"Gefühlsmüll" bei Partner abladen?
Wenn ich emotionalen Zuspruch brauche, dann ist mein Mann mein erster Ansprechpartner. Das gehört in einer Beziehung doch dazu, dass man sich auch mal ausheulen kann. Ob man danach mit dem Thema wirklich abschließen kann, ist dann eine andere Sache. Aber oftmals reicht es schon, wenn man sich das Problem von der Seele reden kann. Besonders wenn der Partner von der Thematik noch nicht wirklich betroffen war oder anders damit umgeht, wird er nicht viel helfen können, außer eben zuhören und trösten.
Sicherlich sind Freunde dann wichtig, wenn man ein Problem mit dem Partner hat. Sie sind dann dafür da, um einen objektiveren Blick auf die Sache werfen zu können. Aber ich ehe ich mich bei Freunden auslasse versuche ich dann doch lieber die Lösung mit meinem Partner zusammen zu finden.
Ich finde es sehr verwirrend, dass man seinem Partner nicht seine Probleme und Gedanken erzählen soll. Ehrlich gesagt finde ich, dass es doch zu einer guten Beziehung dazu gehört, dass man über alles spricht. Ich würde keine Beziehung wollen, in welcher man sich nur oberflächliche Dinge erzählt denn ich finde es sehr wichtig, dass man über alles redet und auch alles vom Partner weiß.
Bei mir ist es zudem so, dass ich keine engen Freunde habe, sondern über Probleme nur mit meiner Familie rede. Mein Partner ist ja meine Familie, denn wir sind verheiratet und ich bin fest davon überzeugt, dass es genau richtig ist, dass er alles von mir weiß und wir auch alles besprechen. Genauso möchte ich ja auch, dass er mir alles sagt und ich über seine Probleme und Gedanken bescheid weiß.
Ich habe schon mal davon gehört, dass es wohl Menschen gibt, die sich die Probleme nicht erzählen und immer nur eine gute Stimmung ihrem Partner gegenüber machen wollen. Das finde ich gar nicht gut, denn für mich wirkt das sehr oberflächlich und ich würde so eine oberflächliche Beziehung nicht führen wollen. Ich denke aber, dass es jeder so machen sollte, wie er es für richtig hält. Wenn man wirklich gute Freunde hat, denen man vertraut, dann ist es sicherlich auch möglich, dass man mit diesen über die Probleme redet aber für mich wäre dies nichts.
Ich finde den Begriff "Gefühlsmüll" eigentlich ganz gut gewählt und verstehe darunter vor allem solche kleinen Ärgernisse, die man eigentlich mit sich selbst ausmachen kann. Viele Dinge muss man einfach nicht nach außen tragen, sondern sollte sie einfach als ärgerlich, aber nicht zu ändern ansehen. Bevor man also jemanden mit seinen Problemen überfrachtet, sollte man sich vielleicht fragen, ob das überhaupt notwendig ist. Das gilt auch für Freunde, also nicht nur für den Partner.
Da der Partner auch letztendlich als eine Art Freund fungiert, würde ich da auch nicht so einen starken Unterschied machen. Es gibt sicher Dinge, die ich langjährigen Freunden eher erzählen würde als einem Partner, den ich vielleicht gerade erst ein paar Monate kennen. Aber grundsätzlich kann ein Partner bei Problemen ein ebenso guter Ansprechpartner sein wie ein Freund, vor allem, wenn er im Laufe der Zeit ebenfalls zu einem Freund geworden ist.
Es sollte natürlich nicht darauf hinauslaufen, dass man die Beziehung mit irgendwelchen alltäglichen Problemchen überstrapaziert. Wenn aber wirklich etwas vorgefallen ist, das einen ernsthaft belastet, sollte auch der Partner ein Ansprechpartner sein. Ich fände es auch nicht richtig, ausschließlich die Freunde mit so etwas zu belasten und die schönen Dinge dann für den Partner aufzuheben. Sowohl Freunde als auch der Partner sind Menschen, die Anteil am eigenen Leben haben und das schließt sowohl die schönen als auch die weniger schönen Ereignisse mit ein.
Ich habe in der Vergangenheit schon Menschen kennen gelernt, die dauernd irgendwelche Kleinigkeiten hatten, über die sie sich aufregen konnten. Solche Dinge würde ich eigentlich auch als Gefühlsmüll bezeichnen und ich finde, dass solche Dinge eine Beziehung doch sehr stören können, allerdings auch eine normale Freundschaft.
