt es schon beim Lesen. Da ich einsame Gegenden gar nicht mag – da reicht schon ein nächtlicher Park – würde ich nie und nimmer eine solche Straße entlangfahren, auch nicht in Begleitung.

Ich denke, dass die Mörder die Frauen nicht zu vergraben brauchen, weil niemand eine Straße in solcher Länge im Wald absuchen kann. Man kann die Ermordeten einfach ein bisschen tiefer in den Wald bringen, wo sie von wilden Tieren gefressen werden.

Viele Dank für die Alpträume, die ich heute Nacht garantiert bekomme! :cry:

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Du gräbst immer solche Schauer-Themen aus; vermutlich möchtest Du die Leser vom friedlichen Schlafen nachts abhalten. :) Ich denke, dass man da ja nicht langfahren muss; also wenn bekannt ist, dass die Straße so gefährlich ist und man keine Hilfe bei einer Panne bekommt, warum nutzt man dann nicht andere Straßen? Kanada ist doch ein entwickeltes Land, da gibt es bestimmt auch andere Routen. Zudem ist das weit weg, in anderen Ländern gibt es bestimmt noch Schlimmeres. Natürlich ist das nicht schön, wenn da Leute verschwinden, aber wer weiß, wer beispielsweise in Afrika alles verschwindet. Man kann sich nicht immer mit allen Problemen auf der Welt beschäftigen.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich finde den Beitrag echt toll und sehr interessant, aber mich hat es auch schon beim lesen gegruselt. Allein die Vorstellung, dass man im Notfall keinen Notruf absetzen kann, weil kein Handyempfang da ist, ist schlimm. Meine Eltern wohnen auf dem Land. Zwischen den Dörfern dort gibt es viele alte LPG-Straßen und Privatstraßen, die einige Leute nutzen, weil es Abkürzungen sind. Aber im Dunkeln würde ich da auch nicht langfahren, weil es mich da auch immer gruselt und ich mir vorstelle, dass mir da gleich jemand vor das Auto springt.

» Pommeline » Beiträge: 189 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 100 Beiträge


@CCB86, wenn dein Interesse an echten Kriminalfällen groß genug ist, wäre es schon möglich, diesen Highway 16 mit mehreren Personen in einem gut geschützten Auto und mit entsprechender Ausrüstung entlang zu fahren. Du wirst dann die teils unwirkliche Gegend kennenlernen und es wird dich vielleicht gruseln. Aber du wirst sicherlich nicht wissen, warum und wo der oder die Mörder die Taten verübten. Auch einen Mörder könntest du zu Gesicht bekommen, nur nicht wissen, dass er es ist.

@anlupa, es tut mir leid, dass du dich gruselst. Alpträume wollte ich dir wirklich nicht bescheren. Ich wünsche dir schöne Träume und hoffe, dass du trotzdem gut schläfst.

@Zitronengras, wenn du durch Zufall solche Themen findest, wirst du auch darüber schreiben, weil die Geschehnisse einfach unfassbar sind. Aber ich habe mit Absicht einen Titel gewählt, der dem Leser signalisiert, was ihn erwartet.

Du musstest den Thread nicht lesen. Wenn du es trotzdem tatest, hat wohl deine Neugier gesiegt. Sicherlich wird es andere Wege geben, nur werden die nicht unbedingt so einfach zu befahren sein und den Fahrer von A nach B bringen. Ich wünsche auch dir einen guten Schlaf. Denk nicht mehr dran.

@Pommeline, freut mich, dass dir der Beitrag gefällt. Aber ich finde es auch ganz schlimm, dass man keine Möglichkeit hat sich durch Handy oder anderweitig bemerkbar zu machen. Leider kann ich nicht ergründen, was eine LPG-Straße ist.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich bin schon in Südafrika mit dem Auto unterwegs gewesen und da bekommt man wirklich gebetsmühlenartig eingetrichtert, dass man nicht nach Anbruch der Dunkelheit fahren soll, für niemanden anhalten und bei einer Panne im Auto bleiben soll. Wenn man als Weißer in einem gemieteten Auto unterwegs ist, steht man für einige Leute dort ganz oben auf der Beuteliste.

Auf diesem Highway wird das auch nicht anders laufen, man muss dort dann auch auf die nächste Polizeistreife warten, wenn das Auto nicht mitspielen sollte. Ich weiß nun nicht, wie häufig die in Kanada vorkommen, aber in den USA sieht man genug Highway Patrol um sich Gedanken ala "F... the speed limit" zu verkneifen. Und ich muss sagen, dass die Bilder für mich jetzt auch absolut nichts dunkles oder unheimliches ausstrahlen, auch nicht, wenn ich mir vorstelle, wie es dort Nachts aussieht. Ich sehe nur schöne, kanadische Natur. Auf die Straße, auf der ich jedes Mal durch den Schwarzwald fahre um zur Skipiste zu kommen, würden deine Beschreibungen in meinen Augen schon eher zutreffen, sogar die Anzahl der Todesopfer dürfte hier ähnlich hoch sein, man sieht jedenfalls genug Kreuze an den Bäumen.

Cid hat geschrieben:Leider kann ich nicht ergründen, was eine LPG-Straße ist.

Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschafts Straße? Wahrscheinlich eine Art besserer, aber unbeleuchteter Feldweg.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Erst kürzlich habe ich in einer Zeitschrift genau den gleichen Artikel gelesen, über den du geschrieben hast. Diesen Artikel habe ich in einer wissenschaftlichen Zeitschrift gelesen. Dabei muss ich sagen, dass ich den Artikel auch sehr interessant fand und ihn auch verschlungen habe. Danach habe ich mich auch ein wenig ängstlich gefühlt. Die Vorstellung, einmal diese Straße entlang zu fahren, ist ja doch etwas beängstigend.

Ich frage mich, warum es überhaupt Familien gibt, die an solchen düsteren Orten wohnen. Immerhin lebt man doch vor allem als Frau in ständiger Angst. Alleine nach draußen zu gehen, ist als Frau auch gefährlich. Von daher würde ich sicherlich nicht lange überlegen und aus diesem Ort wegziehen.

Alles in allem finde ich es eigentlich ziemlich lustig, dass du scheinbar den gleichen Artikel gelesen hast, wie ich und ebenso gefesselt davon warst. Immerhin handelt es sich dabei doch um eine spannende Geschichte, auch wenn ich es schade finde, dass der Fall nie richtig aufgeklärt werden konnte.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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