Ich lade meinen „Gefühlsmüll“ immer bei meinem Freund ab. Dabei ist es egal, ob es nun eine große Sache ist oder nur eine Kleinigkeit, mein Freund erfährt eigentlich immer davon. Das ist mir auch wichtig, denn zum einen weiß er somit dann auch, warum ich eventuell schlechte Laune habe und außerdem finde ich es selbstverständlich, dass ich ihm von meinem Alltag erzähle und wenn dazu eben gehört, dass ich mich über irgendetwas ärgern musste oder ich enttäuscht wurde oder ähnliches, dann erzähle ich ihm auch das.
Des Weiteren ist es auch so, dass mein Freund für mich mein bester Freund ist. Ich habe keine beste Freundin wie die meisten Mädchen in meinem Alter, sondern noch ein paar weitere gute Freunde, denen ich aber lange nicht so viel erzähle, wie meinem Freund. Mein Freund erfährt eigentlich immer von allem, egal ob positiv oder negativ und somit eben auch von dem „Gefühlsmüll“. Dafür ist er meiner Ansicht nach auch da. Wenn wir nicht so viel miteinander reden würden, dann würde unsere Beziehung ja nur noch aus Intimität und eben miteinander leben und wohnen bestehen. Das ist mir eindeutig zu wenig. Das tolle daran, einen Partner zu haben, ist für mich vor allem, dass ich immer jemanden habe, mit dem ich reden kann.
Im übrigen ist es auch so, dass ein Großteil der Kommunikation mit meinem Freunden mittlerweile über Messenger wie „What's App“ oder Facebook ablaufen. Wenn ich also dringend jemandem zum Reden brauche, sind sie unter Umständen gar nicht da, weil sie meine Nachricht erst später lesen. Mein Freund dagegen antwortet eigentlich immer sofort, außer er ist natürlich gerade beschäftigt, aber das weiß ich in den meisten Fällen dann auch. Daher ist er auch immer meine erste Anlaufstelle, wenn ich irgendetwas los werden muss.
Mein Freund ist auch gleichzeitig mein bester Freund. Ich finde es wichtig ihm meine Gefühle, nicht nur ihm Gegenüber zu äußern, sondern auch meine Gefühle insgesamt. Er sollte wissen, wie es mir geht, was ich empfinde, warum ich zum Beispiel glücklich oder traurig bin.
Natürlich kennt er einige Leute mit denen ich täglich zu tun habe kaum oder gar nicht. Aber deswegen erzähle ich ihm ja auch viel über meinen Tagesablauf damit er einen Überblick hat wen ich mehr und wen ich weniger mag. So kann er mir in manchen Situationen auch mal einen Rat erteilen.
Er kennt mich ja am besten und kann dewegen auch mal Kritik zu meinem Verhalten äußern, dass ich vielleicht übertrieben habe oder Ähnliches. Im Gegenzug möchte ich ja auch wissen, wie sein Tag war. Da möchte ich als Antwort nicht einfach nur "gut" oder "schlecht" hören. Ich sehe auch an seinem Verhalten wann ich ihm zu viel erzähle.
Allgemein finde ich alle Beziehungen sind individuell und man kann nicht allgemein sagen, wie man handeln sollte.
Ich finde es wichtig, dass man mit seinem Partner über alles reden kann und von daher erzähle ich meinem Partner auch immer, wenn ich irgendwelche Probleme oder Sorgen habe, die mich belasten, auch wenn diese nichts mit ihm zu tun haben. Dennoch ist es ja so, dass mein Partner der Mensch ist, der mich am besten kennt und mich am besten versteht. Von daher ist es nur logisch, dass man sich mit Problemen an den Partner wendet. Immerhin kann man vom Partner immer ein offenes Ohr erwarten. Außerdem finde ich auch irgendwie, dass es die Beziehung stärkt, wenn man mit dem Partner auch gemeinsam Probleme bewältigt.
Dass man sich nicht ständig beim Partner ausheulen sollte, finde ich aber auch sinnvoll. Wenn ich nun größere Probleme habe oder eben mein Partner gerade da ist, dann wende ich mich natürlich an ihn. Manche kleiner Sorgen bespreche ich aber auch lieber mit meinen Freundinnen und gerade dann, wenn es sich um eher unwichtige Sorgen handelt, dann ist meine Freundin auch die bessere Beraterin.
Ich denke, dass man einfach ein ausgeglichenes Verhältnis haben sollte. Ich finde es wichtig, dass man über Probleme mit seinem Partner spricht und diese auch gemeinsam löst. Gerade dann, wenn es sich um wirklich wichtige Sachen handelt, dann sollte man diese auf jeden Fall mit seinem Partner besprechen. Wenn es sich jedoch immer wieder um Kleinigkeiten handelt, wie beispielsweise die Sorge, was man zur nächsten Party anzieht, dann kann man so etwas lieber mit Freunden besprechen. Immerhin ist es ja wirklich nicht schön, wenn der Partner sich jeden einzelnen Tag solche Nörgeleien anhören muss.
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